World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

Begraben unter dem Staub der Jahrhunderte

von Frédéric Weymann, Silke Eckelmann

Kapitel 2

VII. Zentrale der Lone Gunmen

Als die beiden Agenten kurz darauf bei den Lone Gunmen eintraten, herrschte reges Treiben in dem kleinen Raum. Waehrend Langly am Computer sass und unentwegt Befehle eingab, waren Byers und Frohike damit beschaeftigt, mehrere Disketten, Ausdrucke und Streamertapes in Umschlaege zu verpacken. 

"Was ist denn hier los? Habt Ihr Euch endlich dazu durchgerungen, aus diesem alten Gemaeuer auszuziehen?" fragte Mulder scherzhaft.

"Nicht ganz." Langly loeste sich vom Bildschirm und ging auf einen nahestehenden Tisch zu. "Aber als wir dem unglaublichen Inhalt der Schriftrolle erfahren hatten, wollten wir sichergehen, dass niemand das darauf enthaltende Wissen einfach ausloeschen kann."

Mulder eilte mit grossen Schritten zu Langly an den Tisch. Man konnte ihm foermlich ansehen, dass er innerlich beinahe vor Aufregung platzte. Scully folgte ihm wesentlich weniger enthusiastisch. Sie hatte in diesen Waenden schon zu viele "unglaubliche" Geheimnisse erfahren, als dass so eine Ankuendigung ihre Neugier besonders haette steigern koennen. 

Auch Byers und Frohike stoppten ihre Arbeit mit den Datentraegern und kamen zu den drei an den kleinen Tisch, auf den die Original-Schriftrolle ausgebreitet war.

"Nun sag schon, was in der Rolle steht!", draengte Mulder, "Zum Warten koennte ich mich auch zur Beichte anstellen." meinte er scherzhaft und erntete sofort einen boesen Blick von der Seite. 

"Ich sollte Euch vielleicht zuerst vorwarnen, dass die Schriftrolle nicht das erhaelt, was du vielleicht erwartest, Mulder." begann Byers.

"Diese Sache ist so unglaublich, dass bestimmt niemand damit gerechnet hat.", setzte Langly fort, "Die Schriftrolle ist wie gesagt ein Teil eines Tagebuch von einem Zeitgenossen Jesu. Aber er ist nicht irgendein Mensch gewesen, sondern ..."

Er machte eine bedeutsame Pause, die Scully nutze, um sich fuer die universelle Wahrheit zu wappnen. Was oder wer war er denn nun - Alien, zeitreisende Militaers oder gar Elvis?

"... sondern einer der Anhaenger Jesu, der ihn mit anderen vom Kreuz rettete."

Diese Worte liessen Scully geradezu explodieren. "Also das ist nun wirklich das Unmoeglichste, was ich je gehoert habe. Ich hatte ja alles erwartet, aber nicht eine so unglaublich Luege! Mulder, wegen so einen Unsinn schleppen sie mich zu diesen Verrueckten und Perversen?" Bei dem letzten Wort sah sie Frohike besonders scharf an. 

"Nun lassen Sie mich doch ausreden, Miss Scully.", versuchte Langly sie zu beschwichtigen, "Geben sie mir zwei Minuten und ich werde Ihnen die Fakten zeigen, die auch sie ueberzeugen werden."

Scully richtete den Blick auf ihren Partner, doch dieser stand wie in Trance neben ihr und starrte entrueckt auf die Schriftrolle. Sie schuettelte den Kopf. Nun gut, sie wuerde Langly eine Chance zur Erklaerung geben - und dann seine Theorie in der Luft zerreissen. Zum Glueck kannte sie sich ein wenig in der Materie aus. "In Ordnung, zwei Minuten."

"Danke. Also, wie sie wahrscheinlich bereits wissen, hat Mulder diese Schriftrolle hier von einen unbekannten Informanten - unser Meinung nach stammt er aus aus hoechsten Kirchenkreisen - erhalten. Wir haben die Text eingescannt und einem Spezialisten fuer diese altertuemlichen Sprache geschickt. Waehrend er die Bedeutung zu erfassen versuchte, analysierten wir die Tinte und das Material des Pergaments und datierten die Rolle auf rund zweitausend Jahre." erklaerte Langly.

"Bereits wenige Stunden, nachdem sich der Professor per eMail bei uns gemeldet hatte, kam er persoenlich zu uns.", setzte Byers fort, "Er benoetigte das Original, weil unsere Kopie einige Details nicht genau darstellte." 

"Der Text beschreibt, wie die Juenger durch Bestechung und Nutzung einiger Verbindungen dafuer sorgte, dass Jesus nicht oeffentlich mit anderen Verurteilten gekreuzigt wurde, sondern in einem privaten, der Oeffentlichkeit nicht zugaenglichen Garten hingerichtet werden sollte. Ihre Bemuehungen wurden durch die Angst der Roemer vor grossen Ansammlungen von Anhaengern unterstuetzt." erzaehlte Frohike.

"Sie gaben Jesus ein spezielles Pflanzengift, welche ihn fuer kurze Zeit als tot erscheinen liess. Nachdem sich Pilatus von Jesus Tod ueberzeugt hatte, wurde sein scheinbar lebloser Koerper sofort auf einen Wagen verladen und aus der Stadt gebracht. Wohin, weiss der Verfasser selbst nicht, dies sollten nur die wissen, die Jesus zu seiner neuen Heimat begleiten sollten. Er war mit anderen dafuer zustaendig, eine Beerdigung vorzutaeuschen und alle Spuren zu beseitigen." vollendete Langly den Vortrag.

Scully wartete einige Sekunden, um sicher zu gehen, dass die Ausfuehrungen beendet waren und holte dann zum Gegenschlag aus. 

"Nun gut, dies klingt alles sehr interessant, jedoch habe ich ein paar Fragen zu diesem Thema. Zuerst einmal : Wie exakt ist diese Uebersetzung, die der 'Professor' geliefert hat?"

"Er zaehlt zu den Besten auf diesem Gebiet und wird aus aller Welt um Uebersetzungen gebeten. Das sollte wohl also Referenz ausreichen."

"Nun, fuer eine Gruppe Nichtschwimmer ist selbst ein schlechter Schwimmer Spezialist. Nur weil der Professor zu den Menschen zaehlt, die die Sprache am besten verstehen, heisst das nicht, dass er die Sprache wirklich gut spricht. Schliesslich ist die Sprache seit Jahrhunderten tot. Heute spricht sie niemand mehr als Muttersprache. Der Professor hat sein Wissen auch nur aus Buechern. Er mag vielleicht die Bedeutung der Woerter kennen und Ahnung von den grammatischen Strukturen haben, aber eine Sprache ist viel mehr. Sie bedient sich Wortspielen, Vergleichen und Redewendungen, die auf das damalige Leben und Weltbild basieren. Ein Wort kann uebertragende Bedeutungen haben, von denen selbst ihr Professor nichts weiss, weil sie ungebraeuchlich sind."

"Was moechten Sie damit andeuten?"

"Ich will damit sagen, dass der gesamte Text interpretierbar ist. Eine eindeutige Uebersetzung ist praktisch unmoeglich. Und ich kenne Sie als eine Gruppe von Leuten, die staendig auf der Suche fuer Beweisen ihrer seltsamen Theorie ist. Es koennte also gut sein, dass Sie und der Professor im Zweifelsfalle eine Uebersetzung gewaehlt haben, der ihren Vorstellungen naeher kommt."

