World of X

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Überraschungen

von Invisigoth

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Samstagabend, Vor dem Haus von Mrs. Scully

"Habe ich dir schon für die Einladung zum Essen gedankt?", fragte Mulder und blieb auf der Veranda von Mrs. Scully stehen.
"Ja hast du schon."
Gerade als er ins Haus gehen wollte, griff sie nach seiner Hand.
"Warte noch einen Moment. Es gibt da etwas, worüber wir uns unterhalten sollten."
"Hier und jetzt?" fragte Mulder etwas unglaubwürdig.
"Ja...Mir ist auf der Fahrt hier her klar geworden, dass sich unsere Beziehung in der letzten Zeit vertieft hat und dass wir uns so langsam mal Gedanken über unsere Zukunft machen sollten."
"Du meinst so was wie, wir sollten zusammen ziehen? Ich habe mir auch schon Gedanken darüber gemacht uns so verkehrt finde ich es gar nicht. Aber dabei gibt es noch soviel zu bedenken. Nehmen wir deine oder meine Wohnung? Oder eine ganze neue...oder...."
"Oder was hältst du davon, wenn wir ins kalte Wasser springen und einfach heiraten." Scully sah Mulder mit einem Grinsen im Gesicht an.
"Ja heiraten...und wen?“
"Nein im Ernst. Nun überlege doch mal, verheiratet zu sein bringt viele Vorteile."
"Ach so, du meinst wegen des Geldes und den Geschenken von unseren Freunden."
"Von den Einsamen Schützen bekommen wir höchstens eine Flasche Bier die wir uns teilen müssen...Mulder!"
"Es ist dir ernst mit heiraten, oder?“
"Ja, das ist es wirklich."
"Oh mein Gott." Er schloss Scully in seine Arme und drückte sie fest an sich. "Warte mal, ich kenn dich doch. Du würdest so was nie tun, wenn du nicht einen Hintergedanken hast...Gleich erzählst du mir bestimmt, es war ein Witz."
"Nein, gleich erzähl ich dir, ich bin schwanger."
"Schwanger ? Du meinst wie... schwanger?“
"Ja Mulder, es hat gleich bei unserem ersten Mal geklappt."
"Wie...wann?"
"Wann ? In deiner Wohnung. Das wie muss ich dir hoffentlich nicht noch erklären."
"Oh mein Gott, du meinst in der Nacht nach meinem Kurzurlaub."
"Ja, das oder ich habe zu dicht neben Direktor Skinner gesessen."
Eine kurze Pause entstand.
"Wow... Wie soll es jetzt weitergehen?“
"Im großen und ganzen wie bisher. Ein Baby zu bekommen und zu heiraten ändert nicht sehr viel."
Mulder sah sie erstaunt an.
"Eigentlich wollte ich erst einen Hund, weißt du..."
Scully sah Mulder irritiert an. Doch an seinem Lächeln erkannte sie, dass es ein Scherz war.
"Mach dir keine Sorgen. Ich werde bis zum Schluss warten, bevor wir es im Büro erzählen. Direktor Skinner mal ausgenommen."
"...es müsste ja nicht unbedingt ein Labrador sein."
"Mulder!"
Er gab ihr einen Kuss. "Ich mache nur Scherze. Wow, das ist der Hammer."
"Komm, lass uns rein gehen, dann sagen wir es der Familie." Scully wollte gerade die Tür aufmachen, als Mulder sie an der Hand fest hielt.
"Warte, warte nicht so schnell. Du meinst wir sagen es deiner Familie jetzt? Auch deinem Bruder ?"
"Ja auch meinem Bruder. Er wird dir schon nicht den Kopf abreißen."
"Da wäre ich mir nicht so sicher. Können wir es nicht noch ein bisschen für uns behalten...Nur ein paar Tage, bis ich mich an den Gedanken gewöhnt habe..."
Scully sah Mulder einen Moment an. Eine leichte Panik war in seinem Gesicht zu erkennen.
"Na gut, wir warten ein paar Tage...So und jetzt hol tief Luft und versuch nicht ganz so bleich auszusehen."
"Ich werde ganz einfach sagen, dass du hierher gefahren bist, dann verstehen sie, warum mir die Farbe aus dem Gesicht gewichen ist."
Scully boxte Mulder in die Seite.
"OK, dann gehen wir rein. Fertig?“
Mulder nickte zögerlich und Scully öffnete die Tür.
"Geh voraus... Daddy."



