World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

Talk between Friends

von Queequeg2

Kapitel 2

Anmerkung der Autorin: Dieser Teil entstand ein Jahr nach dem ersten. Ich Danke vor allem Biggi die unbedingt eine Fortsetzung lesen wollte.





Montag, den 07.02.2000

FBI-Hauptquartier 7.30Uhr



Agent Fox Mulder saß an seinem Schreibtisch und blätterte in einer Akte herum, während er auf die Ankunft seiner Partnerin wartete. Allerdings waren seine Gedanken weniger bei den Fakten dieser Unterlagen sondern hingen am vergangenen Wochenende.





Der Freitag Abend war einfach nur wunderschön gewesen. Nachdem er mit Scully gegessen hatte und bei einem schönen Glas Rotwein ein Gespräch anfing, war ihnen beiden nicht bewusst gewesen wie kurz doch so ein Abend sein konnte.

Sie unterhielten sich mal nicht über die Arbeit, sondern waren ganz und gar im Thema Sport vertieft. Sie waren einmal nicht die beiden professionellen Agenten sondern nur zwei Freunde, die ihre sportlichen Erfahrungen austauschten.

Erst um 2.00Uhr morgens verließ er Scullys Wohnung, mit einem Lächeln und einer neuen Verabredung zum Laufen.

Am Samstag konnte Scully leider nicht, da sie ihre Mutter besuchen wollte, also hatten sie sich für Sonntag Nachmittag verabredet. Er selber verbrachte den Samstag damit seine Wohnung aufzuräumen und abends zu den Lone Gunmen zu gehen.

Am Sonntag fiel nach einer zweiwöchigen Wärmeperiode das erste Mal wieder ein wenig Schnee. Die Wettervorhersage hatte für die kommende Woche noch mehr Schnee angesagt. Solange der Schnee liegen blieb war es ja in Ordnung, aber wenn er anfing zu schmelzen, war es die Hölle. Diese nasse Kälte ging jedem durch Mark und Bein und die Landschaft wirkte mehr als nur dreckig.

Um 14.30Uhr zog sich Mulder seine Laufschuhe an, seine Trainingshose, langarm T-Shirt und ein Sweatshirt. Mit einer Mütze und fingerlosen Handschuhen machte er sich auf zu einem naheliegenden Park, wo er sich mit Scully zum Laufen verabredet hatte.

Als er kurz vor 15.00Uhr am vereinbarten Platz ankam, war Scully noch nicht dort, und Mulder begann sich allein schon mal warm zu machen. Bei einem solchen kalten Wetter musste man ganz besonders darauf achten sich gut aufzuwärmen, damit später nicht ein ärgerlicher Muskelkater aufkommen würde.

Als er sich gerade nach vorn beugte um seine Rückenmuskulatur zu dehnen kam Scully angelaufen. Sie trug ebenfalls ein langes Sweatshirt eine Laufhose, Turnschuhe und ihre Hände waren auch in fingerlosen Handschuhen versteckt.

Sie lächelte Mulder zu und wünschte ihm einen schönen Sonntag. Daraufhin musste auch er lächeln und sie machten sich gemeinsam warm und dehnten ihre Beine mit Stretchübungen.

Danach liefen sie los.

Mulder hatte Scully gefragt wie lange und wie viel Meilen sie laufen wollten, doch sie meinte nur erst einmal los und dann kann man immer noch sehen, wie weit einen die Beine tragen. Scully liebte dieses kalte Wetter zum Laufen, denn der kühle Atem, der ihre Luftwege hinunter bis tief in ihr Innerstes durchlief, war ein sehr angenehmes Gefühl. Sie fühlte sich einmal mehr am Leben und spürte wie gut das alles tat.

