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Verrat und Verzeihen

von Juliella

Kapitel 1

Eines Tages hab ich ein Resümee meines Lebens gezogen. Um zu sehen was bleibt. Und das meiste, was ich aufgebaut habe wurde zerstört. Und jetzt, da sich die Dunkelheit senkt, sehe ich … ich habe kein Vermächtnis, das ich hinterlassen werde. Diese stinkenden Worte hallten noch immer in ihrem Hinterkopf. Doch waren das auch die Worte, mit denen er sie irgendwie überzeugen konnte. Dieser qualmende Bastard. Aber zu welchem Preis? Mulder würdigte sie keines Blickes. Sie wusste, dass er spürte, dass sie ihn ansah. Fast schon flehend. Doch statt sie anzusehen, drehte er nur noch weiter seinen Kopf weg von ihr, um ihr zu signalisieren, was er von ihrem Verhalten hält. Demonstrativ abweisend. Dabei wusste sie, wie er sich jetzt fühlt. Wie oft waren hier schon die Rollen vertauscht? Wie oft wusste sie nicht, wo er steckt? Ob er in Schwierigkeiten ist? Ob er gerade ihre Hilfe braucht? Vielleicht sogar ihre medizinische Hilfe? Ob er vielleicht irgendwo in einer dunklen Gasse seinen letzten Atemzug macht? Es war jedes Mal der blanke Horror für sie. Wusste er das denn nicht? Sah er denn nicht, dass er sie schon viele, viele Male in dieselbe Situation gedrängt hatte? Und hat sie ihn je so mit einer derartigen Ignoranz bestraft? Das hier war doch keine Revanche, dachte er das vielleicht? Sieh mich an, dachte sie. Bitte, ich bin gesund, bin wieder hier. Doch nichts. Er kaute kurz auf seiner Zunge und weigerte sich weiterhin, sich ihrem Blick zu stellen. Er ließ sie es unmissverständlich spüren, was er von ihrem kleinen Trip mit dem Raucher hielt. Was er von ihrer Lüge hielt. Würde er es anders sehen, wenn ihm die Bedeutung der Disc gleich klar wird?


„Bitte Jungs.. Prüft noch mal Scullys Kreditkarte. Es muss irgendetwas geben, womit wir sie finden. Nur irgendetwas, ich bin mir sicher wir haben etwas übersehen. Vielleicht hat sie sie jetzt irgendwo eingesetzt!“ Mulders Kopfschmerzen wurden schlimmer. Seitdem sie weg ist, hat er kaum ein Auge zugemacht. Ich muss sie finden, hallte es immer wieder in seinem Kopf herum. Allein der Gedanke, dass sie mit dem Raucher unterwegs ist machte ihn rasend. Ich brauche sie, was bin ich ohne sie? In Gedanken versunken rieb er sich mit Daumen und Zeigefinger zwischen den Augen. Scheiß Kopfschmerzen. Wann würde ihre Mom ihn wohl wieder voller Sorge anrufen und nach Neuigkeiten fragen? Sicher in der nächsten halben Stunde. Ihr letzter Anruf war jetzt schon eine Weile her, eigentlich seltsam, dass sie sich noch nicht wieder bei ihm gemeldet hat. „Ihre Mutter!“ schoss es ihm schlagartig durch den Kopf. Scully würde sie anrufen, sofern sie konnte. Schließlich hat sie ihre Familie als Grund für ihr Verschwinden vorgeschoben und konnte sich denken, dass er als erstes ihre Mom kontaktieren würde. Langley drehte sich zu Mulder um „Hmm?“ Doch Mulder wählte schon Mrs. Scully Nummer als es plötzlich an seiner Tür klopfte. Schnell drückte er auf die kleine rote Taste auf seinem Handy und öffnete seine Wohnungstür. Scully! Sein Herz setzte mindestens 2 Schläge aus und er stieß einen Atemzug aus, von dem er nicht mal wusste, dass er ihn angehalten hatte. Scully stand in seinem Flur, vor seiner Wohnungstür, und das in einem Stück. Lebend und atmend. Er starrte sie an. In dieser kurzen Millisekunde war er glücklich sie wiederzuhaben. Scully starrte zurück. Ihr Blick wechselte von seinem linken zum rechten Auge und zurück. Er hatte das Gefühl, dass sie etwas sagen wollte. Eine Entschuldigung vielleicht? Aber sie blieb stumm. Schnell wich die Erleichterung über ihre Rückkehr in etwas, das er noch nicht genau definieren konnte. Wut war das nächste, was diesem Gefühl gleich kam. Wut mit ein paar Spritzern Enttäuschung. „Hey.