World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

I want to believe!

von Netty

Kapitel 1

Langsam stand er von seiner Couch auf, ohne Grund zur Eile. Er hatte wieder diesen Traum. Den Traum von ihr! Was keine wirkliche Überraschung war, da er in letzter Zeit nur noch von ihr träumte.



Sein Wohnzimmer lag in völliger Einsamkeit und Dunkelheit. Wie seine Seele! Er brauchte sie. Er verzerrte sich nach ihr. Ihm war bewusst geworden, dass er es nicht mehr leugnen konnte. Aber warum sollte er auch? Niemand würde es erfahren, am aller wenigsten sie!



Sie hatte ihm deutlich klar gemacht, was sie in ihrem Leben haben wollte und er zählte nicht dazu. Im Gegensatz zu ihrer Arbeit.



Es hatte ihn gekränkt und verletzt, dass sie die Arbeit mehr brauchte als ihn. Ja, sie brauchte ihn, aber sie brauchte ihn als Freund, als platonischen Freund! Aber er wollte mehr, er brauchte mehr! Er brauchte sie! Alles von ihr! Ihren Körper, ihre Seele, ihre Schönheit, ihre Liebe...! Hatte er gerade wirklich an Liebe gedacht? Wie könnte eine Frau wie sie sich jemals in jemanden wie ihn verlieben?



Ja, er wollte ihre Liebe, aber er rechnete nicht wirklich damit sie auch jemals zu bekommen. Würde er auch ohne ihre Liebe auskommen können? Ja, vermutlich würde er das. Abgesehen davon, dass sie ihn ohne Liebe sowieso nicht an ihren magischen Körper lassen würde.



Also warum machte er sich überhaupt Gedanken über Liebe?



Unruhig wanderte er in seiner Wohnung auf und ab. Ziellos schritt er von einem Ort zum anderen. Gott allein wußte, wie oft er schon Andeutungen ihr gegenüber gemacht hatte.



Zum Teufel er hatte ihr sogar gestanden, wie sehr er sie liebte, aber sie hatte gedacht, dass er mit Drogen vollgepumpt wäre.



Sollte er sie anrufen? Nein! Sie würde wissen, wie sehr er sie vermisste. Außerdem war es Sonntag und er hatte ihr versprochen sie nicht anzurufen. Morgen! Morgen würde er sie wiedersehen. Sein Problem war nur, ob er es überhaupt bis morgen aushalten könnte.



Er stieß einen Seufzer in seine leere Wohnung, welcher die abgestandene Luft aus Frustration und Trauer kaum durchdrang. Noch ehe er sein Handeln überhaupt bemerkte, hatte er bereits den Telefonhörer am Ohr und ihre Nummer gewählt.



„Ja?“ erklang ihre zarte und doch starke Stimme, die sein Herz einen Takt schneller schlagen ließ, nach dem vierten Klingeln am anderen Ende.



„Ich bins. Hab ich dich geweckt?“ ‘Ich bins? Natürlich bist du es, niemand würde sie um diese Zeit anrufen!‘ Er hätte sich am liebsten selbst für seine blöde Frage getreten natürlich hatte er sie geweckt, es war immerhin schon... wie spät war es eigentlich? Sein Blick stahl sich auf die Anzeige des Weckers auf seinem Schreibtisch. 3.45 Uhr! Natürlich hatte er sie geweckt!



„Du hast mich nicht geweckt.“ Ihre Stimme riß ihn aus seinen Gedanken.



„Wieso nicht, es ist fast vier Uhr morgens“ er klang erstaunt.



„Warum rutst du dann an, wenn du denkst, dass ich schlafe?“ 1:0 für sie. „Ich gebe mich geschlagen.“ Er hatte keine Lust sich mit ihr zu streiten.



„Und warum rufst du nun an?“ Die Kraft war aus ihrer Stimme gewichen und wechselte in eine sanfte, fast schon verschlafene Tonlage. Obwohl ihre Stimme sanft war, war er sich trotzdem bewusst, dass er in der Falle saß. Bis jetzt war ja alles noch recht gut gelaufen, aber er hatte keinen Grund, warum er sie angerufen hatte. Jedenfalls keinen trifftigen, den sie akzeptieren würde. Es sei denn, dass Sehnsucht ein trifftiger Grund wäre.



„Ich hab mich nur gefragt, ob es dir gut geht.“ Super Grund. Alsob er sich das nicht ständig fragen würde, wenn sie nicht bei ihm war.



„Das fragst du dich doch ständig, habe ich recht?“ Herje konnte sie jetzt Gedanken lesen?



„Nun und geht es dir gut?“



„Es geht mir gut.“ Ihre Standardantwort. „Du erwartest doch nicht etwa, dass ich dir das glaube.“ Er schaffte es nicht den Sarkasmus aus seiner Stimme zu verbannen.



