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Als die Hölle gefror...

von Karin Ropers, Steffi Raatz

Kapitel 2

"Ja, Mulder, ich will mit dir darüber reden!", ihre Lippen berührten ganz sanft die Seinen. Es war ein Hauch und doch zuckten beide wie vom Blitz getroffen zusammen.

Ihre Blicke trafen sich und beide lächelten.

Mulder schob ihr einen Stuhl heran und setzte sich selbst auf den Fenstersims, während sie Platz nahm und begann: "Jack und ich waren noch auf der Uni, als wir uns kennen lernten. Er war Student der Rechtswissenschaften. Damals war er mein Traummann, groß, gebildet, mit hohen Wertvorstellungen, doch nach einer längeren Beziehungszeit, entschloß er sich zu heiraten. Nur war nicht ich die Auserwählte, sondern Melissa, seine jetzige Frau. Sie war reich, schön und ihr Vater bot ihm eine Position in seiner Firma. Eine großartige Chance. Er überlegte damals nicht lang. Innerhalb weniger Wochen waren sie verheiratet und ich erfuhr davon aus der Zeitung. Lange hab ich nicht wahrhaben wollen, was für einen Charakter er hat, aber an diesem Abend rief ich ihn an, beendete die Beziehung und hab ihn nie wieder gesehen."

"Bis dieser Fall kam", brummte Mulder.

"Bis zu diesem Fall. Du kannst dir mein Entsetzen vorstellen!" Scully fuhr sich verzweifelt mit beiden Händen durchs Haar.

"Der Kerl hat dich ganz schön über den Tisch gezogen. Ich kann deine Wut sehr gut verstehen. Aber wie sieht es in deinem Inneren aus? Gibt es da noch Gefühle?", er verschränkte die Arme und versuchte nach Außen ruhig und gelassen zu wirken, was ihm nicht wirklich gelang.

"Ich weiß es nicht, Mulder und das ist ja das schlimme. Einerseits spürte ich eine tief sitzende Wut in meinem Inneren, andererseits weiß ich, dass seine Ehe schlecht ist, dass er Melissa nicht liebt und für mich noch Gefühle unterhält. Ich weiß, ich sollte nicht so denken, aber eine gewisse Zuneigung ist noch da", sie seufzte und streckte ihre Arme nach ihm aus.

Mulder hockte sich vor sie und nahm ihre Hände in seine: "Ich muß dir auch was gestehen."

"Kommt jetzt eine weitere Hiobsbotschaft?", sie lächelte gequält.

"Du hast mich gefragt, warum ich Krycek hab laufen lassen..." er verstummte, als ob er nach Worten suchen würde, "ich hab's getan, weil Diana ein Kind von ihm bekommt."

Scully schluckte und zog ihren Partner in ihre Arme. Sie wußte, dass er und Diana nie Kinder bekommen hatten, weil sie es nicht wollte. Zu wissen, dass sein Erzfeind ein Kind mit seiner Exfrau bekam, war sicherlich sehr erniedrigend und schmerzhaft.

"Das schlimme daran ist, dass ich eifersüchtig bin. Du wirst mich jetzt sicherlich lynchen, aber ich bin so verdammt eifersüchtig! Warum mit ihm?", er schlang die Arme um seine Partnerin und zog sie fest an sich.

Wie gut es doch war, sich alles von der Seele reden zu können. Das Gesagte war nicht leicht für beide zu verdauen, aber es hing nicht mehr unausgesprochen in der Luft und zersetzte langsam ihre Freundschaft.

"Wie wäre es, wenn wir uns gegenseitig ein Versprechen abnehmen? Du versprichst mir, dass du mich davon abhältst, wieder was mit Jack anzufangen..." begann Scully.

"Und du bekommst mein Kind?" Mulder griente frech.

"Hey, ganz schön frech!", sie lachte, "aber du weißt doch, ich kann keine Kinder kriegen."

"Mh... soll das heißen, wenn du könntest, würdest du?", er preßte seinen Körper noch fester an ihren und griff mit seiner Hand in ihren Nacken, so dass sie ihm so nah war, wie noch nie in ihrem Leben.

"Also... ich...." sie spürte die Erregung in ihrem Körper, die Lust und die Leidenschaft, die Mulders Handlung zur Folge hatte und blieb sprachlos.

"Würdest du?", er zog ihr Gesicht so nah an seines heran, dass kaum etwas mehr dazwischen paßte.

