World of X

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Dangerous Darkness

von Siera

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Ich falle (und das nun schon eine Ewigkeit) in ein sehr, sehr, sehr schwarzes Loch. Ich frage mich, ob dies das schwarze, bodenlose Loch ist, von dem man schon so viele Jahre spricht. Was ich mich jedoch noch viel mehr frage, ist, wie ich hier reingefallen bin. Ich werfe einen Blick nach oben, doch das einzige, was ich sehe, ist Dunkelheit. Ein Blick nach unten: Dunkelheit! Ein Blick nach links: Dunkelheit!! Ein Blick nach rechts: DUNKELHEIT!!! „I was in a tunnel and couldn’t see the light...“ Ich fange aus lauter Verzweiflung an, „The storm is over“ von R. Kelly zu singen. „The storm is over, the storm is over now! I can see the sunshine (schön wär’s) …” Hmmm, tja... ist man nicht eigentlich geschockt in einer solchen Situation? Aber was soll ich auch schon machen? Herum schreien? Würd’ mir doch eh nix bringen! Okay, Fox! Jetzt versuch dich mal so weit, wie es geht, zu erinnern! Nichts! Das Letzte, an das ich mich erinnern kann, war, dass ich mit Scully spazieren gegangen bin, warum, weiß ich auch nicht mehr!

Ich durchsuche meine Taschen. Autsch! Was war das? Mein Schweizer Taschenmesser, aha... scheiß Teil. Ich schmeiße es in die Dunkelheit, versuche zu hören, ob es irgendwo ankommt oder irgendwo gegen prallt. Okay, dann anders: „Haaaaaaaaaaallllllloooooooooo!!!!!!!!!“, schreie ich, so laut ich nur kann. Wahnsinn, jetzt bin ich heiser!

Ich glaube, ich sollte mir jetzt einmal ernsthaft Gedanken darüber machen, wenn das hier wirklich ein bodenloses Loch ist! Ich werde sterben, ganz klar! Ich werde verhungern, verdursten, mein Gehirn wird absterben! Einfach grausam... tja. Mein Testament? Was soll ich denn vererben?! Meine tollen Pornovideos? Vor allen Dingen: Wem denn? Scully? Hahahahaha! Das war ja wohl ein ganz schlechter Scherz!



Es sind jetzt, wenn meine Armbanduhr stimmt, genau eine Stunde und fünf Minuten vergangen. Die ganze Zeit habe ich mich mit Singen und Geschichten Erzählen beschäftigt, außerdem hat der Schnitt meines beschissenen Schweitzer- Taschenmessers eine tolle, blutige Wunde hinterlassen. Ich gähne herzhaft. Schlafen kann ich natürlich auch nicht. Huh, was ist das? Ein heftiger Stoß, fast wie bei einem Wirbelsturm. Ich werde weggedrückt. Bamm! Mit einem gewaltigen Knall krache ich mit voller Wucht irgendwo gegen, aua!



„Hahahahahahaha, das ist typisch Mulder!“ Ich höre eine vertraute Stimme. Klar, das ist Scully. Kein bodenloses Loch? Ich öffne langsam die Augen. Jetzt nehme ich auch das unverkennbare Piepen technischer Geräte war. 100 %ig bin ich in einem (dieser verfluchten) Krankenhäuser. Ich kann diese Dinger nicht ausstehen! Ich öffne ganz meine Augen. Ich liege auf dem Boden. Dann war dieser Knall anscheinend ich im Traum, der auf den Boden geknallt ist! Aber nein, das war doch alles zu real! Viel zu real! „Mulder? Alles klar mit Ihnen?“, fragt Scully ein klein wenig besorgt. „Ja, ja, ja, ja! Alles klar!“, antworte ich. Ich lege mich wieder in das Krankenbett und ordne die ganzen Schläuche und Kabel. „Wissen Sie Scully, ich war in dem bodenlosen Loch! Ganz lange!“ Ich versuche ihr meine Situation zu schildern und glaube noch im Ernst, dass sie mir glaubt. Ich bin eben ein Volltrottel. „Alles klar Mulder! Sie können sich höchstwahrscheinlich nicht mehr daran erinnern, aber Sie waren seit gestern Abend ohnmächtig.“ Und da kann die noch lachen?! „Gestern Abend, als wir spazieren gegangen sind, kamen wir doch an dieser einen Bank (Anm. d. Autorin: Ich meine die Bank, wo man Geld abholt, nicht die Bank zum Sitzen) vorbei, die kurz vorher ausgeraubt wurde! Der Typ kam da rausgerannt und hat mich als Geisel genommen. Gerade wollten Sie auf den Typen schießen, als einer der Komplizen mit einem Baseballschläger zwei Mal auf Sie eingedroschen hat. Der Typ mit mir, seinem Komplizen und einer Waffe in der Hand ist dann weggelaufen. Lustigerweise hatten Sie nach diesem Angriff immer noch genug Kraft, um sich auf zurappeln. Und lustigerweise haben Sie sich gerade hoch gezogen, als sich der Typ noch einmal umgedreht hat. Als er Sie da so fast putzmunter stehen sah, schoss er auf Sie. Übrigens hatten Sie Glück, keine schwereren Verletzungen davon getragen zu haben. Na ja, jedenfalls hat eine der Bankangestellten die Polizei verständigt, welche dann auch gleich eingetroffen ist. Ich wurde unverletzt befreit und für Sie hat man natürlich einen Krankenwagen gerufen. Als ich dann später zu Ihnen ins Krankenhaus kam, sagte mir der Arzt, dass Sie, seit man Sie eingeliefert hatte, ohnmächtig sind, dass für Sie aber keine Lebensgefahr oder so bestand. Das ist auch der Grund, dass ich nicht, wie sonst immer, Todesangst um Sie hatte, sondern darüber lachen kann, wie peinlich Sie eben aus dem Bett gefallen sind!“, beendet Scully ihre Ausführungen. Ich denke kurz über das nach, was Scully sagte. Aber wieso konnte ich mich nicht mehr erinnern? Ist das normal, wenn man im Koma liegt? Oder ist das aus einem bestimmten Grund passiert? Passiert nicht alles aus einem bestimmten Grund?

Ich entdecke meine verbundene Hand. „Was ist da verbunden?“, frage ich interessiert. „Ein Schnitt, wie von einem Messer, aber keiner hat Sie zu der Tatzeit mit einem Messer verletzt, wie wir feststellen konnten! Und davor hatten Sie ja auch keine Schnittwunde an der Hand und von den Geräten hier kann das auch nicht kommen.“ Ich grinse. „Was?“, fragt sie irritiert. Ich schüttle bloß den Kopf und grinse weiterhin in mich hinein.

Alles passiert aus einem bestimmten Grund...



Ende
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