World of X

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Half a Person

von Jenna Tooms

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Ich kann mich nicht mehr an das erinnern, was geschah, nachdem ich in Mulders Flur ohnmächtig wurde. Die erste Erinnerung habe ich an die Zeit, als ich in diesem Inkubator, oder was immer es auch war, erwachte, nackt und unterkühlt, und mit diesem – diesem Ding in meinem Hals. Ich kann mich auch nicht mehr an sehr viel von unserer Flucht erinnern, und das, an was ich mich erinnere, ist verschwommen. Aber ich kann mich an das Schiff erinnern. Und daran, dass Mulder nach unserer Flucht vor Erschöpfung zusammen gebrochen war und ich ihn in meine Arme nahm, in dem schwachen Versuch, ihn zu wärmen.



Die Wissenschaftler einer Antarktis-Station waren ungefähr zwanzig Minuten später vor Ort, um die Erschütterungen zu untersuchen. Die erste Nacht verbrachten wir in ihrer Krankenstation, wo wir wegen Unterkühlung und Hypothermie behandelt wurden. Am nächsten Tag wurden wir in ein Marinekrankenhaus nach Pensecola, Florida, verlegt, in dem wir eine ganze Woche verbrachten. Ich hatte Angst, meine Zehen und die Nasenspitze zu verlieren, zum Glück hatte ich mir nur eine schwere Unterkühlung zugezogen, und keine Erfrierungen. Mulder schlief die ersten drei Tage am Stück durch.



Aus dieser Woche erinnere ich mich am besten an folgendes: Ich wachte in unserer vierten oder fünften Nacht auf, erschöpft, durstig und etwas desorientiert, als ich ein sanftes Schnarchen wahrnahm. Ich sah neben mein Bett und entdeckte Mulder, der auf einem Stuhl schlief, direkt neben meinem Kopf. Seine Hand lag neben meiner, und ich hatte so ein Gefühl dass er sie gehalten hatte bevor er eingeschlafen war. Ich legte meine Hand in seine, und er rührte sich in dem Stuhl, murmelte irgendetwas und bewegte sein Gesicht in meine Richtung. Ich verstrickte meine Finger in seine und schlief wieder ein. Später, als ich wieder erwachte, hielten wir noch immer unsere Hände.



Auch nach einer Woche im Krankenhaus und einigen weiteren Tagen zu Hause, bevor ich zu meiner Anhörung musste, sprachen wir nicht über das, was in seinem Flur passiert war. Bevor die Biene mich stach, meine ich ...

Wir haben viel über den Stich der Biene gesprochen. Wir haben über das Raumschiff gesprochen, das Serum, die Station in der Arktis und wer dort gearbeitet hatte, und darüber, was wäre, wenn es noch mehr dieser Stationen gäbe, und auch über die Maisfelder in Texas, von denen wir verjagt worden waren, und was das wohl für eine Station dort gewesen sei. Wir redeten und redeten und redeten. Und wenn uns der Gesprächsstoff ausging, kam er mit einem Witz an, einer Geschichte, einer Erinnerung aus all den Jahren, die wir nun schon zusammen sind.

Die Schwestern dachten das er charmant sein könnte, wenn er nicht immer so in sich gekehrt und besorgt wirken würde. Es war selten, ihn so entspannt und fröhlich zu sehen. Und was mich glücklich machte, so glücklich, dass die Schwestern mich darauf ansprachen war, dass ich wusste, dass er meinetwegen so glücklich war.



Ich meine, wir wissen, dass wir uns lieben. Es ist schon seit langer Zeit da, dieses süße und innige Geheimnis zwischen uns. Gelegentlich kommt mir unsere Liebe wie ein ungeborenes Kind vor, unsichtbar aber real. Es ist bedeutungslos, dass wir diese Worte nie laut ausgesprochen haben. Diese Liebe ist in jedem Blick, jeder Geste, jeder Zeit würde er meinetwegen alles stehen und liegen lassen und ich würde jeder Zeit das Selbe für ihn tun. Würde er mich nicht lieben, hätte er das Krankenhaus, trotz seiner frischen Schusswunde am Kopf, nicht verlassen, nur um mich am Ende der Welt, mittels eines Impfstoffs, von dem er nicht wusste, ob er wirksam sein würde, zu retten. Aber er musste es einfach versuchen, weil seine Liebe so groß, so stark ist.