“ Sagte Scully schließlich. Er sah das Flehen in ihren Augen, doch so leicht würde er es ihr nicht machen. Stattdessen drehte er sich um und ging in Richtung Wohnzimmer. Seine stumme Erlaubnis die Wohnung zu betreten war alles, was für sie zurückblieb. „Ihr könnt aufhören, Jungs. Sie ist hier.“ Die Gunmen drehten sich gleichzeitig zu Mulder um, der im Durchgang zwischen Flur und Wohnzimmer stehen blieb. Hinter ihm erschien Scully, welche an ihm vorbei ging und sich auf seine Couch setzte. Die Gunmen fragten sie aus zu ihren Erlebnissen in den letzten Tagen und Scully erzählte ihnen alles und händigte ihnen die Disc aus. Das Detail, unter Drogen für ungewisse Zeit weggetreten zu sein, ließ sie jedoch vorerst aus. Während sie sprach sah er sie kein einziges Mal an. Obwohl sie wieder da war, war es ihm unmöglich irgendeine Art von Freude zu zeigen. Es fühlte sich an wie Betrug und er hatte das Gefühl seine Kehle schnürt sich immer fester zu. Sie hat ihm aufs Band gesprochen und einen Notfall in der Familie vorgetäuscht. Einfach so. Sie log ihn an, und zwar ohne zu Zögern. Dabei dachte er eigentlich, dass er ihr Vertrauen genoss. Und dann noch ausgerechnet mit ihm! Diesen rauchenden, berechnenden Mistkerl. Den Mann, den sie nie etwas nachweisen konnten, der aber für alles Übel verantwortlich war. Der, den sie stets bekämpften. Den Teufel höchstpersönlich. Wie konnte sie es wagen. Und er war noch so besorgt und rief sie sofort zurück, er bat sogar Skinner um Hilfe. Doch Scully wollte nicht mal mit ihm reden, als diese mit dem neben ihm stehenden Assistant Director telefonierte. Bedeuteter er ihr denn gar nichts? Er atmete einmal tief durch, doch es beruhigte sein Gemüt keineswegs. Argwöhnisch lauschte er Scullys Erzählungen. Erst die erstaunte Feststellung der Gunmen nach einigen Minuten rüttelte ihn wieder aus seiner Starre. Sie ließ auch Scully abrupt aufstehen und zu den drei Männern eilen. Als sie mit dem Rücken zu ihm stand, wagte er endlich einen weiteren Blick auf sie. Sie schien ehrlich erstaunt über die leere Disc, hatte allen Ernstes angenommen, darauf das Weltallerheilmittel zu finden. Sie hat wirklich geglaubt, dass sie dem Krebskandidaten trauen konnte. Ihre Naivität wunderte Mulder, jedoch verstand er in diesem Augenblick, dass Scully wirklich von den Lügen des Rauchers überzeugt war. Dann drehte sie sich Hilfe suchend zu ihm um und er fühlte sich ertappt. Schnell wich er ihrem Blick aus, da er ihre Verwirrung noch nicht ertragen konnte.


Nein! Das kann nicht sein. Das darf nicht sein. Es soll alles umsonst gewesen sein? Sie hatte all dies auf sich genommen, ihr Leben riskiert, Mulder angelogen… für eine leere Disc? Scheiße, sie war sogar weggetreten. Wer weiß wie lange. Sie war ihm schutzlos ausgeliefert gewesen. Scully hatte eine sehr genaue Vorstellung, wie verbissen Mulder alle Hebel in Bewegung gesetzt haben musste, um sie zu finden. Die Lone Gunmen, klar. Sogar Skinner. Jemand hat auf sie geschossen, nur wie durch ein Wunder hörten die Schüsse auf sie auf. Verdammt. Er soll auf Ewig verdammt sein, dieser Scheißkerl. Zur Hölle mit ihm. Sie hatte ihm geglaubt. Ihr war zum Heulen zumute.
