World of X

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Sommer, Sonne und ein ungeplantes Ereignis

von Netty

Chapter 3

Schicksal



Um es gleich mal im Voraus zu sagen: Man bin ich glücklich! Es ist das totale Gegenteil von dem, was ich heute Nacht auf meiner Terrasse war. Dort hatte ich einfach nur Angst. Aber jetzt wo ich mit Mulder Hand in Hand an der Küste von Florida entlang schlendere, denke ich, dass ich keine Angst zu haben brauche. Niemand weiß, was die Zukunft bringt, also lebe ich diese kostbaren Momente aus.



Trotzdem ist irgendetwas tief in mir, dass nicht glücklich sein will. Warum nicht?



Es ist natürlich der rationelle Teil meines Verstandes, der mir verbietet glücklich zu sein. Der Teil, der immer nur die negativen Seiten des Lebens sieht. Auf der einen Seite höre ich ihn flüstern ‘Was tust du hier eigentlich Dana?‘ und auf der anderen höre ich ihn schreien ‘Du kannst doch nicht wirklich glücklich sein! Er ist dein Partner!‘ Aber was soll ich tun? Ich bin glücklich. Sogar sehr glücklich!



Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als einer der Straßenverkäufer, die die Promenaden besiedeln, vor uns Halt macht.



Es ist ein kleiner untersetzter Mann mit einem Brett vor seinem Bauch, auf dem alle möglichen Dinge gelagert sind.



„Einen wunderschönen guten Abend! Möchte der Herr vielleicht eine Kette für seine überaus hübsche Frau kaufen?“



Abrupt lasse ich Mulders Hand los. Es ist nicht das erste Mal, dass man uns für ein Pärchen hält. Aber ich fühle mich trotzdem irgendwie ertappt. Augenblicklich kehrt die Angst zurück.



Mulder scheint es allerdings nicht zu stören. Denn er lächelt den Verkäufer an und meint „Gerne!“ Moment Mal! Ich kann nicht fassen, was er da tut. Er behauptet doch tatsächlich ich wäre seine Frau. Nicht das es mir wirklich etwas ausmachen würde. Ich habe selbst schon oft mit dem Gedanken gespielt, wenn ich seine Frau wäre. Aber er hat das so selbstverständlich hingenommen. Also ich werde mich dringend mit ihm unterhalten müssen, wenn wir wieder im Hotel sind. Ich habe aber keine weitere Gelegenheit jetzt darüber nachzudenken, denn Mulder hat sich entschieden.



Seine Wahl ist auf ein goldenes, mit kleine roten Rubinen besetztes, Armband gefallen. Zärtlich nimmt er meinen Arm und verschließt das Armband sorgfältig um ihn. Ich muss zugeben, dass es einfach fabelhaft aussieht. Ich bin von seinem Glanz fast wie verzaubert. Mulder scheint es ähnlich zu gehen, denn er kann seinen Blick kaum davon lösen. Schließlich schafft er es und sieht mich an. Seine Augen funkeln fast genauso wie das Armband selbst.



„Es ist wunderschön“, sagt er und ich nicke zustimmend. Dann fügt er leise, fast schon verlegen hinzu „Du bist wunderschön!“ Ich werde doch tatsächlich rot. Mulder schafft es immer wieder, dass ich ihn nur noch mehr liebe, als ich es ohnehin schon tue.



Er wendet sich wieder dem Verkäufer zu. „Was kostet es?“ Offenbar ist er fest entschlossen es zu kaufen, denn sein Tonfall zeigt, dass ihm der Preis völlig egal ist.



„Ich bin froh, wenn ich einem so hübschen Paar eine Freude machen kann“, sagt der Verkäufer und lächelt geheimnisvoll. „Ich schenke es ihnen, wenn sei mir versprechen, dass sie dieses reizende Geschöpf nie wieder loslassen.“ Ich bin überrascht, aber Mulder scheint es keineswegs zu sein. Also ich würde schon gern wissen, was diesen Mann überhaupt überrascht.



Mulder lächelt ebenfalls, als er sagt „Ich kann ihnen versichern, dass ich diese Bedingung mit vollster Sicherheit einhalten werde.“



Jetzt bin ich nicht nur überrascht, nein jetzt bin ich regelrecht aus der Bahn geworfen. Kann ich diese letzten Worte von Mulder wirklich ernst nehmen. Ich hoffe es!



Der Verkäufer nickt zufrieden und geht. Ich sehe Mulder an und mir wird klar, dass ich mich gar nicht bei dem Verkäufer bedankt habe. Ich drehe mich um, aber der kleine Mann ist verschwinden. Verwirrt sehe ich Mulder an, doch auch das scheint ihn nicht zu stören.



Könnte dieser kleine untersetzte Mann wahrhaftig das Schicksal gewesen sein, dass mir zeigen wollte, dass meine Angst Mulder zu verlieren völlig unberechtigt ist. Mulder meint es vollkommen ernst und jetzt weiß ich das. Wieder ergreift er meine Hand und wir setzen unseren Weg fort.



Wieder stelle ich fest, dass es noch viele Seiten an Mulder gibt, die ich noch nicht kenne. Die ich aber kennenlernen muss. Die ich kennenlernen werde. Jeden Tag eine Neue!


Ende
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