World of X

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Confusion

von Eagle, Nina

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Er ging aus dem Büro des A.D. Er war durcheinander, er hätte heute fast seine Partnerin getötet, warum hatte er nicht gemerkt, das es sich um eine Illusion von Linda Bowman handelte? Er machte sich Vorwürfe und wie immer hatte er Schuldgefühle.



So konnte es nicht weitergehen, er musste etwas tun, er konnte sie nicht ständig in Gefahr bringen.

Gedankenverloren ging er Richtung Keller. Instinktiv wusste er, dass sie noch da sein würde, auf ihn wartend. Er öffnete die Tür und wie er erwartet hatte, war sie noch da, in dem kleinen, stickigen Kellerbüro. Sie hatte etwas Besseres verdient als das, sie war eine Top-Agentin, sie hatte Mut und war intelligent.



„Was wollte Skinner?“, wollte sie auch gleich wissen.



„Nichts,....nichts von Bedeutung“, murmelte er



„Das sah aber nicht so aus", sie blieb hartnäckig, sie wollte es wissen

Das war seine Chance, er tat es nicht gerne, aber, würde sie länger an den X-Akten mit ihm arbeiten, würde das sie irgendwann das Leben kosten.

Das konnte er nicht verantworten.



„Das geht Sie überhaupt nichts an, Scully", sagte er grob, er tat es absichtlich, wollte sie wütend machen. So würde es leichter sein.



„Ich bin Ihre Partnerin, es geht mich sehr wohl etwas an“, stellte Scully nun dagegen, sie hatte die Hände in die Hüften gestemmt.

„Meine Partnerin??? Mir wurde gesagt, Sie wären meine Assistentin!!!", meinte Mulder. „Natürlich wissen wir beide, dass Sie nur dazu da sind, um über mich und meine Arbeit Berichte zu schreiben! Allerdings dürfte das Gespräch zwischen Skinner und mir kaum für ihre Berichte interessant sein!“ Damit ging er in die FBI-Kantine.



Scully sah ihm ziemlich verblüfft und verständlicherweise auch wütend hinterher. Was war nur mit ihm los?



Nachdem Mulder etwas gegessen hatte, fuhr er ins Krankenhaus. Eine ungute Vorahnung beschlich ihn. Er hatte recht: Linda Bowman war verschwunden!



Währendessen war Scully nach Hause gegangen, es war schon spät und sie war sich sicher, dass Mulder bestimmt nicht mehr ins Büro kommen würde. Was war nur in ihn gefahren? So was hatte er noch nie gemacht, sie so dumm angemacht.



Hatte sie was falsch gemacht?



Sie setzte sich mit einer frisch gebrühten Tasse Tee auf ihr Sofa.

Draußen war es kalt und es fing an zu regnen. Sieht aus, als würde es bald ein Gewitter geben, dachte Dana. Irgendwie passte das Wetter zu ihrer Stimmung, trüb, regnerisch und gewittrig. Sie war auch sauer auf Mulder, noch nie hatte er sie so behandelt.



Grübelnd und in Gedanken versunken, ging Scully schlafen, ohne zu ahnen, dass Mulder sich in großer Gefahr befand.



Er hatte sich nämlich, nachdem er entdeckt hatte, dass Linda aus dem Krankenhaus entführt oder geflohen war, mit seinem Informanten in Verbindung gesetzt. Von dem hatte er den Tipp bekommen, zu schauen, wo sie denn übernachten könnte, falls sie wirklich geflohen war. Gerade wollte Mulder sich auf den Weg machen, als sein Handy klingelte.



„Hallo?"



„Kommen Sie in einer halben Stunde zum Jefferson-Denkmal!"



„Wer sind Sie?"



Doch der Anrufer hatte schon aufgelegt. Er war nicht lang genug dran gewesen, als dass man seinen Anruf hätte zurückverfolgen können.



Nachdenklich ging Mulder zu dem Denkmal, viel zu früh, aber er war neugierig. Doch da schlug ihn plötzlich jemand von hinten nieder!