"Finde es heraus..." hauchte sie atemlos und glaubte schon seine Lippen zu spüren, als in nicht all zu weiter Entfernung ihr Name gerufen wurde.

"Dana! Dana, wo steckst du?"

Sie seufzte und auf Mulders Lippen bildete sich ein müdes Lächeln. Sie waren so nah dran gewesen, aber irgendwie sollte es wohl nicht sein.

Er ließ sie aus der Umarmung, just als die Tür aufsprang und Jack den Raum betrat. Er registrierte nicht, in welch spannungsgeladene Situation er geplatzt war.

"Dana, würdest du bitte mitkommen? Melissa will sich ein Taxi rufen und wieder in die Stadt fahren, ich kann sie einfach nicht davon abhalten", Jack sah sie flehend an.

"Ja, schon gut, ich komme", murmelte sie, während Jack bereits wieder zu seiner Frau stürmte.

Sie drehte sich noch einmal zu ihrem Partner um und spürte plötzlich dessen Lippen auf ihren. Es war nur ein kurzer Augenblick, doch er hinterließ einen einschneidenden Eindruck bei ihr. Überwältigt und erstaunt ruhte ihr Blick auf ihm, ehe er sie lächelnd hinaus scheuchte und an ihre Aufgabe erinnerte.

"Dana, sie will einfach nicht hören!" Jack wirkte fast verzweifelt, als er auf Melissa und ihre Koffer deutete.

Scully rauschte an Jack vorbei und packte Melissa am Arm: "Wo willst du hin?"

"Faß mich nicht an! Ich werde gehen und die Kinder nehme ich auch mit!", wurde sie angefaucht und zuckte zurück.

"Verdammt, Melissa, du kannst nicht fahren! Du verrätst uns nicht nur, sondern setzt auch dein Leben aufs Spiel! Jack ist Mordzeuge und nun versucht jemand ihn..." weiter kam sie mit ihren Erklärungen nicht.

"Jack, Jack, Jack, Jack... immer höre ich nur Jack! Ich kann es nicht mehr hören! Ich werde mir mit Sicherheit nicht ansehen, wie er mich mit dir betrügt!", schrie sie und stieß Scully zurück.

"Ich will deinen Mann nicht, Melissa! Du kannst dir den Mistkerl hinstecken, wo du willst!", zischte Scully und drehte sich um, nur um mit Mulder zusammen zu stoßen.

Dieser legte ihr den Arm um die Schultern und sah Melissa streng an: "Ruhig Ladies. Wir werden es hier miteinander aushalten müssen. Ob wir wollen oder nicht. Also reißen wir uns zusammen!"

Scully schmiegte sich an ihren Partner und spürte, wie sie langsam ruhiger wurde. Er drehte sich um und lotste sie ins Innere des Hauses, gefolgt von Melissas argwöhnischen Blicken.

Scully wußte, das Thema war noch lange nicht durch.

"Was war das denn eben? Ich habe nur von drinnen gehört, wie sie laut wurde und sah dann, wie sie dich wegstieß." Mulders Stimme drang zu ihr durch und holte sie aus ihrer Behaglichkeit heraus.

Sie holte tief Luft und seufzte: "Melissa und ich kennen uns auch aus der damaligen Zeit und er war mit ihr bereits zusammen, während ich noch mit ihm liiert war. Er hat ein doppeltes Spiel getrieben. Zudem muß er ihr wohl gesagt haben, dass er mich noch mag, sie meinte nämlich, sie möchte nicht zusehen, wie er sie mit mir betrügt."

Mulder schob sie ein Stück von sich weg, um sie direkt ansehen zu können: "Bei seinem Verhalten hätte er das nicht mal sagen brauchen. Das hab sogar ich mitbekommen! Aber was ist mit dir? Muß ich wirklich aufpassen auf dich?"

"Mulder!" Sie sah ihn böse an, "was denkst du von mir?"

"Muß ich auf dich aufpassen?", er wiederholte seine Frage bestimmt und ließ sich diesmal nicht von ihrem Patentblick irritieren.

"Nein... jedenfalls nicht in Hinsicht auf Jack..." entgegnete sie und drehte ihm halb den Rücken zu.

Einen Augenblick war es ruhig, dann packte er sie an der Schulter und drehte sie wieder in seine Richtung: "Sondern?"

"Mulder, willst du das wirklich hören?", sie sah ihn energisch an.

"Nein, ich weiß es bereits!", brummte er und zog sie ruckartig an sich, um ihre Lippen mit einem heißen, leidenschaftlichen Kuß zu versiegeln.