Zur selben Zeit im Haus

"Gott was ist das denn“, fragte Bill und schaute auf den Teller.
"Das sind Brathühner“, bemerkte Margret," die sind immer so klein. Ich habe sie von unserem Nachbarn bekommen."
"Die schimpfen sich bestimmt auch Jungküken." Bill piekste eines davon mit der Gabel auf und hielt es aufgespießt vor seinem Gesicht.
"Bill“, rief Tara und sah ihren Mann mit gerunzelter Stirn an," hör auf hier deine schlechte Laune zu verbreiten. Wir können nichts dafür, dass sie dir deinen Urlaub gestrichen haben."
Margret sah Mulder und Scully ins Wohnzimmer kommen.
"Ah, pünktlich wie die Maurer, „ sagte sie und begrüßte die beiden mit einem Küsschen auf die Wange," setzt euch schon mal hin, das Essen ist gleich fertig."
"Mr. Mulder setzten sie sich doch hier hin“, sagte Bill, grinste und schob den Stuhl neben sich zu Recht.
"Neben sie ?"
"Ja, warum nicht...Und wie läuft es so im Job?“
Mulder sah ihn etwas verwirrt an. "Äh, Danke ich fühle mich wohl."
Alle sahen in irritiert an.
"Ich glaube Mulder hat heute etwas zuviel gearbeitet“, sagte Scully und fing an zu schmunzeln.
"Äh, ja, wir haben die vergangene Woche wirklich etwas viel gearbeitet...Oh, ich bin völlig durcheinander."
"Das war ich wegen dem Essen auch“, sagte Bill und deutet mit einem Kopfnicken auf die Hühner.
Scully stellte sich hinter Mulder. "Was hältst du davon, wenn ich mich neben Bill setzte. Du bist ihm schon lange genug auf die Nerven gegangen."
"Ok, wenn du meinst." Mulder stand auf und machte Scully Platz. Doch anstatt sich irgendwo anders hin zusetzten, stand er da und guckte dumm aus der Wäsche.
"Aber du solltest dich schon irgendwo hinsetzten."
Er nahm neben Margret Platz.
"Was ist los mit Mulder“, flüsterte Bill seiner Schwester zu," ich spüre Angstschweiß wie bei unseren jungen Rekruten, wenn sie etwas zu verbergen haben. Ich rieche ihn regelrecht, aber wovor könnte er Angst haben?“
"Unsinn, das ist nur der Stress...Nettes Hemd das du da anhast Bill. Wo hast du es her?“
"Aus dem Schrank, Dana, versuch nicht vom..."
Alle sahen sich an und schmunzelten.
"Also irgendwas ist hier nicht in Ordnung," sagte Margret," ich habe oft genug Angela Lansburrys Serie gesehen und da fing es auch immer so an. Sehen wir uns die Lage an. Mulder ist bleich und leicht nervös, was ich noch nie bei ihm erlebt habe. Und Dana hat so ein bestimmtes Schimmern in den Augen, was ich nur auf eins hindeuten kann..."
"Ich weiß es“, rief Bill," sie ist schwanger!"
Alle lachten, bis auf Mulder und Scully. Doch niemand schien im ersten Moment davon etwas mitbekommen zu haben. Plötzlich sah Bill seine Schwester mit großen Augen an.
"Das ist ein Scherz, oder?" sagte er etwas lauter und sofort schlug die Stimmung um.
"Wir werden auch bald heiraten“, sagte Mulder kaum hörbar.
Eine ganze Weile herrschte bedrücktes Schweigen. Sie sahen sich an und wussten nicht genau, was sie sagen sollten.
"Tja“, sagte Margret," ich...ich freu mich für euch Kinder. Obwohl ich immer dachte du könntest keine Kinder bekommen...Bill, alles in Ordnung mit dir?“
Bill schaute noch immer etwas irritiert aus der Wäsche.
"Was ? Ja ja..."
"Ich werde wieder Oma. Ich fahr morgen gleich los und kaufe mir dieses T-Shirts mit dem Aufdruck: Süßeste Oma der Welt."
"Wow Bill“, sagte Mulder und sah seinen zukünftigen Schwager an," das war nicht die Reaktion die ich befürchtet hatte."
"Ja, das habe ich auch nicht erwartet...und du Mulder, „ diesen Teil sagte sie etwas leiser," hast dich um sonst nass gemacht."
Margret schaute in die Runde. "Ich will nicht taktlos sein, aber das Essen wird kalt. Wir können uns doch auch beim Essen unterhalten."
"Genau“, sagte Tara," Bill, kannst du mir mal die Kartoffeln reichen? Bill ? Bill!“
"Was ? Ja, hier."
Scully sah auf ihren Teller und stocherte im Gemüse herum.
"Hamm, mir wird schlecht. Ich habe mich schon gefragt, wann es mich erwischt."
Sie stand auf und rannte in Richtung Klo. Mulder zögerte nicht lange und folgte ihr.