Ich könnte ihn nie verlassen, nicht wirklich. Auch wenn ich das FBI verlassen hätte – und das hätte ich wohl, falls es keine anderen Optionen gegeben hätte – wäre ich irgendwie in seiner Nähe geblieben. Ich hätte mich mit allen Mitteln in sein Leben gedrängt, auch gegen seinen Willen. Das Einzige, was jemals zwischen uns kommen könnte, ist der Tod – der abergläubische Teil von mir möchte einen Zauber dagegen sprechen, und ich würde, wüsste ich einen – und manchmal glaube ich, selbst der würde mich nur schwer zurückhalten können, ihm zu folgen.

Ich glaube Robert Fulghum sagte, dass Liebe stärker sei als der Tod, vielleicht war es auch C.S. Lewis; Mulder würde es wohl wissen.



Nichts desto trotz gibt es da noch immer ein Problem mit unserer Liebe, mit dem Wunsch, uns in die Arme zu nehmen und den Anderen zu küssen – Ich liebe es, zu Küssen, wirklich, und wenn ich daran denke, dass er dabei war mich zu küssen, muss ich jetzt lachen. Verdammte Biene! – damit zuzugeben, dass wir uns lieben und es uns jetzt beweisen werden, aber auch damit, vor lauter Angst davor, nichts zu deswegen zu unternehmen.

Für mich würde er gegen Monster kämpfen, seine Gesundheit, ja sogar sein Leben riskieren, doch wenn es zum Sex käme wäre er wie ein Schulmädchen. Oder irgendwie so wie ich war, als ich ein Schulmädchen war.



Ich dachte wirklich, als er diese Nacht bei mir erschienen war – eigentlich war es schon morgen, schätze ich – dass er letztendlich kam, um Liebe mit mir zu machen. Wenn er betrunken gewesen wäre, und nur da, um mit mir zu schlafen, hätte ich ihn nach Hause geschickt, aber ich muss gestehen, dass ich dann doch etwas gekränkt, beinahe beleidigt, war, dass er aus einem völlig anderen Grund zu mir gekommen war. Ich würde es ihm aber nicht erzählen, sollte er mich danach fragen; könnte es mir vielleicht auch nicht noch einmal eingestehen.



Als ich den Untersuchungsausschuss verlassen hatte, fand ich Mulder im Park, wo er auf mich wartete. Ich wollte ihm damals sagen: ‚Ich liebe dich. Es ist an der Zeit das Drum-Herum-Reden zu beenden.’ Aber er hatte bereits wieder diese Schutzmauer um sich herum errichtet, typisch Mulder, und er sagte mir, ich solle ihn verlassen, um wieder Ärztin zu werden, so lange ich es noch könne. Er meinte, er könne mir nicht beim Sterben zusehen. Keiner von uns fügte hinzu ‚nicht noch einmal’, aber ich bin sicher, wir beide hatten den selben Gedanken.

Ich sagte nein!



Ich sah ihm in die Augen und sagte: “Wenn ich jetzt aufhöre, gewinnen die.” Und da er es selbst schon einmal, unter ähnlichen Umständen, zu mir gesagt hatte, verstand er ganz genau, was ich damit meinte. Ich war niemals zuvor einer Person so nahe wie ihm, und niemand verstand mich jemals so gut wie er. Ich kann nur hoffen, dass ich stark genug, ihn zu lieben.



Wir gingen Hand in Hand zu meinem Auto, und er sagte sanft: „Es gab Momente, in denen ich dachte, dass ich das hier nie mehr erleben würde. Ich meine, einfach nur Du und ich. Als ich dich in diesem Ding sah – Oh Gott!“ Er blieb stehen und nahm mich fest in seine Arme. Er hatte so etwas schon oft gesagt, aber auf eine sarkastische Weise, so, als wolle er es nicht zugeben. Als er mir damals im Marinekrankenhaus mein Kreuz zurückgab, tat er es auf eine fast schon alberne Art (Naja, immerhin kein „Superstars des Superbowls“), wobei er mich, als er mir die Kette um den Hals legte, bat, doch endlich damit aufzuhören, sie ständig zu verlieren. Aber jetzt, wo er wusste, dass er mich nicht verlieren würde, konnte er zugeben, wie sehr ihn diese Möglichkeit ängstigte.