Als er langsam wieder zu Bewusstsein kam, dröhnte sein Kopf, er hatte im ersten Moment keine Ahnung was überhaupt passiert war und wo er war. Dann fiel ihm alles wieder ein, der „Streit“ mit Scully, dass Linda Bowman weg war, der Anruf und zuletzt auch der Schlag auf seinen Kopf. Doch wo er war, konnte er noch immer nicht sagen. Er richtete sich langsam auf und sah sich um, er befand sich mitten auf einer Wiese, nahe dem Waldrand, niemand war zu sehen. Seine Waffe hatte er

auch noch, nur sein Handy war weg. Wer sollte sich die Mühe machen ihn niederzuschlagen, sein Handy zu nehmen, ihm aber seine Waffe lassen? Fieberhaft überlegte er, dieser jemand, der ihn niedergeschlagen hatte, wollte nicht, dass er jemanden um Hilfe rufen konnte oder er oder sie wollte nicht, dass er jemanden warnen konnte. Oh mein Gott, Scully, dachte er erschrocken, konnte es jemand auf sie abgesehen haben?



Da bemerkte er, dass die Wiese nur eine Lichtung war.

Um ihn herum war nur dichter, finsterer Wald. Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand. Klar, das war leichter, als ihn umzubringen. Da könnten sie, wer auch immer es war, einfach behaupten, er hätte sich im Wald verlaufen. Und währenddessen konnten sie ungestört zu Scully...



Scully träumte gerade einen wunderschönen Traum (mit Mulder), als plötzlich ein Klingeln sie aus dem Schlaf riss. Gähnend zog sie sich etwas über und ging zur Tür. Dort stand Mulder. „Was wollen Sie denn um diese Zeit hier, Mulder?", fragte sie erstaunt und leicht ärgerlich.



„Oh, haben Sie schon geschlafen?", fragte Mulder.

„Ich wollte Sie nicht stören, ich wollte mich eigentlich nur bei Ihnen entschuldigen!"



„Sie wollten sich entschuldigen?“, fragte sie nach.



„Ja, darf ich das nicht?“, erwiderte er und ging einen Schritt in die Wohnung und somit auch auf Scully zu.



Irgendwas war anders, fiel Scully auf, nur was?



Er ging noch weiter auf sie zu, eigentlich wollte sie ja protestieren, es war spät und er hatte nicht gefragt ob er reinkommen durfte. Während er so nahe bei ihr stand, fiel ihr auf, was sie so verwirrt hatte, der Geruch, Mulder roch normalerweise anders. Möglichst unauffällig roch sie an ihm. Er roch nach... Alex Krycek!

Erschrocken keuchte Scully auf. Mulder würde sich lieber umbringen, als irgendeine Ähnlichkeit mit Alex zu haben!



„Sie sind nicht Mulder!"



Mulder drehte sich hastig um.



„Wer sind Sie wirklich?"



Mulder kicherte. „Können Sie sich das nicht denken?"



Er verwandelte sich in Linda Bowman. „Doch vielleicht bin ich in Wirklichkeit noch jemand ganz anderes? Wer weiß? Vielleicht sehe ich ja so aus!"



Sie verwandelte sich in Melissa, Scullys Schwester. „Oder so?" Melissa wurde zu Scullys Vater.

Scully wurde blass. Sie durchlebte wieder, wie die beiden gestorben waren.



„Warum tun Sie das?"



Doch die Person, wer immer sie in Wirklichkeit war, achtete gar nicht darauf. „Woher wollen Sie denn wissen, dass Ihre Mutter nicht auch eine von uns ist? Oder Mulder? Oder Skinner?"



Scully wich zurück, sie war verwirrt und die Erinnerung an den Tod ihrer Schwester, genauso wie den Tod ihres Vaters schmerzten sie sehr, auch wenn sie es nicht gerne zugab, sie war unsicher.