Scully fügte sich in das Unvermeidliche, schlang ihre Arme um seinen Nacken und erwiderte den Kuß in gleicher leidenschaftlicher und ausgehungerter Art und Weise.

Seine Hände waren überall, strichen über ihren Körper, ertasteten ihre Rundungen und liebkosten sie.

Und sie - sie war so willig. Wollte ihm endlich zeigen, welche leidenschaftlichen Gefühle in ihr schlummerten.

"Oh Mulder", stöhnte sie auf, als seine heißen Lippen ihre Haut am Hals zu versengen drohte.

Ihre Finger glitten durch sein weiches Haar, zerzausten es, krallten sich darin fest, als er eine empfindliche Stelle traf. Sie hatte das Gefühl am ganzen Körper zu elektrisieren.

"DANAAAAAAAA!", gellte eine bekannte Stimme durch das Haus und ließ die beiden stocken. Ihr Kopf sank an seine Schulter und Frust schien sich in ihrem Inneren breit zu machen. Warum kamen Mulder und sie sich näher, wenn Jack in der Nähe war?

"Ich bringe ihn noch um!", zischte sie, doch Mulder tastete mit seiner Hand lediglich zur Tür, drehte den Schlüssel im Schloß herum und sah sie fragend an.

Ein Lächeln glitt auf ihre Lippen und ließ sie verführerischer denn je aussehen.

Mulder preßte sie fest an sich, ihre Lippen trafen sich erneut und sie erzitterte unter der Leidenschaft, die sie erfaßte.

Wer war schon Jack? Für den Augenblick vergaßen sie ihn, ihre Arbeit und alles um sich herum...

Frischer Kaffeegeruch stieg in seine Nase und ließ ihn seine Augen öffnen. Sein Kopf ruckte zur Seite und er sah, dass der Platz neben ihm im Bett leer war. Er hatte es jedoch nicht anders erwartet.

Sich streckend, schwang er sich aus dem Bett und wanderte ins Badezimmer, um sich frisch zu machen.

Wenig später dann betrat er die Küche, wo ein reichlich gedeckter Frühstückstisch einladend darauf wartete, dass er sich setzte.

Sein Blick fiel auf die schlanke Gestalt am Herd und er schlang die Hände von hinten um ihre Taille.

Sie blickte zur Seite, lächelte und ließ sich zärtlich küssen: "Guten Morgen, Langschläfer!"

Er kniff die Augen zusammen und brummte selig etwas, was sie nicht verstand. Aber es klang für sie fast wie ein Schnurren.

Dann ließ er sie wieder los und stürzte sich auf den frisch gekochten Kaffee: "Meinst du, die beiden werden heute friedlich sein?"

Sie sah ihn von der Seite an und ihr resignierter Blick traf ihn: "Glaubst du noch an Wunder?"

Mulder konnte nicht mehr antworten, denn just in diesem Augenblick stürmten die zwei Kinder von Jack und Melissa in die Küche.

Melissa folgte ihnen mit energischer Stimme. Ein mißmutiger Blick streifte Scully, als sie sich an den Tisch setzte. Scully ignorierte ihn, stellte die Pfanne mit Rührei auf den Tisch und nahm selber Platz.

Jack betrat den Raum, rief ein fröhliches 'Guten Morgen' in die Runde und setzte sich wie selbstverständlich neben Scully.

Mulders ärgerlicher Blick traf ihn, doch er nahm gegenüber von Scully Platz. So konnte er sie wenigstens ansehen.

Während die Kinder lärmten, Jack wieder mal auf sie einredete und Melissa ihre bissigen Kommentare dazu abgab, sahen Scully und Mulder sich über den Tisch hinweg an und konnten die Augen nicht voneinander lassen.

Er konnte noch gar nicht fassen, dass es soweit zwischen ihnen gekommen war und auch Scully hatte nachts noch ihr Erstaunen darüber zum Ausdruck gebracht. Dennoch war es geschehen und es hatte ihnen gut getan.

Mulder fixierte ihre blauen Augen und spürte, wie sich ein Gedanke in seinem Kopf manifestierte: - ICH LIEBE SIE! -.

Irgendwann wurde es Scully zu viel. Sie stand auf und begann den Tisch abzuräumen. Noch hatte sie kein Wort gesagt, doch es war ihr anzusehen, dass sie kurz davor war, die Geduld zu verlieren.

