World of X

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Vorwürfe

von BnScully

Kapitel 1

Ein Einsatzort in D.C.
12:27 Uhr

Es war früh am Morgen, als Special Agent Diana Fowley angefordert wurde, einen Fall zu übernehmen.
Jetzt saß sie schon einige Stunden an diesem verregneten Sommermorgen hier draußen, mit einer kugelsicheren Weste gekleidet, hinter einem Auto und versuchte vergeblich den Geiselnehmer, mit der Hilfe ihrer Kollegen zu überreden, die Geiseln freizulassen und nicht alles noch schlimmer zu machen, als es ohnehin schon war.
Es war ein amerikanischer Durchschnittsbürger, Mr. Dewes, der in seinem Haus saß und seine Geiseln bedrohte. Noch einmal stellte sich Agent Fowley vor, wie sich die letzten Stunden wohl abgespielt haben könnten.
Man hatte ihr gesagt, dass der Mann, seine Familie und die Familie seines besten Freundes da drinnen gefangen hält. Er war die ganze Zeit in Kontakt mit den Agenten, die draußen standen und warteten, dass sich etwas bessert.
Mr. Dewes stellte keine Forderungen, sondern wollte vermutlich nur Aufmerksamkeit. Er brauchte dringend ärztliche Betreuung, doch auch die FBI-Psychologin, die vor Ort war, konnte noch nichts erreichen.
Was Mr. Dewes dazu brachte, so zu reagieren, wissen die Agenten auch noch nicht, und vermutlich würde es auch noch einige Zeit dauern, bis sie das herausfinden würden, doch was sie wussten, war, dass Mr. Dewes seinen besten Freund und dessen Familie heute in der Früh zum Frühstück eingeladen hatte, da hatte er vermutlich schon geplant, sie alle als Geiseln zu nehmen. Das FBI wurde von einer Nachbarin angerufen, die das ganze aus dem Fenster beobachtet hat.
Die ganze Straße wurde abgesperrt, um die Schaulustigen Großteils abzuwimmeln, dennoch standen einige Passanten am Rand und verfolgen gespannt aber auch ängstlich das Geschehen.
Wenn man nicht gerade jemanden reden hörte, der mit dem Geiselnehmer sprach, war es auf der Straße ziemlich ruhig.
Agent Fowley war gerade dabei, sich das ganze noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen, als sie Mulder und Scully sah.

Scully konnte Mulder kaum einholen, der zu den vielen Polizeiwagen rannte, als ob es um sein Leben ging, denn diese Westen, die beide trugen, behinderte sie doch mehr als sie dachte.
Mit seiner Waffe in seiner Hand kam er endlich bei Fowley an.
Er hockte sich neben sie, auf den Boden, hinter einem Wagen.
„Was machst du denn hier Fox?"
„Ich dachte, dass hier sei etwas Verdächtiges."
„Fox, habe ich da etwas in der Akte von Mr. Dewes überlesen?"
Erst jetzt kam Scully an, hockte sich neben Mulder.
„Nein, ......"
Er verstummte, als er einen Schuss hörte.
Alle Agenten schreckten auf, der Einsatzleiter gab Scully, Mulder und Fowley eine Anweisung durch das Funkgerät.
„Stürmt das Gebäude."
Mit Mulder vorne, liefen sie in das Haus, durch den Hintereingang.




Im Haus des Geiselnehmers

Die drei Agenten gingen mit schnellen Schritten, durch die Küche, sahen sich um, doch sie brauchten keine Hinweise, um zu erfahren wo sich die Geiseln aufhalten, denn in der nächsten Sekunde hörten sie einen Schrei. Er kam von oben.

Keinen der Agenten wunderte es, dass sie alleine in diesem Haus waren, sie wussten alle drei, dass sie vorausschickt wurden und die Spezialeinheit erst später anrücken würde. Deshalb mussten sie doppelt so leise sein, doch die Psychologin draußen tat ihr bestes, dass Mr. Dewes davon nichts mitbekam, was sich in dem Haus noch alles abspielte.

Extrem leise und mit einer gekonnten Vorsicht, gingen sie die Treppe hinauf.
Das Schluchzen eines Kindes, wurde lauter, die gespielte Tapferkeit einer Frau, die das Kind zu beruhigen versuchte, drang in die Ohren der Agenten.