„Na schön, ich stelle wieder einmal fest, dass du mich einfach zu gut kennst.“ Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Da hatte sie recht, er kannte sie bald besser als sich selbst, aber auch nur, was berufliches und ein bißchen drum herum anging. Er hatte keine Ahnung, wie es wirklich in ihrem Inneren aussah. „Ich mache mir ein bißchen Sorgen“ sie verstummte. Sie machte sich Sorgen? Worüber und warum?



„Worüber?“



„Über dich.“ Hmmm okay, das war neu für ihn. Warum sollte sie sich Sorgen um ihn machen? Über ihn? Naja wenigstens bedeutete das, dass sie auch an ihn dachte. Zwar mit Sicherheit nicht so, wie er an sie, aber immerhin.



„Nun eigentlich mache ich mir vielmehr Sorgen über dich und mich.“ Das wurde ja immer besser. Dich und mich, dazu konnte man auch uns sagen. Er hatte nicht einmal gewusst, dass es ein uns gab.



„Und warum sorgst du dich um uns?“ er wollte sie zwar nicht drängen, aber seine Neugier hatte bereits die Oberhand über ihn. Es entstand eine Pause, als seine Frage in der Leitung schwang. Er nutzte sie, um ihrem Atem zu lauschen.



Er stellte sich vor, wie sie auf ihrer Couch oder in ihrem Bett saß. Wahrscheinlich eher im Bett, wenn man die Uhrzeit bedachte. Eingehüllt in einen ihrer Frotteeschlafanzüge (Bitte verklagt mich nicht, aber ich weiß wirklich nicht, wie man das schreibt) und unter ihrer warmen Decke. Er fragte sich, ob sie wieder kalte Füße hatte.



An manchen kalten Tagen kam sie in sein Hotelzimmer und legte sich nebn ihn ins Bett und er wärmte ihre Füße. Zuerst, hatte er etwas Angst gehabt, dass seine Gefühle mit ihm durchgehen könnten, aber dann hatte er sich daran gewöhnt und es hatte keine Probleme gegeben.



Er wünschte sich jetzt bei ihr zu sein, um ihre Füße zu wärmen. Zu sehen, wie sie einschlief und zu wissen, dass sie in Sicherheit war.



„Ich wollte dich nicht kränken.“ Ihre Stimme klang verlegen. Kränken? Worüber hatten sie doch gleich gesprochen? Über ein uns, von dem er bis jetzt noch nicht einmal gewusst hatte, dass es exsitierte.



„Wann hast du mich gekränkt?“ Er wußte, wovon sie sprach, aber er wollte es sich nicht nehmen lassen, es von ihr zu hören. Wie hieß es doch so schön ‘Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.‘



„Oh du weißt genau, wovon ich rede“ sie klang jetzt etwas zornig, aber das änderte sich schnell wieder. „Ich meine, dass ich sagte, dass mir die Arbeit wichtiger wäre als du.“



„Oh outest du dich jetzt?“ Er konnte es sich nicht nehmen lassen, sie zu ärgern.



„Ich denke, ich sollte jetzt auflegen, wir sehen uns morgen.“



„Nein, bitte leg nicht auf“ beeilte er sich zu sagen. „Es tut mir leid. Du hast recht, ich war gekränkt und ich denke, dass ich es immer noch bin.“ Es entstand wieder eine Pause, bis Scully entschied sie zu brechen. „Ich wußte, dass es dich kränken würde“ brachte sie scheu heraus. „Aber du hast mich so wütend gemacht, dass ich dich kränken wollte!“



„Womit habe ich dich so wütend gemacht?“ Dieser Teil des Rätsels war ihm bis jetzt verborgen geblieben. Sie war wie eine kleine rote Furie ins Büro gestürmt hatte ihn angeschrien, was er sich eigentlich denken würde und ihm dann an den Kopf geschmissen, dass sie auf ihn in ihrem Leben keinen Wert legen würde.



„Du hast angefangen, mich als selbstverständlich zu betrachten.“ Endlich war es raus. Es war nur ein Flüstern gewesen, aber dieses Flüstern hatte sich direkt in sein Herz gebohrt. Sie hatte lange damit gekämpft, da sie wußte, dass es ihn verletzen würde. Lange Zeit sagte keiner von beiden etwas.



„Ich habe dich niemals als etwas Selbstverständliches angesehen“ er sprach leise, um die Schluchzer, die sich in seiner Kehle gebildet hatten, zu unterdrücken. Das letzte, was er jetzt wollte, war ihr die Genugtuung zu geben und zu weinen, obwohl er das Gefühl hatte, dass seine ganze Welt über ihm zusammengebrochen wäre.



