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Katherine of Ireland

von Jenna Tooms

Kapitel 2

~~ Zwei ~~



FitzJames hatte fünfzig Sommer gesehen, die meisten von ihnen als Krieger, und sein Gesicht war zerfurcht und insgesamt unschön. Er lag auf einem Stapel aus Kissen, mit seinen Bediensteten bei sich, und lächelte, als William und Alexander Katherine in sein Zelt führten. "Katherine von Irland", sage er mit seiner merkwürdig melodischen Stimme. "Es ist schön, Euch wiederzusehen, meine verehrte Dame."



"FitzJames. Meine Grüße an Eure Mutter."



Seine Illegitimität war nicht unbekannt, aber sein Gesicht verfärbte sich vor Ärger und Entrüstung. "Geistreich wie immer", sagte er kurz. "Ihr wißt, daß niemand kommen und Euch retten wird."



"Ich wußte nicht, daß ich Rettung benötige."



"Wißt Ihr, was ich mit Euch vorhabe, meine Liebe?"



"Lösegeld für mich verlangen?"



"Nein, meine Liebe. Die Demütigung, die Ihr während der Jahre über mich gebracht habt, soll zehnfach auf Euch zurückfallen. Ich will, daß jeder Mann die Strafe, die ich Katherine von Irland auferlege, hört und sich daran erinnert. Als Erstes befehle ich, sie auszuziehen und zu schlagen. Danach gebe ich sie an mein Heer, um mit ihr zu tun, was ihnen gefällt. Wenn sie fertig sind, wird ihr die niedrigste Position im meiner Küche gegeben, sie wird ein Waschweib sein, bis zu dem Tag, an dem sie stirbt." Er lächelte und lehnte sich in seine Kissen zurück, sich in der Reaktion seines Hofes sonnend.



Katherines Augen flogen über sein Gesicht. "Das würdet Ihr nicht wagen."



"Würde ich nicht? Euer Leben ist in meiner Hand, verehrte Dame. Ich werde Euch diese Bestrafung unter einer Bedingung erlassen."



"Was für eine?", fragte sie verhalten.



"Erinnert Ihr Euch an das erste Mal, als ich um Eure Hand bat?"



"Das tue ich."



"Wollt Ihr Eure Antwort zurücknehmen und mich jetzt heiraten?"



Katherine lachte plötzlich. "Nach allem, FitzJames, wagt Ihr es, mir diese Frage zu stellen?", sagte sie leise. "Ihr habt meine Ländereien verwüstet und meine Ehemann und Sohn getötet, und versteht es noch immer nicht. Ihr ekelt mich an. Ihr seid grausam und böse und nicht die Hälfte von dem, was mein Ehemann war. Ich würde eher bei irgendeinem Mann in diesem Lager liegen – bei jedem Mann in diesem Lager – als bei Euch. Tut mir das Schlimmste an, FitzJames. Ich fürchte den Tod nicht."



FitzJames sprang auf seine Füße. "Bringt sie in die Mitte des Lagers", sagte er. "Bindet sie an den Pfahl. Zieht sie aus. Schlagt sie. Schlagt sie bis die Sonne untergeht. Laßt sie über Nacht dort." Niemand bewegte sich, und er schrie: "Jetzt!"



Wachen zogen Katherine aus dem Zelt in die Mitte des Lagers, wo FitzJames' Fahne an einem hohen Pfahl wehte. Als sie an William vorbeikam, warf sie ihm einen Blick zu, der ihn bis ins Innerste erschauern ließ. Sie hatte nicht gelogen – sie hatte keine Angst vor dem Tod.



Trotzdem ging er zu seinem Herrn und sagte: "Bitte, Mylord, ich bitte Euch, überdenkt diese Tat. Wenn wir sie unbeschadet zu ihrem Vater zurückschicken ..."