„Hey Leute, wir verschwinden jetzt. Die nächste Ausgabe der Lone Gunmen wartet noch mit sehr viel Arbeit auf uns. Wir werden es nicht erwähnen.“ Erst stand Frohike auf, dann gleichzeitig Langley und Byers. Auch ihnen ist die bedrückende Stimmung nicht entgangen und sie wollten auf keinen Fall dabei sein, wenn hier gleich die Bombe explodieren würde. Fast schon zärtlich strich Frohike beim Gehen Scully noch einmal über den Arm, welche daraufhin versuchte ihn anzulächeln. Doch ihr war nicht nach Lächeln zumute. Dann schnappte die Tür leise ins Schloss und sie war mit Mulder allein. Jetzt müsse er sich mit ihr abgeben. Sie ansehen, ihr antworten.
„Mulder“ fing sie leise an zu sprechen, doch vor lauter Enttäuschung von der leeren Disc wusste sie gar nicht, wie sie anfangen sollte. Dann drehte er sich um und marschierte langsam Richtung Küche. „Auch ein Wasser?“ fragte er sie genauso leise, sodass sie ihn kaum verstehen konnte. Instinktiv ging sie ihm hinterher. „Oder lieber eine Zigarette?“ fragte er etwas lauter. Okay, er wollte kämpfen? Bitte, kann er haben. „Was soll das Mulder? Verstehen Sie denn nicht, worum es hierbei ging? Was ich geglaubt habe zu bekommen?“ fuhr sie ihn unvermittelt an. Sie hatte jetzt genug, wer dachte er denn wer er war? Sofort blieb er stehen und drehte sich auf der Stelle zu ihr um, vergessen war das Vorhaben Wasser für sie beide zu holen. Stattdessen eilte er in großen Schritten auf sie zu und deutete rasend vor Wut mit dem Zeigefinger auf sie während er sprach. „Worum es hierbei ging? Ist das Ihr Ernst? Ich hatte Sie eigentlich für klüger als das gehalten.“ Schrie er und blieb direkt vor ihr stehen und spielte sein Trumpf in Sachen Größenunterschied voll aus. Den Zeigefinger immer noch auf sie gerichtet, stieß er sie nun damit wütend an die linke Schulter. „Sie haben mit dem Teufel ein Roadtrip gemacht und ich soll Sie für diesen Verrat noch beglückwünschen? Ich glaube Ihnen ja, dass Sie gute Absichten hatten, aber doch mit dem Raucher! Sie hätten es mir sagen müssen!“ Verwirrt schaute sie Mulder an, seine Gestalt so dicht über ihrem Kopf wirkte bedrohlich. Plötzlich war er ihr so nah. Der kleine Stich seines Fingers an ihrer Schulter schmerzte ein wenig und sie wusste nicht, ob er je so wütend auf sie war. Wollte er es denn nicht verstehen? Warum war er nur so ein Egoist? Unbewusst griff sie sich an ihre Schulter. „Er hat diesen Jungen gerettet, Mulder. Er sagte … Dieser Kontaktmann… Cobra würde mir ein Heilmittel für alle möglichen Krankheiten überreichen. Ich bin Ärztin, Mulder. Und ja, ich habe ihm geglaubt.“ Er starrte sie an und hatte Schwierigkeiten Worte zu finden. Sie hielt sich immer noch die linke Schulter und er bemerkte erst jetzt, dass er ihr womöglich weh getan hatte. Ein leichter Anflug von Panik überkam ihn. Das hatte er keinesfalls gewollt, niemals könnte er ihr absichtlich weh tun. Auch wenn sie ihm weh getan hat, als sie mit dem Raucher mitgegangen ist. Er konnte den Zeitpunkt jetzt nicht mehr genau bestimmen, aber irgendwo zwischen Donnie Pfaster, der Arktis und dem schwarzen Öl oder ihrem gegenseitigen Geständnis des Anderen Konstante zu sein, hatte er sich bis über beide Ohren in sie verliebt. Leider hatte weder das Protokoll des Bureaus für solche Fälle keine ihm wohlwollend stimmenden Alternativen übrig, noch wusste er, ob sie seine Gefühle überhaupt je erwidern würde. Und bevor sie ihn vor Empörung ganz verlassen würde, entschied er sich lieber unglücklich verliebt zu sein, als sie ganz aus seinem Leben streichen zu müssen. Mulder versuchte tief in den Bauch zu atmen. War es Scully, die ihm einst erzählte, dass das eine gute Übung zum Entspannen wäre? Wie konnte er der Frau, die er liebte nur klarmachen, dass er nicht will, dass sie sich in Gefahr bringt? Dass er sie braucht, wie die Luft zum Atmen. „Ich habe alles auf Band aufgenommen. Ich wollte Sie nicht ausschließen, niemals. Ich dachte Sie wären der Erste, der mich verstehen würde.