World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

Last Revelation

von Destiny

Kapitel 2

Kapitel 1



FBI Hauptquartier
Washington DC
13. Mai 2000
12:11 Uhr



„Agent Mulder, würden Sie bitte in mein Büro kommen“, ertönte die Stimme des Assistant Director Walter Skinner durch den Hörer.

Mulder saß an seinem Schreibtisch und wollte gerade in die herbeigesehnte Mittagspause gehen. Er hatte sich mit seiner Partnerin, Dana Scully, in einem nahe liegendem Restaurant verabredet, wo sie noch einmal gemeinsam ihre Informationen durchgehen wollten. Sie arbeiteten an einem Fall, der kurz vorm Abschluss stand und Scully hatte wohl bei einer Autopsie ein entscheidendes Indiz entdeckt. Doch in diesem Moment, in dem er sich seine Jacke geschnappt hatte, klingelte sein Telefon. Er hatte schon mit dem Gedanken gespielt es einfach klingeln zu lassen, aber nach dem vierten Klingeln hatte er dann doch abgenommen.

//Hätte ich es nur nicht gemacht.//, schoss es ihm durch den Kopf, als er Skinners Sekretärin sagen hörte, dass er zum Director weitergeleitet würde.

„Sir?“

„Es geht um einen Fall, der höchste Priorität hat. Ich bitte Sie und Agent Scully sich umgehend bei mir einzufinden.“

„Sir, Agent Scully ist zur Zeit in der Gerichtsmedizin..", begann er ihm zu erklären.

„Dann rufen Sie sie an.“ Mit diesem Satz hatte er die Verbindung unterbrochen und Mulder hielt noch für ein paar Sekunden den Hörer in seiner Hand.

„Und da geht mein Mittagessen dahin“, seufzte er, als er sein Handy herauszog und ohne auf das Display sehend auf die Eins drückte. Er wartete geduldig bis sich eine ihm vertraute Stimme meldete.

„Scully.“

„Hey, Scully, ich bin's“, begrüßte er sie.

„Mulder, was ist los?“, fragte sie sofort.

„Skinner hat mich gerade angerufen und meinte, wir sollten umgehend bei ihm erscheinen“, teilte er seiner Partnerin mit.

„Aber das geht nicht“, protestierte sie. „Ich stecke gerade mitten in einer Autopsie.“

„Ich weiß. Ich habe versucht es ihm zu erklären, aber es muss wohl äußerst wichtig sein. Jedenfalls hörte er sich nicht gerade gut gelaunt an.“

Mulder hörte am anderen Ende der Leitung ein lautes Seufzen. Er konnte sie sich bildlich vorstellen, wie sie sich jetzt mit ihren Fingern über ihre Stirn reiben würde. „Gut, ich versuche mich zu beeilen.“

„Okay. Wir sehen uns dann gleich.“ Mulder drückte den Aus-Knopf und steckte das Handy zurück in seine Jackentasche.

Zehn Minuten später betrat Mulder, ohne Scully, Skinners Büro. Dieser stand von seinem Stuhl auf und ging auf Mulder zu. „Agent Mulder“, nickte er ihm zu. Erst da merkte er, dass Mulder alleine war. „Wo ist Agent Scully?“

„Sie kommt etwas später, weil sie noch in der Gerichtsmedizin ist. Sie hat mir versichert, dass sie sich beeilen wird.“

„Gut.“ Er nickte knapp. „Setzen Sie sich.“ Er deutete auf noch zwei freie Stühle. Die anderen, so bemerkte er erst jetzt, waren bereits von mehreren anderen Agenten besetzt. Ein paar Gesichter kannte er aus der Abteilung Gewaltverbrechen und wenige hatte er noch nie in seinem Leben gesehen. Fragend sah er zu Skinner.

„Wir arbeiten jetzt schon seit mehreren Monaten an dem Sekten-Fall und scheinen noch immer keinen Fortschritte zu machen“, erklärte Skinner Mulder knapp. „Agent Philipps, der von der Außenstelle aus Denver zu uns gekommen ist, wird Ihnen nun die Einzelheiten erklären“, sagte er jetzt an alle Agenten im Raum gewandt.