„Doch das hast du. Vielleicht hast du es nur nicht bemerkt.“ Sie konnte seine leisen, kurzen Atemzüge hören und wußte, dass er weinte. Wie gern wäre sie jetzt bei ihm, um ihn in ihre Arme zu schließen und zu trösten.



„Vielleicht sollten wir das morgen weiterbesprechen“ presste Mulder zwischen zusammengepressten Lippen hervor.



„Mulder nicht! Leg jetzt nicht auf“ bat sie. Mulder schüttelte den Kopf, bis ihm klar wurde, dass sie ihn nicht sehen konnte. „Ich kann nicht Dana, bis morgen.“ Klick! Er war weg. Langsam ließ sie den Höhrer sinken.



Sie hatte nich geweollt, dass ihr Telefonat so endete. Ja, sie war sauer auf ihn gewesen, aber das war vorbei. Zusammen hätten sie schon einen Weg gefunden, um dieses Problem zu lösen.



Plötzlich schoss ihr ein so lebendiger Gedanke durch den Kopf, dass ihr Körper zu zittern begann. „Er wird sich etwas antun“ flüsterte sie. Natürlich war das übertrieben, aber ihr Körper hatte so stark auf diesen Gedanken reagiert, das ihn ihr Geist nicht als unmöglich abweisen konnte.



In einer Schnelligkeit, die selbst für sie ungewohnt war, hatte sie sich angezogen und war aus ihrer Wohnung gestürmt mit ihren Gedanken bei Mulder.



Kurze Zeit später stand sie vor seiner Tür. Sie hatte jedes Stoppschild überfahren und jegliche Geschwindigkeitsbegrenzung mißachtet, was sonst überhaupt nicht ihre Art war. Aber hier ging es um mehr.



Zuerst klopfte sie zaghaft, doch als sich nichts rührte klopfte sie stärker. Doch auf der anderen Seite der Tür blieb es immer noch still. Ohne nachzudenken zog sie ihren Schlüssel aus der Tasche und ließ sich selbst hinein, sie hatte heute ohnehin schon alle Regeln gebrochen, also kam es auf diese auch nicht mehr an.



Sein gesamtes Apartment lag in völliger Ruhe und Einsamkeit. Leise schloss sie die Tür hinter sich, obwohl sie sich nicht sicher war, ob er sich überhaupt in seiner Wohnung befand. Ein Blick auf die Couch veriet ihr, dass er sich nicht an seinem üblichen Schlafplatz aufhielt.



Ein Wimmern drang an ihr Ohr, welches aus seinem Schlafzimmer kam. Langsam und darauf bedacht gegen nichts zu stoßen, was auf seinem Boden herumlag – und das war eine ganze Menge – schlich sie zu seiner Schlafzimmertür. Da diese nur leicht angelehnt war, konnte sie ohne Hindernisse sein Bett und seine schlafende Gestalt ausmachen.



Er warf sich in einem alptraumartigen Zustand von einer Seite auf die andere und stöhnte dabei immer wieder etwas, was sie nicht richtig verstehen konnte. Scully ging ohne sich darüber wirklich im Klaren zu sein an sein Bett, zog schnell ihre Schuhe aus und legte sich neben ihn. Sofort schlang er seine Arme besitzergreifend um sie und seine Körper wurde ruhiger, soblad er mit ihrem in Kontakt kam.



Sie kuschelte ihren Rücken gegen seine Brust und lauschte seinen Atemzügen, die sie schon bald ins Land der Träume gleiten ließen.



Etwas feuchtes an ihrem Hals ließ sie schließlich wieder erwachen. Sich ihrer Situation nicht bewußt erschrak sie, wurde jedoch sofort wieder entspannt, als sie eine vertraute Stimme hinter sich hörte.



„Sshhhh, ich bin es“ flüsterte Mulder ihr sanft ins Ohr und küsste danach erneut ihren Hals. Ihre Augen brauchten eine Weile, um sich an die Dunkelheit des Zimmers zu gewöhnen. Sie wollte sich zu ihm umdrehen, doch seine Hand auf ihrem Rücken gab ihr mit sanftem Druck zu verstehen, dass sie sich auf den Bauch legen sollte. Obwohl sie sich etwas unwohl fühlte, folgte sie seiner Bitte.



Er begann ihr sanft ihre Jacke auszuziehen. Sie hatt sich nicht darum gekümmert und da es nur eine dünne Stoffjacke war, hatte sie sie nicht beim Schlafen gestört. Das Kleidungsstück landete neben dem Bett und bildete den Anfang für noch viele weitere. Zuerst folgte ihr T-Shirt, dann ihr BH.



„Mulder was tust du?“ fragte sie und verspürt ein leichtes Gefühl von Angst in sich, was würde sie tun? Nnun es war offensichtlich, was sie tun würden, aber sie dacht, ob es nicht genau das war, was sie gewollt hatte, als sie sich neben ihn ins Bett gelgt hatte. Würde ihn das zu ihr zurückbringen? Sie würde alles dafür tun!



