World of X

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Guilty Secret

von Netty

Kapitel 2

„Was nun?“ Die Frage durchschnitt die Stille und hing für einige Zeit laut und schwer im Raum.



„Ich weiß es nicht, ich hatte das nicht geplant“, begann sie hilflos.



„Das hoffe ich doch“, er klang gerade so entrüstet um ihr ein Lächeln zu entlocken, was gut war, wenn man bedachte, dass ihre Beziehung hier dran auseinander brechen konnte. Vermutlich war ein Lächeln das beste Zeichen dafür, dass sie sich in der Gegenwart des anderen wenigstens noch wohl fühlten.



„Dir ist schon klar, dass ich es mir immer etwas anders vorgestellt hatte. Aber ich denke der Überraschungsmoment hat auch was für sich“, seine Stimme klang etwas rau. Sie sah betreten zu Boden, nicht sicher, was sie darauf sagen sollte. Sie hatte es sich ebenfalls anders vorgestellt. Er trat noch einen Schritt auf sie zu und sie musste zu ihm aufsehen, andernfalls hätte sie direkt zwischen seine Beine gestarrt, eine Option, die zwar wesentlich reizvoller erschien, aber auch wesentlich ablenkender und sie mussten wirklich reden.



„Mal abgesehen davon, dass ich mir immer so romantisch wie möglich vorgestellt hatte, dass du meinen Namen rufen würdest, wenn du kommst. Und jetzt bist du nicht einmal das...“, er beendete den Satz nicht.



„Das war auch nicht wichtig“, erklärte sie.



„Warum nicht?“



„Weil es darum ging-“ sie stockte. Wie konnte sie ihm ins Gesicht sagen, dass nur das Baby von Bedeutung war. Es war ja nicht so, dass er es im Schlafzimmer nicht gefühlt hatte. Und es war erst recht nicht so, dass ihn das nicht schwer verletzt hatte.



„-ein Baby zu machen“, endete er für sie und sie nickte erschlagen, aber der schmerzliche Ausdruck glitt nur für den Bruchteil eine Sekunde über seine Züge. „Aber, dann wäre es wichtig gewesen.“ Er lächelte, als er ihren fragenden Blick sah. „Ich weiß, dass du eigentlich die mit dem Doktortitel und dem Medizinstudium bist, aber ich habe mal gelesen, dass der Orgasmus der Frau es für die Spermien viel einfacher macht in den Uterus zu gelangen“, erklärte er immer noch lächelnd.



„Wo hast du das gelesen?“



„Ähm, ich weiß nicht, Bild der Frau oder so etwas“, gab er errötend wieder und sie lachte. Kein leichtes Lachen, sondern ein lautes, erlösendes Lachen, das tief aus ihrem Bauch kam. „Stimmt das nicht?“



„Doch, ich kann mir nur lebhaft vorstellen, wie du am Kiosk mit einer Frauenzeitschrift stehst. Hast du den Ankreuztest Bin ich eine heiße Liebhaberin ausgefüllt?“, sie lachte immer noch.



„Muss mir wohl entgangen sein, aber wir können ihn ja zusammen nachholen“, nun stimmte auch er mit ein. Und einfach so, schien der ganze Druck aus dem Raum zu verschwinden. All die komplizierte Last packte ihre Sachen zusammen und marschierte vernachlässigt zu Tür hinaus, denn hier hatte sie keinen Platz mehr. Mit einem einfachen Lachen hatten sie das geschafft, was ein langes Gespräch vermutlich zerstört hätte. Sie hatten ihren Weg zu einander wieder gefunden.



Nachdem das Lachen wieder abgeklungen war, schob sich ihre Hand wieder in seine, klein und kühl – beruhigend. Doch dieses Mal zog sie ihn nicht, stattdessen gingen sie Hand in Hand zurück ins Schlafzimmer.



Langsam, einer Zeitlupe gleich, glitten sie zusammen ins Bett und zurück unter die Decken. Jetzt hatten sie alle Zeit der Welt, sie hatten den Countdown – sollte es denn wirklich einen gegeben haben – geschlagen. Dieses Mal ging es nicht um das Baby, dieses Mal ging es um sie. Es ging darum den Schaden zu reparieren, in neue Gefühle einzutauchen und ein uraltes Band zwischen Mann und Frau zu stärken. Jetzt hatten sie die Freiheit, die ihnen vorher gefehlt hatte.



