Etwas unbeholfen schloss Fox Mulder die Türe zu seinem Appartement auf. Nummer 42. Missmutig versuchte er die penible Sauberkeit in seiner Wohnung zu übersehen, während er die braune Plastiktüte auf dem Tisch abstellte. Alles hatte sich verändert. Unmotiviert schmiss er seine Lederjacke in die Ecke und ließ sich auf sein Sofa fallen. Es war so ungerecht! Resigniert holte er die erste Flasche Tequila aus der Tüte. Früher wäre so etwas nie passiert. Früher hätte er sich niemals an einem Freitagabend in seiner Wohnung verbarrikadiert, mit dem festen Vorsatz, sich vollaufen zu lassen. Er hätte es alleine schon deshalb nicht getan, weil irgendwo in seinem Hinterkopf die leise Hoffnung gewartet hätte, dass Scully bei ihm auftauchen würde. Weil sie nicht einschlafen konnte, weil sie ihn sehen wollte oder einfach nur, weil ihr kalt war und sie jemanden brauchte, der sie wärmte. Ja, früher! Deprimiert nahm er den ersten Schluck des hochprozentigen Alkohols. Alles hatte sich verändert: Er hatte eine unfruchtbare, skeptische, starke Scully zurückgelassen und angetroffen hatte er eine hochschwangere, gläubige, Hormonschwankungen unterworfene Dana. Es war verrückt. Sie hatte nicht einmal versucht, ihm die Sache zu erklären. Stattdessen hatte sie offenbar seine Wohnung geputzt. Allein schon der Gedanke daran... Ein weiterer Schluck floss warm seine Kehle hinunter. Es war zwar eine liebe Geste gewesen, aber... das Bild einer hochschwangeren Dana Scully, die womöglich mit Schürze und Wischmob durch seine Wohnung fegte, wollte so gar nicht zu all dem passen, was zu seinem bisherigen Weltbild gehört hatte. Was zur Hölle war nur passiert? Da wird man einmal für ein paar Wochen von Aliens entführt, ist scheintot, und dann so etwas. Die ganze Welt spielte plötzlich verrückt. Anstatt ihn zu fragen, was geschehen war, löcherte man ihn mit Fragen über die Ursprünge von Scullys Schwangerschaft. Eine Frage, auf die er selbst keine Antwort hatte. Warum konnte es nicht an der Tür klopfen? Warum konnte Scully nicht plötzlich in der Tür stehen und versuchen ihm eine rationale Erklärung für alles zu bieten? Das würde wenigstens ein Stück Normalität in sein Leben zurückbringen. Er nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche. Statt dessen war sie jetzt wahrscheinlich bei diesem elendigen, nutzlosen Möchtegerncop John Doggett. Diesem Hurensohn, der sich in seiner Abwesenheit scheinbar nicht nur seinen Job unter den Nagel gerissen hatte, sondern es sogar, aus ihm unverständlichen Gründen, geschafft hatte, alle auf seine Seite zu bringen. Skinner, die Lone Gunmen, sogar Scully schien einen Faible für ihn zu haben. Wie konnte sie ihm das nur antun? Irritiert bemerkte er, dass die Flasche in seiner Hand bereits leer war. Wenig anmutig fischte er die zweite Flasche Tequila und ein Sixpack Bier aus der Tüte. Als er die Tequilaflasche öffnete, fiel sein Blick auf den Videorecorder. Einem plötzlichen Einfall folgend, lief er zum Fernseher und ließ das Band laufen. Noch während er sich wieder auf das Sofa setzte, hörte er das vertraute Stöhnen seiner Lieblingspornoqueen. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Wenigstens etwas, das gleichgeblieben war: Es war Freitagabend und er saß alleine in seiner Wohnung und vergnügte sich mit seiner beachtlichen Videosammlung. Während er einen weiteren Schluck Tequila nahm, beobachtete er genüsslich, wie sich sein Lieblingspornostar mit drei Männern auf einem Billiardtisch vergnügte. Ja, das hier würde ihn auf andere Gedanken bringen. Fast automatisch fand seine Hand den Weg in seine Hose. Oh ja, das tat gut! Genüsslich strich er über seine Erektion. Plötzlich klopfte es an der Tür. Mulder zuckte zusammen.

>Scully!Alex Krycek!

---

O.k. Ich habe es getan: ich habe tatsächlich eine Slash-Story geschrieben, mit Alex Krycek und Fox Mulder. An dieser Stelle möchte ich mich noch mal bei allen lieben Menschen von Steffis Ideenforum für ihre verrückten Idee bedanken. Ich schwöre, ohne euch hätte ich das hier nie geschrieben! Doch ich muss zugeben, es hat wahnsinnigen Spaß gemacht. Vor Jahren las ich mein erstes Slash-Fanfic. Als Vollblutshipper hätte ich niemals geglaubt Gefallen an so etwas zu finden. Doch wie heißt es so schön: Sag niemals nie! Und irgendwo habe ich mal den klugen Spruch gehört: Was ist besser als ein hübscher Mann in einem NC-17-Fanfic? Klar: Zwei hübsche Männer in einem NC-17-Fanfic! in diesem Sinne... ;-)