"Ich werde nur ihren kalten und ausgemergelten Körper an ihren Vater zurückschicken." Er schritt davon, in jeden seiner Schritte Entschlossenheit, um den Wachen zu folgen.



"Warum wollt Ihr ihn reizen?"



"Warum stellst du meinen Willen in Frage? Ich will meine Rache für die vergangenen Verletzungen. Als ich den irischen König um die Hand seiner Tochter fragte, lachte er. Er lachte! Er sagte, seine Tochter verdiene nur den besten Mann dieser Inseln. Heute bin ich der beste Mann, und sie weist mich noch immer zurück. Er wird lernen, wenn er ihren Körper in den Armen hält, was es bedeutet, über mich zu lachen."



Die Wachen hatten Katherine an den Pfahl gebunden. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Gesicht ausdruckslos. Unter den Männern, den Soldaten und den Knechten wurde gemurmelt. Die Zeugen ihrer legendären Schönheit konnten nicht glauben, daß FitzJames so herzlos war, sie zu zerstören, sie wie einen gemeinen Dieb zu bestrafen. Sogar die Leute im Lager, sonst an Staatsangelegenheiten uninteressiert, sah unbehaglich zu.



Als der Anführer der Wache Katherines Kleid aufriß, schloß William seine Augen und drehte sein Gesicht weg. Er wollte fort – er wollte rennen und dem Anführer die Peitsche aus der Hand reißen – er wollte, daß die Erde sich öffnet und sie alle verschluckt ...



"Gnädige Mutter Gottes", flüsterte Alexander. "William, William, wir können das nicht zulassen, sie trägt ein Kind."



William sah hin und erkannte, daß es wahr war. Unter den Schichten ihrer Kleidung war es nicht sichtbar gewesen, aber plötzlich ergaben ihre achtsamen Bewegungen und ihre langsamen Schritte einen Sinn. Man konnte die Rundung ihres Bauches nicht mißverstehen. Die Geburt konnte nicht mehr weit entfernt sein.



"Mylord", keuchte er, "wir können kein unschuldiges Kind töten."



"Warum nicht? Es ist das Kind meines Feindes. Laß es mit seiner Mutter sterben."



"Mylord ... dies ist ein Verbrechen ... zeigt etwas Gnade ..."



Andere hörten seine Bitte und begannen zu rufen: "Gnade, Mylord!"



"Genug!", sagte FitzJames. Er ging zu Katherine und besah sie langsam. Ihre Augen waren noch immer geschlossen – das einzige Zeichen dafür, daß sie eine Frau und keine Statue war, war der Wind, der durch ihr Haar fuhr und ihre Finger, in die Seile gekrallt, die sie fesselten. "Zwanzig Hiebe. Zwanzig Hiebe und niemand rührt sie heute Nacht an. Ich werde Wachen aufstellen. Hauptmann, du kannst anfangen."



Der Hauptmann sah bei der Aussicht elend aus, aber nichtsdestotrotz hob er die Peitsche.



Als der erste Schlag fiel, bewegte sich Katherine kaum. Es war so still im Lager, daß William dachte, er könnte ihr Fleisch reißen hören. Ihr blasses Gesicht wurde noch blasser und Blut rann aus ihrer Lippe, in die sie gebissen hatte.



"Sie wird zwanzig Schläge nicht überleben", flüsterte Alexander.



"Es wird besser für sie sein, wenn sie es nicht tut."



Bei dem fünften Schlag schrie sie schließlich, ihren Kopf vor Schmerz geneigt. Alexander verzog das Gesicht bei jedem Hieb, und als sie schrie, sammelten sich Tränen in seinen Augen. William murmelte, sich wegdrehend: "Ich kann das nicht ertragen", und ging so schnell er konnte zu seinem eigenen Zelt.



Dort waren Besucher, die auf ihn warteten, zwei alte Freunde, John By The Way und Paul Longfeld. Sie umarmten sich herzlich, und John fragte: "Was gibt es für Neuigkeiten?", als sie es sich auf Williams Kissen bequem machten.



