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The Monster under the Bed

von Jenna Tooms

Kapitel 2

Oktober 30, 1998

7:22 Uhr

Baltimore County, Maryland

Ich hasse den Anblick von Polizeiwagen in einer Vorstadtstraße. Ich hasse es sie vor Häusern parken zu sehen, in denen das Leben beschützt sein sollte, friedlich, ereignislos. Ich hasse Entführungen und ich hasse sie ganz besonders, wenn Kinder entführt wurden.

Mulder und ich zückten unsere Marken vor dem Officer, der die Nachbarn vom Tatort fernhielt, und er winkte uns ins Haus. "Der verantwortliche Detective heißt Baily," sagte er, und ich folgte Mulder die Eingangsstufen hinauf.

"Sie reden über "A Nightmare on Elm Street," murmelte Mulder.

"Sei still, Mulder!"

Det. Bailey war jung und schwarz und er sah so aus, als sei er seit ein paar Tagen auf den Beinen. Er nickte uns zu, als er unsere Marken sah und verließ den Officer, mit dem er gesprochen hatte.

"Danke das sie kommen konnten, Agents." Er massierte seinen Nasenrücken.

"Ich bin Mulders und dies ist meine Partnerin, Agent Scully. Also, was geschieht hier?"

"So gegen neun Uhr letzte Nacht wurde Joel Martin aus seinem Bett entführt. Wir haben keine Fingerabdrücke außer denen der Familie, keine Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen. Forder- und Hintertür waren verriegelt und soweit der Vater denken kann, gibt es niemanden, der einen Gewinn daraus zeihen würde, den Jungen zu entführen.“ Er wieß auf die Küche, wo ein Mann zitternd seinen Kaffee trank und durch den Officer, der mit ihm sprach, hindurchzustarren schien. „Das ist mein Partner, Crusoe, mit Mr. Martin. Die Mutter hat ein Beruhigungsmittel bekommen und wurde zu Bett geschickt. Ihr anderes Kind ist mitgegangen.“

„Erzählen sie mir von dem anderen Kind.“

Er konsultierte seine Aufzeichnungen. „Rebecca. Dreizehn. Gute Noten, sportlich, begleitet ihren Bruder meistens. Sie verbringt den größten Teil ihrer Zeit mit Schwimmen und lernen, und ist mit niemandem befreundet, den die Eltern nicht kennen.“

Mulder nickte und zupfte an seiner Unterlippe. „Ich würde gerne mit dem Vater sprechen.“

„Sicher.“ Er führte uns in die Küche.

„Mr. Martin?“ sagte ich sanft und er sah mit ausdruckslosem Blick zu mir auf.

„Sind sie vom Sozialamt? Die haben gesagt, es würde jemand vom Sozialamt kommen.“

„Nein, ich bin Agent Scully vom FBI. Das Police-Departement hat uns angefordert. Dies ist mein Partner Agent Mulder.“

Automatisch streckte er seine Hand aus. „Hal Martin. Meine Frau ist.... uh.... indisponiert.“

„Das ist okay, Mr. Martin.“ Wir ließen uns ihm gegenüber am Küchentisch nieder.

„Ich schätze sie sind hier, weil Entführung ein Bundesvergehen ist, richtig?“ er schielte uns an. Er sah noch verbrauchter aus, als Det. Baily.

„Det. Baily hat uns auf Grund der ungewöhnlichen Facetten dieses Falles hinzugezogen.“

„Der Fall,“ wiederholte er mit einem leisen, geisterhaften Lachen. „Man denkt nicht, daß einer deiner Geliebten jemals zu einem ‚Fall‘ wird.“

„Ist irgendetwas ungewöhnliches mit Joel geschehen, bevor er verschwand?“ sagte Mulder.

Hal schüttelte den Kopf und seufzte. „Nope. Naja, er hatte damit begonnen, wieder bei Licht schlafen zu wollen. Ich dachte, daß das irgendwie seltsam war, aber Annie – das ist meine Frau – meinte daß es nur eine Phase wäre.. Sie hat das Flurlicht für ihn angelassen.“

„Warum wollte er bei Licht schlafen?“ drängte ihn Mulder, seine Stimme war weich.

„Er sagte, daß ein Monster unter seinem Bett sei. Natürlich sagten wir ihm, daß das Nonsens ist. Wir zeigten ihm sogar was unter seinem Bett war. Nichts außer dem Teppich und seinem Baseballhandschuh.“

Besagter Handschuh lag auf dem Tisch und Hal fuhr fort ihn zu streicheln, als sei er die einzige Verbindung zu seinem Sohn. Ich mußte fort sehen.