Die Agenten befanden sich nun in dem Vorraum, des Obergeschosses.
Von nun an, musste alles schnell gehen, denn wenn sie nur einer von den Geiseln sah und Mr. Dewes davon Wind bekommen würde, wäre alles aus.
Fowley als erste, dahinter Scully und Mulder als Rückendeckung hinten, so stürmten sie das Zimmer, indem Mr. Dewes und seine Geiseln saßen.

Fowley rannte als erste in das Zimmer. Mr.Dewes bemerkte sie, schoss im Eifer des Gefechtes auf sie. Er schoss auf ihren linken Oberschenkel. Sie fiel zu Boden und kurz darauf fiel noch ein Schuss, er traf Fowley am rechten Knöchel. Zwei Streifschüsse.
Nun kam Scully zum Vorschein.
„Lassen Sie die Waffe fallen."
Sie streckte ihm ihre erhobene Waffe entgegen. Mr. Dewes schien das wenig zu stören, denn kurz darauf feuerte er auf Scully. Nicht nur einmal, gleich zwei, drei Mal ballerte er durch die Gegend und traf die Agentin schließlich an ihrem Oberarm.
Mulder, der versuchte den Überblick in dieser Situation zu behalten, hat sich währenddessen von hinten an den Mann herangeschlichen und nahm ihn fest.
Die Geiseln sind schon bei dem ersten Schuss, den Mr. Dewes auf Agent Fowley abgefeuert hat, aus dem Zimmer gelaufen.

Einige Leute von der Spezialeinheit eilten in das Zimmer und holten den Geiselnehmer ab. Er wehrte sich überhaupt nicht, sondern schien froh zu sein, dass das ganze ein Ende hat.
Die Leute wollten schon wieder gehen, doch Mulder schrie ihnen nach:
„Rufen Sie 2 Krankenwägen."
„Sind schon unterwegs."

Mulder ging zu Agent Fowley, die das Bewußtsein verloren hat. Das Blut rann immer noch aus ihren Wunden, ihr Gesicht war kreidebleich. Der Boden unter ihr, war bedeckt mit Blut. Mulder fühlte nach ihrem Puls, er war noch da, jedoch sehr schwach.
Er sah sie noch einige Sekunden an, bevor er sich zu Scully wendete.

Aus ihrer Wunde rann ebenfalls Blut, es kam immer mehr. Ein richtiges Meer aus Blut hatte sich um ihren Oberarm gebildet. Sie war noch bei Bewußtsein und hielt ihren Arm an der Stelle, wo sie angeschossen wurde.
Mulder sah sie mit einem besorgten Blick an.
„Scully......"
„Gehen Sie zu Agent Fowley, sie braucht Ihre Hilfe..."
„Aber Sie......"
„Mulder, gehen Sie...."
Ihre Stimme war schmerzverzerrt, dennoch streng.

Mit einem sehr schlechten Gewissen, wandte sich Mulder wieder an Fowley, immer noch am überlegen, ob er das Richtige tat.

Einige Minuten später traf der erste Krankenwagen ein. Einige Sanitäter kamen die Treppen hinauf, gingen in das Zimmer indem sich die drei befanden.
Mulder sah, dass die Sanitäter nur eine Trage dabei hatten, deshalb meldete er sich zu Wort:
„Ich habe 2 Krankenwägen angefordert."
„Der zweite hatte leider einen Unfall, durch den Stau, der auf den Straßen herrscht.... aber der Hubschrauber ist schon unterwegs."
Der Mann versuchte ihn zu beruhigen.
Er sah mitleidig zu Scully hinüber, die sich noch immer vor Schmerz krümmte.
„Mr. Können Sie bitte mitfahren, wir brauchen die Daten ihrer Partnerin."
„Sie ist nicht meine.... Moment, und was wird aus Scully?"
„Wie gesagt, ein Hubschrauber ist schon unterwegs."
„Ich kann sie doch hier nicht alleine lassen."
Scully versuchte noch ein Wort herauszubekommen:
„Mulder, nun gehen Sie schon......."
Ihre Stimme war trotz ihrer Schmerzen immer noch ernst geblieben.

Schweren Herzens, befolgte er das was Scully ihm gesagt hat. Er folgte den Sanitätern nach unten, die inzwischen Fowley auf die Trage gelegt haben.