Melissa sprang vom Tisch auf und rannte fluchend ihren Kindern hinterher, die sich aus dem Staub gemacht hatten, um wieder irgendwelche Dummheiten auszufressen. Mulder reichte Scully seinen Teller: "Soll ich dir helfen?"

"Ich schaffe das schon!" Sie lächelte tapfer und nahm ihm den Teller ab, doch beide hatten nicht das Geschirr gemeint. Jack war das Problem.

"Agent Mulder?" Melissa erschien atemlos in der Tür, "würden Sie mir bitte helfen? Einer meiner Jungs ist auf einen Baum geklettert und schafft es nun nicht mehr runter."

Er seufzte und nickte ihr zu: "Ich komme", dann eilte er hinter ihr her.

Scully starrte auf den Teller und versuchte Jacks stetiges Gerede zu ignorieren, doch es gelang ihr nicht wirklich.

"Dana, ich weiß, es ist eine furchtbare Situation, aber kannst du nicht..."

Sie schloß die Augen und holte tief Luft, gleich würde sie explodieren. Jack brachte den Satz nicht ganz zu Ende, da wirbelte sie bereits herum und hatte die Hand zum Schlag gehoben. Doch seine Reaktionsfähigkeit war schneller. Seine Hände griffen nach ihren Gelenken, drückten ihre Arme nach hinten an die Tischkante und gaben sie nicht mehr frei. Sie brachte kein Wort mehr hervor, denn seine Lippen preßten sich bereits auf ihre. Scully war überrumpelt, geschockt und unfähig zu handeln.

Dann sah sie aus ihren Augenwinkeln Mulder in der Tür stehen und ihr Magen zog sich zusammen. Ihr Knie schoß in die Höhe, traf Jacks empfindlichste Stelle und gab ihr die Freiheit zurück, doch es war bereits zu spät. Mulder hatte wütend den Raum verlassen. Scully mußte Tränen unterdrücken. Warum hatte er nicht eingegriffen? Glaubte er denn etwa, sie hatte Jack freiwillig geküßt? Hatte es vielleicht so ausgesehen? Sie stieß Jack beiseite und rannte aus der Küche.

In seiner Wut war Mulder nach draußen geflüchtet. Er ahnte, dass sie nichts damit zu tun hatte, dass alles nur von Jack ausging, dennoch kamen ihm ihre Worte wieder hoch, als sie ihm erzählt hatte, dass noch eine gewisse Zuneigung bestand.

Während seines Spazierganges fand er Melissa tränenüberströmt am Seeufer sitzend. Wortlos setzte er sich neben sie und starrte eine Weile ins Wasser.

"Sie haben was miteinander, ich weiß es!" Melissas Schluchzen wurde lauter und Mulder legte seinen Arm tröstend um die Frau seines Nebenbuhlers.

"Shhh... ich glaube nicht, dass sie etwas miteinander haben", versuchte er zu trösten und wurde von rot geränderten Augen durchbohrt: "Woher wollen Sie das wissen?"

"Weil ich Scully kenne. Sie würde sich nicht mit Ihrem Mann einlassen!", er sagte das zwar mit fester, energischer Stimme, dennoch war auch er nicht hundertprozentig von seinen Worten überzeugt.

"Er liebt sie noch immer, er hat sie die ganzen Jahre nicht vergessen... ich hasse ihn... nein, ich liebe ihn... aber es tut so weh..." weinend verbarg sie ihr Gesicht an Mulders Brust.

Er küßte sie in einer freundschaftlichen Geste auf den Scheitel und versuchte sie zu beruhigen. Tief in seinem Inneren jedoch, war er ebenso aufgebracht wie Jacks Frau, darum registrierte er auch nicht, dass jemand hinter ihm nach Luft schnappte und zum Haus zurück rannte...

"Dana, warum hast du das getan?" Jacks jammernde Stimme drang zu ihr durch und durchbrach ihr letztes bißchen Fassung. Tränen der Enttäuschung, der Verzweiflung und ihrer aufgestauten Wut rannen ihre Wangen hinunter. Jack registrierte es nicht, versuchte weiterhin auf sie einzureden und wurde von ihr weggestoßen.

"Dana, ich..." seine Hand schnellte vor und versuchte ihr Handgelenk zu fassen. Reflexartig zog sie ihre Waffe und richtete sie auf ihren Gegenüber.

"Faß mich nicht an! Tu es nie wieder! Hast du mich verstanden?", ihre Stimme war voller Aggressionen.