Sie liefen durch den Park, vorbei an einem Eisbedeckten See. Ein kleines Wäldchen tauchte vor ihnen auf und die Umgebung bot ein wunderschönes und freundliches Bild. Die Bäume wurden allmählich weiß und nur selten kam ihnen ein anderer Jogger oder Spaziergänger entgegen. Keiner von beiden redete ein Wort, sondern sie liefen still, ihren eigenen Atem hörend, neben dem anderen her. Sie ließen die stille Winterlandschaft auf sich wirken und fühlten sich aus irgendeinem Grunde mehr als glücklich.

Nach ungefähr anderthalb Stunden blieben sie beide stehen. Ganz plötzlich so als hätte einer von ihnen etwas gesagt, schauten sie sich an und gaben dem anderen eines seiner schönsten Lächeln. Sie genossen dieses Zusammensein, aber auch die Stille um sie herum. Sie brauchten nicht reden, umeinander zu verstehen. Beide fingen auch gleichzeitig mit den Lockerungs- Übungen an, die nach einem solchen Lauf wichtig waren.

Nachdem sie damit fertig waren ließen sie ihren Blick umherwandern und fanden ein kleines Cafe, welches in nicht allzu weiter Entfernung lag, um dort noch einen schönen warmen Kakao zu trinken. Irgendwie waren beide sehr still, aber was sollten sie auch erzählen. Sie waren nach diesem Marathon mehr als kaputt und wünschten sich eigentlich nichts mehr als eine Dusche und ein bequemes Sofa zum ausruhen und faulenzen.

Allerdings wollten sie den Anderen nicht enttäuschen und beschlossen noch den Kakao zu trinken.

Abends als Mulder frisch geduscht und mit Pyjamahose und T-Shirt auf seinem Sofa lag, dachte er an seine Partnerin. Der Nachmittag, war trotz der körperlichen Anstrengung und des Schweigens einfach traumhaft gewesen. Niemals hätte er es für möglich gehalten, dass Scully bei seinem Schritt mithalten könnte. Aber das war wieder eines dieser Sachen, die er nicht von seiner Partnerin wusste, aber gerne herausfinden wollte.

Nach längerem Zögern griff er zum Telefonhörer und wählte Scullys Nummer. Und wie auf seinen Anruf wartend nahm sie auch sofort ab. Es war schon merkwürdig was diese beiden gemeinsamen Treffen in ihrem Inneren bewirkten.

Scully hatte ebenfalls ein langes Bad genommen und lag auf ihrem Sofa, um das letzte Kapitel eines Romans zu lesen. Eigentlich wusste Mulder nicht warum er überhaupt angerufen hatte, denn es war nur das Bedürfnis noch einmal ihre Stimme zu hören, bevor er ins Land der Träume übersiedeln könnte. Aber was machte er sich für Sorgen, ganz ohne einen Zwang heraus unterhielten sie sich, wie Freunde es taten.

Aus zehn Minuten wurde eine halbe Stunde und daraus auch schnell eine Stunde, bis er Scullys unterdrücktes Gähnen hörte und selber merkte wie müde er doch war. Sie verabschiedeten sich und schliefen kurze Zeit später ein.





Mulder hörte Schritte auf dem Flur und sein Blick glitt auf die vor ihm liegenden Unterlagen zurück. Ein paar Sekunden später öffnete sich die Tür und eine etwas gestresste Scully trat ein.



„Guten morgen, Scully“, begrüßte Mulder sie lächelnd.



„Wünsch ich Ihnen auch, aber für mich ist dieser Morgen alle andere als gut.“ Scully legte ihren nassen Mantel über eine Stuhllehne und sortierte erst mal ihr Haar, welches ebenfalls nass an ihr herunter tropfte. „Draußen schneit es, wie schon seit Jahren nicht mehr und die Straßen sind so voll von Autos und trotzdem scheint es niemanden zu kümmern, dass die Straßen immer noch nicht geräumt sind.“ Bei ihren letzten Worten ließ sie sich auf einen Stuhl nieder und schaute ihren Partner zum ersten Mal richtig an. Anscheinend störte ihn das Wetter überhaupt nicht und sein Lächeln war immer noch auf seinem Gesicht, was nichts Gutes zu hießen schien. „Mulder was ist das für eine Akte, die Sie dort in den Händen halten?“ Scully schaute auf die Mappe und auch Mulder schaute nun auf sie.