Die Freiheit ihre Hände sanft, beinah ängstlich über den Körper des anderen fahren zu lassen. Die Freiheit, in den Gefühlen zu baden, sie auszukosten bis sie von noch besseren abgelöst wurden. Die Freiheit, einander in die Augen zu sehen und nicht den verhassten gehetzten Ausdruck in ihnen zu finden. Die Freiheit, Lippen und Körper die Worte sprechen zu lassen, die immer tabu gewesen waren. Worte wie Ich brauche dich, Du hast mir gefehlt, Vergiss die Schmerzen.



Die ganze Verzweiflung wurde zur Leidenschaft und der Raum schien förmlich zu knistern, wann immer ihre Haut oder Blicke aufeinander trafen. Ein Leuchten erfüllte den Raum, das von keiner Straßenlampe stammte, sondern von innen heraus zu kommen schien.



Zögernd, plötzlich kehrte die Scheu, die sie vorhin so achtlos bei Seite gelassen hatte zurück und sie wurde sich klar darüber, wie viel schief gehen konnte. Eine falsche Berührung und die Stimmung konnte zerstört sein, eine richtige und alles könnte vorbei sein. Der männliche Körper war schon eine erstaunliche Sache, aber er hielt nur einem gewissen Maß an erregenden Zärtlichkeiten stand und darauf musste sie achten. Denn obwohl sie alle Zeit der Welt hatten, gab es dennoch den unausweichlichen Drang Eins zu werden, jetzt.



Um seine überreizten Nerven nicht unnötig zu strapazieren, aber dennoch ihren Sehnsüchten nachgehen zu können, entschied sie sich, ihre Hände über ungefährliche Ebenen seines Körpers gleiten zu lassen. Seinen Schulterblätter und seinen Rücken hinauf und hinunter, manchmal verlief sich eine Hand in seinen Haaren und strich sanft durch die widerspenstigen Strähnen, die sich fest und rau anfühlten.



Doch ab und zu verlief sie sich auch in die andere Richtung, von seinem verführerischen Hinterteil geradezu magisch angezogen. Bis sie sich entschied gleich ganz da zu bleiben. Beide Hände auf seinem Po, genoss sie das Gefühl seiner weichen und dennoch männlichen Haut unter ihren Fingern, einen Luxus, den sie sich zuvor nicht erlaubt hatte, etwas, das sie schon fast bereute. Sie konnte spüren, wie er eine Gänsehaut bekam und lächelte zuversichtlich angesichts ihrer Wirkung auf ihn.



Sie wusste, dass ihm das Lächeln natürlich nicht entgangen war und dass er nicht bereit war sie so einfach davonkommen zu lassen. Seine Rache bestand darin, dass sich seine Daumen und Zeigefinger jeweils um einen aufgerichteten Nippel schlossen und sie mit leichtem Druck und sanften Reibbewegungen taxierten, bis sie kleine, feste Knospen waren, deren perfekter Anblick fast schon schmerzte.



Seine Zunge folgte seinen Fingern, widmete sich erst dieser einen Stelle und erkundete dann gemächlich jede weitere an ihrem Körper und sie wusste genau, was er tat. Er prägte sich den Geschmack ein, bis er sie blind erkennen können würde. Die dünne Haut an ihrem Hals, die salzigen Kuhlen ihrer Ellenbogen, die kaum schmeckbare Süße hinter ihren Ohren und die scharfe Würze zwischen ihren Beinen.