„Ich werde dir zeigen, dass ich dich niemals als selbstverständlich angesehen habe.“ Seine Worte waren nur leise zu verstehen, da sein Mund sich auf ihrem Rücken befand und wirklich erstaunlich Dinge vollführte. , dachte Scully, während sie sich mit einem leisen Stöhnen unter seinen Lippen entspannte.



Seine Finger verflochten sich in den Bund ihrer Hose und er zog sie sanft nach untern, striff ebenfalls die Decke, die bis zu ihren Hüften auf ihr geruht hatte, mit hinunter. Unten angekommen befreite er sie noch von ihren Strümpfen und küsste sich seinen Weg über ihre Beine zurück zu ihrem Rücken. Er ließ seine Zunge kleine feuchte Streifen über ihre Schulterblätter ziehen und sie erschauderte unter ihm.



Mit großer Vorsicht drapierte er seinen Körper über ihren und presste sich eng an sie. Ihr zeigend, welche Wirkung sie auf ihn hatte. Doch ihre Stimme hielt ihn zurück.



„Mulder nicht.“



„Warum?“ Die Angst etwas falsch gemacht zu haben, zu weit gegangen zu sein legte sich wie ein Schleier um sein Herz und begann es zu erdrücken.



„Lass mich mich umdrehen, ich will dich ansehen, dich berühren“ flüsterte sie sanft. Der Schleier löste sich in der Leichtigkeit ihrer Worte und flüg auf ihren Schwingen davon.



Mit einer rollenartigen Bewegung befreite er sie von seinem Körper und legte sich auf den Rücken. Sie erwartend. Schnell drehte sie sich auf die Seite und sah ihm in die Augen. Versank in seinem Blick, wie hatte sie glauben können, dass er sie als selbstverständlich ansah? Der Blick den er ihr schnekt sagte soviel mehr aus. Er zeigt Zuneigung und Abhängigkeit und... und auch Liebe.



Eine Zeile von Shakespeare kam ihr in den Sinn Liebe, welch‘ süßen Schmerz fügst du mir zu? Als hätte er sie nur für sie beide geschrieben, so perfekt beschrieb diese eine Zeile ihre gesamte Beziehung. Sie waren so sehr von einander abhängig, dass sie ihr Leben für den anderen geben würden, aber sie waren trotzdem nicht bereit sich einander hinzugeben.



Mulder trug sein New York Knicks T-Shirt und ein schwarze Boxershorts und er sah unheimlich gut aus, wie sie fand. Mit verwuschelten Haaren, einem leicht schläfrigen Blick und einer Erektion, die man nicht übersehen konnte.



Obwohl sie direkt neben ihm lag, fühlte sie doch eine Leere zwischen ihnen entstehen. Sie würde schnell handeln müssen, bevor der Mut sie beide ganz verlassen würde. Mit einer gekonnten Bewegung setzte sie sich auf seine Hüften, jedoch vorsichtig darauf bedacht, seine Erregung nicht zu oft zu berühren.



So wie er auf dem Rücken lag und sie auf ihm saß, hatte er eine fabelhafte Aussicht auf ihren Körper. Ihre cremige Haut, das zarte weiche Fleisch ihrer Brüste und die weiblichen Kurven ihrer Taille. Es war ein Anblick, der zum einen sein Herz vor Entzückung einen Ton höher schlagen ließ und ihn zum anderen in eine tiefe Depression hinabzog.



Slebstverständlich!



Wie konnte sie glauben, dass er jemals irgendetwas, das mit ihr in Verbindung stand als sebstverständlich angesehen hatte? Es war eher das totale Gegenteil. Jeden Morgen lag er in seinem Bett und betete – ja betete –, dass sie es wenigstens noch einen Tag mit ihm aushalten würde. Und jeden Morgen ham er sich vor etwas so Unglaubliches zu tun, dass sie für immer bei ihm bleiben würde.



Er wußte nicht, was er Unglaublichees tun konnte – zu tun vermochte. Es gab keine besonderen Reichtümer in seinem Leben, so dass er ihr teure Dinge hätte kaufen können. Auch war er nie ein besonders romantischer Mensch gewesen, deshalb überging er wissentlich Dinge, wie sie zu einem tomantischen Candle Light Dinner einzuladen, da er das sowieso nur versauen würde. Also, was konnte er ihr bieten, was sie dazu brachte, bei ihm zu bleiben? Nichts! Deshalb dankte er jeden Abend einfach irgendwem – Gott, Alah, dem Mann aus der Waschmittelwerbung –, dass sie wieder einen Tag länger mit ihm ausgehalten hatte.