Währendessen hatte Mulder es irgendwie geschafft aus diesem Wald zu kommen, er hatte keine Ahnung wie, aber Hauptsache er war da draußen. Jetzt musste er so schnell wie möglich zu Scully. Er rannte einen kleinen Weg entlang, der zu einer zum Glück gut befahrenen Straße führte. Er hielt einen Wagen an und zeigte seinen Ausweis, er kommandierte dieses Auto zu Scullys Wohnung mit der Begründung, „Es ist ein Notfall“. Der Fahrer hatte erst sehr ängstlich reagiert, doch dann folgte er den Wegbeschreibungen Mulders.



Mulder sprang aus dem Wagen und rannte, das schlimmste befürchtend, sofort zu Scullys Wohnung. Natürlich hatte er den Schlüssel dabei und beschloss aufzuschließen, statt zu klingeln, um, falls wirklich jemand bei ihr war, den Überraschungs-Effekt nutzen zu können.

Er ging rein - und erstarrte. Skinner hatte seine Waffe auf Scully gerichtet!



„Hey, Sir! Was soll das? Waffe weg!", rief er erschrocken aus.

„Keine Bewegung - sonst erschieße ich Scully!", drohte Skinner.

Doch Mulder war schon wieder abgelenkt, er hatte nämlich bemerkt, dass Scully ihm anscheinend etwas zuflüstern wollte. Leider konnte er nicht von den Lippen lesen und zuckte darum ratlos mit den Schultern. Scully deutete leicht auf Skinner und schüttelte den Kopf.



Doch Mulder wusste nicht recht, wie er das interpretieren sollte.

Was wollte Scully ihm sagen?

Doch dann wurde es ihm klar, Linda Bowman war verschwunden, Scully wurde von ihrem Vorgesetzten bedroht, wollte aber etwas mitteilen. Linda Bowman war Skinner.

Er zögerte nicht mehr lange, sobald Skinner seinen Blick für einen kurzen Moment auf Scully gerichtet hatte, schoss er. Es gab einen lauten Knall und Linda sank zu Boden, überall waren Blutspritzer. Auch Scully hatte welche abbekommen.



„Iihh! Können Sie nächstes Mal nicht warten, bis sie weit genug von mir entfernt ist, Mulder?", beschwerte sich Scully.



„Sie undankbare, kleine.."



„Hey! Nichts über meine Größe!", unterbrach sie ihn und beugte sich über Skinner, um zu schauen, ob "er" noch lebte. Sie war tot. Erleichtert atmete Scully aus. Doch dann blickte sie verwundert zu Mulder, er schien eher schon wieder angespannt und deutete mit dem Kopf hinter Scully.

Scully drehte sich um. Dort stand Linda Bowman!



„Wie...?", Scully konnte den Satz nicht zu ende sprechen, Linda Bowman war verschwunden. Verwundert blickte sie Mulder an, er sah genauso ratlos zurück.



„Wo ist sie hin?", stellte Scully letztendlich die unausgesprochene Frage.



„Haben Sie das gleiche gesehen wie ich?", fragte Mulder überrascht



„Stand da eben Linda Bowman?"



„Oh nein! Ist das etwa Skinner?", Scully beugte sich erschrocken über die Leiche. Sie sah immer noch genauso aus wie Skinner. Mulder war blass geworden. Schnell zückte er sein Handy und rief bei Skinner an.



„Hallo?"



„Skinner? Sind Sie das?"



„Ja. Was gibt’s denn?"



„Sie leben noch?"



„Gibt es einen Grund, warum das nicht so sein sollte?", fragte Skinner



„Nun ja...", druckste Mulder rum, "Sie liegen tot in Scullys Wohnung, Sir" sagte Mulder dann



„Haben Sie getrunken?", fragte Skinner gleich darauf



„Nein Sir, ich glaube es wäre besser, wenn Sie vorbeikommen könnten."



„Ich bin gleich da", sagte Skinner, der jetzt doch neugierig geworden war.



Mulder legte auf. Scully konnte sich ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen.



„Wer, meinen Sie, ist jetzt der echte Skinman?", fragte Mulder sie.



„Das müssen wir noch herausfinden. Aber ich denk mal, der am Telefon. Was aber viel wichtiger ist. Wie viele solcher Leute gibt es? Und können sie sich in jeden verwandeln?"