Mit dieser Vermutung war Scully etwas zu weit gegangen. Wenn die Lone Gunmen eines nicht ertragen koennen, dann war es der Vorwurf, Beweise zu faelschen. 

"Also so etwas haette ich von Ihnen nun wirklich nicht erwartet, Miss Scully. Wir haben uns noch nie falscher Beweise bedient. So ein Verhalten ist unter unser Wuerde. Das kann Ihnen auch Ihr Partner bezeugen." erwiderte Langly gekraenkt.

"Es ist wirklich ueberraschend, dass in so einem huebschen Koerper ein so boshafter Geist steckt." Frohike richtete bei diesen Worte seinen Blick auf Scully Beine. "Aber Sie werden doch wohl zugeben muessen, dass diese Theorie auf ziemlich unsichere Beinen steht..." Wieder wanderten seine Blicke an Scully nach unten, "... es stimmt zwar, dass wir nicht mit Sicherheit sagen koennen, ob wir den einen oder anderen Satz so verstehen, wie der Autor ihn nun genau gemeint hat. Aber so unsicher ist die Uebersetzung nun auch nicht, als dass wir einfach einen voellig anderen Sinn erfinden koennten. Dann haetten wir ja praktisch jeden Satz uminterpretieren muessen."

Was ich euch durchaus zutrauen wuerde. Doch Scully behielt diese Worte fuer sich. Statt dessen entschied sie sich dazu, Frohikes luesterne Blicke durch einen Wechsel der Sitzposition zu entgehen.

"In Ordnung, gehen wir einfach mal davon aus, dass die Rolle keine Faelschung ist und auch korrekt uebersetzt wurde, so gibt es immer noch genuegend Argumente, die Ihre Theorie widerlegen koennten." Sie machte eine kurze Pause und begann dann mit ihrer zweiten Attacke: "Woher sind sie sich so sicher, dass diese Rolle tatsaechlich von einem Anhaenger Jesu stammt? Zu Beginn hatte das Christentum wahrlich weitaus mehr Feinde als Freunde. Vielleicht war diese Rolle dazu gedacht, den Maertyrer Jesus als Feigling zu entlarven, der sich klammheimlich davonstiehlt anstelle zu bleiben und verdeckt weiter fuer seine Sache zu kaempfen. Dies haette der christlichen Bewegung garantiert viel an Schwung genommen."

"Sie koennen doch eine eingeschworene Gruppe wie die Christen nicht durch solche plumpe Luegen auseinanderbringen. Jemand, der bereit ist, sich fuer seine Ueberzeugung dermassen grossen Gefahren auszusetzen - als Anhaenger Christi entlarvt zu werden kam ja einem Todesurteil gleich - wird kaum einer Schriftrolle, die keiner bestaetigen kann, Glauben schenken. Nein, Miss Scully, die Rolle kommt eindeutig von einem Christ, sonst waere sie doch verbrannt worden anstelle dass man sie aufbewahrt haette." 

"Gut, sagen wir, es waren Christen. Dann kann es aber auch sein, dass diese Rolle von jemanden geschrieben wurde, der nicht daran glauben wollte, dass Jesus fuer immer gegangen war. Vielleicht gab es in den Beginnen der Christentum eine kleine Gruppe, die seinen Tod verleugneten und sich statt dessen Phantasien von einer angeblichen Rettung zusammenreimten. Aber sie konnten sich nicht durchsetzen und verschwanden bald, so dass wir heute nichts von ihrer Existenz wissen. Ich weiss, dass ich diese Theorie nicht beweisen kann, aber sie ist durchaus einsichtig. Jesu Anhaenger haben ihn als Zentrum ihres Leben gesehen, er war fuer sie ihr Lebensinhalt und Lebensgrund. Es ist doch nicht verwunderlich, wenn sie ihn nicht einfach aufgeben wollten. Und darueber hinaus kann man nie sicher sein, dass diese Geschichte so tatsaechlich passiert ist. Es koennte auch bildlich gemeint sein, zum Beispiel koennte es soviel bedeuten wie 'Jesus ist zwar gestorben, doch wenn wir sein Werk vorm Untergang erretten, wird er uns ewig begleiten.'. Diese Interpretation wird auch von mehreren namhaften Theologen gestuetzt, die fordern, die Wunder in der Bibel als erfunden zu betrachten und solche Geschichten als Medium der Urgemeinde zu betrachten, um Lebensweisheiten an nachfolgende Generationen weiterzugeben."

Byers setzte zu einer Erwiderung an, aber Mulder, der sich bisher nicht am Gespraech beteiligt hatte, kam ihm zuvor : "Scully, Sie haben eindeutig ihre Berufung verfehlt. Mit ihrem Talent koennten sie bestimmt jeden zum Beitritt in die katholische Kirche ueberzeugen. Aber bei ihrer letzten Behauptung gehen sie von einer falschen Voraussetzung aus. Die Schriftrolle ist keine Wundergeschichte und sie steht auch nicht in der Bibel. Im Gegenteil, sie wurde seit fast zwei Jahrtausenden unter Verschluss gehalten. Also, wenn ich meinen Enkeln etwas mitteilen wollte, wuerde ich die Botschaft bestimmt nicht irgendwo auf Nimmerwiedersehen vergraben. Und eine Wundergeschichte ist dieses Dokument auch nicht. Jesus taeuscht seinen Tod schliesslich nicht mit Hilfe eines Wunder vor. Im Gegenteil, er wirkt voellig hilflos und von seinen Rettern abhaengig. Auch die Details wie das Pflanzengift sprechen eher fuer einen Bericht als fuer eine erdachte Geschichte."

"Das war ja zu erwarten, dass sie sich wieder einmal auf die Seite ihrer Verschwoererfreunde schlagen. Also, ich haette in diesem Fall mehr von Ihnen erwartet, Mulder. Schliesslich muss der Autor nicht auch der sein, der die Rolle versteckt hat. Sie wurde garantiert ausgesondert, weil sie einfach zu stark den christlichen Vorstellungen widersprachen. Ich hoffe aber, dass ihnen klar ist, dass sie diese Rolle so oder so niemals veroeffentlichen duerfen."

"Wieso nicht, Scully? Hier haben wir endlich mal ein Stueck unanfechtbare Wahrheit und sie wollen sie einfach verschwinden lassen? Mein Informant hat sein Leben riskiert, nur um das Schweigen zu brechen und sie wollen es weiterfuehren?"

"Aber was wollen sie denn mit so einer Veroeffentlichung erreichen, Mulder? Damit koennen sie die Jahrhunderte von Kirchenunrecht auch nicht rueckgaengig machen. Sie wuerden ueberhaupt nichts erreichen, denn niemand wuerde Ihnen wirklich Glauben schenken. Sie wuerden nur vielen glaeubige Christen,die in Jesus Christus Trost finden, mit solchen Luegen sehr weh tun."

"Aber es ist ein falscher Trost, Scully!"