Es war ein Teufelskreis, den er nicht durchbrechen konnte und sie sah das als sebstverständlich an?



Die schmerzenden Gedanken verbannend, konzentrierte Mulder sich wieder auf das Geschöpf vor, oder besser gesagt auf ihm. Vielleicht war er wenigstens in der Lage ihr diese Nacht zu schenken und vielleicht würde diese eine Nacht sogar das Unglaubliche sein, was sie an ihn band.



„Berühre mich, Mulder“ bat sie, ihn aus seinen Gedanken reißend, mit leiser und unheimlich erotischer Stimme. Yap, wenn er sich nicht zu dähmlich anstellte, dann könnte er diese Nacht zu etwas Besonderem machen.



Scheu plazierte er eine Hand auf ihrer Hüfte. Er spürte nur den dünnen Stoff ihres Slips, dem einzigen Kleidungststück, welches sie noch trug. Seide oder aus etwas ähnlichem gemacht. Warum er sich gerade diese Stelle ausgesucht hatte, um seine Partnerin, die für ihn immer die verbotene Frucht der Paradieses dargestellt hatte, zu berühren, wußte er nicht. Aber es schien ein sicherer Bereich zu sein, denn gleich ihre Haut zu berühren hätte ihn verrückt gemacht und er hätte sich auf sie gestürzt und dann wäre diese Nacht nicht das geworden, was er sich erhoffte.



Allmählich hielt er sich für gefasst genug, um das sichere Teritorium ihrer bedeckten Haut zu verlassen und ihr – auschließlich ihr – Vergnügen zu bereiten. Mit der Außenseite seiner leicht zitternden Finger fuhr er die Seiten ihres Körpers hinauf und als Antwort auf die lang ersehnten Zärtlichkeiten erschauderte ihr Körper.



„Fühlt sich das für dich genauso gut an, wie für mich?“ fragte er und stutzte über die Leichtigkeit seiner Worte. Niemals hatte er daran gedacht so mit ihr zu reden, aber irgendein niederer Instinkt von ihm hatte die Führung übernommen und der genoss es offensichtlich, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen.



„Hmmm“ war das einzige, wozu sie im ersten Moment fähig war. Innerhalb kürzester Zeit hatten seine Hände jegliches Denken für sie unmöglich gemacht. Sie wollte ihm nicht wirklich antworten, stattdessen wollte sie lieber fühlen. Aber in einem Teil ihres hormonvernebeltem Hirns wurde ihr klar, dass er es wissen musste, sie kannte ihn lange genug um zu wissen, dass er sonst denken könnte, dass es ihr womöglich nicht gefile und das war ganz und gar nicht der Fall.



„Besser“ antwortete sie ihm schließlich, wobei sie ihre ganz Willensstärke für dieses eine Wort aufbringen musste.



Er lächelte. Das konnte sie jedoch nicht sehen, da sie ihre Augen genussvoll geschlossen hatte und sich ganz dem Gefühl seiner Hände, die an ihren Seiten auf und ab strichen widmete. Plötzlich verschwand das Gefühl und sie knurrte frustriert.



„Das schien dir wirklich gefallen zu haben, dann wird dir das sicher auch gefallen.“ Im selben Moment wo er den Satz beendete legten sich seine großen Hände auf ihre Brüste. Sie stöhnte entzückt und schlug die Augen auf.



Als sie sich ansahen fesselte ihr Blick ihn mit Erstaunen. Hinter diesen wunderschönen saphir-blauen Augen verbarg sich ein tiefes, alles verschlingendes Feuer. Feuer und Wasser trafen in ihren Augen aufeinander und entfachten das Unglaublichste, was er jemals gesehen hatte. Es war nicht nur bloses Verlangen, was diese beiden Elemente schufen, es schien noch etwas viel stärkeres zu sein und dies alles spielte sich hinter diesem zierlichen Körper ab.



Ihm kamen die vier Elemente in den Sinn, Feuer und Wasser waren in ihren Augen vereint, das Bett unter ihm bildete die Erde, das einzige Element, das fehlte, was Luft. Allerdings verschwendete er keinen Gedanken daran, wie sie dieses vierte Element in ihren Kreis bannen konnten. Den Kreis, den sie beide dabei waren zu bilden. Sie würden eins sein in dieser Nacht.



Mit seinem Daumen begann er sanft über ihre Brustwarzen zu kreisen, die sich augenblicklich verhärteten. Er überlegte, ob sie wußte welche faszinierende Wirkung sie auf ihn hatte. Oder ob sich der Kampf der Elemente immer abspielte, wenn sie mit jemandem intim wurde, oder ob das nur bei ihm so war. Er hoffte es, denn er wollte diese spezielle Sache nur für sie beide haben, etwas was nur sie beide besaßen, was sie vereinte und zu etwas Ganzem machte.