Ich erwiderte seine Umarmung und küsste seine Wange. Wir hatten noch ein paar Tage frei bekommen, um uns zu erholen, bevor es wieder zurück an die Arbeit ging. Mir war deshalb danach, etwas ganz durchschnittliches zu tun, nur um zu zeigen, dass wir gelegentlich ganz normale Leute sein konnten. Ich sagte deshalb zu ihm: „Komm mit zu mir nach Hause, Mulder!“



„Scully, Ich ...“



„Bei mir steht eine Pizza und ein Eimer Eiscreme mit unseren Namen drauf. Wir leihen uns billige Actionfilme aus und benehmen uns richtig daneben. Das wäre genau das richtige!“



„Ich glaube nicht, dass ich jemals wieder Eiscreme essen kann.“



„Da musst du wohl durch,“ sagte ich, und er musste lachen.



„Leih dir einen dieser japanischen Animationsfilme aus, erst dann werde ich kommen.“ Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lächelte mich an. „Bitte erschreck mich nie wieder so, Scully,“ sagte er leise.



„Meinst du die Eiscreme?“ Dabei wusste ich ganz genau was er meinte.

Ihm war klar, dass ich es wusste, weil er mich leicht verärgert angrinste und dennoch meine Hand wieder nahm. Wir gingen das restliche Stück zu meinem Wagen und dann fuhr ich uns zur Videothek.



Die nächste Videothek in der Nachbarschaft, lag nicht weit entfernt, und sie gehörte zur Abwechslung einmal nicht zu einer Ladenkette, was der Hauptgrund ist, weshalb ich zu dieser fuhr. Ihre Auswahl ist sehr ansehnlich, und sie haben duzende Filme von denen kaum ein Mensch je was gehört hat, die aber wirklich sehr gut sind. Mulder mag diese Videothek, weil auch die Auswahl von diesen japanischen Filmen groß ist, einige dieser NC-17 Filme haben die selbe Handlung wie die, die Mulder so gerne schaut, nur dass sie eben gezeichnet sind. Er suchte sich zwei aus, von denen er einen bereits kannte, den Anderen aber nicht, und ich nahm eine Cary Grant Komödie.



„Wie du mir, so ich dir,“ meinte ich zu Mulder, als ich seinen fragenden Gesichtsausdruck sah, und er tat als sei er verletzt.



“Ich dachte du magst diese Filme.”



„Ich möchte sie schon mit dir anschauen,“ meinte ich widerwillig. „Manchmal ist es schwer für mich den Handlungssträngen zu folgen.“



„Alle guten Sciencefictionfilme sollten dich nachdenklich machen. Ich weiß, dass du ‚The Vampire Hunter D.’ immer“



„Ja, ich mochte ihn. ‚Akira’ machte jedoch keinen Sinn, und wenn das ein Klassiker ist, dann mache ich mir ernsthaft Sorgen was dieses Genre anbelangt.“



„Ich verspreche, dass dir diese hier gefallen werden. Und wenn nicht...“



„Wenn nicht?“



„Dann werde ich diesen Cary Grant Streifen mit dir anschauen. Wie hieß er doch gleich?“ Er nahm mir das Video aus meiner Hand. “'I Was A Male War Bride.' Hm.”



“Du wirst dich kaputtlachen, vertrau mir.”



„Ich bin nur froh, dass es nicht wieder ‚An Affair to Remember’ ist. Willst du sonst noch was?“



„Ich hab alles.“



Wir bezahlten für die Videos und fuhren zu meinem Apartment.



Während ich mich umzog, bestellte Mulder uns Pizza. Ich kam gerade aus dem Schlafzimmer als ich ihn auf der Couch vorfand. Er hatte seine Jacke, Schuhe und Socken ausgezogen und die Ärmel seines Shirts hochgekrempelt. Er löste gerade den Knoten seiner Krawatte, als er fragte: „Willst du einen Witz hören?“



„Sicher.“



„Was sagt der Zen Buddhist zum Hotdogverkäufer?“



„Keine Ahnung, was?“



„Mach mir Einen mit allem.“ Er grinste mich hoffnungsvoll an und ich lachte.“



„Guter Witz.“



„Genialer Witz.“



„Ist das ein versteckter Hinweis auf die Pizza, die du mir bestellt hast?“



„Eine Veggie Spezial, und eine Richtige für mich.“



„Mulder, allein bei dem Gedanken daran, sehe ich es schon kommen, dass deine Arterien verstopfen.“



„Ich kann ganz gut auf mich selbst aufpassen.“ Er streckte mir seine Hand entgegen, deutete mir damit an Platz zu nehmen, und ich setzte mich neben ihn.