"Ihr habt von unserem Sieg gehört."



"Ja, haben wir. Wer wird da bestraft? Ein Deserteur?"



"Nein. Katherine von Irland". Er lächelte hohl bei ihrem Keuchen. "Für das große Verbrechen, meinen Herrn zurückzuweisen."



"Er wird sie töten?", fragte Paul. "Der Mann ist verrückt."



"Manchmal glaube ich das auch. Welche Wellen haben euch hierher gebracht, meine Freunde?"



"Neuigkeiten aus Weylin", sagte John. "Dein Vogt wünscht deine Anwesenheit während der geheiligten Jahreszeit, damit du deinen eigenen Angelegenheiten zwischen den Kriegen nachgehen kannst."



"Nähert sich der Winter?", fragte William nachdenklich. "Es ist zu lange her. Ich habe mein Heim seit zwei Jahren nicht gesehen. ich werde erfreut gehen, sobald mein Herr mich entbehren kann." Sie alle verzogen das Gesicht beim Geräusch der knallenden Peitsche, und William fügte hinzu: "Eher. Morgen."



Sein Zelt schlug auf und Alexander kam herein. "Ich konnte es nicht länger ertragen", sagte er und grüßte John und Paul abwesend. Sich setzend sagte er zu William: "Sie erträgt ihre Bestrafung in Stille, und ihr Blut fließt wie ein Fluß. Ihr Rücken war unversehrt wie ein Stück Marmor, und jetzt ist er ... er ist zerrissen ... sie wird die Narben bis zum Jüngsten Gericht tragen ..."



"Meine Freunde, ich habe eine Idee", sagte William. "Was, wenn wir ihr den Rest der Bestrafung ersparen könnten?"



"Wir können FitzJames nicht davon überzeugen, etwas von dem abzulassen, was er bereits gesagt hat", sagte Alexander.



"Nein, ich weiß. Aber wir können sie heute Nacht fortbringen", sagte William langsam, als der Plan in seinem Kopf Gestalt annahm, "wenn wir FitzJames davon überzeugen können, daß sie während der Nacht gestorben ist ... ich könnte sie nach Weylin bringen, sie genesen lassen und zu ihrem Vater zurückschicken. Es wird eine lange Reise nach Irland, aber besser dies, als ihm den Körper in einer Kiste zu schicken."



Die anderen waren still und sahen einander an. Schließlich fragte John ängstlich: "Ist sie so schön, wie gesagt wird?"



"Mehr noch", sagte William.



"Und sie bekommt ein Kind", fügte Alexander hinzu.



"Wir müssen ihr helfen", sagte Paul. "Wir sind keine Wilden hier, wir sind keine Barbaren."



"Dann werden wir heute Nacht zu ihr gehen. Wir werden uns freiwillig als die Wachen melden, die FitzJames aufstellen will. Am Morgen werden wir FitzJames berichten, daß sie während der Nacht gestorben ist, und wir werden sie hier drin verstecken, während ich die Vorbereitungen für die Rückkehr nach Weylin treffe. Alexander, du wirst bleiben und jeden Verdacht zerstreuen, den FitzJames über ihr Schicksal haben mag."



"Was, wenn FitzJames dich nicht gehen läßt?", fragt Alexander.



"Dann wirst du sie nehmen, und ich werde bleiben. Ich werde einen Brief an Margaret schreiben, darüber, was zu tun ist, und ich werde FitzJames sagen, daß ich dich als meine Boten geschickt habe. John, Paul", sagte er ernst, seine Hände ausstreckend, "schwört mir, daß, unabhängig von meinem Schicksal, Katherine ihr Heimatland sicher erreichen wird."



Sie alle legten ihre Hände auf seine und schworen, daß es so sein sollte. Alexander tat es auch, seine Augen weit und ängstlich, und er flüsterte: "Ich weiß, daß das, was FitzJames begehrt, falsch ist, aber ist es nicht genauso falsch, sich unserem Lehnsherr zu widersetzen?"