“ Fügte sie nun etwas leiser hinzu. „Ich habe aber keine Bänder bekommen, Scully.“ Seine Haltung lockerte sich nun wieder, aber seine Augen ließen ihre nicht mehr los. „Sie haben mich angelogen. Sie haben sich geweigert mit mir zu sprechen, als ich in Skinners Büro war, weil sie wussten, dass Sie in Schwierigkeiten waren. Warum wollten Sie nicht mit mir reden? Hatten Sie Angst mich direkt anzulügen?“ Plötzlich konnte sie spüren, wie sich Tränen in ihren Augen bildeten, was sie schnell blinzeln lies, damit er es nicht bemerken würde. Und sie hatte Erfolg damit. „Ich wollte nicht, dass Sie sich Sorgen machen.“ versuchte sie sich zu rechtfertigen. „Aber genau das haben Sie erreicht, Scully.“ Fügte er flüsternd hinzu. Dann brach er ihren Blickkontakt ab und sah erneut auf ihre Hand, die noch immer ihre Schulter hielt. „Hab ich Ihnen weh getan?“ Scully lies ihren Arm an ihre Seite fallen und schüttelte abwesenden den Kopf.
„Ausgerechnet er, Scully!“ Mit diesen Worten ließ er sie stehen und ging in das Wohnzimmer, um sich auf die Couch zu setzten, ganz bewusste nicht auf denselben Platz, auf dem sie vorhin noch gesessen hatte. Er stützte seine Ellenbogen auf seine Oberschenkel und legte seinen immer schwerer werdenden Kopf in seinen Händen ab. Das ist ein einziger Alptraum.
„Er hat mir nichts angetan.“ Plötzlich schrillten alle Alarmglocken in ihm auf. „Was soll das heißen er hat Ihnen nichts angetan?“ Sie drehte sich nun zu ihm und ging auch ins Wohnzimmer. Doch statt einer Antwort, blieb sie demonstrativ mit beiden Händen in den Hüften auf der gegenüberliegenden Seite seines Couchtisches stehen. „Was verschweigen Sie mir?“ Er konnte spüren, wie die Wut wieder in seinen Kopf stieg. Mulder hatte gerade angefangen wieder etwas innere Ruhe zu finden, doch das war jetzt abrupt vorbei. Niemand darf es wagen seiner Scully auch nur ein Haar zu krümmen. Leider war ihre Gestik momentan keine große Hilfe. Allein wie sie dastand brachte ihn zur Weißglut. „Scully, was zur Hölle hat er mit Ihnen gemacht?“
Scully wusste, dass es nun an der Zeit war, ihm auch den Rest zu erzählen. Lügen war zwecklos. „Ich war weggetreten, okay? Ich hab keine Ahnung wie lange, und ob er dafür verantwortlich war, aber als ich aufgewacht bin, lag ich in einem Bett und hatte andere Sachen an. Also hat er auch die Verkabelung gesehen.“ Sie konnte sehen, wie er seine Hände zu Fäusten ballte und hart seine Zähne zusammenbiss, bis sein Kieferknochen an der Wange sichtbar wurde. Dennoch. Er hätte es sofort gemerkt, hätte sie ihn jetzt angelogen. Genauso wie sie jetzt merkte, wie er kaum mit dieser Information umgehen konnte. Und es tat ihr weh, ihn so zu sehen. „Sie hätten ihm niemals vertrauen dürfen.“ „Aber das habe ich nun mal, Mulder. Und es kann nicht mehr ungeschehen gemacht werden. Wollen Sie mich jetzt bis in alle Ewigkei…“ „Und wofür?“ Unterbrach er sie scharf und stand auf, nur noch der Tisch zwischen ihnen. „Sie haben nichts in der Hand, wenn ich Sie daran erinnern darf, Scully! Selbst wenn das mit den Bändern stimmt, wovon ich jetzt mal ausgehe.“ fauchte er zurück. „Sein Büro, ich weiß, wo ich ihn finden kann, damit er uns ein paar Antworten liefern kann.“ „Das glauben Sie doch nicht wirklich.“ Scully konnte seine selbstgefällige Art nicht weiter ertragen. So war er ihr gegenüber noch nie gewesen. Sie hatten schon öfters gestritten, aber das hier war anders. Er war anders, er war augenscheinlich in keinster Weise an einer Schlichtung interessiert. Und das machte sie müde. „Ich kann es Ihnen beweisen. Und dass diese Scheiß Bänder nicht bei Ihnen angekommen sind, ist nicht meine Schuld.“ Dann drehte sie sich um und steuerte Richtung Tür. Entweder folgte er ihr, oder eben nicht.