„Tja Scully, ich glaub nicht, dass Sie das wirklich wissen wollen.“



Sein Lächeln wurde zu einem Grinsen und Scully ahnte es schon. Sie nahm ihm die Akte aus der Hand und blätterte einige Minuten. Mulder ließ seinen Blick nicht von ihr und seinem Grinsen folgte ein Schmunzeln. Wie oft hatte er sie schon irgendwelche Akten studieren sehen. Es kam ihm so vor, als wenn es ein Gestern ohne Scully nie gegeben hätte, als wäre sie schon immer an seiner Seite gewesen.



„Nein Mulder, das ist doch nicht Ihr Ernst, oder?“ Scully riss eine Augenbraue in die Höhe und starrte nach einem kurzen Blick auf Mulder, wieder in die Akte.



„Scully, es tut mir leid, aber A.D. Skinner will unbedingt, dass wir uns sofort auf den Weg machen, um uns dieser Sache anzunehmen. Ich glaube nicht, dass es eine X Akte ist, also warum stöhnen Sie, Scully?“ Mulder wusste natürlich warum sie so genervt auf diese Unterlagen reagierte.



„Ich sage ja auch nichts in Bezug auf diesen Fall. Er muss genauso behandelt werden, wie jeder andere, aber Buffalo? Mulder, warum kann man uns bei solch einem Wetter nicht mal nach Kalifornien fliegen lassen?“

Scully zog eine Grimasse und versuchte mitleiderregend auszusehen, was ihr auch sehr gut gelang. „Bei diesem Wetter sind alle Flüge gestrichen worden, und das heißt wir müssen uns in ein Auto setzen und gute 700km Luftlinie bis an die Grenze zu Kanada fahren. Oh man, womit habe ich nur das schon wieder verdient.“ Sie ließ die Mappe auf den Schreibtisch gleiten und schaute Mulder an.



„Ach Scully kommen Sie schon, so schlimm wird es auch wieder nicht. Sie haben schon viel schlimmeres durchstehen müssen, da wird so eine Tagesstrecke mit dem Auto Sie doch nicht umwerfen, oder? Noch dazu bin ich ja bei Ihnen.“ Bei diesem letzten Worten grinste Mulder und stand auf, um sich seinen Mantel überzuziehen.



„Ich werde jetzt nach Hause fahren und Sie sollten das auch tun. Ich hole Sie dann in drei Stunden mit dem Leihwagen ab, und unsere Fahrt kann beginnen.“

Mulder hielt die Tür offen und wartete auf Scully, die genervt ihren Mantel in die Hand nahm und ebenfalls zur Tür ging.







Montag, den 07.02.2000 ; 18.30 Uhr



Mulder und Scully saßen nun schon seit über sieben Stunden im Auto und hatten vielleicht gerade Mal die Hälfte ihrer Strecke zurückgelegt. Der aufgekommene Schneesturm wurde immer dichter und auf der, noch nicht geräumten, Landstraße konnte man nur noch Schritt fahren. Mulder hatte es aufgegeben mit Fernlicht zu fahren, denn der Nebel reflektierte viel zu stark. Scully rieb ihre Stirn, denn durch die Dunkelheit und das reflektierende Weiß hatte sie Kopfschmerzen bekommen. Auch das Sitzen fing an ihr Probleme zu bereiten, und auch Mulder rutschte auf seinem Sitz hin und her. Vor einer halben Stunde war ihnen zum letzten Mal ein Auto entgegen gekommen. Zum Glück hatten sie genug Benzin im Tank und das Auto schien auch auf dem neusten Stand zu sein, damit fiel hoffentlich ein Liegenbleiben aus. Bei dieser frierenden Kälte wäre es bestimmt nicht gerade spaßig auf einen Abschleppdienst zu warten, noch dazu in dieser Einöde.