„Oh Gott, bitte hör damit nie wieder auf“ stöhnte sie verhalten, es war beinahe ein Flüstern. Aber nur beinahe.



„Ich sehe keinen Grund, warum ich das tun sollte. Doch einen gibt es“ während er sprach, erhob er seinen Körper leicht und saugte ihren rechten Nippel in seinen Mund. Dieses Mal stöhnte sie lauter.



Seine Arme um sie schlingend und sie an sich drückend, vergrub er sich zwischen ihren Brüsten, um abwechselnd an ihnen zu lecken, saugen oder leichte Küsse auf ihnen zu verteilen.



„Mmmmmmulder“ sie zog seinen Namen absichtlich in die Länge, um ihm zu zeigen, wie gut sich das anfühlte. Es fühlte sich einfach fantastisch an. Seine warme Zunge zog wundervoll stimmulierende Kreise auf ihrer gereizten Haut. Ihre Haut glänzte im fahlen Licht der Straßenlaterne, deren Schein sanft durchs Fenster leuchtete, als er seinen Mund schließlich von ihren Brüsten löste.



Mit fast unterwürfigem Blick sah er zu ihr auf. Ein zufriedenes und doch erregtes Lächeln huschte um ihre Mundwinkel. Ihre Augen hefteten sich an seine und hielten sie fest, wie in einem Schraubstock. Langsam senkte sie ihre noch immer lächelnden Lippen auf seine und nahm sie in Beschlag.



Zwischen ihnen brannte das Feuer des Verbotenen, dasselbe Feuer, welches er schon in ihren Augen gesehen hatte ging nun über zu ihrem Mund. Eine kleine Flamme, die durch diesen schlichten und doch keinesfalls zurückhaltendem Kuss entzündet wurde und mit jeder Berührung von Lippen oder Haut wuchs.



Ihre Hüften drückten sich mit sanfter Gewalt gegen sein und ein Keuchen entkam ihr. Schon der blose Gedanke daran, was noch folgen würde ließ ihren Willen fliegen, ihre Phantasien ihren Körper durchströmen, wie Blitze den Himmel bei einem Gewitter. Es war es auch fast, ein Gewitter der Gefühle.



Ein Verlangen besiegte sämtliche Gedanken in seinem Kopf und alles was er wollte, war ihren Körper auf sich zu spüren. Vergessen waren die Wünsche nach etwas Unglaublichem. Er wollte glauben, er wollte glauben sie in seinen Armen halten zu können und ihr das größte zu schenken, was er ihr bieten konnte. Sein Herz!



Seine Hände verflochten sich mit dem Bund des einzigen Kleidungsstücks, das sie noch trug. Sie stemmte sich auf ihre Knie und er zog das störende Stück Stoff ihre Oberschenkel hinab, wobei er sie sanft mit seinen Fingern streichelte. Nacheinander hob sie ihre Beine und er entfernte ihren Slip von ihrer Haut.



„Findest du das nicht ein bißchen unfair?“ hauchte sie, während sie ihren Körper wieder auf seinem Schoß drapierte.



„Was?“ flüsterte er.



„Du hast zu viel an“ antwortete Scully und begann bereits an seinem T-Shirt zu zerren. Lachend half er ihr es über seinen Kopf zu ziehen. Wieder presste sie ihre Lippen auf seine, zu sehr gefiel ihr das Gefühl. Nie wieder wollte sie auch nur einmal von ihnen lassen.



Ihre Zunge schlich sich in seinen Mund und traf dort auf die seine. Lautlos umwirbelten sie einander, lernten sich kennen. Das Gefühl war so vertraut und doch so fremd, so neu. Schließlich mußten sie ihre Innigkeit unterbrechen und Luft holen. Sie lehnte ihre Stirn an seine und schloss die Augen, ihr Atem auf seiner und sein Atem auf ihrer Haut prickelnd.



Ohne, dass sie wirklich etwas dafür taten berührte sich ihre Haut fast an jedem Zentimeter ihrer Körper. Eng umschlungen saßen sie zusammen im fahlen Licht der Straßenlaterne und atmeten die Luft des anderen.



„Dana“ flüsterte er sanft an ihren Mund. „Versprich mir, dass du mich niemals verlässt.“



„Ich hatte eigentlich nicht vor jetzt schon zu gehen“ lächelte sie. Doch dann öffnete sie ihre Augen und sah, dass seine Frage sich auf die Ewigkeit und nicht auf diesen Moment bezog. „Ich verspreche, dass ich dich niemals verlassen werde“ sagte sie und trennte ihre Stirn von seiner und zeichnete ein imaginäres Kreuz auf ihre Brust über ihrem Herzen. „Niemals!“ wiederholte sie.