Als sie das leere Gebäude verließen, wusste sie wieder nicht, wie sie mit dieser erneuten Enttäuschung umgehen sollte. Natürlich war das Büro leer. Genau wie die Disc. Schmerzhaft musste sie lächeln, als sie bei sich dachte, dass das hier Gewohnheit war. Egal was, egal wer oder egal wie viele Monster sie bekämpften. Nach Hause gingen sie stets mit leeren Händen. Wie ein Fluch, der über ihnen lastete. Ohne ein Wort zu sagen stieg sie in Mulders Auto, mit dem sie auch hier her gefahren waren. Er hatte Recht, sie hätte jetzt genauso gut tot sein können. Seit dem Verlassen des leeren Büros hatten sie kein Wort miteinander gewechselt. Sie wollte nicht mehr mit ihm streiten, dafür war einfach keine Kraft mehr übrig. Sie war enttäuscht, dass wieder einmal alles umsonst war. Und jetzt war auch noch Mulder unendlich enttäuscht. Und er war wütend auf sie, das war etwas, was sie kaum ertragen konnte. Er war ihr wichtig. Zu wichtig. Und es machte ihr sehr viel aus, ihn verletzt zu haben. Damit hatte sie nicht gerechnet, zumindest nicht in diesem Ausmaß. Denn in einem hatte der Raucher Unrecht. Sie traute sich sehr wohl ihn zu lieben. Nur nicht es ihm zu gestehen. Was, wenn jetzt alles vorbei ist? Wenn Mulder ihr Verhalten als Hochverrat klassifiziert und mit ihr nichts mehr zu tun haben will? Auch Mulder setzte sich nun hinter das Steuer, schloss die Autotür und startete den Wagen. Als er das Auto in Bewegung setzte, starrte Scully aus dem Fenster. Nach einigen Minuten Fahrt konnte sie diese quälende Stille nicht mehr ertragen und sah ihn an. Sein Blick war stur auf die Straße gerichtet, er machte nicht den Anschein, an irgendeine Art von Kommunikation interessiert zu sein. Bitte sag irgendwas. Dann fing es an leicht zu regnen, passend zu der Stimmung im Auto. „Mulder ich…“ sie hielt es nicht mehr aus. Ignorier mich nicht. „Nicht Scully.“ Schnitt er ihr müde das Wort ab. Sie lehnte ihren Kopf an die Kopflehne und schloss die Augen. „Wissen Sie eigentlich, wie oft Sie mich haben sitzen lassen? Ihre ständigen Alleingänge… Glauben Sie, dass ich das toll finde wenn ich nicht weiß wo Sie stecken?“ „Darum geht es hier, Scully? Wollten Sie es mir heimzahlen?“ jetzt war er wieder hellwach. Eindringlich starrte er sie an. „Nein. Gottverdammt Mulder! Aber auch ich habe mir schon das ein oder andere Mal Sorgen um Sie gemacht, und Sie hat das anscheinend überhaupt nicht gestört mich sitzengelassen zu haben. Habe ich mich da wie ein bockiges Kleinkind verhalten?“ Er konnte es nicht fassen. Kopfschüttelnd blickte er wieder auf die nasse Straße. Ihre Blicke bohrten immer weiter, aber sah sie nicht mehr an. Mulder sah verletzt aus und sie konnte sehen wie sein Gehirn am Arbeiten war. Hatte sie ihm eine neue Sicht auf die Geschehnisse gegeben? Sie wollte ihn nicht an seine Alleingänge erinnern, da sie genau wusste, dass er es dann als eine Art Rache ansehen würde. Erschreckend, wie gut sie ihn kannte. Es versetze ihr wieder einen Stich ins Herz. Er starrte immer noch auf die Straße vor ihm, Häuser und Bürokomplexe flogen vorbei. Sein Schweigen lies wieder Tränen in ihr aufsteigen und sie fühlte einen dicken Kloß in ihrem Hals. Diesmal war es ihr aber egal, ob er sie weinen sehen würde, aber er sah sie ja eh nicht an. Sie hielt es nicht mehr aus. „Bitte halten Sie an.“ Flüsterte sie, denn hätte sie ihre Stimme benutzt, wäre sie gebrochen. Sie konnte sehen, wie er seine Stirn kraus zog und für einen kurzen Moment die Augen schloss. „Ich nehm mir ein Taxi.“ Fügte sie noch überflüssiger Weise hinzu. Dann setzte er den rechten Blinker und bog in eine leere Busspur ein, hielt den Wagen an. Scully schnallte sich ab und wünschte sich nichts mehr, als das er sie aufhalten würde. Aber das tat er nicht. Also öffnete sie die Tür und stieg aus. Kaum aus dem Auto ausgestiegen kullerte die erste Träne ihre Wange herunter, ihre Augen waren rot. Sie ging vor seinem Auto vorbei und wischte sich die Träne ab, in der gegenüberliegenden Querstraße standen einige freie Taxen. Sie wollte nur noch nach Hause.