„Wahrscheinlich, aber das würde bedeuten, jeder, auch Sie, könnten einer sein!", stellte Mulder erschrocken fest.



„Mulder, ich bin Scully", wiederholte sie die Worte, die sie schon in der Halle bei Linda Bowman zu ihm gesagt hatte.



„Woher soll ich das wissen?", fragte er misstrauisch



„Stellen Sie mir eine Frage, von der Sie sicher sind, dass nur die "echte" Scully sie beantworten kann", meinte sie dann. Sie musste ihn überzeugen, dass sie die Echte war, sie hatte es in der Halle schon nicht geschafft, wenigstens jetzt sollte er ihr glauben.



„Ach, und was ist, wenn Sie nie die Echte waren? Oder zu dem Zeitpunkt nicht die Echte?"

Scully schaute ihn verwundert an. Wollte er sich etwa drücken?

Vielleicht war er ja nicht der Echte!



„Woher soll ich wissen, dass Sie der echte Mulder sind?"

In dem Moment kam Skinner herein, er wirkte ein ganz klein wenig verblüfft: Er selbst lag tot am Boden und daneben bedrohten sich zwei Agents, bei denen sowieso jeder davon ausging, sie hätten ein Verhältnis miteinander, mit der Waffe.



„Was ist hier los?", fragte er streng



„Sir, ich denke Sie sollten wissen, dass wir das erklären können, zumindest, wenn das hier Mulder ist", berichtete Scully.



„Ich bin Mulder", beteuerte er.



„Woher soll ich das wissen?"



„Jetzt mal ganz langsam", beschwichtigte Skinner, er hatte kein Interesse daran, eine Schießerei zwischen den beiden Agenten mitzuerleben. So misstrauisch wie beide waren, waren sie wohl beide echt. Dieser Skinner am Boden verwirrte ihn jedoch.



„Ich denke, Sie sind beide echt", sagte Skinner dann.



„Woher wollen Sie das wissen?", warf Mulder ein. „Sie sind nur unser Vorgesetzter", meinte Mulder.



„Wie wäre es dann, wenn jeder eine Frage stellt, die nur der andere beantworten kann?", schlug Skinner das vor, was auch Scully vorher schon vorgeschlagen hatte. Er wusste, er konnte sich nicht zwischen die beiden stellen, sie mussten das selber machen. Er wusste, dass jeder der beiden erst dann schießen würde, wenn sie sich ganz sicher waren, dass der andere nicht "echt" war. Die beiden könnten sich nicht gegenseitig erschießen, nur auf einen Verdacht hin, dafür kannte er sie zu gut und er wusste, dass sie die besten Freunde waren und wenn man den Gerüchten glauben konnte, sogar noch mehr.



Er erinnerte sich da nämlich nicht nur an Gerüchte, sondern noch an ein bisschen mehr... aber das war jetzt unwichtig, erst mal musste er versuchen, beide gegenseitig davon zu überzeugen, dass sie "echt" waren.



„Aber woher sollen wir wissen, dass er der echte Skinner ist?", überlegte Mulder.

Sofort zielten zwei Waffen auf ihn. Skinner stöhnte auf. Das hatte ihm gerade noch gefehlt!



„Dann fragen Sie mich halt etwas, was nur ich wissen kann! Aber beeilen Sie sich! Draußen rennen womöglich noch mehr solcher Leute rum! Und die wollten wir ursprünglich mal aufhalten! Also, was ist jetzt?" Scully duckte sich sichtlich: „Äh... mir fällt so spontan nichts ein."



Skinner stöhnte auf. Das war ja mal wieder typisch! Oder war sie vielleicht doch nicht die Echte?



„Mir auch nicht wirklich", gestand Mulder



„Ähm..., was ist Ihre Telefonnummer?", fragte Mulder dann verlegen



„Das kann ja jeder wissen", empörte sich Scully



„Meine Telefonnummer? Von zu Hause? Von meinem Handy? Oder vom Büro?", fragte Skinner, er wollte so genau wie nur möglich sein, sonst gab es hier womöglich noch eine Skinner-Leiche, nur diesmal die Echte.