Das Radio spielte ganz gute Musik, es war alles dabei von den Oldies bis hin zu den aktuellen Charts. Beide verfolgten die Liedtexte und ließen sie auf sich wirken, zu neunzig Prozent ging es um Liebe. Eigentlich nicht unbedingt das Thema, über was sie sich in einer solchen Situation den Kopf zerbrechen wollten, aber sie taten es. Beide ganz still für sich selber.

Auch Mulder fiel es immer schwerer sich auf die Straße zu konzentrieren, er war müde und sein Magen knurrte bereits seit einer halben Stunde. Scully musste bei diesem Geräusch grinsen, aber ihr ging es nicht anders. Wenn sie nicht solche Kopfschmerzen hätte, dann hätte sie bereits Mulder beim Fahren abgelöst, aber er meinte sie sollte sich entspannen.

Nichts lieber als das, doch die rutschige Straße ließ es nicht zu sich zu entspannen. Der Blick starr auf die Straße gerichtet, um sofort zu reagieren, wenn das Auto ins Schleudern geraten sollte.

Mulder war ein guter Fahrer und sie vertraute ihm, doch bei Schneesturm und Glätte kann auch dem besten Fahrer ein Unglück passieren. Nach weiteren zwanzig Minuten erkannten sie circa 50 Meter vor ihnen Licht am Straßenrand, und ein beleuchtetes Schild zeigte in Richtung Waldweg. Mulder hielt am Schild an und musste seine Augen einmal mehr anstrengen um die Schrift lesen zu können. Auf dem Schild stand „Wolfswarte“ und darunter waren Symbole für Schlafen, Essen und Trinken.

Mulder schaute zu Scully und diese nickte. Sie war kaputt, ein Essen und ein anschließendes warmes Bett waren alles, was sie sich wünschte. Mulder fuhr auf den kleinen Waldweg, der von der Landstraße abzweigte und musste noch gute 200 Meter fahren, bis er zu einem hell beleuchteten Gasthaus kam. Das Gasthaus hatte eine große Veranda und neben Haus und Parkplatz war eine Scheune, die zum größten Teil mit gehakten Kaminholz gefüllt schien.

Mulder parkte neben drei anderen Autos und öffnete die Tür um auszusteigen. Scully tat es ihm gleich und trat an den Kofferraum, wo sich ihre Koffer befanden. Beide trugen ihr Gepäck zur Eingangstür des Hauses und öffneten die Tür.

Die Wärme von drinnen lullte beide ein, und Gitarrenmusik klang an ihr Ohr. Eine Frau kam auf sie zu und hieß sie Willkommen. Eine kleine Rezeption befand sich an einer Seite, im Eingangsbereich.

Von innen bestand das Haus fast ausschließlich aus Holz. Holzfußboden, Holzdecke und Holzpfeiler zierten alle Räume. Ab und zu schaltete sich eine weiß tapezierte Wand ein, an der große Landschaftsbilder hingen. Wäre das Haus nicht so groß, könnte man es mit einer gemütlichen Jagdhütte vergleichen.



„Guten Abend, kommen Sie doch herein, bei dieser Kälte ist es drinnen wesentlich gemütlicher.“ Die kleine Frau lächelte und trat hinter die Rezeption. „Was kann ich für Sie tun?“



„Wir wollten fragen, ob Sie noch zwei Zimmer frei hätten. Wir waren auf dem Weg nach Buffalo, als uns der Schneesturm überraschte“, sagte Mulder und lächelte nun ebenfalls.



„Tut mir leid, aber wir haben leider nur noch ein Zimmer zu vergeben. Sie sind nicht die ersten, die auf Grund des Schneesturms in unserem Haus Unterschlupf gesucht haben.“ Die Frau lächelte noch immer, denn zum einen fand sie es ungewohnt, dass ein Pärchen zwei Zimmer haben wollte, aber andererseits fand sie es auch niedlich.