„Bitte halten Sie an.“ Was? Nein Scully, bitte nicht. Nicht so. Er suchte nach den richtigen Worten, doch er wagte es nicht sie anzusehen. Er schloss kurz die Augen, um sich etwas zu sammeln. Sie würde es sofort sehen, da war er sich ganz sicher. Und dann würde sie wissen, warum er sich wie ein bockiges Kleinkind verhielt. Dann würde sie wissen, dass er bis über beide Ohren in sie verknallt war und deswegen so besorgt um sie war. Und so enttäuscht. Aber sie war nicht seine Ehefrau, sie war weit davon entfernt. Sie wusste es ja nicht einmal. „Ich nehm mir ein Taxi.“ Also hielt er bei der nächstbesten Gelegenheit an und lies sie sich abschnallen, statt sie selber sicher nach Hause zu fahren. Geh nicht, steig nicht aus. Und einen Wimpernschlag später war sie weg. Nein. Immer noch starrte er geradeaus durch die Windschutzscheibe. Und dann sah er sie direkt vor seiner Nase vorbeigehen, sie ging wirklich. Und sie weinte. Fuck. Wegen ihm, er war der Grund für ihre Tränen.
Nachdem er frustriert zu Hause angekommen war, konnte er zunächst keinen klaren Gedanken fassen. Er legte sich auf die Couch und starrte an die Decke, sein Handy fest umklammert. Er weiß nicht, wie lange er schon hier lag, aber das Licht der Straßenlaternen verriet ihm, dass es bereits spät am Abend war. Sie hatte nicht angerufen, genauso wenig wie er. Er legte das Telefon auf dem Tisch ab und rieb sich mit beiden Händen übers Gesicht und stand auf, um nachzusehen, was der Kühlschrank noch alles für ihn bereit hielt. Er machte sich 2 Sandwiches und setzte sich an seinen Küchentisch. Hunger war zwar da, aber der Appetit fehlte gänzlich. Du bist ein jämmerlicher Feigling, dachte er bei sich und biss widerwillig in das Sandwich. Scully hatte ja Recht, warum konnte er sich das nicht heute Nachmittag im Auto schon eingestehen? Ja, er hat sie auch schon viele Male im Stich gelassen. Und im Ungewissen, wo er sich gerade aufhielt und ob es ihm gut ginge. Seine leidenschaftliche Suche bescherte ihm schon so oft einen Tunnelblick, sodass Scully dabei ganz aus seiner Reichweite geriet. Auch er wollte sie nicht kränken mit seinen Alleingängen, niemals. Irgendwann war er sogar davon überzeugt, es wäre sicherer für sie, wenn sie ihm nicht in die allerdunkelsten Ecken folgen würde, schließlich war sie ihm mehr als wichtig. Doch nun musste er sich eingestehen, dass sie vielleicht gerne mitgekommen wäre. So wie er dieses Mal. Er wusste nun, warum sie es getan hatte. Es war ein ehrenwertes Motiv, nicht, um ihn zu ärgern oder zu kränken. Aber warum musste es ausgerechnet der Raucher sein? Das war der Part, der ihn Schwierigkeiten machte. Und die Tatsache, dass Scully ihn angelogen hatte und das alleine durchgezogen hat. Sie war weggetreten, zur Hölle mit ihm. Schutzlos ausgeliefert war sie ihm, wie konnte Scully sich so sicher sein, dass er ihr nichts angetan hatte? Es wurde sogar auf sie geschossen. Das hätte nie passieren dürfen. Jetzt war er es , dem eine Träne die Wange herunterlief. Er hätte sie verlieren können, und er wäre nicht mal an ihrer Seite gewesen. Dann wäre die Person, die ihm alles auf der Welt bedeutete von einer Sekunde zur nächsten für immer aus seinem Leben getreten. Dann wischte er sich die Träne fort, als ihm klar wurde dass er sofort zu ihr muss, damit genau das nicht passiert. Er musste in ihrer Nähe sein, mit ihr reden. In Ruhe, und ohne Vorwürfe. Er wollte heilen, wenn da noch etwas war, was sich heilen ließ. Die Tatsache, dass sie im Auto heute seine Nähe nicht mehr ertragen konnte, bescherte ihm eine Scheißangst. Seine Küchenuhr verriet ihm, dass bereits es kurz vor Mitternacht ist. „Was solls, sie kennt es nicht anders von mir“ sagte er laut zu dem leeren Teller vor ihm auf den Tisch. Lass es noch nicht zu spät sein.