In dem Moment öffnete sich die Tür. Herein kamen Mulder und Scully. Verwirrt schaute Skinner sich um. Was war hier bloß los? Wer war echt? Und wer war falsch? Verunsichert hob er seine Waffe:



„Gehen Sie alle dort in die Ecke! Ist mir egal, ob Sie echt sind oder nicht!"



Doch die vier hörten nicht. Sie waren zu sehr damit beschäftigt, gegenseitig zu kämpfen und bemerkten dadurch auch nicht das kleine, fiese, gemeine, hämische Lachen einer Person, die sich im Dunkeln hielt: Alex Krycek!



Doch wollte er nicht länger warten, er war zwar nicht gerade ein Freund, doch würde er keinen Nutzen daraus ziehen, wenn sie sich gegenseitig erschießen würden. Er brauchte sie noch.

Er trat aus der Dunkelheit heraus und sofort waren alle Augen auf ihn gerichtet.



„Was machen Sie hier, Sie Mistkerl?", empörte sich Scully, normalerweise war das zwar nicht ihre Ausdrucksweise, doch hier fand sie es angebracht.



„Ihnen helfen", erwiderte Krycek mit einem Lächeln. „Helfen, uns gegenseitig umzubringen oder wie?", lies sich nun auch Mulder verlauten



„Genau! Das Haus ist umstellt! Sie kommen hier nicht mehr lebend raus, wenn Sie nicht meine Anweisungen befolgen! Und zwar genau!"



„Was wollen Sie denn?“, fragte Mulder, doch gleichzeitig sagte Scully: „Darf ich aus dem Fenster schauen, um mich davon zu überzeugen?"



„Selbstverständlich!", meinte Alex.



Scully ging vorsichtig zum Fenster, lehnte sich heraus - und erschrak! Da draußen standen lauter Mulders und Scullys!



„Ich habe eine kleine Armee von solchen Leuten zusammengestellt", erklärte Alex.



„Warum?", war alles, was Skinner fragen konnte.



„Warum nicht? Sie sind nützlich und sie widersetzen sich keinen Befehlen."



„Was wollen Sie?", schaltete sich Scully wieder ein.



„Können Sie sich das nicht denken?"



„Wir können keine Gedanken lesen, Krycek, also raus damit!", forderte Mulder grob, er hatte keine Lust auf die Spielchen von Krycek.



„Ich möchte alle Aufzeichnungen und die Akte von Linda Bowman und Modell. Und wenn ich sage alle, dann meine ich auch ALLE, ich möchte jede noch so kleine Notiz haben", stellte Krycek seine Forderungen.



„Was haben Sie davon? Was ist so wichtig an diesem Fall?", es war Scully, die diese Frage stellte.



„Es ist besser, wenn Sie das nicht wissen, zumindest vorerst, für Sie und für mich."



„Seit wann interessiert Sie unser Wohlergehen?", fragte Scully.



„Ich habe nie behauptet, dass mich das irgendwie interessiert!", Alex wurde ein bisschen rot im Gesicht. Allerdings ließ sich nicht erkennen, ob vor Wut oder wegen etwas anderem...



„Äh, doch, das haben Sie eben!", erinnerte sie.

„Also, was ist jetzt?", wandte sich Alex an Mulder. „Geben Sie mir die Akten und Scully oder wollen Sie alle sterben?"

„Was wollen sie denn mit Scully?", fragte Mulder erstaunt.

„Wer versichert mir denn sonst, dass Sie mich nicht, sobald ich die Akten habe, abknallen? Also, was ist jetzt? Wobei ich vielleicht daran erinnern sollte, dass ich mir die Akten sowieso nehmen kann, wenn Sie tot sind! Es ist sozusagen ein Entgegenkommen meinerseits Sie leben zu lassen!"