Während er mit meinen Fingern spielte meinte er: „Ich kenn aber jemand, der noch besser auf mich aufpassen kann...“



„So?“ Sein Tonfall - er klang als wolle er flirten - der mich zum Lächeln brachte, erschreckte mich gleichermaßen.



„Ja… Ich meine, wo wäre ich denn, wenn ich dich nicht hätte, Scully? Ich wäre schon lange tot, gestorben wegen meiner eigenen Dummheit, da bin ich mir ganz sicher. Lass mich ausreden... Ich schätze mal... du kannst dich doch noch an das erinnern, was ich im Flur vor meiner Wohnung zu dir gesagt habe, oder nicht?“



„Ja, ich erinnere mich.“



„Ich meinte es so. Jedes einzelne Wort. Durch dich bin ich reifer geworden. Du hast mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Und ich... Ich weiß einfach nicht was ich tun kann, um all das wiedergutzumachen, was du für mich getan hast, außer dich zu beschützen.“



“Du machst deinen Job wunderbar,” meinte ich sanft, legte meinen Arm um seinen Hals, so dass ich ihn näher an mich heran holen konnte. Er sah nicht zu mir auf, sondern betrachtete weiter meine Hand, als würden alle Geheimnisse des Universums auf meiner Handfläche geschrieben stehen.



“Nein, das tue ich nicht,” sagte er letztlich, nach ein oder zwei Momenten. „Wenn ich besser auf dich aufgepasst hätte, dann wärst du nie entführt worden, nicht verletzt oder gekidnappt, und du hättest nicht dieses Implantat und... – Oh Gott! Ich kann gar nicht alles aufzählen, was sie dir angetan haben. Ich möchte nicht mal daran denken müssen.“ Er seufzte, stieß meine Hand von sich, und rutschte weiter von mir weg, so dass mein Arm nicht länger um ihn geschlungen war. Ich hätte ihm zum Trotz näher rücken oder eben nachgeben und weiter wegrutschen können, und die bessere Entscheidung schien mir in diesem Moment, wegzurutschen.



„Aber all das, Mulder… all das hast nicht du mir angetan.”



“Ich konnte es nicht verhindern. Ich konnte all das nicht verhindern.“



„Mulder, hör auf damit, bitte, hör auf.“ Ich nahm seine Hände in meine Beiden, und er sah zu mir auf, sein Gesicht so voller Schmerz dass ich weinen wollte. Keine weiteren Worte mehr, dachte ich. Und ich dachte, wenn ich nur etwas mehr Mut besitzen würde..., dann entschied ich mich einfach, mich in seinen Schoß zu setzen, und meine Arme um seinen Hals zu legen. Unsere Gesichter waren nur wenige Zentimeter von einander entfernt. Er konnte nirgendwo anders hinsehen, als in meine Augen.



Ich glaube, es hätte mich nicht überraschen sollen, dass er seine Augen schloss, doch genau das tat es. Ich nahm die Gelegenheit wahr und küsste seine Augenlider, die Spitze seiner Nase, seines Kinns und letztendlich seine Lippen. Er seufzte, und legte dann seine Arme fester um mich. Ich küsste ihn eine Weile vorsichtig, wobei ich seinen Mund mit meiner Zunge erforschte und an seinen Lippen knabberte, immer auch in der Hoffnung, ihn zu einer Reaktion zu bewegen, was er nur widerwillig tat. Und dann zog er sich plötzlich zurück ...



Er musterte mich für einen Moment, dann atmete er tief ein und vergrub sein Gesicht an meiner Brust. Seine Arme umschlangen meine Taille, und er begann zu schluchzen, tiefe, schmerzvolle Seufzer, die sich anhörten, als hätten sie sich schon sehr, sehr lange ihn ihm angestaut.

Ich küsste sanft sein Haar und ließ ihn weinen. Ich selbst war den Tränen nahe. Ich flüsterte ihm zu, „Es ist ja gut, Mulder. Ich bin hier. Ich verlasse Dich nicht. Sie haben mich Dir entreißen wollen, aber ich verlasse Dich nicht, ich bleibe hier. Es ist okay“.