Nach einer gefühlten Ewigkeit im Auto stand er vor ihrem Wohnkomplex. Alle ihre Lichter waren aus. Natürlich waren sie aus. Keiner war so verrückt und fährt um Mitternacht hellwach durch die Gegend. Aber jahrelanger Schlafmangel hatte ihn gelehrt, mit nur wenig Schlaf auszukommen. Vor ihrer Tür überlegte er, ob er einfach klopfen oder sich selbst mit seinem Ersatzschlüssel in ihre Wohnung lassen sollte. Was soll er machen, wenn sie schläft? Kurz dachte er nach, dann würde er auf ihrer Couch bleiben, bis zum Morgen. Er musste mit ihr reden, unbedingt, koste es was es wolle. Leise schloss er die Tür auf und erblickte sofort ihre Schuhe. Sie lagen mitten im Raum, was sehr untypisch für sie war. Aber sie verrieten ihm dafür, dass sie zu Hause war. Es roch noch ein wenig nach gekochtem Essen, sie muss sich auch noch etwas zum Abendbrot gemacht haben. Es roch wirklich lecker. Kurz stellte er sich vor, wie es wohl wäre regelmäßig in den Genuss ihrer Kochkünste zu kommen, statt immer nur die gleichen Sandwiches zu essen. Doch ein Blick auf ihre Küchenarbeitsplatte ließ keinen Zweifel daran, dass auch Scully heute keinen Appetit hatte, denn auf ihrem Teller war kaum ein Bissen angerührt. Ob sie stattdessen gleich ihr Versetzungsersuchen geschrieben hat? Schmerzlich zog er seine Stirn kraus. Vorsichtig schlich er weiter zu ihrem Schlafzimmer, um nachzusehen ob sie schlafen würde. Mit einem kleinen Stoßgebet danke er ihr dafür, dass die Tür einen Spalt offen war. So würde sie ihn garantiert nicht wahrnehmen. Doch dann hörte er sie schluchzen, ganz leise. Erst als er sich immer mehr der Tür nährte, wurde es lauter und eindeutig, dass sie weinte. Nein. Das war zu viel für ihn. Er beschleunigte seine Schritte und drückte rasant die Tür auf und dann sah er sie zusammengekauert auf ihrem Bett liegen. „Scully..“ Sie erschrak so heftig, dass sie einen Satz nach oben machte und sofort aufrecht saß, panisch griff sie nach ihrer Waffe, die sie zuvor auf ihrem Nachttisch abgelegt hatte, was im Mondschein und mit vertränten Augen nicht so einfach war. Doch er war schon fast bei ihr. „Ich bin`s nur Scully, Shh.“ Er fasste sie beim Handgelenk, welche fast schon die Waffe auf ihn hielt und setzte sich im gleichen Zug neben sie auf die Bettkante. Sie begann erst jetzt zu realisieren, was hier eigentlich abging. Mulder ist zu ihr gekommen, er ist wirklich hier. „Shhhhh, ich wollte Sie nicht erschrecken, Scully. Ich bin es, ich bin es bloß.“ Flüsterte er ihr sachte ins Gesicht. Ungläubig sah sie ihn an. Er war wirklich hier bei ihr. „Mulder, ich...“ sie kam nicht weiter, als ihre Tränen wieder ihre Wangen herunterliefen und sie ihre Augen schloss. Vorsichtig zog er sie zu sich heran, immer darauf vorbereitet, dass sie ihn sofort wegstoßen würde. Doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen ließ sie es zu und schluchzte verzweifelt an seinem Nacken. Warum roch er nur immer so gut? Langsam glitt er zu ihrer Hand und nahm ihr die Waffe ab. Sofort nutzte sie ihre neu gewonnene Freiheit, um beide Arme um seinen Hals zu legen und ihn noch fester an sich zu ziehen. Sie wollte ihn nie wieder loslassen. Nachdem die Pistole wieder an ihrem vorherigen Platz war, legte auch er seine Arme um sie und streichelte ganz leicht ihren Rücken. „Shhh..