„Wie großzügig!", murmelte Mulder. Was sollte er bloß tun? Wenn er ihm Scully und die Akten nicht gab, nahm er sich Scully, die Akten, Skinner und ihn selbst! Und damit verstrich jede Chance, noch irgendetwas zu erreichen.



Er warf einen Seitenblick zu Scully, schließlich konnte er ohne ihre Zustimmung zu dem Ganzen nichts bestimmen.


Doch bevor er irgendetwas sagen konnte, sagte sie schon bestimmt: „Ich werde mit Ihnen kommen, Krycek“



„Oho, Sie haben sich aber schnell entschieden“, sagte Krycek erfreut.



„Scully, halten Sie das für eine gute Idee?“, fragte Mulder, jetzt doch etwas verunsichert.



„Haben wir denn eine Wahl? Wir wollen hier lebend rauskommen und Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, ich bin ja schließlich nur eine Assistentin, die Sie ausspionieren will!“, meinte Scully kurz angebunden.

„A – aber, das war doch nur...", doch Scully und Krycek waren schon auf dem Weg nach draußen. Kurz darauf waren sie weg. Mulder stand da, allein, okay, neben ihm war noch Skinner, aber der konnte jetzt auch nichts tun.

„Scheiße! Ich wollte mit dem Ganzen erreichen, dass Sie NICHT in Gefahr gerät! Und genau das Gegenteil ist passiert! Super! Mal wieder toll gemacht!“, dachte Mulder. Laut sagte er: "Sir?"

„Ja, Agent Mulder? Haben Sie eine Idee?"

„Nun ja, nicht wirklich, wir können ihm nur geben was er will, sonst bringen wir Scully in Gefahr“, sagte Mulder niedergeschlagen. Wenn Scully etwas passierte, war es seine Schuld.

„Wie hat Scully das gemeint, bevor sie gegangen ist?“, wollte Skinner wissen.

„Nichts...“ Doch nachdem er den Blick von Skinner gesehen hatte, war ihm klar, dass der Assistent Direktor nicht eher aufgeben würde, bevor er es wusste. „Wir haben uns gestritten oder besser gesagt, ich habe ihr ein paar Sachen gesagt, die ich nicht so gemeint hatte“, endete Mulder.

„Was haben Sie gesagt?", fragte Skinner noch einmal.

Mulder überlegte. Er konnte ja wohl schlecht seinem Vorgesetzten sagen, dass er sich mit seiner Partnerin gestritten hatte, weil er sie beschützen wollte oder dass er Angst um sie hatte!

Doch seine Entscheidung wurde ihm in diesem Moment abgenommen, weil das Telefon klingelte. Ein Glück!

„Mulder?"

„Hey, hier ist Langly! Du hast mich doch gebeten, so ein paar Sachen nachzurecherchieren! Also, diese Leute, die ihre Gestalt verändern können, die werden alle von einem Organismus gelenkt! Ohne den sind sie wieder ganz normale Menschen!"

„Wo ist dieser Organismus?“, fragte Mulder.

„Den hat Krycek in einer Lagerhalle deponiert“

„Wo?“

„In Baltimore, das leere Lagerhaus von Wal Mart, da ist niemand mehr“, sagte Langly

„Gut, danke Jungs“, verabschiedete sich Mulder.

Mulder stürzte sofort in seinen Wagen, Skinner mit sich reißend.

Unterwegs erklärte er seinem Vorgesetzten die Lage. Als sie in dem Lagerhaus ankamen, wirkte es sehr dunkel und verlassen.

Vorsichtig schlichen die beiden Richtung Eingang, stets eine Falle vermutend.

Es war etwas Glitschiges darin, wie ein Aal. Es war grau. Mulder kippte den gesamten Behälter um und dieses „Etwas“ schwamm heraus. Er zog seine Waffe und schoss. Das Tier blieb liegen.



Draußen hörte er eine Bewegung. Ein Rumpeln. Schnell rannten sie zum Fenster. Dort lagen drei Menschen und wurden von heftigen Krämpfen geschüttelt.



Dann hörte es plötzlich auf, die Menschen blieben liegen, sie waren tot.