10 Minuten später

Kaum hörte sie den Krankenwagen wegfahren, als Scully versuchte sich aufzurichten. Es gelang ihr, jedoch mit unzähligen Schmerzen verbunden. Langsam versuchte sie aufzustehen, doch sie brauchte jede Menge Versuche, bis sie es endlich schaffte, ohne unter den gewaltigen Schmerzen zusammenzubrechen.
Sie versuchte einen Fuß vor den anderen zu setzen, musste sich an der Wand festhalten, damit sie Halt hatte.
Und so bewegte sie sich bis zur Stiege fort, wo sie dann am Ende ihrer Kräfte war und zusammenbrach, liegen blieb und das Bewußtsein verlor.



Medizinisches Zentrum
George Washington University
Washington D.C.

Nachdem Mulder den ganzen Papierkram erledigt hatte, Fowley, der es schon besser ging, noch kurz einen Besuch abstattete, hielt er es kaum noch aus, nicht zu wissen, wie es Scully ging.
Er wandte sich an die erste Schwester, die er traf.
„Wissen Sie wie es Special Agent Dana Scully geht?"
„Sind Sie ein Verwandter?"
„Ich bin ihr Partner, beim FBI."
„Kommen Sie mit, ich bringe Sie zu dem zuständigen Arzt."
Die Stimme der Schwester ließ nichts erkennen, weder Freude noch Trauer.

Mit schnellen Schritten folgte er der Schwester, bis sie auf einen älteren Mann im weißen Kittel trafen.
„Dr. Swenson, das ist Agent Mulder, er möchte wissen, wie es seiner Partnerin Agent Scully geht."
Der Dr. nickte ihr zu, als sie ihm eine Akte in die Hand drückte.
„Kommen Sie mit Mr. Mulder, wir sollten das nicht hier besprechen."
Dr. Swenson öffnete die Tür zu seinem Büro, bat Mulder Platz zu nehmen.
„Nun sagen Sie schon, wie geht es ihr?"
Mittlerweile befürchtete er schon das schlimmste.
„Sie liegt auf der Intensivstation."
Mulder springt von dem Sessel auf, auf dem er gerade erst Platz genommen hat.
„WAS?!? Sie, ..... sie wurde doch nur am Arm verletzt."
„Sie hat enorm viel Blut verloren Mr. Mulder. Als meine Leute sie gefunden haben, hatte sie schon lange das Bewußtsein verloren. Sie wollte wohl nach unten gehen, denn die Sanitäter haben sie oben, kurz vor den Treppen gefunden."
Mulder versuchte Ruhe zu bewahren, dennoch sah man ihm an, dass er sich große Sorgen machte.
„Wie stehen ihre Chancen?"
Diese Frage fällt ihm schwer und er würde die Antwort am liebsten nicht hören.
„Ich möchte ehrlich mit Ihnen sein, ihre Chancen sind nicht gerade die besten. Wie ich schon sagte, sie hat sehr viel Blut verloren, durch ihre Wunden....."
„Wunden? Wie viele hat sie?"
„2. Eine in der Schulter und eine am Oberarm."
Mulder drehte sich zur Tür, senkte den Kopf, fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
Seine Stimme war sehr leise als er die folgenden Worte aussprach.
„Gott, das ist alles meine Schuld."
Nachdem er einmal tief durchgeatmet hat, drehte er sich wieder in die Richtung des Arztes.
„Kann ich sie sehen?"
„Ja, aber nur durch die Glasscheibe."
Er nickte traurig.
Er wollte schon zur Tür hinausgehen, doch dann fiel ihm ein, dass er nicht weiß, wo die Intensivstation liegt.
„Wo finde ich die Intensivstation?"
„Den Gang hinunter und dann rechts."
Er nickte.
„Danke."

Intensivstation
10 Minuten später

Jetzt starrte Mulder schon lange so in das Zimmer, wo Scully lag und er konnte es immer noch nicht fassen.
Er hatte doch tatsächlich seine Partnerin, die mehr als nur das für ihn war, im Stich gelassen.
Er würde alles dafür geben um an ihrer Stelle zu sein.
Die Sache mit ihrem Krebs, war zwar schon über ein Jahr her, aber er machte sich immer noch schreckliche Sorgen um seine Partnerin. Plötzlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen, denn es kam ein lauter Alarm aus Scully’s Zimmer..........
Noch bevor Mulder überhaupt einen Ton sagen konnte, um eine Krankenschwester zu holen, eilte schon eine herbei.
Mulder beobachtete sie, wie sie in das Zimmer ging, an einem Gerät herumschaltete und dann schließlich wieder herauskam.
Die Schwester hatte es eilig, dass konnte Mulder sehen. Er sah ihr nach, auch noch als sie um die Ecke verschwand.
Mulder warf einen Blick in Scully’s Zimmer und er sah... Blut, es schien von einer Wunde zu kommen.
Jetzt wurde er noch unruhiger und war froh, als er die Schwester von vorhin mit einem Arzt zu ihm rennen sah.
„Bereiten Sie den OP vor."
Die Schwester nickte, verschwand dann aber auch gleich wieder.
„W...Was ist mit ihr?"
„Sie verliert erneut Blut.... wir müssen sie schleunigst operieren."
Er brachte nur ein schlichtes Nicken heraus.
Von 2 Seiten kamen jetzt noch Helfer, die mit dem Arzt Scully’s Bett aus dem Zimmer rollten.