"Das ist eine Frage für die Philosophen", sagte William. "Welches ist das größere Übel, das Falsche zu erlauben oder das Richtige zu begünstigen?"



Der jüngere Mann nickte. "Du hast Recht, natürlich. Vergib mir."



"Laßt uns gehen und uns als Wachen für heute Nacht anbieten. Vielleicht können wir ihre Qual etwas erleichtern, bevor wir sie wegbringen." William erhob sich und die anderen Männer folgten ihm aus dem Zelt.



**********



Katherine war Schmerz nicht unbekannt. Sie hatte viele Kinder geboren, auch wenn nur zwei davon das Säuglingsalter überlebt hatten, und sie dachte oft, daß sie die schlimmsten Heimsuchungen überstanden hatte, die einer Sterblichen begegnen konnten.



Sie hatte sich jedoch nie vorgestellt, ihren Ehemann so früh und so sinnlos zu verlieren., Und sie hatte sich nie träumen lassen, daß man ihr ihre Würde rauben würde, geschlagen wie ein Dieb, zurückgelassen, um den Schmerz, die Hitze und den Durst zu leiden, als ob FitzJames wirklich meinte, daß sie heute Nacht starb.



Er stand trotzdem zu seinem Wort und keine Mann berührte sie. Die vier benachbarten Wachen sprachen nicht mit ihr, als das Lager sich für die Nacht niederließ, und sie war dankbar für diese kleine Geste.



Ihre Arme waren an den Pfahl über ihrem Kopf gebunden, die Fesseln über ihren Handgelenken verknotet, aber sie konnte noch immer ihre Hände zusammenfalten, was sie mit steifen Fingern tat. Während des Auspeitschens hatte sie darauf konzentriert, die Schläge nicht zu fühlen, sich selbst weit, weit fortzuschicken, an ihre Lieblingsplätze als Kind, die grünen Hügel und die gezackten Kliffe ihrer Heimat. Jetzt drang der Schmerz zu ihren Sinnen vor, und sie fühlte, daß die sterben würde, bevor die Nacht vorbei war. Sie hoffte, sie würde es.



Sie betete leise, darauf hoffend, daß die Männer sie nicht hören würden, als sie Maria und Bridget bat, ihr ungeborenes Kind in ihren Armen willkommen zu heißen. Sicher würden sie dieses arme unschuldige Wesen nicht bestrafen, auch wenn es ungetauft starb. Für sich selbst hatte sie keine Hoffnung auf den Himmel, und das erzählte sie den Heiligen. Sie betete inständig für ihren Sohn Harry, der eines Tages so ein wundervoller Mann geworden wäre, und für ihren vielgeliebten Ehemann. Sie bat die Heiligen, Walter bei sich willkommen zu heißen, um ihm einen Platz einzuräumen, den er mit all den anderen gesegneten Seelen verdient hatte.



Sie war in ihre Gebete versunken, mit den geplatzten Lippen und der trockenen Zunge murmelnd, als sie eine Bewegung bemerkte und ihren Kopf hob, stöhnend, als die Bewegung an ihren Wunden zog. Die Wachen standen viel dichter bei ihr, als sie es vorher getan hatten, zwei von ihnen hielten Fackeln, und einer stand rechts neben ihr. Der Junge, der früher zu ihr gekommen war und versucht hatte, sie anzulügen, hielt jetzt einen Kelle mit Wasser und einen Kübel, den Ausdruck des Bedauerns auf seinem Gesicht. Alexander.



"Trinkt, Mylady", drängte er leise und hielt ihr die Kelle an die Lippen.



Katherine nahm etwas Wasser, und als er die Kelle entfernte, spie sie ihm das Wasser ins Gesicht. Er schloß seine Augen und schüttelte den Kopf, schöpfte frisches Wasser aus dem Kübel und hielt ihr die Kelle erneut an den Mund.



