Da stehen sie. Seine Hand liegt in ihrer. Es ist Zeit Abschied zu nehmen.
Sie hat Tränen in den Augen, doch sie ist nicht fähig zu weinen.
Seine Lippen formen Worte, sanft und beruhigend, dabei sieht es in ihm nicht besser aus. Auch seine Augen sind mit Tränen gefüllt.
Vor Jahren reichten sie einander zum erstenmal die Hand. Lange schon ist es her. Damals wurde besiegelt, was ein halbes Leben dauern sollte, länger, als jemand gedacht, länger als sie selbst dachten.
Sie reichte ihm ihre Hand und in seinen Augen stand Mißtrauen. In ihren Augen konnte er nicht lesen.
Doch als sich ihre Hände berührten, da war ihr Schicksal besiegelt. Da entstand ein Band zwischen ihnen, das nicht stärker hätte sein können.
Jetzt liegt seine Hand wieder in ihrer und dieses Band droht zu brechen. Ihre Hand ist klein, zart und doch gibt sie ihm die Kraft, die er nicht mehr hat.
Ihre Finger streichen über seine Hand, berühren sanft seine Haut.
Eine kleine Geste und doch so viel mehr wie tausend Worte.
Sie sehen sich in die Augen und die Erinnerung holt sie ein. Die Erinnerung an Tage, gemeinsamer Verfehlung, Tage gemeinsamen Triumphes.
Ihre Augen schließen sich. Der Schmerz ist groß.
Sie kann sich kaum halten. Er macht einen Schritt auf sie zu und umfängt sie mit seinen Armen, stützt sie, hält sie.
Müde lehnt sie sich an ihn, sucht seine Nähe und Geborgenheit.
Sie wissen, es dauert nicht mehr lange.
Ihre Lippen bewegen sich und sie sagt etwas zu ihm, was ihn weinen läßt. So küßt sie seine Finger und versucht ihm den Schmerz zu nehmen.
Dann hört sie plötzlich auf.
Er sieht zu ihr hinab, sieht das grenzenlose Vertrauen in ihren Augen. Für einen Augenblick sind sie wieder zurück. Sehen einander an, so jung und unschuldig wie sie waren. Dann bricht ihr Blick.
Doch er hält sie. Hält ihren erschlaffenden Körper und preßt ihn an sich, als wäre sein Leben davon abhängig.
Er begreift es nicht. Der Abschied kam zu schnell.
Mit letzter Kraft trägt er sie zum Bett, legt sie darauf und betrachtet ihr schönes Gesicht. Es ist das schönste, das er je sah.
Müde setzt er sich neben sie, nimmt ihre Hand.
Seine Augen sind schwer. So schwer wie sein Herz.
Er weiß, er hat keine Kraft ohne sie und er sieht sie an. In seinen Augen ist Vertrauen.
Er schließt seine Augen, fühlt sich ihr nah und seine Hand umfaßt noch immer ihre...
*********
Ein Mann betritt das Zimmer. Die Pflegerin hat ihn gerufen. Seiner Mutter ginge es schlecht.
Er wußte, sie würde es nicht überleben. Doch als er kommt, da ist es zu spät. Kein Abschied war mehr möglich.
Er betritt den Raum und sieht das Bild. Sein Vater hält die Hand seiner Mutter und diese Geste erzählt ihm mehr als tausend Worte.
Seine Mutter ging und sein Vater folgte ihr mit grenzenlosem Vertrauen.
Er weiß, sie sind glücklich vereint.
Das spendet ihm Trost.
Er küßt sie beide auf die Stirn und geht, seinen inneren Frieden suchend.
Draußen wartet seine Frau. Ihre Augen spiegeln Sorge wieder.
"Will, ist alles in Ordnung?", sie sieht ihn fragend an.
"Mir geht es gut!", antwortet er und geht zur Schwester.
Er muß Papiere unterschreiben, muß bestätigen, was er gesehen hat, doch er tut es ohne Zweifel, denn er weiß, seine Eltern haben ihren Frieden gefunden und gingen mit gegenseitigem Vertrauen ihren Weg zu ende.