Er lächelte und sie erwiederte es. Seine Arme waren wieder um ihren Körper gewandert und drückten sie näher an sich. Ihre Hüften pressten sich an seine und diesmal war er es, der stöhnte.



Ungeduldig erhob sich Dan kurz von ihm und er hob seine Hüften an, damit sie seine Boxershorts nach unten schieben konnte. Schnell gesellte sich auch dieses letzte Trennungsstück auf den Haufen ihrer gemeinsamen Sachen.



„Wielange?“ hauchte er, während sich ihrer kleine Körper an seinen passte und seine Männlichkeit in sich aufnehmen wollte. Sie stoppte.



„Was meinst du“ ihr Atem ging extrem unregelmäßig.



„Wann hast du das letzte Mal mit einem Mann geschlafen?“ Es gab zwei Gründe, warumer das wissen wollte. Zum einen wollte er wissen, ob es jemanden gegeben hatte, seit sie sich kannten und zum anderen wollte er ihr nicht weh tun. Das letzte, was er gebrauchen konnte, war womöglich seine einzige Chance sie zu lieben zu verderben, indem er unvorsichtig war.



„Vor mehr als acht Jahren“ antwortete sie wahrheitsgemäß. Sie hatte nichtmal einen anderen Mann ansehen können, seit sie Mulder kannte. Jeden begann sie mit ihm zu verlgeichen und jeder von ihnen schnitt mit einem mehr als schlechten Ergebnis ab ,im Gegensatz zu ihm.



„Also lassen wir es langsam angehen“ lächelte er.



„Ich hatte nicht vor, über dich herzufallen“ lächelte sie zurück und drängte ihre Hüften an seine Erektion. Ein Stöhnen entkam ihren Lippen und sie wünschte sich, sie könnte über ihn herfallen.



Er ließ eine Hand ihren Rücken hinunter wandern, wo sie kurz über ihrem Po zur Ruhe kam. Die andere schlengelte sich zwischen ihre Körper und nahm sein Glied in die Hand. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und stemmte sich kurz auf ihre Knie, um sich langsam auf ihn sinken zu lassen.



Glückliche Folter, hätten beide ihre Gefühle beschreiben können. Obwohl sie so intensiv waren und sie sich nichts sehnlichster wünschten, als ihre Haut aneinander zu reiben, waren sie gezwungen inne zu halten und ihre Körper einander anpassen zu lassen.



Um des Wartens schreckliche Last zu mindern, begannen sie erneut ihr gesamtes Repertoi an Küssen durchzugehen. Von kleinen federleichten Küssen bis hin zu brennenden, dominanten Zungenverdrehern. Mit jedem Kuss verschwand der Abstand zwischen ihnen ein wenig mehr und als sie um Atem ringend eine Pause einlegen mußten, waren sie vollständig verbunden. Ihr Kopf lag auf seiner Schulter und sie atmete heftig.



„Wie fühlst du dich?“ fragte er sanft in ihr Ohr.



„Entweder bin ich tot, oder das hier ist der Himmel auf Erden“ flüsterte sie und küsste seine Schulter, bevor sie sich aufrichtete und ihm ein breites Lächeln schenkte. Eine Ewigkeit schien vergangen zu sein, seit sie am Telefon miteinander geredet hatten. War das überhaupt in diesem Leben passiert? Jegliche Erinnerungen fern von diesem Moment waren wie ausgelöscht.



Nichts zählte mehr, nur noch sie beide.



Schließlich hatte sie genug Kraft, dass ihre Knie nicht unter ihr wegrutschten, als sie begann ihre Musklen anzuspannen und einen langsamen Rhythmus aufzubauen. Seine Hand ruhte noch immer auf ihrem Rücken und presste sie fest gegen sich, als hätte er Angst es könnte alles nur ein traum sein und wenn er nicht aufpassen würde, würde sie sich vor seinen Augen in Luft auflösen.



Seine andere Hand strich mit sanften Fingern durch ihr Haar. Mit verträumten blick sah sie ihn an, während sie auf ihm auf und nieder sank. Sie waren nicht in der Lage ihre Augen vom anderen abzuwenden. Zu aufregend war das, was sie in den Blicken des anderen sehen konnte. Zu sehen vermochten.



Alles, was sie sich nie getraut hatten auszusprechen, lag jetzt wie ein aufgeschlagenes Buch vor ihnen. All die gut versteckten Gefühle traten ans Tageslicht, oder besser gesagt ins Laternenlicht.



Kleine Schweißtropfen bildeten sich auf ihrer Haut und glitzerten, wie Tautropfen in der Morgensonne, als sie begann das Tempo zu steigern.