"Mom was ist los mit dir? Deine unverheiratete Tochter sagt dir, dass sie schwanger ist und bald heiraten will und du spielst hier die glückliche?" Bill sah seine Mutter erstaunt an.
"Was soll ich dazu sagen? Es ist passiert und was willst du dagegen machen? Deine Schwester ist eine erwachsene Frau. Sie ist zwar noch nicht verheiratet, aber in der heutigen Zeit machen das viele junge Frauen."
"Aber ich dachte immer, sie wollte noch Karriere machen und sich was beim FBI aufbauen. Wieso schmeißt sie das jetzt einfach alles so weg?“
"Das sehe ich aber nicht so. Die beiden werden das schon regeln. Dana wird bestimmt eine sehr gute Mutter werden."
"Ich begreife nicht, warum du noch nicht mal schockiert bist? Hast du gewusst, dass sie und Mulder...na ja, das sie was miteinander haben?“
"Ja, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass sie mich noch mal zur Oma macht. Bill, beruhige dich erstmal."
"Nein ! Ich habe von Anfang an gesagt, dass Mulder für diese Familie nichts als ärger bringen wird."
"Jetzt gehst du aber zu weit." Margret stand auf und räumte die Teller vom Tisch. Bill stand auch auf und ging ins Wohnzimmer.
Mulder wollte nach dem Schreck einfach nur noch seine Ruhe. Also ging er ins Wohnzimmer, um ein paar Minuten alleine zu sein. Doch aus der trauten Einsamkeit wurde nichts.
"Bill, ich kann verstehen wenn sie wütend sind. Wir hätten vielleicht vorher damit raus rücken sollen, dass wir mehr als nur Freunde sind."
"Nein, ich bin nicht sauer."
"Aber ich könnte verstehen, wenn sie es sind. Mir war von Anfang an klar, dass sie niemals mit unserer Beziehung einverstanden sein würden. Doch ich liebe ihre Schwester und nichts und niemand kann uns mehr auseinander bringen. Das...das sie mich noch für den Tod von Melissa und Danas Krebserkrankung verantwortlich machen, ist mir klar, aber damit kann ich leben."
"Das steht jetzt nicht zu Debatte." Sein Ton wurde lauter. "Es wäre vielleicht gesünder wenn sie mich für ein paar Minuten alleine lassen."
"Schon gut“, sagte Mulder und ging in die Küche.
"Und wie wütend sind sie“, fragte er Scullys Mutter.
"Ich bin nicht wütend."
"Also sind sie damit einverstanden das wir heiraten?“
"Ja. Ich bin wirklich glücklich, dass ihr endlich zueinander gefunden habt...Und was noch wichtiger ist...sie werde bald ein glücklicher Vater sein, Fox. Und was Bill angeht gehen sie ihm etwas aus dem Weg. Er freut sich auch für euch, er kann es nur nicht so zeigen."
"Schon gut..."
Margret stellte Mulder ein Glas gekühlte Limo au den Tisch.
"Und wie geht es ihnen sonst Fox?"
"Ganz gut schätze ich...Es ist aber irgendwie komisch, das so wesentliche Veränderungen an nur einem Tag passieren können."
"Ich weiß was sie meinen...machen sie sich Sorgen um das Baby?“
"Nein. Ehrlich gesagt mache ich mir mehr Sorgen um mich und Dana. Ich bin so unsicher, ich weiß nicht...Als sie mich gebeten hast sie zu heiraten..."
"Oh sie hat sie gebeten“, fiel Margret ihm ins Wort," das ist ja süß."
"Nein Mrs. Scully, es war gar nicht süß. Ich fühlte mich dabei so, als würde sie mir ein geschäftliches Angebot machen, oder so. Sie sagte kein Wort von...von Liebe."
"Wenn das so ist, bin ich beeindruckt. Das bedeutet, Dana weiß worauf es bei einer Ehe ankommt...Ach kommen sie Fox, sie wissen doch das Dana sie liebt."
"Ja, ich hab es mir wohl nur zu romantisch vorgestellt. Ich habe gedacht, ich gehe eines Tages zu ihr und sage, ich habe eine Überraschung für sie. Wir steigen in meinen Wagen und fahren nach Oregon, wo alles mal seinen Anfang hatte..." Margret sah ihn mit erhobener Augenbraue an, „ ich meine, ich bin mir nur nicht sicher, ob man so eine Ehe beginnen soll."
"Oh Fox. Ich sage ja nicht das es leicht ist, es ist eine der ganz großen Entscheidungen, und das erschreckt einen, aber ich bin mir sicher, dass sich Dana jetzt genauso viele Gedanken über alles mögliche macht und ihr werdet irgendwann einen gemeinsamen Weg finden. Alles wird sich zum besten Entwickeln, Fox."