Und so unterzeichnet er "William Scully-Mulder" und geht...
Ende
Sie hat Tränen in den Augen, doch sie ist nicht fähig zu weinen.
Seine Lippen formen Worte, sanft und beruhigend, dabei sieht es in ihm nicht besser aus. Auch seine Augen sind mit Tränen gefüllt.
Vor Jahren reichten sie einander zum erstenmal die Hand. Lange schon ist es her. Damals wurde besiegelt, was ein halbes Leben dauern sollte, länger, als jemand gedacht, länger als sie selbst dachten.
Sie reichte ihm ihre Hand und in seinen Augen stand Mißtrauen. In ihren Augen konnte er nicht lesen.
Doch als sich ihre Hände berührten, da war ihr Schicksal besiegelt. Da entstand ein Band zwischen ihnen, das nicht stärker hätte sein können.
Jetzt liegt seine Hand wieder in ihrer und dieses Band droht zu brechen. Ihre Hand ist klein, zart und doch gibt sie ihm die Kraft, die er nicht mehr hat.
Ihre Finger streichen über seine Hand, berühren sanft seine Haut.
Eine kleine Geste und doch so viel mehr wie tausend Worte.
Sie sehen sich in die Augen und die Erinnerung holt sie ein. Die Erinnerung an Tage, gemeinsamer Verfehlung, Tage gemeinsamen Triumphes.
Ihre Augen schließen sich. Der Schmerz ist groß.
Sie kann sich kaum halten. Er macht einen Schritt auf sie zu und umfängt sie mit seinen Armen, stützt sie, hält sie.
Müde lehnt sie sich an ihn, sucht seine Nähe und Geborgenheit.
Sie wissen, es dauert nicht mehr lange.
Ihre Lippen bewegen sich und sie sagt etwas zu ihm, was ihn weinen läßt. So küßt sie seine Finger und versucht ihm den Schmerz zu nehmen.
Dann hört sie plötzlich auf.
Er sieht zu ihr hinab, sieht das grenzenlose Vertrauen in ihren Augen. Für einen Augenblick sind sie wieder zurück. Sehen einander an, so jung und unschuldig wie sie waren. Dann bricht ihr Blick.
Doch er hält sie. Hält ihren erschlaffenden Körper und preßt ihn an sich, als wäre sein Leben davon abhängig.
Er begreift es nicht. Der Abschied kam zu schnell.
Mit letzter Kraft trägt er sie zum Bett, legt sie darauf und betrachtet ihr schönes Gesicht. Es ist das schönste, das er je sah.
Müde setzt er sich neben sie, nimmt ihre Hand.
Seine Augen sind schwer. So schwer wie sein Herz.
Er weiß, er hat keine Kraft ohne sie und er sieht sie an. In seinen Augen ist Vertrauen.
Er schließt seine Augen, fühlt sich ihr nah und seine Hand umfaßt noch immer ihre...
*********
Ein Mann betritt das Zimmer. Die Pflegerin hat ihn gerufen. Seiner Mutter ginge es schlecht.
Er wußte, sie würde es nicht überleben. Doch als er kommt, da ist es zu spät. Kein Abschied war mehr möglich.
Er betritt den Raum und sieht das Bild. Sein Vater hält die Hand seiner Mutter und diese Geste erzählt ihm mehr als tausend Worte.
Seine Mutter ging und sein Vater folgte ihr mit grenzenlosem Vertrauen.
Er weiß, sie sind glücklich vereint.
Das spendet ihm Trost.
Er küßt sie beide auf die Stirn und geht, seinen inneren Frieden suchend.
Draußen wartet seine Frau. Ihre Augen spiegeln Sorge wieder.
"Will, ist alles in Ordnung?", sie sieht ihn fragend an.
"Mir geht es gut!", antwortet er und geht zur Schwester.
Er muß Papiere unterschreiben, muß bestätigen, was er gesehen hat, doch er tut es ohne Zweifel, denn er weiß, seine Eltern haben ihren Frieden gefunden und gingen mit gegenseitigem Vertrauen ihren Weg zu ende.
Und so unterzeichnet er "William Scully-Mulder" und geht...
Ende
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