Agent Philipps stand auf und ging zu einer Leinwand. Er gab einen weiteren Agenten ein Zeichen und diesem Augenblick verdunkelte sich der Raum und ein Diaprojektor wurde eingeschaltet. Auf den ersten Bildern waren verschiedene männliche und weibliche Personen zu sehen. Für Mulder sahen sie vollkommen normal aus. „Diese und noch ein paar weitere werden seit über vier Monaten vermisst. Das erste Opfer war ein gewisser Michael Widdowson. Er verschwand vor circa 20 Jahren. Er ist Archäologe und bei einer seiner Ausgrabungen verschwunden. Sein Partner, David Ashby, hatte ihn damals gemeldet, aber man hatte nach wenigen Wochen die Suche abgebrochen. Dann war es, wie es aussah, erst einmal ruhig geworden. Doch in den letzten Monaten sind unter den gleichen Umständen weitere Menschen verschwunden. Die Angehörigen haben uns mitgeteilt, dass sie wohl einer Sekte beigetreten sind. Der Anführer der Sekte hat sich noch nicht bei uns oder der Polizei gemeldet. Noch wissen wir, wo sie sich befinden. Sie scheinen wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Wir konnten zwar eins ihrer Lager ausfindig machen, aber wir können uns nicht sicher sein, ob sie auch wirklich dort sind, weil es keine Möglichkeit gibt näher an das Gebäude zu gelange, ohne entdeckt zu werden“, erklärte Agent Phillips den anderen Agenten.

In diesem Moment ging die Tür auf und Scully betrat den Raum. Sie sah sich kurz um und flüsterte Skinner etwas zu, als sie sich schließlich neben Mulder auf den noch einzig freien Platz setzte. Mulder lächelte sie von der Seite an. Scully erwiderte es schnell und wandte dann ihre Aufmerksamkeit Agent Phillips zu, der geduldig wartete, bis alle wieder ruhig saßen.

„Da wir ja nun vollständig sind, kann ich ja weitermachen. Wie gesagt haben wir noch keine Spur von den Vermissten...“

„Von was für einer Sekte sprechen wir hier?“, fragte Mulder dazwischen.

„Agent Mulder, wenn Sie mich ausreden lassen würden, wäre ich noch darauf zu sprechen gekommen. Aber da Sie es anscheinend nicht erwarten können, also, wir sprechen hier, laut den Angehörigen, von einer Sekte, in der die Vermissten zu einer 'Gottheit' aufsehen.“ Das Wort 'Gottheit' betonte er extra stark übertrieben. „Wir haben darüber hinaus erfahren, dass es sich wohl um die ägyptische Göttin Maat handelt. Unsere Informationen besagen, dass sich die Vermissten verhalten, als würden sie unter Hypnose stehen.“

Scully zog eine Augenbraue nach oben, als sie das Wort 'Gottheit' hörte. Sie wusste, wer Maat war, aber das war lediglich ein Mythos und sie existierte nicht wirklich.

„Kann die Polizei das nicht übernehmen?“, fragte Agent Johnson neben Scully.

„Die Polizei hat uns gebeten ihnen zu helfen, weil sie nicht weiterkommen. Wenn wir den Anführer oder wohl in diesem Fall, die Anführerin ausfindig machen können, werden wir auch die anderen finden.“

„Und was sollen ich und Agent Scully bei diesem Fall tun?“, fragte Mulder die Frage, die ihm schon seit Skinners Anruf durch den Kopf geisterte.

„Wir brauchen Sie, Agent Mulder, damit Sie uns bei dem Täterprofil helfen“, gab der leitende Agent des Falles etwas zögernd zu. Niemand war wirklich davon angetan, dass ihnen Agent 'Spooky' Mulder helfen würde.

Mulder antwortete ihm nicht, da er genau an dem Tonfall des Mannes erkannt hatte, wie diese Aussage gemeint war, aber er überspielte dies mit einer Gelassenheit, von der er sich frage, woher er sie hatte.

„Und wer ist nun diese ägyptische Göttin?“, fragte Agent Johnson nach.
Rezensionen