“Nein, ist es nicht,” schluchzte er, auf eine Weise, die mich an ein kleines Kind auf dem Höhepunkt eines Wutanfalls erinnerte, wenn es so darauf fixiert ist, allem zu Widersprechen, was man ihm sagt, selbst wenn das bedeuten sollte, sich selbst zu widersprechen. Ich seufzte einfach, küsste weiter sein Haar, während ich darauf wartete, dass er sich beruhigen würde.



“Wie lange müssen wir das noch durchmachen, Scully? Wie lange soll ich noch dasitzen und zusehen, wie sie mit unserem Leben spielen?“



„Ich weiß es nicht.”



„Ich will ihre Spiele nicht mehr mitspielen. Nicht wenn Du der Einsatz bist.“



„Mulder. Jetzt ist nicht der Moment, um selbstsüchtig zu werden. Die Bedürfnisse Vieler wiegen schwerer als die Bedürfnisse Weniger oder eines Einzelnen.“



„Schwachsinn!” Er riss seinen Kopf hoch, und schnappte mit beiden Händen mein Gesicht. Seine Augen funkelten. „Schwachsinn, Scully. Ich kann mich nicht darum kümmern, was mit dem Rest der Welt passiert, nicht, wenn ich dich nicht in Sicherheit weiß.“



“Wenn wir nichts tun, Mulder, wird es gar keine Rettung mehr geben. Dann wird niemand mehr sicher sein, auch wir nicht.“ Behutsam nahm ich seine Hände von meinem Gesicht und hielt sie.



“Ich würde für dich sterben,” flüsterte er. „Ich würde mein Leben tausendmal für deines geben.“



“Es wäre mir lieber, du würdest für mich leben. So wie ich für dich lebe“



Er schloss seine Augen, ganz so, als ob ihn die Worte schmerzten, und lehnte seine Stirn wieder an die Seite meines Halses. Auch ich schloss meine Augen und streichelte ihn zärtlich an der verletzlichen Haut seines Nackens, den Hügeln seines Rückgrats, sogar an dem dunklen Fleck an seiner Schläfe, wo die Kugel ihn gestreift hatte.



Zum Schluss flüsterte ich, “Wage es niemals für mich zu sterben, Mulder. Wage es nicht. Ich brauche dich zu sehr. Hast du jemals daran gedacht was ich ohne dich tun würde? Hm?“



“Du hättest ein normales Leben. Du würdest Dich um Menschen kümmern, würdest sie heilen. Du wärst irgend jemandes Mami.“ Sein Kopf schnellte hoch und er sagte, „Oh, Scully, ich meinte nicht – Ich wollte nicht ...“.



„Schh. Es ist okay für mich. Ich kann inzwischen damit umgehen.” Ich strich mit meinen Händen über seine Wangen.



“Ich möchte nur das du glücklich bist, Scully, das weißt du.”



“Ich weiß, und ich möchte, dass auch du glücklich bist.”



Wieder seufzte er auf, und kuschelte dann seinen Kopf an meine Schulter. „Was für ein Paar,“ meinte er gelassen. „Scully, ich bin so müde. Ich denke nicht das ich heute noch einen Film schaffen werde.



“Möchtest Du hier schlafen, oder im Schlafzimmer?”



“Hier. Hier ist es gut.”



Ich erhob mich aus seinem Schoß, half ihm sich hinzulegen und breitete eine dieser Kuscheldecken über ihm aus. Ich beugte mich zu ihm runter und küsste seine Stirn. Er lächelte mich an und schloss seine Augen. „Ich liebe dich,“ sagte ich leise, aber ich glaube er war schon eingeschlafen, weil sich sein Gesichtsausdruck nicht mehr veränderte.

Als dann die Pizzas kamen, steckte ich sie in die Gefriertruhe und ging ebenfalls zu Bett. Ich dachte nicht, dass ich einschlafen könnte, doch irgendwann wurde ich dann doch wach, weil sich jemand neben mich ins Bett kuschelte. Er legte sich auf die Bettdecke und kuschelte sich von hinten an mich, seinen Arm über meine Taille gelegt. Er küsste zärtlich meinen Nacken und flüsterte: „Ich liebe dich“. Ich lächelte, drehte mich aber nicht um.

Zusammen schliefen wir ein.



Ende
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