Mit schützend vor sich erhobenen Händen machte Jack einen Schritt zurück und versuchte aus Scullys Nähe zu gelangen. Er hatte sie bisher noch nie so erlebt und wollte nicht erfahren, wozu sie noch in der Lage war.

Just in jenem Augenblick betrat Mulder das Szenario und erfaßte mit Entsetzen die Situation. Er war mit zwei großen Schritten bei ihr, drückte ihre Hand mit der Waffe nach unten und faßte sie an den Schulter: "Verdammt, mach hier keine Dummheiten!"

"Faß mich nicht an!", fauchte sie nur, die Szene vom See vor Augen.

"Scully, bitte!", er versuchte ruhig zu klingen, doch es gelang ihm nicht.

Sie riß sich los und richtete die Waffe auf ihn. Mulder fuhr erschrocken zurück. Was war nur in sie gefahren?

"Es reicht! Es reicht endgültig! Ich will keinen von Euch hier sehen! Keiner faßt mich an!", langsam ging sie rückwärts auf die Treppe zu und eilte dann ihre Waffe wegsteckend nach oben.

Mulder starrte Scully fassungslos hinterher, Bishop und Anhang waren total geschockt. Jack war ganz sprachlos. Mulder drehte sich um und sah grimmig in die Runde, als sein Blick an Jack hängen blieb, war er tödlich ruhig und sagte mit Eisesstimme: "Ich will Sie draußen sprechen und zwar sofort!"

Er drehte sich um und ging raus. Jack folgte ihm auf dem Fuße, und fühlte sich nicht ganz wohl in seiner Haut.

"Wozu sollte ich mit hinaus kommen?"

"Jack Bishop, wir sind hier, um Sie zu schützen, aber nicht, um Ihnen Unterhaltung zu bieten!" Mulders Fuß wippte beunruhigend auf und ab.

"Agent Mulder, ich verstehe nicht ganz..." setzte er an und spürte plötzlich Mulders Hände an seinem Kragen.

"Hören Sie gut zu, Bishop, Dana ist nicht hier, damit Sie sie belästigen können, Sie ist hier, um Sie und Ihre Familie zu schützen und wenn Ihnen das nicht in den Kopf will, dann werden wir Sie hier einfach zurück lassen und Sie können sehen, wie Sie sich gegen den Mörder allein zur Wehr setzen!"

Jack taumelte, als Mulder ihn los ließ und drohend anblickte.

"Ich liebe Dana! Ich will Sie nicht aufgeben! Ich möchte Sie zurück gewinnen!", jammerte Jack und bewies mehr Mut mit der Aussage, als Mulder ihm zugetraut hätte.

"Sie lieben Sie nicht! Das ist doch alles nur dummes Gerede!", fauchte Mulder wütend.

"Nein, ist es nicht... SIE lieben sie! Das ist es! Sie wollen mich aus dem Weg haben, damit Sie sich an sie ranmachen können!" Jack war nicht nur mutig, sondern auch noch reichlich dreist. Hätte nicht ein Funken Wahrheit in dem Gesagten gesteckt, hätte Mulder ihn vermutlich in den See geworfen.

"Sie werden jetzt zu Ihrer Frau gehen und sich um sie und Ihre Kinder kümmern. Sehe ich Sie auch nur noch einmal in der Nähe von Dana, dann..." weiter kam Mulder nicht.

Er hörte nur noch das Zischen eines Gegenstandes und ging dann in die Knie. Jack Bishop schrie entsetzt auf und stolperte rückwärts.

Scully, die den Lärm in der ersten Etage gehört hatte, rannte so schnell sie konnte die Treppe hinunter. Als ihr Partner die Hand von der Schulter nahm und Blut dickflüssig hervor sickerte, entriß sich ihrer Kehle ein gellender Schrei: "Foooooooooooooox!"

Sie rannte zu ihm, ließ sich neben ihm auf die Knie fallen und preßte ihre Hände auf die Wunde. Entsetzten stand in seinem Gesicht geschrieben.

Sie rief Jack herbei, befahl ihm einen Arzt zu rufen und winkte Melissa zu sich, die gerade erschrocken das Geschehen betrat: "Melissa, schaffe die Kinder in ein ruhiges Zimmer, schließ sie ein und hol mir ein Tuch. Ich muß die Blutung irgendwie stoppen."

Melissa Bishop nickte benommen, rannte wieder ins Haus und kam nach wenigen Augenblicken mit Handtüchern wieder zurück.
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