Mulder schaute Scully kurz an und als sie mit den Achseln zuckte, nahm er das Zimmer. So schlimm würde es auch nicht werden, oder?

Die Gastwirtin gab ihnen den Schlüssel und zeigte ihnen den Weg.

Scully öffnete die Zimmertür und trat ein. Rechts neben der Tür befand sich ein großer Ohrensessel, neben dem sie ihren Koffer abstellte. Mulder stellte seinen daneben und ließ sich prompt auf das große und breite Bett fallen. Alles in allem war es ein sehr nettes Zimmer, aber leider befand sich nur ein Schrank, ein Bett und ein Sessel mit einem kleinem Tisch im Raum. Eine zweite Tür führte in ein Badezimmer, welches mit Dusche, Waschbecken und Toilette versehen war. Scully riss eine Augenbraue hoch, als sie aus dem Bad kam und Mulder auf dem 140x200 Bett liegen sah. Im gleichen Moment richtete sich Mulder auf, da er Scullys Blick erkannt hatte und der nichts gutes verhieß.

Eigentlich wollte sie etwas sagen, aber was sollte sie sagen? Sie selber erkannte ja auch, dass es wohl keinen anderen Ausweg geben würde, als zusammen in diesem Bett zu schlafen. Im gleichen Moment schob sie all ihre Sorgen weg und legte sich neben Mulder auf das Bett, um sich einmal ganz doll zu strecken.



„Scully, wenn Sie wollen kann ich auch auf dem Fußboden schlafen...“, weiter kam er nicht, denn Scully schüttelte sofort ihren Kopf.



„Mulder, ich weiß Ihr Angebot zu schätzen, aber wir sind zwei erwachsene Menschen und weit entfernt vom FBI.“ Sie grinste und richtet sich wieder auf.



Auch Mulder musste nun grinsen, wurde aber durch das Knurren seines Magens unterbrochen und schaute Scully auffordernd an.



„Scully was halten Sie von etwas Essbarem? Unten hat es so gut gerochen, dass ich ohne einen Happen im Magen bestimmt keinen Schlaf finden werde.“



„Herzlich gern, aber ich will mich vorher noch schnell frisch machen.“ Er nickte und Scully verschwand mit ein paar Klamotten im Badezimmer. Mulder wechselte ebenfalls schnell seinen Anzug gegen einen schwarzen Rolli und eine bequemen Jeans ein.

Scully kam ein paar Minuten später aus dem Bad und betrachtet Mulder, der mit dem Rücken zu ihr stand. Dieses normale Outfit stand ihm einfach super. Sein Hintern in den Jeans, war zum Anbeißen und sein Gesicht wirkte durch den Rollkragen wesentlich attraktiver und sportlicher. Mulder drehte sich noch während ihrer Gedankengänge um, und betrachtete sie ebenfalls. Auch Scully trug eine Bluejeans und eine grünen, engen Wollpullover mit V-Ausschnitt. Sie wirkte so ungezwungen in diesem Klamotten, dass Mulder sein Anstarren gar nicht wirklich registriert hatte. Erst als Scully sich räusperte war er sich seiner Situation bewusst.



„Na dann, wollen wir mal schauen was der Hausherr so zu bieten hat.“



Schnell ging er zur Zimmertür, um aus dieser peinlichen Situation herauszukommen, ohne weitere Erklärungen.

Scully folgte ihm und sie erreichten den kleinen gemütlichen Speiseraum. In einer Ecke befand sich ein Tresen, daneben eine Tür, die zur Küche führte. Genau gegenüber am Fenster war ein großer offener Kamin, in dem das Feuer nur so knisterte. Fünf kleine Holztische standen für die Gäste bereit, um sich an ihnen laben zu lassen. Leider waren so gut wie alle Plätze besetzt, aber der Gastwirt, ein großer, älterer Mann mit Bart und Strickjacke, kam zu ihnen und rückte zwei Tische zusammen. Jetzt passten Scully und Mulder ebenfalls mit an den Tisch und waren durch die nette Gastlichkeit dieser Leute ein wenig verwirrt. Sie setzten sich mit an den Tisch und fingen, nachdem sie ihr Essen bestellt hatten, ein Gespräch mit ihren Tischnachbarn an. Ein älterer Mann saß an einem der anderen Tisch, nahe dem Kamin und spielte Gitarre, eine Frau neben ihm sang leise dazu.