Jetzt reichte es Scully. Das ging nun zu weit. Wuetend sprang sie von ihrem Stuhl auf. "Wie koennen sie es wagen, so ueberheblich ueber all diese Glaeubigen zu sprechen, als ob diese ihren Glauben wie andere Alkohol oder Drogen benutzen, um ihre Probleme zu verdraengen? Diese Menschen glauben an Jesus und seine Taten und das gibt ihnen Kraft. Und sie, Mulder, sie haben kein Recht zu behaupten, dies waere alles nur ein falscher Trost. Ich bin wirklich schwer enttaeuscht von Ihnen, Mulder." Mit diesen Worte drehte sie Mulder den Ruecken zu und verliess wutentbrannt den Raum.

Mulder blieb wie erstarrt auf der Stelle stehen. Was hatte er nur getan? Er war mit Schuld daran, dass Scully einen toedlichen Krebs in ihrem Kopf hatten und nun behauptete er unverfroren, dass der Trost, den Jesus vielen Christen, darunter auch Scully, gab, ein falscher war. Wie konnte er nur so gefuehllos sein? Er wandte sich den Lone Gunmen zu. "Tut mir leid, dass es so gekommen ist. Ich war wohl eindeutig zu hart mit meinen Worten."

"Mach Dir deswegen keine Sorgen, Mulder." antwortete Byers.

"Ja, du solltest mal unsere Leserbriefe lesen." fuegte Langly hinzu.

"Hebt die Rolle auf. Ich hole sie spaeter." Damit eilte er Scully hinterher.

VIII. Vor der Zentrale der Lone Gunmen

Krycek beobachtete missmutig von seinem Wagen aus, wie Mulder und Scully in ihr Auto stiegen und davonfuhren. Langsam wurde er diesem Auftrag ueberdruessig.

Seine neuen Arbeitgeber hatten ihm Rache an Mulder versprochen und ihm war darueber hinaus eine groessere Summe an Geld in Aussicht gestellt worden. Aber er arbeitete nun schon seit Monaten an dieser Sache und hatte bis jetzt noch nichts von beidem bekommen. Abgesehen von seinen Spesen war noch kein einziger Penny ueberwiesen worden. 

Und jedesmal wenn sich eine Gelegenheit ergab, Mulder oder einen der Verraeter elegant verschwinden zu lassen, wurde er von dem Konzil zurueckgepfiffen. 

"Alles zu seiner guten Zeit. Geld alleine macht nicht gluecklich und Geduld ist eine Tugend." hiess es dann immer. Wahrscheinlich konnte er froh sein, dass sie ihm nicht mit Bibelzitaten kamen.

Aber worauf wollten sie noch warten? Es war laengst bekannt, wer alles in die Sache verwickelt war und es wurde langsam wirklich Zeit, dass man alle Verraeter beseitigte und die Sache endlich zu Ende brachte.

Er holte sein Handy aus der Tasche und waehlte: "Ich bin es. Mulder und Scully wissen jetzt eindeutig ueber dem grossen Geheimnis und der Lue... aehm, dem Inhalt der Schriftrolle Bescheid." 

Beinahe haette er das verbotene Wort 'Luege' benutzt. Diesbezueglich waren seine neuen Arbeitgeber sehr empfindlich. Anders als der Cancerman pflegten sie es, die Dinge nicht beim Namen zu nennen und reagierten sehr gereizt, wenn man fuer ihren Geschmack zu direkt wurde. 

"Was soll ich nun tun?" fragte Krycek gelangweilt. 

Er war innerlich darauf gefasst, dass man ihm sagte, er solle weiter beobachten und sich nicht einmischen. Um so erfreulicher war die Anweisung, aktiv zu werden und Mulders Wohnung, sein Telefon sowie seinen PC neu zu verwanzen. Wenn er dies erledigt hatte, sollte er sich wieder melden.

Krycek legte auf, startete den Wagen und fuhr los, um sich um diese Kleinigkeit zu kuemmern.

IX. Donnerstag Morgen, FBI Zentrale, J.Edgar Hoover Building

Immer noch betruebt ueber sein Verhalten gegenueber Scully in der letzten Nacht betrat Mulder am naechsten Morgen sein Buero im Keller der FBI-Zentrale. 

Waehrend der gesamten Heimfahrt hatte Scully ihn voellig ignoriert und hatte auf keinen seiner Entschuldigungsversuche reagiert. Sie war wortlos bei sich zuhause ausgestiegen und hatte ihn alleine mit seinen Schuldgefuehle gelassen. 

Er befand sich diesmal in einer wirklich schlimmen Zwickmuehle. Einerseits wollte er die Wahrheit, die er gerade erfahren hatte, nicht fuer sich behalten. Aber andererseits konnte er auch Scullys Position verstehen. Was wuerde die Veroeffentlichung wirklich erreichen? Vielleicht war es besser, abzuwarten und die Sache weiter zu untersuchen. Er wuerde damit mit den Lone Gunmen sprechen muessen.

Mulder seufzte laut auf, waehrend er sich an seinen Schreibtisch setze. Vielleicht wuerde ihn die Arbeit ein wenig von seinem inneren Konflikt ablenken. Er begann also damit, den Rest des Berges von Papieren, der sich seit Montag angesammelt hatte, systematisch durchzuarbeiten.

Als er gerade damit beschaeftigt war, die verschiedenen Akten, Memos und Briefe nach Dringlichkeit zu sortieren, fiel ihm auf einmal ein kleines Paeckchen entgegen, welches er reflexartig auffing. 

Sofort fiel ihm auf, dass es von der selben Person beschriftet worden war, der ihn auch zur Beichte eingeladen hatte. Sofort keimte in ihm seine unbaendige Neugier an der Wahrheit wieder auf und verdraengte seine Schuldgefuehle beinahe voellig.

Begierig riss er das Paeckchen auf. Es enthielt nur eine Videokassette mit der Beschriftung "Vatikan - Die Macht der Paepste. Teil Nr. 4 Papst Johannes Paul I und der Tod. "

Mulder sprang auf und legte das Tape in seinen Videorecorder ein. 

Auf einmal hoerte er hinter sich, wie jemand eintrat. Er wirbelte herum und sah, dass Scully gerade dabei war, ihren Mantel aufzuhaengen. Er war froh, dass sie seine Gegenwart scheinbar nicht zu vermeiden versuchte. Vielleicht hoerte sie ihm nun zu. 

"Hallo Scully. Haben Sie gut geschlafen? Wegen gestern abend..."

Scully unterbrach ihm augenblicklich mit einer Handbewegung. "Sie kennen meinen Standpunkt in dieser Angelegenheit, Mulder. Wir sollten nicht darueber reden."

Mulder war froh ueber diese Einstellung. Es schien ihr doch weniger zu Herzen zu gehen, als er befuerchtet hatte. Dann jedoch fiel ihr Blick auf die Videohuelle in seiner Hand. 

"Mal wieder ein neues Alien-Autopsie-Video bekommen? Sie sind wohl inzwischen beim Hersteller dieser Videos abonniert?" meinte sie spoettisch.

Mulder spielte kurz mit dem Gedanken, Scully zuzustimmen und die Kassette dann als angebliche billige Faelschung verschwinden zu lassen. Dann entschloss er sich aber dagegen. Die katholische Kirche belog seit Jahrhunderten Millionen von Glaeubigen und er konnte jetzt nicht einfach in die Reihe der Schweigenden einreihen, nur weil seine Partnerin glaeubige Katholikin war und er sich ihr gegenueber schuldig fuehlte.