"Ich rate Euch zu trinken, Mylady", sagte er.



"Ich will nichts von Euch", sagte sie heiser.



"Mylady, wir sind hier, um Euch zu helfen."



"Dann tötet mich. Ich habe kein Verlangen danach, das Morgen zu sehen."



"Nein, Mylady, wir können Euch nicht erlauben zu sterben. Wir werden Euch helfen. Wir werden Euch von hier fortbringen. Trinkt, Mylady. Bitte." Er drückte die Rundung der Kelle an ihre Lippen.



Das Wasser war kalt. Sie öffnete den Mund und leerte die Kelle, seine Ermahnungen ignorierend, langsam zu trinken. Sie dachte für einen Moment, sie könnte das Wasser wieder hervorwürgen, aber es blieb unten. Sie öffnete die Augen und sah den wartenden Jungen an.



"So", flüsterte sie, "Wenn Ihr mir zu helfen wünscht, was nun?"



"Sobald William zurückkehrt, werden wir Euch losschneiden und in sein Zelt bringen, um Euch zu verstecken. Er erzählt Mylord, das Ihr tot seid. William wird morgen zu seinem Heim aufbrechen und Euch mit sich nehmen, bis es Euch gut genug geht, um in Euer Heimatland zu reisen."



"Warum will er sich darum kümmern, mir zu helfen?"



"Weil ... weil ..."



"Weil er sich wünscht, mich für sich selbst zu haben?" Wenn ihr Mund nicht so trocken gewesen wäre, hätte sie ihn erneut angespuckt. Es änderte sich nie. Zu viel Leute glaubten die albernen Geschichte, die die Menschen über sie erzählten.



"Nein, Mylady, weil wir es nicht ertragen können, Euch leiden zu sehen. Was FitzJames getan hat, ist falsch, und wir wünschen es zu richten, soweit wir dazu in der Lage sind." Er brach ab und trat von ihr zurück, die sich nähernde Gestalt besorgt beobachtend. Katherine sah auch hin, und sie wußte nicht, ob sie erleichtert sein sollte oder nicht, als sie sah, daß es William war.



"Er sagte, ihr Körper soll den Hunden vorgeworfen werden", sagte William grimmig, einen Dolch herausziehend. Die anderen zwei Wachen traten dichter heran. Einer von ihnen zog seinen Umhang aus und wickelte ihn um Katherine, als William die Seile zerschnitt, die sie gefesselt hatten. Der andere hielt die Fackeln und wartete auf Anweisungen.



Katherine stöhnte als sie ihre Arme senkte, und ihre eingeschlafenen Hände kitzelten. Ihre Handgelenke waren rot und vom Reiben an den scharfen Seilen aufgescheuert. William wickelte den Umhang enger um sie und hob sie in seine Arme, und sie wimmerte.



"Mylady, bitte, Ihr müßt ruhig sein, damit dies gelingt", sagte er leise.



"Ich werde es versuchen." Sie lehnte ihren Kopf gegen seine Brust, sich nicht darum kümmernd, ob er sie begehrte oder nicht. Vielleicht würden sie sich an ihre Worte halten. Vielleicht würden sie sie nach Hause bringen. Sie kümmerte sich nur darum, daß der Schmerz nachließ, und vielleicht würde das Kind noch einen weiteren Tag leben.



"John", sagte William zu einem der anderen Männer, "laß meinen Pagen Kit etwas Fleisch finden und den Hunden geben, damit FitzJames sie fressen hört."



"In Ordnung, William. Was für Vorbereitungen mußt du für die Abreise morgen noch treffen?"



"Stell sicher, daß der Wagen vorbereitet ist, um Ihre Hoheit zu tragen. Wir müssen einen Weg finden, die Teppiche so anzuordnen, daß sie darin versteckt ist und bequem liegt. Kit wird hinter ihr herreiten – du und Paul werdet mit mir reiten."