Der Abend verlief sehr gemütlich und schon nach kurzer Zeit waren Scully und Mulder mit in den Kreis der Leute dort aufgenommen. Das Essen war hervorragend und der Wein schmeckte ebenfalls sehr gut. Erst nach Mitternacht verabschiedeten sie sich von den Anderen und gingen zurück auf ihr Zimmer. Der Wein zeigte seine Wirkung und Scully und Mulder unterhielten sich gelöster miteinander. Dies ließ auch nicht nach, als es darum ging wer auf welcher Seite des Bettes schlafen sollte. Mulder hatte sich als erster bettfertig gemacht und lag bereits drin, als Scully nun auch aus dem Bad kam. Sie trug einen seidenen Pyjama, der ihr wirklich hervorragend stand. Mulder hatte, wie immer, eine kartierte Pyjamahose an und ein T-Shirt. Er mochte die Oberteile nicht, denn er haste lange Arme beim Schlafen.

Scully wollte sich unter ihre Bettdecke legen, als ihr auffiel, dass nur eine große breite Decke zu existieren schien. Das war ihr beim ersten Mal gar nicht aufgefallen, aber das war auch nur schwer möglich gewesen, da vorhin noch eine Tagesdecke auf dem Bett gelegen hatte.



„Mulder, ich glaub wir haben ein kleines Problem!“ Mulder schlug seine müden Augen auf und schaute zu Scully. Sie hatte ihre Hände in die Hüften gestemmt und sah ihn leicht entgeistert an. Mulder hob die Decke hoch und machte eine einladende Geste.



„Tut mir leid Scully, aber im Schrank ist auch keine Decke mehr. Aber wenn ich Sie damit beruhigen kann, ich bin viel zu müde um über Sie herzufallen.“

Ein leichtes Grinsen erhellte sein Gesicht und Scully musste leise seufzen, bevor sie sich ebenfalls unter die Decke legte. Sie schaltete die Lampe aus, die über dem Bett angebracht war und versuchte eine möglichst angenehme Position zum Schlafen zu finden. Mulder fing nun auch an sich hin und her zu drehen.



„Scully, wenn wir beide unter dieser Decke schlafen wollen, dann müssen wir uns einigen.“



„Ich weiß Sie haben Recht Mulder! Aber wie soll das aussehen?“ Scully zuckte leicht zusammen, als sie Mulders Hand kurz drauf auf ihrer Hüfte spürte. Er rückte näher an sie heran und sie ließ ihn gewähren. Ihr war in diesem Moment alles egal, nur diese Nähe und seine Hand auf ihrem Körper gaben ihr ein Gefühl von Wärme. Sie rollte sich an ihn, seinen Arm um sie geschlungen und eine Hand auf ihrem Bauch liegend. Eng an eng lagen sie da und Scully konnte Mulders Lippen auf ihrem Kopf spüren, bevor sie seinen regelmäßigen Atem hörte und wusste, dass er eingeschlafen war. Kurze Zeit später fielen auch ihr die Augen zu, um Mulder ins Land der Träume zu folgen.



Am nächsten Morgen schien die Sonne in das Zimmer und Mulder erwachte mit dem Gefühl etwas auf seiner Brust liegen zu haben. Langsam öffnete er erst ein Auge und dann das andere. Scully lag mit ihrem Kopf auf seiner linken Brusthälfte, ein Bein auf die seinen geschoben. Ihre eine Hand ruhte ebenfalls auf seiner rechten Brust. Sie schlief noch immer!

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