"Nicht ganz. Es stammt von meinen Informanten, der mir auch die Schriftrolle in die Haende gespielt hat."

Er erwartete, dass Scully nun ohne Umschweife das Buero verlassen wuerde, aber diese radikale Reaktion blieb ueberraschenderweise aus. Mit gefasster Mine drehte sich Scully zu Mulder um und antwortete: "Es scheint so zu sein, dass es diesem 'Informanten' wirklich ernst ist. Nun gut, ich werde Sie nicht daran hindern, diese angeblichen Verschwoerung des Schweigens in den Reihen hoher katholischer Wuerdentraeger zu untersuchen. Schliesslich weiss ich, dass sie schon ihr ganzes Leben auf der Suche nach der Wahrheit sind und sowieso nicht locker lassen werden. Sie werden aber bald feststellen, dass sie nur eine Marionette in einem Spiel von jemanden sind, der, aus welchen Grund auch immer, dem gesamten Christentum Schaden zufuegen will." 

Sie machte eine Pause und als Mulder nicht reagierte, fuhr sie fort mit dem Worten: "Nun schalten sie den Fernseher endlich ein, Mulder. Ich sehe Ihnen doch an, dass sie es kaum erwarten koennen, mehr ueber den Inhalt dieser mysterioesen Kassette zu erfahren."

"Und keine Sorge,", fuegte sie siegessicher hinzu, "ich werde Ihnen schon beweisen, dass dieses Video nur wieder der Taeuschung und Verbreitung von Luegen dient."

Gemeinsam sahen sie sich das einstuendige Video an. 

Es handelte von der steilen und ungewollten Karriere des Papstes Johannes Paul I. Er hatte immer nur ein einfacher Dorfpfarrer sein wollen, aber ein Kardinal fand Gefallen an ihm und sorgte dafuer, dass er gegen seinen Willen rasch in der Kirchenhierarchie aufstieg.

Als der alte Papst starb war der ehemalige junge Dorfpfarrer schon Kardinal und sollte dabei helfen, einen wuerdigen Nachfolger zu finden. 

Damals schrieb er seiner Familie "Gott sei dank bin ich ausser Gefahr". Doch damit hatte er sich getaeuscht. Voellig unerwartet und erneut gegen seinen Willen wurde er doch gewaehlt. Sein Kommentar an die Kardinaele war damals: "Moege Gott Euch verzeihen, was Ihr mir angetan habt!"

Er hatte nie viel fuer Prunk und uebertriebenen Luxus uebrig gehabt und trat deswegen waehrend seiner kurzen Amtszeit so bescheiden auf wie es bei seinem gehobenes Amt moeglich war.

Als Papst wurde er natuerlich nicht geschont. Er musste staendig die Kirche repraesentieren und hohe kirchliche Wuerdentraeger empfangen. Der damit verbundene Stress belastete Ceasare sehr, denn er war herzkrank. Schon nach kurze Zeit verschlimmerte sich seine Krankheit erheblich.

Eines Morgens brachte ihm eine Nonne seinen Morgenkaffe und stellte ihn wie ueblich vor das Zimmer des Papstes. Als sie spaeter zurueckkehrte, bemerkte sie, dass seine Heiligkeit den Kaffee noch nicht angeruehrt hatte. Besorgt sah sie nach ihm und fand ihn tot auf. 

Spaeter wuerde der Oeffentlichkeit erzaehlt, es waere der Sekretaer des Papstes gewesen, der ihn gefunden haette. Die Nonne hatte auch berichtet, dass der Papst Arbeitspapiere in der Hand gehalten hatte, aber auch das wurde abgeaendert und es hiess, es waere das Buch "Die Nachfolge Christi" gewesen.

Schon bald traten die ersten Geruechte auf, dass der Papst ermordet worden sei. Als Motiv nahm man die einige Jahre spaeter Enthuellung, dass mehrere Milliarden Lira von den Konten der Vatikansbank verschwunden beziehungsweise veruntreut worden seien. 

Man spekulierte, der Papst waere dieser Veruntreuung auf die Schliche gekommen, habe etwas dagegen unternehmen wollen und sei deswegen aus dem Weg geraeumt worden. Die Familie hat diesen Geruechten aber nie Glauben geschenkt und stimmte keiner Autopsie zu. 

Fuer sie war es klar, dass Ceasare auf natuerliche Weise gestorben war. 

Mulder verfolgte diesen Bericht mit groesster Aufmerksamkeit, Scully war zwar weniger gespannt, aber wies Mulder sofort darauf hin, als der Autor des Filmes anmerkte, dass die Theorien ueber einen angeblichen Mord voellig realitaetsfremd waeren und nur von einem Autoren erfunden wurde, um mit der angeblichen Wahrheit Geld zu verdienen.

Als der Nachspann kam, griff Mulder zur Fernbedienung und wollte das Geraet abstellen, aber da erschien ein neues Bild auf dem Fernseher: man sah den Ruecken eines Mannes in Kardinalstracht und mit Kardinalshut. Mulder fuhr zusammen und stellte den Fernseher lauter. 

"Guten Tag Agent Mulder. Inzwischen sollten sie herausgefunden haben, worum es in der Schriftrolle geht. Entschuldigen Sie bitte, dass ich Ihnen mein Gesicht nicht zeige, aber ich haenge an meinem Leben und moechte nicht so enden wie seine Heiligkeit Papst Johannes Paul I, wenn es sich denn verhindern laesst. Aber wenn es Gottes Wille ist, dass ich fuer die Verkuendigung der Wahrheit sterbe, so soll SEIN WILLE geschehen.

Sie, als FBI Agent wissen bestimmt, dass Geruechte meist einen wahren Kern haben. Ja, seine Heiligkeit wurde wirklich ermordet, aber nicht, weil er einer Veruntreuung auf die Spur gekommen ist. Dieser Vorgang war relativ harmlos und es sind schon wesentlich groessere Betraege von der Vatikansbank verschwunden, ohne dass sich jemand darum gekuemmert haette. 

Nein, es ging um die Schriftrolle, die ich Ihnen gestern zugespielt habe, Agent Mulder. Sie ist schon seit langem im Bestand eines geheimen Vatikan-Archivs zu dem nur sehr wenige Angehoerigen des Vatikans Zutritt haben. Theologen und Wissenschaftler, die nicht dem Vatikan angehoeren, duerfen nicht mal in die Naehe dieses Archivs kommen. 

Seine Heiligkeit wollte dies aendern und alle Archive der Oeffentlichkeit zugaenglich machen. Er hielt es fuer unverantwortlich diese Dokumente, die zum groessten Teil noch aus der Zeit Christi stammen, der Menschheit vorzuenthalten. 

Zu mir sagte er einmal:' Die Autoren dieser Schriften haben sich die Muehe gemacht ihr Wissen und ihre Erlebnisse niederzuschreiben, damit die Nachwelt davon profitieren kann. Warum durchkreuzen wir ihre Plaene und machen ihre Bemuehungen zunichte, indem wir diese Aufzeichnungen unter Verschluss halten. Wissen ist fuer alle da, nicht nur fuer ein paar Privilegierte. Der Vatikan und auch die katholische Kirche geraet immer mehr unter Beschuss, weil wir angeblich so altmodisch und verstaubt sind. *Eine Religion, die unter dem Staub von Jahrhunderten begraben ist*. Wir sollten zeigen, dass wir auch aufgeschlossen sein koennen und bereit sind unser Wissen zu teilen.'