Während sie beide Hände in seinem Haar vergrub, strich seine Zunge quälend langsam durch ihre Falten. Hinauf um nur ganz sachte ihre Klitoris zu umfahren und wieder hinab, bis sie kontinuierlich unter ihm wimmerte. Doch ihr wurde schnell klar, dass er nicht vor hatte sie jetzt schon kommen zu lassen, denn obwohl sie sich dieses Mal liebten, hatte er wohl kaum vergessen, wie es dazu gekommen war. Der ausschlaggebende Grund war das Baby gewesen und dank erfolgreicher Frauenzeitschriften, mit denen er sein Wissen erweitert hatte, wussten sie beide, dass es besser war, wenn sie kam, wenn er es tat und obwohl beide glaubten, dass er es könnte, waren sie sich nicht sicher, dass er sie zwei Mal zum Höhepunkt bringen konnte. Nicht heute, nicht unter solchem Druck.



Bevor er ihr seinen Mund verweigerte, küsste er sie noch einmal etwas kräftiger auf ihr Lustzentrum und sie stöhnte gepeinigt. Doch auch damit konnte sie ihn nicht von seinem Vorhaben abbringen, er zog sich ihren Körper hinauf, seine Haut aufreizend an ihrer reibend. Und sie sah, wie er fasziniert ihre Lippen betrachtete, den dunkelroten Mund, den er nun so einfach für sich beanspruchen konnte, den er verführen, schmecken und verzehren konnte. Ihre Finger noch immer in seinen Haaren vergraben, schmetterte sie ihre Lippen auf seine und verschlang ihn.



Sie konnte ihn aufdringlich zwischen ihren Beinen fühlen und war nur allzu bereit sich ihm zu öffnen. Die Knie angewinkelt stellte sie ihre Füße flach auf das Bett, um ihm den leichtesten Weg zu ermöglichen.



Zeit war das Schlagwort, aber nicht im negativen Sinne, dass sie ihnen davon lief, sondern die Schwierigkeit bestand darin sie sich zu nehmen. Sie wusste, dass er lange brauchen würde ihren schmerzverzerrten Ausdruck zu vergessen, der sich einprägsam in sein Gedächtnis eintätowiert hatte, und dass er vermutlich nicht das geringste Verlangen ihn je wieder zu sehen in sich verspürte.



Vorsichtig führte er seine Erektion an sie heran und begann mit leichtem Pressen in ihren Körper einzudringen. Ihre Augen waren weit geöffnet und ihr Blick heftete sich an seinen. Der Schmerz kam, als seine Spitze in ihr war. Ein Brennen, dass ihr zeigte, wie schnell sie wirklich gewesen waren, sie hatte keine Vorbereitung gehabt, der Wille nach dem Baby hatte auch die körperlich Erregung gedämpft gehabt und sie fragte sich, ob sie vielleicht sogar ein wenig gerissen war.



Aber sollten sie jetzt aufhören?



Nein, sie konnten nicht.



Sie musste sich einfach auf die guten Gefühle konzentrieren und den Widerstand ihres Körpers überwinden. Er hatte gestoppt und sah sie aufmerksam an, dann zog er sich wieder ein Stück zurück und ihre Muskeln entspannten sich.



Ihr Atem ging rapide und sie beschwor sich ruhig zu atmen, um die Entspannung zu fördern, dann nickte sie ihm zu und der Druck kehrte zurück. Seine Spitze glitt in sie hinein und er war bis zur Hälfte in ihre vergraben, bevor sie scharf die Luft einzog und er hielt inne. Schweiß glänzte auf seiner Stirn und ihrem Brustkorb, aber sie waren beide bereit so viel Zeit und Kraft aufzubringen, die sie brauchen würden, um diesen Moment perfekt zu machen.



Er zog sich wieder ein Stück zurück, wartete, bis sie ihm ein kleines Zeichen gab und presste wieder in sie. Diese Übungen wiederholten sie und jedes Mal sank er ein Stück tiefer in sie, konnte sie eng und fest um sich spüren, bis sie ihren unwilligen Körper schließlich überzeugt hatten ihn ganz in sich aufzunehmen.



Erleichtert legte er seinen Körper ganz auf ihren, um seinen überanstrengten Muskeln ein wenig Ruhe zu gönnen und ihr die Zeit zu geben, die sie brauchte, um sich ganz an ihn zu gewöhnen.



Immer noch schwer atmend legte sie ihre Arme um seinen Körper, spürte sein Zittern als er sich soweit es ging entspannte. Beruhigend küsste sie seine Schläfe, seine Stirn und ließ ihre Hände wieder seinen Rücken hinauf und hinunter streicheln, nicht darauf bedacht ihn für sich zu entdecken und dennoch immer wieder entzückt, wie gut er sich doch anfühlte.