"William, vielleicht sollte ich auch kommen", sagte Alexander leise.



"Nicht gleich, FitzJames könnte Verdacht schöpfen. Wenn du uns später folgen willst, werde ich deine Gesellschaft begrüßen."



"Das werde ich. Ich werde die ...", Alexander eilte vor, um das Zelt zu öffnen. William mußte sich bücken, um Katherine hineinzubringen, und die anderen – Paul und John, nahm sie an – folgten ihm und zündeten seine Lampe an. Der Page, Kit, lag auf den Zeltboden und trat zurück, die Augen weit.



William legte Katherine sanft auf die Seite. "Bring die Salbe", befahl er, und Kit brachte ihm ein Gefäß und eine Rolle Binden. "Darf ich Euch entkleiden, Mylady?", flüsterte William, und Katherine nickte schwach. Das spielte jetzt keine Rolle mehr.



William, mit mehr Zärtlichkeit als sie erwartet hatte, entfernte den Umhang und den Rest ihres Kleides. Er legte den Umhang über die Vorderseite ihres Körpers, so daß er sie vom Hals bis zu ihren Füßen bedeckte. Er sagte, als er begann, die kühlende Salbe über ihren Rücken zu streichen: "Vergebt mir, Mylady. Dies wird gegen den Schmerz helfen."



"William", sagte einer der anderen – John? Alexander? In diesem Punkt war sie sich nicht sicher. "Vielleicht sollten wir draußen Wache stehen."



"Nein, das wird nur Verdacht erregen. Vielleicht solltest du die Nacht bei Alexander verbringen, so daß Ihre Hoheit sich ungestört ausruhen kann. Kit, besorge etwas Brot und Butter, und Milch, wenn du welche finden kannst."



"Gute Nacht, Mylady", hörte sie dumpf, und sie fragte sich, ob sie antworten sollte. Bald bemerkte sie, daß sie allein war. Mit William.



"Seid Ihr hungrig, Mylady?" Er lachte. "Ich bin sicher, daß Ihr es seid. Mein Page besorgt etwas Brot, werdet Ihr es essen?"



"Ich bin nicht hungrig."



"Um des Kindes willen ..."



Sie seufzte. "Ja. Um des Kindes willen."



Er fuhr fort, die Salbe in ihren Rücken zu reiben. "Es tut ... dies tut mir so leid, Mylady."



Sie hatte keine Antwort darauf.



"Ihr habt niemandem geschadet, egal, was FitzJames denkt. Und schließlich verdient das Kind dieses Leid nicht. Wenn ich ihn hätte aufhalten können ... ich habe versucht, ihn aufzuhalten ..."



"Bitte. Ich bin zu müde, um zu reden."



"Natürlich, Mylady. Es tut mir leid."



Nach ein paar Minuten kam der Page zurück, und sie roch frische Butter und warmes Brot. "Die Köchin schickt es mit ihre Empfehlung, Mylord", sagte der Junge. "Ich habe ihr erzählt, Ihr wäret hungrig."



"Danke, Kit. Mylady? Etwas Brot?"



Katherine versuchte zu sitzen, aber sie keuchte nur, als ihr Körper versuchte, sich zu bewegen. "Später vielleicht."



William war einen Moment still, dann brach er den Laib auf. Er strich etwas Butter auf das weiche Brot innerhalb der Kruste und brach ein kleines Stück ab. Er hielt es an ihre Lippen. "Versucht zu essen, Mylady."



Sie öffnete ihre Lippen und aß vorsichtig von dem Brot. Seit den Tod ihres Ehemannes hatte sie zu essen vergessen, und das Brot schmeckte wunderbar. Besser als es sollte.



Aber sie protestierte nicht, als William sie mit dem Brot fütterte, Häppchen für Häppchen.
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