2 Stunden später
Im Flur des 2. Stock

Mulder wartete jetzt schon über 2 Stunden und er hatte noch keine Nachricht bekommen.
Er holte sich jetzt schon den 5 Kaffee, denn das war das einzige, was ihn ein wenig ablenken konnte.
Er hatte den Kopf nach unten gerichtet, als sich jemand vor ihn, mit einem Rollstuhl stellte.
Er sah auf, hatte Tränen in den Augen, versuchte aber trotzdem ein Lächeln herauszubekommen.
„Wie geht es dir?" brachte er schließlich als Frage heraus.
„Besser...., aber wie geht es deiner Partnerin?"
„Sie operieren sie gerade ein zweites Mal."
Er spürte wie sich seine Augen erneut mit Tränen füllten.
Diana fackelte nicht lange und umarmte ihn, sprach ihm leise ins Ohr.
Er erwiderte ihre Geste jedoch nicht.
„Es tut mir leid......"
„Es ist alles meine Schuld... ich musste sie dorthin schleppen, ich hätte bei ihr bleiben sollen, als sie dich abgeholt haben. Es ist einzig und allein meine Schuld."
„Fox, das ist sie nicht....."
Sie versuchte ihn zu beruhigen, obwohl sie nicht die richtigen Worte fand.
„Du hast das richtige getan, ich hätte auch so reagiert."
Dieser Satz brachte ihn zum kochen. Er stieß sie von sich weg, sah sie eindringlich an.
Gerade wollte er anfangen zu sprechen, als er aus dem Augenwinkel den Arzt aus dem OP rauskommen sah.
Er stand auf.
„Wie geht es ihr?"
Seine Stimme war ängstlich.
„Sie wird über den Berg kommen... aber, sie braucht jetzt sehr viel Ruhe."
„Ist sie wach?"
Seine Stimme wurde fröhlicher.
„Die Narkose wirkt noch, sie müsste aber bald aufwachen."
„Kann ich zu ihr?"
„Ja, aber wenn sie aufwacht, überanstrengen Sie sie nicht. Sie liegt auf Zimmer Nr. 253."
„Danke."
Er ging in Richtung Zimmer Nr. 253 und ließ Fowley verdutzt zurück.


Zimmer 253
Im selben Stock

Er betrat das Zimmer leise, sah sie an.
Sie war blass und sah sehr erschöpft aus.
Er setzte sich auf den Stuhl, der neben ihrem Bett stand und nahm vorsichtig ihre Hand, in seine.
Er war leise, sah sie nur an. Das einzige Geräusch in dem Zimmer war der regelmäßige Laut, den die Maschine von sich gab, mit der Scully an einem Arm verbunden war.
Es verging eine halbe Stunde, als sie langsam ihre Augen öffnete.
„Scully......,"
Seine Stimme war besorgt.
„...wie fühlen Sie sich?"
Er wusste nicht, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte.
„Es ging mir schon mal besser."
Es fiel ihr sichtlich schwer zu sprechen, deshalb nickte er nur.
Er strich langsam über ihren Handrücken.
So vergingen einige Minuten, keiner von ihnen wagte es zu sprechen. Scully wollte etwas sagen, doch sie war zu schwach.
Mulder blickte aus dem Fenster, als er die richtigen Worte gefunden hat.
„Scully, es tut mir leid, was passiert ist."
Nachdem er den Satz ausgesprochen hat, versuchte er sie wieder anzusehen, doch alles was er sah, war, dass sie schlief.
Mulder saß noch einige Zeit so da, ihre Hand immer noch in seiner. Hin und wieder strich er sanft über den Handrücken.
Jedes mal, wenn er sie ansah, machte er sich erneut Vorwürfe. Wird sie ihm verzeihen? Kann er sich selbst verzeihen?
Seine Gedanken werden unterbrochen, als eine Schwester das Zimmer betritt und ihn bat, hinaus zu gehen.
Widerwillig folgte er ihrer Anweisung, schließlich wollte er das beste für Scully.
Er nahm wieder Platz auf einem Stuhl, der nur wenige Meter von Scully’s Zimmer entfernt war.
Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen, dachte zum 100 Mal nach.
Immer wieder kamen Ärzte und Schwestern vorbei, rieten ihm, nach Hause zu gehen, doch er lehnte alles ab. Er blieb stur und wollte nur bei seiner Partnerin sein. Er konnte sie jetzt nicht alleine lassen.
Mulder konnte seine Müdigkeit sehr gut verdrängen, obwohl er schon 13 Stunden auf den Beinen war, sein Tag hat schon früh angefangen. Zu früh würde Scully sagen............