Seine Augen waren geschlossen und sein Fühlsinn so geschärft, dass er glaubte, in drei verschiedene Teile geteilt zu sein. An seinen Beinen konnte er nur die kühle Decke spüren, während seine Hüften nur das heiße, hitzige Gefühl kannten in ihr zu sein und sein Oberkörper in ihren wärmenden Liebkosungen versank.



Auch sein Geruchssinn nahm jede noch so kleine Veränderung in sich auf. Die Art, wie ihr Haut nach Leidenschaft und unterschwellig nach Duschbad roch.



Ihre Lippen liebkosten noch immer sein Gesicht, tanzten über seine entflammte Haut in dem Versuch ein Feuer zu beruhigen, das nicht zu löschen war, und sie badete in der Gewissheit, dass er sie liebte. Klammerte sich an diesen Gedanken und schaffte, was ihr vorher vergönnt gewesen war. Sie vergaß.



Alle Gesichter, alle Schmerzen wurden aus ihrem Denken verband und es ging nur um sie beide und darum ihrer Liebe letztendlich auch mit ihren Körpern Ausdruck zu verleihen und alle Wunden zu schließen.



Das Gewicht seines Kopfes verschwand von ihrer Schulter und sie sah ihn an, sah ihn völlig klar, obwohl der Raum in vollkommener Dunkelheit lag. So schwarz seine Augen auch waren, konnte sie immer noch jede Emotion hinter ihnen erkennen als wären sie noch immer haselnussbraun, obwohl sie sich nicht sicher war, ob sie diese Gefühle nicht eher fühlen als sehen konnte, aber darauf kam es nicht an, wichtig war nur, dass sie da waren.



Ein kleines Leuchten erfüllte sie mit Glanz, als sie fühlte wie er langsam zurückglitt. Mit aller Ruhe glitt er Stück für Stück weiter heraus und sie spürte jede pulsierende Ader, spürte wie das Blut durch seinen und ihren Körper raste, spürte wie sich ihre Haut angenehm dehnte und das Verlangen ihn wieder tiefer in sich zu spüren, als er beinah ganz aus ihr herausgeglitten war.



Doch die Sehnsucht war nicht lang, denn sofort begann er seine Reise wieder zurück in ihren Körper. Die Augen zu einem verwunderten Blick gezogen, das Gesicht in Falten gelegt als könne er nicht glauben, wie gut sich das anfühlte. Wie gut, wo es sich doch vor so kurzer Zeit noch so falsch angefühlt hatte. Als würden sie schließlich aus eigenem Antrieb zerstören, was die Welt nicht geschafft hatte.



Aber es fühlte sich gut an, oh und wie gut es sich anfühlte. Beide hielten das schmeichelnde Tempo aufrecht, nicht Willens die Dinge zu beschleunigen und sicher in dem Wissen, dass es immer noch besser werden würde. Was beinah unmöglich zu sein schien.



Er zog sich zurück und fuhr wieder in sie, als gäbe es nichts anderes, als wäre das alles, was sie je gewollt hatten und für diese Momente war es das auch. Ihr Hände wanderten ruhelos über seinen Körper, mal seinen Rücken hinauf, mal über seine Schultern, mal seine Arme hinunter und mitunter verirrten sie sich auf seine Brust, streichelten die kleinen Härchen dort, ließen sie ihre empfindliche Haut kitzeln. Neckten über seine Brustwarzen, erfreut zu sehen, dass er nicht weniger Erregung daraus bezog als sie es tat.



Sie konnte das Herz in seiner Brust so laut schlagen fühlen, dass sie das Gefühl hatte schreien zu müssen, würde sie versuchen mit ihm zu reden, allerdings war das unnötig es gab keine Worte die gesagt werden mussten. Es war alles geklärt. Und sie war nicht überrascht, als sie erkannte, dass ihr Herz im selben Rhythmus wie seines schlug.