Skinner blickte Mulder erschrocken an.



„Oh Gott! Was haben wir nur angerichtet?", fragte Skinner erschrocken.

Doch Mulder dachte bereits weiter: „Was ist jetzt mit Scully?"
Geplagt von Selbstvorwürfen rannten Mulder und Skinner raus und suchten
die Umgebung ab. Doch sie fanden nichts. Schnell liefen sie weiter, schauten
in ein paar Hütten und tatsächlich: in der dritten Hütte waren Scully und Krycek!



Scully saß auf einem Stuhl, Krycek stand vor ihr, mit der Waffe in der Hand. Man konnte Scully ausnahmsweise ansehen, das sie unruhig war, irgendetwas machte sie nervös. Wahrscheinlich die Tatsache, dass der Mann, der ihre Schwester getötet hatte, mit einer Waffe vor ihr stand, dachte Mulder.

Er und Skinner legten sich einen Plan zu recht, um Scully da raus zu holen, da es nicht mehr lange dauern würde, bis Krycek merkte, dass irgendetwas nicht stimmte.

Sie hatten ja schließlich nur seine gesamte "Armee" umgebracht.

Mulder und Skinner schmiedeten gerade Pläne, als ein Auto anhielt.

„Scheiße!", fluchte Mulder, „Was machen wir jetzt?"

Die Tür öffnete sich und heraus kam eine weitere Scully. Sie hatte dasselbe an, nur war ihr Auftreten nicht ganz so bestimmt, wie er das von Scully gewohnt war. Sie ging auf die Halle zu, machte die Tür auf und trat ein. Krycek sah auf und bat sie zu sich her.

Verwundert tauschten Mulder und Skinner einen flüchtigen Blick. Wie war das bloß möglich?
Sie hatten doch alle "unechten" Personen getötet durch das Umbringen des Organismus! Oder waren vielleicht nur bestimmte gestorben? Vielleicht die, die ihn schon besonders lange hatten! Aber wie war das mit der "echten" Scully? Ihr sollte doch wahrscheinlich auch etwas eingepflanzt werden! Lebte sie noch? Vorsichtig schlich sich Mulder näher ran. Nein, das war eindeutig nicht die "echte" Scully! Doch wo war sie dann? Plötzlich beschlich Mulder so ein Gefühl...war das vielleicht auch nicht der echte "Krycek"? Dann war das Ganze nur als Ablenkung für ihn und Skinner gedacht! Mulder beobachtete die beiden weiter. Jetzt war er sich ganz sicher: der "echte" Krycek war kein bisschen so nett und freundlich! Mulder teilte seinen Verdacht Skinner mit.

„Wo aber sind dann Scully und Krycek?", fragte Skinner

„Sie müssen woanders sein, nur wo?", antwortete Mulder

„Ich glaube, ich weiß wo!", rief Skinner aus.

„Wo?", konnte Mulder nur fragen, erstaunt darüber, dass sein Chef wusste wo die beiden waren.

Da hörte Mulder es auch: Scullys unverwechselbarer Handy-Klingelton! Es war irgendwo ganz in der Nähe. Mulder und Skinner schauten sich suchend um. Da bemerkten sie einen Nebenraum in der Scheune.



Wieder liefen sie leise darauf zu und sie waren sich diesmal sicher, das war Scully. Leise vereinbarten sie genauso zu verfahren, wie sie es vorhin vorgehabt hatten, bevor sie bemerkt hatten, dass das gar nicht die „echte“ Scully war.



Doch erst mal schlichen sie hin, um die beiden zu belauschen.

Leider war die Scheibenwand an dieser Stelle seltsamerweise sehr dick und alle Fenster schalldicht, als hätte man diesen Nebenraum extra so gebaut, dass man nicht belauscht werden konnte. Gab es dann vielleicht noch andere Sicherheitsvorkehrungen?

Aber egal, dieses Risiko mussten sie eingehen!
Mulder und Skinner stürmten auf ein Zeichen hin zu der Tür, öffneten diese (ganz unspektakulär), hielten ihre Waffen hoch und riefen: "Keine Bewegung!"