Nur ein paar Minuten später

"Hey“, sagte Dana, als sie in die Küche kam.
"Hey, „ antwortet Margret beim Abwaschen," wie geht's dir?“
"Gut."
"Willst du einen Happen essen? Ich mache dir gerne einen Erdnussbutter und Schafskäse Sandwich."
"Das ist nett Mom, aber ich habe noch keine komischen Schwangerschaftsgelüste."
"Nein, ich habe eins für mich gemacht, und ich wollte nur wissen ob du was abhaben möchtest." Dana schüttelte mit dem Kopf.
Margret sah ihre Tochter mit einem leichten Schmunzeln auf dem Gesicht an.
"Was guckst du so?“
"Es ist echt bizarr, das du eine Mutter wirst."
"Ja, ich werde es wahrscheinlich auch erst realisieren, wenn ich dicker werde und nach her aussehe wie ein Flusspferd."
"Dana du glaubst gar nicht was für eine Belastung eine Schwangerschaft für den Körper ist. Aber keine Angst, ich werde immer mit Rat und Tat für dich da sein. Du wirst dich in ein paar Monaten umgucken, weil sich alles auf eine unglaubliche Art und Weise verändert. Du wirst anders schmecken und du wirst völlig anders riechen. Als ich mit deinem Bruder Bill schwanger war, war ich ganz wild auf den Körpergeruch deines Vaters."
"Du machst Scherze."
"Nein, es stimmt wirklich."
"Ok, verschone mich mit weiteren Einzelheiten."
"Na ja, ich nehme mal an, du bist so vernünftig und dir überlegt hast, welche Möglichkeiten du im Zusammenhang mit dieser Schwangerschaft hast."
"Ja ich kenne die Möglichkeiten Mom. Ich bin selber Ärztin. Aber dadurch, das ich Jahre lang geglaubt habe, niemals Kinder bekommen zu können, will ich die wohl letzte Chance die mir gegeben wurde auch wahrnehmen."
"Aber du weißt auch, was da für ein Haufen Probleme auf euch zukommen wird."
"Ich weiß Mom, aber ich habe die letzten Wochen nichts anderes getan, als darüber nach gedacht. Ich habe alles vor und zurück überlegt, aber ich komme immer wieder zu dem gleichen Ergebnis. Ein neues Leben entsteht durch mich. Ich fühle mich seit dem Tag als ich es erfahren habe glücklich und zufrieden...Ich will das Kind."
Margret sah sie einen Moment an. "Weißt du, ein Baby zuhaben ist nicht leicht, selbst unter den besten Bedingungen die man sich wünschen kann. Es wird ein sehr schwere Weg sein den du gehst."
"Aus dem Grund habe ich mir alles schon genausten überlegt. Ich werde noch bis Anfang des 7.Monats mit Mulder zusammen arbeiten. Danach geh ich in den Mutterschutz und wenn das Kind dann auf der Welt ist, kann ich von Zuhause aus arbeiten."
"Du bist ja besser vorbereitet, als ich es jemals war."
"Wir schaffen das schon und außerdem liebe ich Mulder, wir..."
"Warte... diesen letzten kleinen Absatz über, du weißt ich liebe Mulder, der ist wichtig. Es wäre besser wenn du gleich zu ihm gehst und es ihm sagst."
"Mulder weißt dass ich ihn liebe."
"Nein Dana, er weiß es nicht. Ich habe vorhin mit ihm gesprochen. Und das ist sehr wichtig, dass er das von dir hört. OK?"
"OK."
"Hey, ich wollte dir noch etwas anderes sagen. Dana ich...ich bin sehr glücklich und freu mich für dich und ich werde immer für dich da sein."
Scully schmunzelte ihre Mom an. "Fang jetzt aber nicht an zu weinen..."
"Es ist wirklich wunderbar mit anzusehen, wie aus meinem kleinen Baby eine erwachsene, verantwortungsbewusste Frau geworden ist."
Margret schloss Dana fest in ihre Arme und drückte sie an sich.
"Und jetzt geh zu Mulder. Ich glaube, du hast noch etwas Wichtiges zu erledigen."
"Danke Mom."


THE END
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