Es waere danach aber nur noch eine Frage der Zeit gewesen, bis man diese Schriftrolle entdeckt haette. Aber der Geheimdienst des Vatikans - die fruehere Inquisition - war mit diesem Plan in keiner Weise einverstanden. Er und auch verschiedene hohe kirchliche Wuerdentraeger sahen ihre Macht bedroht und handelten in Windeseile. Die Krankheit des Papstes passte ihnen ausgezeichnet. In seine letzte Mahlzeit haben sie ihm ein Gift gegeben, das Herzstillstand ausloest, aber schon nach wenigen Stunden vollkommen abgebaut und nicht mehr nachzuweisen ist. Fragen Sie mich jetzt nicht, wie es heisst, das weiss ich nicht. Nur fuer den Fall, dass er diese Mahlzeit - die er immer auf seinem Zimmer einnahm - nicht gegessen haette, war auch der Kaffee vergiftet, den er aber nicht mehr anruehrte."

Damit endete die Aufzeichnung abrupt. Mulder wartete noch kurz, ob vielleicht noch etwas folgte, schaltete dann aber aus und sah seine Partnerin an, die kopfschuettelnd in ihrem Sessel sass. 

"Da haben wir jetzt aber mal wirklich einen Groessenwahnsinnige par excellence und dieser ist nicht einmal besonders einfallsreich. Sein Worte erinnern mich stark an dieses Buch, was ich vor ein paar Jahren gelesen habe .Es wurde auch in der Dokumentation, die wir uns gerade angesehen habe, erwaehnt. Eine sehr gute uebrigens, sehr informativ und wahrheitsgetreu. Nicht voll von angeblichen Verschwoerungen und Mordkomplotte wie die Geschichte, mit der uns ihr 'Informant' beglueckt. Wahrscheinlich hat er irgendwie von ihrem Spitznamen, 'Spooky', erfahren und hofft nun, auf diese Weise in die Medien zu kommen. Wir sollten seine Spur verfolgen, wer so vernarrt darauf ist, Aufmerksamkeit zu erlangen, kann schnell auf die Idee kommen, ein Kapitalverbrechen zu begehen, nur um im Lampenlicht zu stehen. Aber seine Behauptungen, und das muessen sie wohl zugeben, sind voellig unglaubwuerdig und rechtfertigen in keiner Weise weitere Ermittlungen."

Anstelle sich zu rechtfertigen, antwortete Mulder nur: "Ich wuerde sagen, Scully, sie sollten hoffen, dass nicht ihr Spitzname bekannt wird. Als 'Icelady' koennen sie sich naemlich garantiert von ihrem taeglichen Berg an Liebesbriefen verabschieden."

X. Drei Stunden spaeter

Drei Stunden spaeter sass Scully alleine - Mulder hatte das Gebaeude verlassen, um Mittagessen fuer Scully und ihn zu holen - an ihrem Computer und schrieb einige Nachrichten in ihren Stammnewsgroups. Im Hintergrund liefen die Lokalnachrichten und berichtete ueber die zahlreichen Gewalttaten, die sich wieder einmal in der Nacht ereignet hatten. Im Moment war sie damit beschaeftigt in alt.revelations.psi eine beherzten Widerspruch zu verfassen.

From : Dana Scully <d.scully@fbi.gov>

Subject : Re: Huetet Euch vor Orden der Galaktischen Erleuchtung!

Newsgroups: alt.revelations.psi

The Revelator wrote : 

Hi Wahrheitsliebende!

Hi Revelator! Ich hatte dich schon fast vermisst. Fast ;-)

>Hier eine ausdrueckliche Warnung an Euch alle: Falls ein Mann oder eine Frau von einer Gruppe mit dem Name 'Orden der Galaktischen Erleuchtung' bei euch an die Tuer klopft, oeffnet AUF GAR KEINEN FALL! Es koennte Euch das Leben retten.

Nun dramatisiert du mal wieder. Ich erinnere mich noch deutlich an deine Mail mit dem Subject 'Psi-Geister saugen euren Geist aus'. Damals hast du behauptet, wir wuerden alle von Wesen, die von der Astralebene kommen, mental ausgesaugt, wenn wir keine speziellen Schutzamulette anfertigen. Nun, ich trage immer noch nur mein Kreuz und bis jetzt bin ich (und alle anderen, soweit ich das beurteilen kann) noch bei bester geistiger Gesundheit.

>Wahrscheinlich habt ihr noch nie etwas von dieser Gruppe gehoert, sie ziehen gewoehnlich nicht von Tuer zu Tuer sondern sprechen immer ganz gezielt moegliche neue Mitglieder an. Aber nun ist es Zeit, dass alle Mitglieder in eine hoehere Existenzebene uebergehen. Dies gesteht mit Hilfe eines besonderem Tor. Nach den Lehren des Orden kann sich dieses Tor nur alle paar hundert Jahre oeffnen und dann nur durch die geistige Anstrengung von einem Auserwaehlten oder einer Auserwaehlten. 

>Er oder sie muss durch die Gegend ziehen und sich Menschen suchen, die eine bestimmte mentale Struktur besitzen. Diese Struktur hat etwa ein Mensch unter 500, wenn nicht sogar weniger. Wenn er einen Spender gefunden hat, so beruehrt er ihn mit seinen Finger und entzieht ihm alle mentale Energie.

Ich hasse zwar auch aufdringliche Glaeubige, die mir an der Tuer ihre Religion aufdraengen wollen, aber ich glaube, SO extrem ist die ganze Sache nun auch wieder nicht. Und wieso muss er denn diesmal suchen und von Tuer zu Tuer wandern, wo der Orden ansonsten scheinbar seine Mitglieder aus der Ferne findet? Bin ich hier die einzige, der das seltsam vorkommt?

>Dabei kommt es zur voelligen Zerstoerung aller Gefaessen im Gehirn. Die gesamte Hirnmasse verfluessigt sich und wird zu einem zaehen Brei, weswegen man den Vorgang auch medizinisch als 'mentale Liquifaktion' bezeichnet.

Du hattest schon immer einem Flair fuer selbst erdachte lateinische Kunstworte. Wohl wieder einmal den Stowasser ausgekramt :->. An alle Leichtglaeubigen in dieser Gruppe, vor allem Cyberia und Truthtaker, ich habe in den wichtigsten medizinischen Datenbanken und sogar in einer fuer Esoterik nachgeschaut und in keiner wird dieses Wort auch nur erwaehnt! Also glaubt nicht, dass dies ein wirkliche Ausdruck ist, den auch euer Hausarzt verwende wuerde!!

>Ich weiss weder, wer der Auserwaehlte ist noch wo er genau seine Opfer sucht, aber ich weiss, dass er oder sie nur die naechsten zwei Wochen Zeit hat, um das Tor zu oeffnen bis es sich fuer die naechsten Jahrhunderte schliesst und dass er irgendwo in den USA unterwegs ist, sehr wahrscheinlich in einer Grossstadt an der Ostkueste. 