Er sah auf seine Uhr:
Es war schon 23:47 Uhr.
Niemand hielt sich mehr im Gang auf, wo er immer noch saß, und entweder die Decke oder den Boden anstarrte. Das erste Mal nach einigen Stunden, stand er auf, ging etwas auf und ab.
Mit eiligen Schritten kam eine Schwester auf ihn zu.
„Agent Mulder?"
„Ja?"
„Miss Scully möchte Sie sehen."
„Danke."
Er nickte und ging in Richtung ihres Zimmers.

Langsam öffnete er die Tür zu ihrem Zimmer.
Ging ebenso langsam in das Zimmer, schloss die Tür wieder.
„Wie geht es Ihnen?"
„Etwas besser schätze ich."
„Das ist schön."
Er ging auf ihr Bett zu, setzte sich auf den Stuhl, der daneben steht.
Er nahm ihre Hand in seine, sah ihr tief in die Augen.
„Scully, ich......"
„Mulder, bitte....."
Sie sah ihn eindringlich an.
„Ich,... haben Sie den Geiselnehmer festnehmen können?"
„Ja,....."
Sie nickte.
„Wie geht es Agent Fowley..."
Sein Gesicht wurde traurig und wütend.
„Es geht ihr gut..., Scully, ich.... ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen..."
Sie sah ihn fragend an.
„Wenn ich bei Ihnen geblieben wäre, ginge es Ihnen jetzt nicht so schlecht..."
„Mulder, ich bin Ärztin, ich wusste was ich tat. Sie trifft keine Schuld.."
„Scully, es ist und bleibt meine Schuld....."
„Verdammt, Mulder."
Sie zuckte vor Schmerz zusammen, versuchte sich zu beruhigen.
„Mulder, nein, dafür sind Sie nicht verantwortlich, aber wenn Sie so weitermachen, dann werden Sie für unerträgliche Schmerzen verantwortlich sein."
„Scully, ich...... es tut mir alles so leid."
Sie nickte.
„Ich möchte nicht, dass es Ihnen so schlecht geht."
Sie wollte etwas sagen, doch er legte einen Finger auf ihre Lippen.
„Lassen Sie mich ausreden."
Er nahm den Finger wieder von ihren Lippen.
„Ich habe es mal wieder geschafft, sie in Gefahr zu bringen. Wessen Idee war es denn heute dort hin zu gehen, hm? Meine, ja, und das ist mein Fehler, Sie hatten sich von Anfang an geweigert dahin zu gehen, Sie meinten es sind genügend Agenten vor Ort. Und ich habe nicht nachgegeben, wie immer und Sie wieder einmal in Gefahr gebracht. Ich hoffe ich merke es mir für ein und alle mal, dass ich auf Sie hören sollte."
Sie versuchte sachlich zu bleiben.
„Mulder, ich bin im Moment nicht in der Verfassung, Ihnen zu widersprechen, aber Sie wissen genau, dass das nicht stimmt, was Sie eben gesagt haben. Ich möchte mich jetzt hier nicht mit Ihnen streiten."
„Scully, können Sie mir vergeben?"
Sie sah ihn kurz nicht an, sah aus dem Fenster.
„Mulder, ich war Ihnen doch nicht einmal böse!"
„Es würde mich aber etwas beruhigen."
Sie nickte, mit einem kleinen Lächeln auf ihrem Gesicht.
„Mulder, gehen Sie nach Hause, Sie sehen müde aus."
Er senkte seinen Kopf, sah auf den Boden. Sie löste sich von seiner Hand, ergriff sein Kinn, drückte seinen Kopf leicht nach oben, sie sah ihn ernst an.
„Hey, es ist weder Ihnen, noch mir geholfen, wenn Sie keinen Schlaf bekommen."
Sie erwartete eine Antwort.
„Okay, ...... aber versprechen Sie mir, wenn Sie etwas brauchen, mich sofort anzurufen?"
„Mach ich, jetzt gehen Sie aber."
„Gute Besserung Scully."
„Danke Mulder."
Sie ließ sein Kinn los, er nahm ihre Hand, die sie wieder auf das Bett legen wollte, in seine und gab ihr einen leichten Kuss.
„Schlafe Sie gut Scully."
„Sie auch."
Er stand auf, ging auf die Tür zu, machte sie auf, drehte sich doch noch ein letztes Mal um.
„Ich komme morgen wieder."
Sie schenkte ihm ein Lächeln und somit verschwand er aus ihrem Zimmer.