Es wurde sogar gemeinsam mit seinem schneller, zu selben Zeit, als auch seine Hüften begannen schneller auf ihre zu prallen und sie ihm ihre helfend entgegenschob. Geben und Nehmen. Das war es, worum es ging, doch sie konnte nicht sagen, wo das Nehmen begann und das Geben endete. Alles was sie ihm gab, kam dreifach zu ihr zurück und für ihn musste es genauso sein, wenn der glückliche Ausdruck irgendetwas zu bedeuten hatte.



Doch ihr Verstand spielte ihr einen Streich, denn das selige Vergessen verschwand. Die Gesichter waren noch immer verband, doch ein kleiner Gedanke hartnäckig und spitz wie eine Nadel kehrte zurück. Der Gedanke, dass, egal wie viel er ihr geben würde, er niemals in der Lage war ihr das zu geben, was sie beide so sehnlich erwünschten.



Wunder geschahen nicht immer.



Aber hatte sie überhaupt das Recht zu sagen, dass ihr Wünsche nicht in Erfüllung gingen? Hatte nicht dieses Ereignis sie letztendlich doch so nah zu einander gebracht, dass sie unzertrennbar schienen? Und war nicht das an sich schon ein kleines Wunder?



Und sie wollte glauben, wollte glauben, dass sie beide genug sein würden, sein könnten. Doch vor allem wollte sie an ein Wunder glauben. Der Glaube konnte Berge versetzen, dann würde er es wohl auch schaffen ihnen einen einzigen Wunsch zu erfüllen und ihre beiden Leben zu komplettieren.



Sein Stöhnen durchbrach die sanfte Stille und sie verschlang ihre Hände in seinen Haaren, zog ihn zu sich hinab und ließ das Geräusch von seinem in ihren Mund wandern, eins bis in alle Ewigkeit.



Momente zogen sich, wurden zum Faden des Lebens und plötzlich schien Zeit unwichtig zu sein. Unwichtig sie zu haben, sie sich zu nehmen, sie zu besitzen.



Bedeutungslos verschwamm die gesamte Welt als sie schließlich ihren mühsam errichteten Rhythmus brachen und Instinkt ihre Bewegung leitete. Ein Trieb der so alt war, wie das Leben selbst und der keinen anderen Zweck hatte als neues Leben zu erschaffen. Dieser Trieb, der keinen Gesetzen und Regeln gehorchte und der sich einen Dreck darum kümmerte, ob sie empfänglich war oder nicht.



Und sie wusste, dass sie schließlich doch gesiegt hatten.



Wusste es, als ein erlösendes Schluchzen ihren Lippen entkam und sie nicht atmen konnte, nicht musste. Als sie spüren konnte, wie sich ihr Schweiß mit seinem vermischte, wie ihre Hände sich in seinen Haaren festkrallten und sein Kopf auf ihre Schultern sank, während er beinah wie im Fieberwahn in sie fuhr.



Wusste es, als ein Brennen ihren Körper zerbrach, so dass es beinah schon schmerzhaft war. Aber der Schmerz war gut, er war real.



Wusste es, als die Erlösung nicht enden wollte.



Wusste es, als er ihr wieder folgte. Wie sie ihm immer gefolgt war und wie er sich nie hatte wehren können ihr nachzueifern. Doch so freiwillig, wie in diesem Augenblick hatte es wohl keiner von ihnen je getan.



Dann war es vorbei.



Alles, was den Raum erfüllte war das Geräusch ihrer Lungen die sich so plötzlich wieder daran erinnerten lebensspendenden Sauerstoff aufzunehmen und gierig die Luft einzogen. So stoßweise, dass sie kurzzeitig sogar Angst hatte zu hyperventilieren. Doch mit leichter Gewalt brachte sie ihre Atmung wieder unter Kontrolle und horchte wie auch seine sich allmählich wieder normalisierte.



Seine Ellenbogen hatten schließlich unter seinem Gewicht nachgegeben und er lag regungslos auf ihr. Doch nur so lange, bis sie ihm mit sachten Schubsbewegungen zu verstehen gab, dass er sie erdrücken würde, würde er sich nicht bald bewegen. Auch aus ihrem Körper war die Kraft entschwunden.