Und woher beziehst du diese Informationen? Bist du etwa selbst einer dieser Ordenbrueder und versucht noch auf die Schnelle neue Mitglieder zu werben? Dafuer, dass diese Organisation voellig geheim ist und garantiert den Zeitpunkt ihrer 'Spendensammlung' nicht veroeffentlichen wird, bist du erstaunlich gut informiert.

>Also : Oeffnet niemanden, von dem ihr nicht sicher sein koennt, dass er nicht an eurem Gehirn Interesse hat.

Eine Art moderner Frankenstein also? Gibt es nicht sogar einen Film, wo jemand durch die Gegend zieht und Gehirne einsammelt, die er dann in einfachen Einmachglaesern weiterleben laesst?

>Hier ein paar weitere Details zu dem Orden, ihren Psi-Kraefte und dem genauen Vorgang der mentalen Absorption.

Scully wollte sich gerade ueber die quasi-wissenschaftlichen Erklaerungen des Revelator hermachen - sie war ebenso beruehmt wie beruechtigt im ganzen alt.revelations.* Zweig fuer ihre harschen Kritiken - als auf einmal eine Nachricht im Radio ihre Aufmerksamkeit erregte.

"Wie gerade bekannt gegeben wurde, wurde heute am fruehen Morgen Kardinal Verhoofen tot in seinem Zimmer aufgefunden. Wie Kirchenvertreten mitteilten, verstarb er friedlich waehrend des Schlafes, ueber die genaue Todesursache wurden keine weiteren Informationen bekannt. Der aus der Region um Washington stammende Verhoofen galt stets als Vertreter fuer einen offene Kirche, die den Kontakt zu jeden einzelnen Glaeubigen sucht und diesen aktiv am kirchlichen Leben teilhaben laesst. Auch in der Predigt, die er gestern abend waehrend einer Messe hier in Washington, DC hielt, forderte er die Anwesenden dazu auf, offen aufeinander und auf die Kirche zuzugehen, um auf diese Weise christliches Naechstenliebe aufgrund von gegenseitiger Offenheit und Zuwendung praktizieren zu koennen."

Auf die Worte des Nachrichtensprecher folgte ein kurzer Auszug aus der erwaehnten Predigt. Schon die ersten Worte liessen Scully erschaudern. Der Mann auf dem Videoband hatte zwar versucht, seine Stimme zu verstellen, aber sie erkannte dennoch sofort, dass diese im Radio mit der auf dem Video uebereinstimmten. Kamen die Informationen, die Mulder erhalten hatte, etwa doch naeher an die Wahrheit heran als sie gedacht hatte?

Wie auf ein geheimes Stimmwort betrat Mulder in diesem Moment, beladen mit mehreren Tueten Mittagessen, das Buero. Sofort bemerkte er die unbehagliche Stimmung von Scully, liess die Tueten fallen und zog seine Waffe. Mit einem lauten Krach fiel das Essen auf dem Boden und verteilte sich dort augenblicklich.

Scully drehte sich rasch um. "Mulder! Was haben Sie getan? Wieso werfen sie all diese Koestlichkeiten auf den Boden, nur um ihre Waffe zu ziehen?"

Sichtlich erleichtert atmete Mulder laut aus und steckte seine Waffe zurueck in den Halfter. "Tut mir leid, Scully, und das meine ich jetzt ehrlich. Ich durfte fast eine halbe Stunde auf diese Koestlichkeiten warten und habe dem Besitzer noch einige Dollar extra gegeben, um auch wirklich frische Zutaten zu bekommen. Aber warum sitzen sie dann hier umgeben von einer Aura, als befaende sich ein Psychopath in der Naehe?"

"Der Grund ist einfach, Mulder. Ich habe gerade von dem Tod einer Ihrer Informanten erfahren."

Sofort verzog Mulder seine Gesicht zu einer Grimasse. Scheinbar rechnete er nun mit dem schlimmsten. "Ist es einer der Lone Gunmen? Haben diese Schweine Langly, Frohike oder Byers beseitigt, weil sie zuviel wussten?"

"In der Richtung kann ich Sie beruhigen. Sie kennen das Opfer erst seit kurzem. In den Ein-Uhr-Nachrichten wurde gerade von dem ploetzlichen Tod eines Kardinal, Kardinal Verhoofen genauer gesagt, hier in Washington berichtet. Er wurde heute morgen tot in seinem Zimmer aufgefunden. Angeblich ist er einem natuerlichen Tod gestorben. Aber ich habe die Stimme des Mannes wiedererkannt. Sie war die ihres Informanten auf der Videokassette!"

Keine fuenf Minuten spaeter sassen Mulder und Scully bereits in ihrem Dienstwagen und kaempften sich durch den Verkehr der Hauptstadt. 

"Wohin fahren wir nun genau, Mulder? Zu den Lone Gunmen?"

"Nein, die koennen selbst auf sich aufpassen. Ich werde sie anrufen und ihnen sagen, sie sollen fuer ein paar Tage untertauchen, falls ihnen etwas an ihrem Leben liegt. Vertrauen sie mir, die werden dann schneller verschwunden sein, als ich auflegen kann. Aber mir ist ein Ort eingefallen, wo wir vielleicht noch Informationen bekommen koennen, wenn wir uns beeilen."

Scully ueberlegte kurz, dann fragte sie: "Meinen sie etwa die Kirche, in der sie den Kardinal zum ersten Mal begegnet sind? Mmh, der Priester koennte tatsaechlich etwas wissen."

"Der Kardinal hat ihm auf jeden Fall vertraut. Schliesslich kann man nicht einfach verkleidet in die naechste Kirche gehen und dem Priester sagen, man wuerde heute den Glaeubigen die Beichte abnehmen, zumindestens nicht, wenn man nicht will, dass jemand davon erfaehrt. Nein, mein Informant hat sich ganz bewusst eine Kirche ausgewaehlt, bei der er sicher sein konnte, dass dort sein Treffen geheim bleiben wuerde. Und vielleicht hat er auch den dortigen Priester eingeweiht oder etwas dort hinterlassen, das uns der Wahrheit noch ein Stueck naeher bringen kann."

"Dann bleibt nur noch zu hoffen, dass wir die ersten sind, die auf diese Idee gekommen sind."

Mulder wandte sich erstaunt Scully zu: "Gestern waren sie so unglaublich wuetend auf mich, als ich mich auf die Seite der Lone Gunmen stellte, dass ich schon gedacht habe, sie wuerden nie wieder mit mir nur ein Wort wechseln. Und nun sind sie kaum zu bremsen, um an mehr Informationen zu diesem Thema zu bekommen."

"Also, 'kaum zu bremsen' ist wohl eindeutig uebertrieben", wehrte Scully Mulders Vorstoss ab," ich bin immer noch davon ueberzeugt, dass es ein grosser Fehler waere, die Rolle zu veroeffentlichen und wuerde in diesem Fall wirklich nie wieder mit Ihnen sprechen. Aber wenn der angebliche natuerliche Tod des Kardinals in Wirklichkeit Mord war, dann werde ich nichts unversucht lassen, um dies nachzuweisen. Und die einzige Person, die uns vielleicht zu den Hintermaennern fuehren kann, ist der Pastor, zu dem wir gerade fahren."