Alles was er jetzt nur hoffte, war, dass er Agent Fowley nicht über den Weg lief, denn er würde nicht wissen, was er mit ihr anstellen würde. Doch vermutlich schlief sie, obwohl, bei ihr konnte man ja nie wissen.....


2 Wochen später
im Krankenhaus

Nach zwei Wochen, bekam Mulder nun endlich, den erwarteten Anruf, er sollte Scully vom Krankenhaus abholen.

Um 14:00 Uhr hatte er gesagt, würde es Scully abholen und nun war es schon halb 3.
Er war pünktlich zu Hause weggefahren, doch der Verkehr um diese Uhrzeit war mörderisch.

Schließlich kommt er doch noch an, mit 45 Minuten Verspätung. Er lief so schnell er konnte in Scully’s Zimmer.
„Hey, Scully, es tut mir leid, dass ich erst jetzt komme, aber der Verkehr....."
„Schon in Ordnung."
„Wie geht es Ihnen."
„Ich denke, den Umständen entsprechend gut."
„Das ist schön."
Er sah auf das Bett, wo Scully neben ihrem Koffer saß.
„Ich sehe, Sie haben a schon alle Ihre Sachen gepackt."
„Ja."
„Können Sie aufstehen?"
Sie sah ihn etwas ärgerlich an.
„Mulder, ich bin wieder gesund."
„Ich wollte nur sichergehen."
Er erinnerte sich an die letzten Tage, wo sie das erste Mal wieder aufstehen durfte, wie schwer es ihr gefallen war, nach so einer langen Zeit nicht zu gehen. Aber trotz der langen Zeit, die sie nicht gegangen ist, hat sie sich gut gehalten.
Er ging nun auf das Bett zu, nahm ihren Koffer, blieb an der gleichen Stelle stehen.
Scully stand auf, versuchte zu gehen, doch irgendwie ging es nicht so, wie sie sich das vorstellte.
Sie hatte nichts gesagt, trotzdem kam ihr Mulder zur Hilfe, er stützte sie.
„Geht’s?"
Sie wollte protestieren, doch sie wusste, es würde zu nichts führen.

So gingen sie nun aus dem Gebäude, stiegen in Mulder’s Auto und fuhren zu Scully.