Widerwillig trennte er seinen Körper von ihrem, ohne, dass ihre Haut völlig den Kontakt verlor. Etwas, das im Moment lebenswichtig erschien. Sie konnten nicht getrennt sein und seien es nur wenige Millimeter.



Er lag auf seiner Seite, sein Bauch an ihrem linken Arm. Sein Kopf kaum Zentimeter von ihrem entfernt, so dass sie seinen Atem in ihrem Haar fühlen konnte, ein durchaus angenehmes und beruhigendes Gefühl. Sein Arm besitzergreifend über ihren Bauch geschlungen, seine flache Hand auflegend, als würde er versuchen das Leben in ihrem Körper zu fühlen, dass durch ihrer beider Glauben entstanden sein musste.



Stille legte sich wieder über den Raum, wie eine schläfrige Decke hüllte sie sie beide ein, um sie vor unscheinbaren Gefahren zu beschützen und dennoch hatte sie das Gefühl etwas sagen zu müssen.



„Mulder“, sein Name klang beinah fremd von ihren Lippen nachdem sie ihn so lange nicht ausgesprochen hatte.



„Hmm“, seine Stimme klang verträumt, aber sie wusste, dass er wach war und nur allzu bereit ihr zuzuhören. Aber genau genommen hatte sie nicht die geringste Ahnung, was sie ihm sagen konnte. Wie sollte sie zusammenfassen, was sie fühlte, was ihr im Augenblick durch den Kopf ging? Was er ihr bedeutete?



„Danke“, dieses eine Wort sagte mehr, als es jedes philosophische Buch hätte tun können.



„Dafür nicht, Scully“, seine Augen öffneten sich um sie kurz anzusehen, dann rutschte er – so unglaublich das war – noch ein Stück näher an sie heran und brachte seine Lippen sanft an ihrem Ohr zur Ruhe. „Dafür nicht“, flüsterte er. In dieser Position schliefen sie ein, sich nicht bewusst, dass es das erste und letzte Mal sein würde.





Knapp anderthalb Wochen später war er aus meinem Leben verschwunden. Um allein der Wahrheit hinterher zu jagen, einer Wahrheit, von der ich glaubte, dass wir sie längst gefunden hätten, zusammen.



Wenn ich im Nachhinein so darüber nachdenke, habe ich ihm nicht einmal gesagt, dass ich ihn liebe. Ich habe es die gesamte Zeit über gedacht, doch nicht ein einziges Mal ausgesprochen. Jetzt ist diese Möglichkeit vertan.



Aber ich werde es wieder gut machen, sobald Skinner und er zurück sind, werde ich es ihm sagen. Dann sollte ich auch sicher sein, was die andere Vermutung betrifft und warum mein Körper sich verändert. Dann erst werden alle Geheimnisse offenbart sein. Sobald er wieder bei mir ist.



Sobald er wieder in meinen Armen ist.



Sobald er hier ist... sobald er unser ist...



Sobald...


Ende
Schön, also ich glaube, das ist wohl die allgemeinste FanFic, die ich je geschrieben habe (wenn man mal davon absieht, dass wir Smut schreiben). Könnt ihr euch damit abfinden? Denke schon, oder? Ich meine, immerhin ist es die einfachste Lösung, wie William entstanden sein könnte, auch wenn ich mich mit Erklärungen wieder großartig zurückgehalten habe. Naja, man kann halt nicht alles haben.

Sollte euch an der Story irgendetwas gefallen, dann dankt Jessy, die mir in den Hintern getreten hat, wenn ich nicht weiterschreiben wollte, die mich als kleines Häufchen Elend vom Boden aufgelesen hat, wenn ich nicht weiterschreiben konnte und die, wann immer ich sie gefragt habe, ob ihr diese oder jene Stelle gefällt, gelächelt hat und dann so ruhig wie möglich sagte „Das kannst du doch besser, oder?“ Wofür ich sie in den Momenten hätte umbringen können, ihr aber jetzt dankbar bin, denn ich konnte es wirklich besser.

Alles was euch nicht gefällt geht ganz allein auf meine Kappe, wie immer.

Bye Netty!
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