"Geschickt aus der Affaere gezogen, Scully" erwiderte Mulder anerkennt, ein breites Laecheln auf dem Gesicht bevor er sich wieder auf den Verkehr konzentrierte.

„Nun hoeren sie mal genau zu, Mulder ..."

XI. St Pattricks Church in Washington, DC 14 Uhr

Da er in der Naehe der Kirche keinen Parkplatz hatte finden koennen stellte Mulder den Wagen kurzerhand ins Halteverbot ab. 

"Wenn wir endlich mal eine Verschwoerung und eine zwei Jahrtausende alte Luege aufdecken koennen, ist mir das ein Strafzettel wert," antwortete er schlicht auf Scullys Bedenken.

Mit grossen Schritten hasteten die beiden auf die Kirche zu, in der Mulder noch vor kurzem "gebeichtet" und Informationen direkt aus der Hand des Kardinals empfangen hatte. 

Als sie eintraten, gewoehnten sich ihre Augen nur langsam an das im Inneren herrschenden Daemmerlicht. Ungeduldig sah sich Mulder nach dem Pastor um. Aber er entdeckte lediglich eine aeltere Frau, die gerade eine Vase mit Blumen auf den Altar stellte. Mulder eilte auf sie zu.

"Guten Tag Ma'm, ich bin Special Agent Fox Mulder und dies ist meine Partnerin Special Agent Dana Scully." stellte er sich vor, wobei er und Scully ihre Ausweise zeigten.

"Koennen Sie uns sagen, wo wir den Pastor finden koennen?"

"Ist etwas passiert?" fragte die Frau erschrocken.

"Nein, aber wir glauben, dass er uns wahrscheinlich bei unseren Ermittlungen helfen kann." beruhigte sie Mulder.

"Nun ja, ich denke, dass Pastor Grimmle im Pfarrhaus ist und ...aehm

...meditiert oder an der Predigt fuer die 18 Uhr-Messe arbeitet." 

"Und wo finden wir das Pfarrhaus?" Mulder versuchte die Frage nicht allzu ungeduldig zu stellen, aber eine innere Stimme draengte ihn zur Eile.

"Wenn Sie draussen nach rechts gehen und dann um die naechste Ecke wieder rechts koennen Sie es gar nicht verfehlen. Es ist ein rotes Backsteinhaus."

Wortlos drehte sich Mulder um und hastete aus der Kirche.

"Vielen Dank fuer Ihre Hilfe." sagte Scully noch, bevor sie ihrem Partner hinterhereilte.

"Mulder warum rennen Sie denn so?" fragte sie, als sie ihn eingeholt hatte.

"Ich bin schon zu oft nur ein paar Minuten zu spaet gekommen, um einen Zeugen noch lebend vorzufinden. Ich bin es langsam leid, dass meine Widersacher mir immer um zwei Schritte voraus sind," erklaerte Mulder, waehrend er weiterhastete.

Sie kamen beim Pfarrhaus an. Als Mulder gerade die Hand hob, um anzuklopfen, ertoente ein Schuss aus dem Inneren. Mulder wurde blass vor Wut. 

"Nicht schon wieder!" schrie er laut auf. Vor seinem inneren Auge sah er noch einmal seinen Vater vor sich, wie dieser ihm vor laengerer Zeit etwas hatte sagen wollen und von dem Rattenjungen dafuer ermordet worden war.

Mulder und Scully zogen ihre Waffen und Mulder trat die Tuer ein. Mit gezueckten Waffen stuermten sie ins Haus und fanden nach kurzer Suche Pastor Grimmle in seinem Arbeitszimmer. Er lag mit dem Oberkoerper auf seinem Schreibtisch. Rechts neben ihm lag eine noch rauchende Pistole. Scully pruefte seinen Puls an der Halsschlagader, aber es war bereits zu spaet.

"Warum hat er das getan?" fragte sie leicht verwundert. Sie drehte sich zu Mulder um. "War vielleicht die Schriftrolle doch nur eine Taeuschung und er konnte es nicht ertragen, mit darin verstrickt zu sein?"

"Er hat sich nicht selbst erschossen, Scully," antwortete Mulder, dessen Blick auf dem Schreibtisch ruhte.

Scully sah ihn irritiert an. "Mulder, es gibt keine Anzeichen fuer einen Kampf oder dafuer, dass der Pastor Widerstand geleistet hat. Warum glauben Sie, dass er ermordet wurde?"

"Sehen Sie sich mal die Position der Schreibutensilien an," forderte Mulder sie resigniert auf. "Wuerden Sie als Rechtshaenderin ihren Fueller und Kugelschreiber LINKS positionieren? Wohl kaum! Genauso wenig wuerde ein LINKShaender sie rechts positionieren. Sie stehen auf der LINKEN Seite, aber ein Linkshaender wuerde sich wohl kaum mit Rechts erschiessen!"

"Er koennte ambidexter gewesen sein, also beidhaendig!" wandte Scully ein.

"Warum dann die Positionierung der Utensilien auf der linken Seite?" konterte Mulder.

"Aber warum sind keine Kampfspuren zu sehen?" beharrte Scully.

"Nun, weil der Pastor gerade 'meditierte' oder besser gesagt: er war ueber seiner Predigt eingeschlafen, wie wohl auch eine Menge seiner Schaefchen," war Mulders ironische Antwort.

Scully setzte gerade zu einer geharnischten Antwort an, als sie beide einen leisen Laut hoerten. Er kam aus dem Wandschrank und hoerte sich wie ein Niesen an, das jemand hatte unterdruecken wollen. Mulder hob wieder seine Waffe und ging auf den Schrank zu. Als er nur noch ein paar Schritte davon entfernt war, flog auf einmal die Tuer auf und stiess ihm ins Gesicht, so dass er das Gleichgewicht verlor und nach hinten taumelte. Krycek schoss aus dem Schrank hervor. 

Bevor Scully sich von ihrer Ueberraschung erholen und auf den Mann schiessen konnte, der ihre Schwester, Mulders Vater und beinahe auch Skinner ermordet hatte, hatte der Ratboy Mulder bereits mit seinem gesunden Arm hochgezogen und seinen kuenstlichen Arm um dessen Hals gelegt, so dass Mulder wie ein lebendes Schild vor ihm stand. Krycek legte die Pistole an Mulders Schlaefe.

"So sieht man sich wieder!" kicherte er haemisch. "Ist das Dynamische Duo immer noch unzertrennlich und auf der Suche nach Beweisen? Tja, tut mir leid, aber ich kann leider nicht zu einem Schaeferstuendchen bleiben, Miss Scully. Ich werde erwartet. Legen Sie die Waffe auf den Boden und schieben Sie sie mit dem Fuss zu mir herueber. Andernfalls koennen Sie schon mal den Nachruf fuer ihren werten Partner verfassen. Wie werden Sie ihn darin nennen: Fox oder Spooky Fox?"

Weiss vor Wut, dass dieser Moerder schon wieder entwischen wuerde, gehorchte Scully den Anweisungen.

"Braves Maedchen," lobte Krycek sie mit einer Herablassung, die sie zusammenzucken liess.