„Aber das ist lächerlich, nicht wahr? Solche Dinge wie Monster unter den Betten gibt es nicht. Als ich in seinem Alter war dachte ich, in meinem Schrank wäre ein Vampir.“ Hal sah uns bittend an, dazu drängend ihm zu sagen, daß das nur eine Geschichte war, aus der man herauswuchs. „Letztes Jahr in der Zeit um Halloween war er sich sicher, daß unser Haus ein Spukhaus sei. Er hat so eine lebhafte Phantasie.

„Könnten wir Joels Zimmer sehen, Mr. Martin?“

„Sicher. Soll ich es ihnen zeigen?“

„Das ist nicht nötig. Danke. Kommen sie Scully.“ Wir erhoben uns beide von dem Tisch und machten uns auf ins Obergeschoß.

„Also, was geht hier vor Mulder?“

„Ich bin mir noch nicht sicher, außer, daß letztes Halloween ein anderes Kind unter ähnlichen Umständen in Annapolis verschwand. Es war ein verschlossenes Haus, keine Anzeichen für gewaltsames Eindringen, die Familie hatte keine Feinde, plötzliches Wiederauftauchen der Angst vor der dunklen Erscheinung des Vertrauten?“

„Wurde das Kind jemals gefunden?“

Mulder schüttelte den Kopf und betrat das Zimmer des Jungen.

Ich blieb im Flur zurück. Die Wände waren mit Familienfotographien gesäumt: Hochzeit, Baby, Schule, Sport. Joel hatte aufgeweckte Augen und einen fehlenden Vorderzahn. Seine Schwester wuchs schön aus ihrem linkischen Alter heran.

"Hey, Scully, sieh dir das mal an."

Ich seufzte und betrat das Zimmer. Mulder kniete auf dem Fußboden und sah unter das Bett.

"Erzähl mir nicht, daß du einen Eingang zu "Halloween Town" gefunden hast." Sagte ich.

Er lehnte sich zurück auf seine Hacken und ließ ein Lächeln in meine Richtung aufblitzen. "Ich liebe diesen Film. Sie hier." Er hielt eine latex-behandschuhte Hand empor.

Ich nahm einen Handschuh aus meiner eigenen Tasche und pflückte das, was er hielt, aus seinen Fingern. Es sah aus wie ein sehr alter Fingernagel, gebogen, spitz am einen und aufgerissen am anderen Ende. "Was ist das?"

"Sieht wie eine Art Klaue aus, oder nicht?"

"Mulder, du kannst einfach nicht ernst sein."

"Hast du niemals geglaubt, daß Monster unter deinem Bett sind?"

Eigentlich habe ich ein Monster in meinem Bett, dachte ich und sagte, "Bis ich fünf oder so war, yeah. Ich dachte auch, der Boogie Man lebe in unserem Keller, aber das heißt nicht, daß er es tatsächlich getan hat."

"Denk dennoch darüber nach, Scully. Warum sollte solch ein Glaube entstehen?"

"Weil Kinder in der Dunkelheit Angst haben."

"Reine Logik, Scully. Du irrst dich."

"Okay.... weil die Dunkelheit ängstigt, besonders wenn du nicht weißt, was darin lauert. Der Schrank, der Keller, und unter dem Bett sind mysteriöse Plätze für ein kleines Kind mit einer lebhaften Phantasie."

"Manchmal ist der sicherste Platz für ein Kind sein eigenes Bett. Also, warum sollte ein Kind seinen sichersten Platz in einen Ort der Angst verwandeln."

"Ich habe nie verstanden, woher der Boogie Man kam."

"Er kam aus dem Moor und den Sümpfen in den erschreckensten, bedrückensten Platz: die Dunkelheit im eigenen Haus."

"Mulder", sagte ich, darum bemüht, geduldig zu klingen -wirklich, ich habe es versucht "du wirst diesem Mann dort unten nicht sagen, daß sein Sohn von dem Oogie Boogie Mann entführt wurde."

"Die Polizei macht ihre Sache. Sie schauen nach dem üblichen: Kinder Belästiger, Pädophile, was auch immer. Und ich denke nicht, daß sie irgendetwas finden werden. Aber wir werden heute Nacht hier schlafen und sehen, was heraus kommt."

Ein Gedanke, den ich für meine nächste Beichte in Erwägung ziehen sollte, passierte meinen Verstand und ich sagte, "die Martins werden denken, daß du verrückt bist."

"Jeder Völkerglaube hat seine Basis in der Realität. Sie dachten auch, das der trojanische Krieg bloß eine Geschichte sei."

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