Krycek war sichtlich erschocken, hatte sich jedoch schnell wieder gefangen und hob seine Waffe an Scullys Schläfe.



„Keine Bewegung oder ich erschieße sie!“, rief Krycek



„Lassen Sie die Waffe fallen, Krycek!“, forderte Skinner auf.

Er grinse nur.



Denn er wusste ganz genau, dass Skinner und Mulder es nie so weit kommen lassen würden!
Richtig! Sie senkten die Waffen.



„Was wollen Sie?", fragte Mulder Krycek.

„Ich will gar nichts! Ich handle nur im Auftrag!"

„Wessen Auftrag?"

„Oh Mulder, können Sie sich das nicht denken?“, fragte Krycek herablassend



„Der Raucher“, antwortete Mulder verächtlich



„Der Kandidat hat hundert Punkte“, bestätigte Krycek.

In dem Moment ertönte ein Piepen.

„Scheiße!", knurrte Krycek und holte sein Handy. In letzter Zeit klappte auch einfach gar nichts mehr!

„Hallo?“

...

„Ja.“

...

„Warum?“

...

„Okay, mach ich.“

...

„Auf Wiederhören."

Er legte auf.

„Mitkommen!", befahl er Scully. Diese ging mit ihm aus der Scheune, während Mulder und Skinner verdutzt drinnen blieben.



Krycek ging zu seinem Auto, Scully vor ihm her, da er seine Waffe auf sie gerichtet hatte. Schnell stieg er ins Auto und fuhr los. Scully hatte er stehen gelassen. Sie war etwas verwirrt, warum hatte er sie nicht getötet?



Doch bevor sie eine Antwort drauf finden konnte, sah sie Mulder und Skinner auf sich zu rennen.

„Alles okay, Scully?", fragte Mulder besorgt.

„J- ja...was sollte das eben?"

„Keine Ahnung. Hat er Ihnen irgendetwas angetan? Oder operiert?"

„Äh, nein, warum fragen Sie, Mulder? Warum sollte er so etwas tun? Wie kommen Sie darauf?"

„Krycek ist alles zuzutrauen, das wissen Sie“, antwortete er.



„Nein, mit mir ist alles in Ordnung“

„Sicher?", fragte Mulder besorgt.

„Ja, mit mir ist alles okay. Ich habe nur nicht ganz verstanden, was das jetzt sollte."

„Sie kennen mich doch, ich wollte nur sicher gehen“, rechtfertigte sich Mulder.

„Also, bevor das hier noch die ganze Nacht dauert, ich möchte morgen Berichte von Ihnen beiden auf meinem Schreibtisch haben, klar?", fragte Skinner und ging.

Verblüfft schauten Mulder und Scully ihm hinterher. Wie konnte er jetzt nur einfach abhauen? Sie hatten sich auf eine wilde Verfolgungsjagd eingestellt, doch anscheinend wollte er nur seine Berichte!

„Versteh einer einmal Vorgesetzte!", knurrte Mulder und fügte hinzu: „Ich bestehe aber darauf, dass Sie sich vom Arzt komplett durchchecken lassen, Scully!"



„Das hat Zeit bis morgen", meinte Scully



„Nein", bestimmte er.



Widerwillig stimmte Scully ein und beide machten sich auf den Weg in Krankenhaus.

Nach einer halben Stunde verließen sie es auch schon wieder. Es war alles okay, nur ein paar Schrammen, Mulder hatte sich umsonst gesorgt.



Alex Krycek blieb vorerst verschwunden.



Die beiden fuhren nach Hause, Mulder setzte Scully daheim ab, sie wollte nicht, dass er sie nach oben begleitete, also wartete er, bis sie durch die Tür war.

Heute war ein langer Tag gewesen, es wird noch einiges geben, was sie besprechen mussten, aber das hatte Zeit bis morgen. Was Alex Krycek anging, das würde wohl eine weitere X-Akte sein. Er würde sich wann anders darum kümmern, nicht heute.



ENDE!
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