Er ging mit Mulder zusammen in die Knie und zwang seinen 'Ex-Partner', die Waffe mit Daumen und Zeigefinger aufzuheben und ihm zu geben. Er steckte sie ein und ging dann rueckwaerts aus dem Zimmer, wobei er Mulder weiterhin festhielt und mit der Waffe bedrohte. 

Kaum waren sie auf der Strasse, da kam auch schon eine schwarze Limousine mit schwarz getoenten Fensterscheiben herangefahren. Sie hielt unmittelbar hinter Krycek, welcher Mulder von sich stiess und ihm aus reiner Boshaftigkeit noch einen Schlag mit seinen kuenstlichen Arm auf den Kopf verpasste, so dass dieser vor Schmerzen halb bewusstlos auf die Knie fiel. 

"Ich habe zwar nur noch einen Arm, bin dafuer aber nicht weniger gefaehrlich. Schau Dir regelmaessig ueber die Schulter, Mulder und schlaf nicht mehr im Dunklen. Du weisst nie, wann Deine Feinde sich dazu entschliessen, endlich mit Dir kurzen Prozess zu machen. Ich wuerde sogar fuer das Privileg bezahlen, wenn ich derjenige sein duerfte, der Dich ins Jenseits befoerdert!" zischte er gehaessig, drehte sich um, oeffnete die Wagentuer und sprang hinein, woraufhin die Limousine davonraste.

"Mulder, sind Sie verletzt?" Scully kam angerannt. 

"Nein, es ist nichts passiert, was nicht ein paar Aspirin und vielleicht auch ein Kuss heilen koennten," scherzte Mulder etwas muehsam. Er hatte stechende Kopfschmerzen.

"Sie werden es also ueberleben, wenn Sie jetzt schon wieder Witze reissen koennen." meinte Scully erleichtert.

"Konnten Sie das Nummernschild des Wagens erkennen, Scully?" fragte Mulder, ohne sich grosse Hoffnungen zu machen.

"Nein, es war voellig dreckverkrustet, tut mir leid." bedauerte Scully.

Innerlich kochte sie vor Wut, dass Krycek erneut entwischt war.

"Mulder, wir muessen den Mord melden!" 

"Ja," sagte er teilnahmslos. Er war enttaeuscht und gleichzeitig unglaublich darueber aufgebracht, dass Krycek ihm schon wieder zuvorgekommen war und ihm dann auch noch hatte entwischen koennen.

XII. Eine halbe Stunde spaeter

Inzwischen waren die Polizei und die Spezialisten der Spurensicherung im kleinen Pfarrhaus angekommen und hatten ihre Arbeit aufgenommen. Da Scully und Mulder sich keine neuen Erkenntnisse von der Untersuchung erhofften, verliessen sie den abgesperrten Bereich und stiegen in ihren Wagen.

Die Wut, die in ihnen hell aufloderte, war real greifbar. Beide waren vereint in ihrem unbeschreiblichen Hass auf den Mann, der ihnen mehr als jeder anderer Leid zugefuegt hatte, der Mann, der in seiner Sucht nach Geld, Macht und eigenem Vorteil selbst ueber Leichen ging und keinerlei Moral oder Respekt vor Menschen und ihren Gefuehlen zu kennen schien, wenn es darum ging, seine Ziele zu erreichen. 

Doch zu diesem sie verbindende Gefuehl mischte sich auch Gedanken, die zwischen Ihnen eine starke Spannung aufbauten. Wie unausgesprochene Fragen hingen sie zwischen beiden. Scullys Frage nach dem Sinn dieser Suche nach einer angeblicher Wahrheit und ihr Glaube, dass nichts es rechtfertigte, Millionen von Glaeubigen mit dieser Wahrheit zu beleidigen stiess auf Mulders nun endgueltig erwecktem Verlangen danach, alles aufzudecken, was einige wenige Machtbesessene so sorgsam zu verbergen versuchten. Aber keiner von beiden sprach auch nur ein Wort waehrend sich Scully durch den Verkehr kaempfte.

Sie hatten etwa die Haelfte ihres Weges zurueckgelegt, als Mulders Handy zu klingeln begann.

"Mulder ... Ahh, Guten Tag, Sir ... wir sind gerade auf dem Rueckweg zum Ihnen, im Pfarrhaus konnten wir nichts mehr ausrichten ... Was? Ein neuer Todesfall, der vielleicht mit unserem zusammenhaengt? Einen Moment, ich schalte auf Freisprechen." 

Mulder drueckte einen Knopf auf seinem Handy und sofort ertoente Skinners im Wagen. 

"Mulder, Scully, es wurde gerade eine halb verbrannte Leiche entdeckt. Die Ehefrau von Professor Rosenberg, der hier in Washington einen Lehrstuhl bekleidet, hat sie vor wenigen Minuten in ihrer Wohnung gefunden. Wir muessen davon ausgehen, dass es sich um ihren Ehemann handelt. Wir wissen es zwar noch nicht genau, aber anscheinend wurde er in seiner Wohnung ueberrascht und von hinten brutal niedergeschlagen. Dann hat der Taeter ihm eine Art Gewand, wahrscheinlich nach einem Design aus dem Mittelalter, angezogen und ihn in der Dusche verbrannt. Fahren Sie augenblicklich zur Wohnung. Ich hoffe, dass sie diesen aeusserst brutalen Mord so schnell wie moeglich aufdecken."

Entsetzt starrten sich Scully und Mulder an. Keiner von beiden bemerkte, wie Skinner auflegte. Nach einigen Sekunden des Schweigen begann Mulder zu sprechen: "Es scheint so, dass sich einige Personen in der kath. Kirche dazu entschlossen haben die Ketzervebrennung wieder einzufuehen". Waehrend Scully sie ihr gesamtes Koennen am Steuer einsetzte, um sie so schnell wie moeglich zum Tatort zu bringen, lehnte sich Mulder in seinem Sitz zurueck und ueberlegte, wie er jetzt weiter vorgehen sollte. Scully hatte ihm ganz deutlich gesagt, dass sie es fuer grundverkehrt hielte, die Schriftrolle zu veroeffentlichen. Und er nahm nicht an, dass dieser brutale Mord irgend etwas an ihrer Einstellung geaendert hatte.

Auch wenn sie es abstritt, so fand sie wohl doch ein wenig Trost in ihrem Glauben. Den konnte er ihr doch nicht nehmen. Sicher ging es vielen Menschen so wie seiner Partnerin. Auch wenn es ein falscher Trost war und auf einer Luege basierte, konnte er ihn all diesen Menschen nehmen?

Was wuerde er selber tun, wenn man ihm sagen wuerde, dass es keine UFOs und Ausserirdischen gebe und all die UFOs, die im Laufe der Jahrzehnte gesichtet worden waren, nur geheime Militaerflugzeuge und die Aliens genetisch mutierte Menschen waren?

Was wuerde er tun, wenn all das, woran er glaubte sich als Luege herausstellen wuerde? Die weitere Verfahrensweise mit der Schriftrolle wuerde er sich also gruendlich ueberlegen muessen!

Sie musste gut versteckt werden, damit die Verschwoerer aus dem Vatikan sie nicht mehr in die Haende bekamen. Vorlaeufig war sie noch sicher bei den Lone Gunmen, aber auf die Laenge der Zeit brauchte er ein besseres Versteck. Auch darueber wuerde er noch nachdenken muessen....

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