1 Stunde später
Scully’s Appartement

Mulder schloss die Tür auf, ließ Scully als erste hinein.
„Willkommen zu Hause."
Sie konnte schon wieder alleine gehen, so als ob nichts wäre.
Sie betrachtete ihre Wohnung genau und sah, dass frische Blumen in ihrer gesamten Wohnung verteilt waren, es war angenehm kühl und überall duftete es nach frischen Rosen.
Sie lächelte.
„Danke Mulder."
„Eine kleine Entschädigung."
„Die Überraschung ist Ihnen gelungen."
Mulder stellte ihren Koffer ab, ging zu ihr.
„Scully, Sie sollten sich etwas ausruhen."
Sie war nicht in der Stimmung, ihm zu widersprechen, deshalb folgte sie seinen Anordnungen.
Er fasste sie an den Schultern.
Sie zuckte zusammen.
„Oh, tut mir Leid."
„Schon gut."
Ihre Wunden schmerzten immer noch höllisch.
Sie wusste nicht, ob sie es Mulder gesagt hatte, dass die Schmerzen noch nicht nachgelassen hatten.
Er fasste sie nur an einer Schulter und dirigierte sie so zu ihrem Sofa.
Sie setzten sich beide.
„Scully, möchten Sie was trinken?"
„Ja, gerne."
„Wie wäre es mit Eistee?"
„Egal, hauptsache kalt."
„Okay."
Er stand auf, verschwand in der Küche.
Nach wenigen Minuten kam er zurück, mit zwei Gläsern und einer Kanne voll mit Eistee.
„Hmm, an diesen Service könnte ich mich gewöhnen.."
„Habe ich Ihnen nicht erzählt, dass ich mir diese Woche frei genommen habe?"
Er war wieder beim Sofa, setzte sich, schenkte beiden ein, trank einen Schluck.
Sie wusste es zu schätzen, dass er sich frei genommen hatte, schließlich kam das nur ganz, ganz selten vor.
„Klingt vielversprechend."
Sie war überrascht, über den Ton, den ihre Stimme anschlug, er war süß, zu süß.
Sie nahm jetzt auch einen Schluck von ihrem Eistee.
„Waren Sie für mich einkaufen."
„Yeah.."
Ihre Augen wurden größer; war das ihr Mulder, der da neben ihr saß???
Scully griff nach der Fernbedienung, zappte durch die Kanäle.
„Mulder, woll....?"
Er nickte.
Sie suchte einen halbwegs normalen Film, doch bisher fand sie nichts wonach sie suchte.
Plötzlich meldete sich Mulder zu Wort.
„Hey, was halten Sie von dem? Harry und Sally."
Sie staunte, sie hätte nicht vermutet, dass er solche Filme nur beim zappen erkannte, und am wenigsten hätte sie gedacht, dass er auf solche Filme steht. Sie brachte nur ein knappes
„Okay."
heraus. War es tatsächlich DER Mulder, den sie kannte?
Er konnte unmöglich auf solche Filme stehen, wie sie. Sie mochte Harry und Sally. Immer wieder konnte sie darüber lächeln.

Da saßen sie nun, auf dem Sofa, beide in den Film vertieft. Niemand wagte ein Wort zu sprechen, um die Stimmung nicht zu zerstören. Scully hatte sich inzwischen einen Polster genommen, und hielt ihn fest.
„Die küssen ja wie Babys."
Seine Stimme war leise, er konnte sich selbst kaum verstehen, doch Scully hatte es mitbekommen.
Hatte er das gerade eben wirklich gesagt?
„Was?"
Sie sah ihn verblüfft an, er sah etwas bedrückt zu ihr zurück. Er war wie ein kleiner Junge, der beim Süßigkeiten klauen erwischt wurde.
„Nichts."
„Haben Sie nicht: Die küssen ja wie Babys gesagt?"
„Naja, ...."
Verdammt, warum hatte er das gesagt.
„Nun, wenn Sie es so gut wissen, wie küssen denn dann Profis?"
„Scully, ich ... ehm..."
„Ja?"
Sie sah ihn neugierig an. Sie wusste nicht, was sie da tat, auf jeden Fall, wollte sie nicht aufhören. Sie schob es auf die Medikamente, die sie noch nehmen musste.
„Wenn Sie eine Möglichkeit wissen, wie ich Ihnen das zeigen kann, lassen Sie mich es wissen."
Sie sah ihn nur schweigend an.
Er konnte es in ihren Augen lesen was sie wollte, oder zumindest hoffte er, dass sie es wollte.
„Sie meinen doch nicht, dass ich an Ihnen...."
Sie schwieg immer noch, das einzige was sie tat, war ihr Kissen wegzulegen.
Er rückte näher zu ihr, hoffte, dass er nicht zu weit ging. Beobachtete sie, ob sie Einwände hat, doch er konnte nichts dergleichen erkennen.
Er kam immer näher, bis er schließlich nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt war.
„Also, zuerst, nimmt man das Gesicht, seiner Partnerin in seine Hände, streichelt liebevoll über ihre Wangen...."
Er tat zur gleichen Zeit das, was er sagte.
„... dann nähert man sich langsam, legt die Lippen auf die, seiner Partnerin."
Er öffnete leicht seinen Mund, wartete, bis sie ihn einließ. Als dies geschehen war, begann er sie sanft zu küssen, wurde dann aber immer wilder.
Nach einiger Zeit, löste er sich von ihr, sah ihr in die Augen.
„Es tut mir Leid."

The End
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