In diesem Moment traf ihn die Erkenntnis wie ein Schlag. Sie hatten das vierte Element! Luft! Wie ihre Hüften sich in einem gemeinsamen Takt bewegten, hatte er das Gefühl, als würde er fliegen. Frei zusammen mit ihr in der Luft schweben. Der Kreis war komplett!



Sie waren eins, mit der Natur, dem Universum, ihren Körpern, ihren Herzen und ihren Seelen, alles verschwand in einem gleisenden Licht und alls was blieb, waren sie beide, die ihre Blicke noch immer nicht getrennt hatten. Ihr Rhythmus wurde zu ihrem Herzschlag, ebenso lebenswichtig.



Die Ewigkeit schien so nah.



Ihr Rücken krümmte sich in seine Richtung und ihr ganzer Körper verpsannte sich. Der erlösende Orgasmus trieb tränen in ihre Augen. Sie war nicht in der Lage zu schreien oder zu Stöhnen, alles was sie konnte, was sich an ihn zu klammern, um die Wellen vollkommen auszukosten. Ein Teil von ihr spürte, wie auch er sich verkrampfte und ihr folgte. Er würde ihr überall hinfolgen. Doch zu dem kleinen Ort, an den sie geflohen waren, besonders gern.



Niemals! Er hatte sie niemals als selbstverständlich angesehen. Sie würde ihn niemals verlassen. Niemals würde ihre Liebe erlöschen. Niemals!



Schließlich erschlaffte sie in seinen Armen und rang nach Atem. Alles an ihr zitterte und es liefen ihr immer noch Tränen über die Wange. Zu gewaltig und zu überraschend war alles geschehen, als das ihr Verstand er verstehen konnte.



„Willkommen zurück“ lächelte er und wischte ihr sanft die Tränen aus dem Gesicht. Sie war so faszinierend, er war völlig von ihr eingenommen. Niemals hatte er eine Frau gesehen, die so tief fühlen konnte.



„Das war... Wahnsinn“ flüsterte sie und schniefte und lachte gleichzeitig.



„Da hast du recht“ antwortete er und half ihr ihren schlaffen Körper, der nicht mehr auf die befehle ihres Kopfes gehorchte, von seinem und neben ihn zu legen. Eng kuschelten sie sich aneinander.



„Dana?“



„Hmm?“



„Sollte ich jemals anfangen dich als selbstverständlich anzusehen, tu was dagegen“ flüsterte er.



„Worauf du dich verlassen kannst“ antwortete sie verschlafen und segelte zufrieden in seinen Armen ins Reich der Träume. Schon nach kurzer Zeit folgte er ihr ohne schreckliche Träume, die ihn sich herumwälzen ließen.



Ein Klopfen riß sie, nur einige Stunden später, wieder aus ihren träumen. Müde schlug sie die Augen auf und bemerkte die Sonnenstrahlen, die ihr auf den Rücken schienen und ihre Haut kitzelten, doch Mulder war nicht da. Dann hörte sie das leise Rauschen der Dusche und lächelte verschämt in sich hinein. Kein Traum!



Das Klopfen wurde energischer und schnell stand sie auf, doch ihre Sachen waren in dem ganzen Gewühl nicht zu finden, also griff sie sich kurzer Hand sein New York Knicks T-Shirt und zog es über ihren nackten Körper. Es ging ihr bis zu den Oberschenkeln und kein lästiger Postbeamte würde etwas zu sehen bekommen.



Schnell schritt sie zur Tür und öffnete, ohne durch den Spion zu sehen. Im nächsten Moment bereute sie diese Entscheidung, denn vor ihr stand kein nerviger Postjunge, sondern Skinner.



„Ähm Sir“ sie wusste nicht, was sie sagen sollte. „Das ist nicht so, wie es aussieht.“ Wie sah es denn aus? War das nicht genau die falsche Reaktion? Peinlich berührt fuhr sie sich durch die Haare und bemerkte erst jetzt, wie unglaublich verwuschelt sie waren. Das konnte nur so aussehen, wie es auch tatsächlich war.



„Oh Agent Scully, ich würde das zu gerne glauben“ lächelte Skinner und sie erwiederte es verlegen.



Ende
Obwohl es jetzt sicher wieder welche unter euch gibt, die unbedingt wissen wollen, wie Skinner reagiert, wenn Mulder erst leicht bekleidet aus der Dusche kommt, aber ihr könnt einfach mal eure Fantasie spielen lassen. Ihr werdet staunen, was dabei so alles herauskommt. Meinen Gipsfuß bin ich inzwischen schon seit ungefähr einem halben Jahr los, also seht ihr, wie lange ich auch ohne genauere Erleuterungen an dem Ding gesessen habe. Ich denke, dass ist eine gute Entschuldigung, warum ich jetzt aufhöre und euch viel Spaß bei eurer nächsten Tätigkeit wünsche. Bis dann, Netty!
Rezensionen