“ versuchte er sie zu beruhigen, es brach ihm das Herz sie so weinen zu sehen, und er dafür verantwortlich war. Dass sie es zuließ, vor ihm zu weinen und sich von ihm dabei halten zu lassen geschah nicht all zu oft. Es überwältigte ihn so sehr, dass auch er gegen seine Tränen ankämpfen musste. Es ist vielleicht noch nicht zu spät dachte er bei sich. Seine linke Hand fing an mit ihren Haaren zu spielen. Er spürte ihr Herz fest an seiner Brust rasen und wie aufgebracht sie noch von ihrer beiden Streit war. Er hätte sich ohrfeigen können, jetzt da er das Resultat schluchzend in seinem Armen hielt. „Du zitterst ja.“ Obwohl das kaum noch möglich war, versuchte er sie noch fester an sich zu drücken, das war das einzige, was sich momentan gut anfühlte. Er war schockiert, dass sie ihr Streit so sehr mitgenommen haben zu scheint. „Ich will mich nicht mir dir streiten, Mulder.“ Sagte sie schließlich. „Ich doch auch nicht. Und erst recht will ich nicht, dass du meinetwegen weinst, Scully.“ „Du warst so wütend, du hast nichts mehr gesagt.“ Flüsterte sie leise an ihm vorbei, als ob sie Angst hätte ein Geheimnis preiszugeben. „Ich weiß, und es tut mir leid. Alles Scully. Wirklich. Ich bin so ein Idiot.“ Es tat unsagbar gut endlich darüber zu sprechen. Ganz langsam spürte er, wie Scully sich wieder entspannte, wie ihr Zittern aufhörte und auch ihr Weinen leiser und weniger wurde. Wie sollte er wissen, dass das das einzige war, was sie in diesem Augenblick gebraucht hat? „Es ist alles gut, bloß kein Streit mehr.“ Mit diesen Worten löste er sich ein klein wenig von ihr, um sie auf die Stirn zu küssen. So, wie sie es schon unzählige Male vorher taten. Dann legte er seine Stirn an ihre und schloss die Augen. Bei dem Gefühl ihm so nahe zu sein, tat sie es ihm gleich. Scully konnte es nur langsam begreifen, dass er wirklich und wahrhaftig hier war, dass er wieder mit ihr reden konnte und ihr auf diese Weise zeigte, dass es alles wieder gut sein werde. Sie wünschte sich nichts mehr, als das es zur Gewohnheit wird, ihn so nah bei sich spüren zu dürfen. „Nimmst du meine Entschuldigung an? Dafür, dass ich dich so oft zurückgelassen habe? Dafür, dass ich heute so ein Arsch war. Dafür dass ich dich aus meinem Wagen aussteigen ließ und du dich meinetwegen schlecht gefühlt hast?“ Sie öffnete die Augen und unterbrach den Kontakt zu ihm, sodass er auch gezwungen war sie anzusehen. „Ja. Wenn du meine auch annimmst?“ Er lächelte sie an als Antwort, natürlich würde er das. Sie hatten beide Fehler gemacht. Ihre roten Augen hörten endlich auf zu weinen und zärtlich strich er über ihre Wange, um sie zu trocknen. „Du hättest tot sein können, Scully. Ich hätte nicht gewusst, was ich dann hätte tun sollen. Ohne dich.“ Plötzlich sah sie es ganz kurz in seinen Augen. Aber so schnell wie es gekommen war, so schnell war es auch wieder verschwunden. Wäre es im Rahmen des Möglichen, dass er für sie genauso empfand? Schnell wich sie seinem Blick aus, als ihr klar wurde, dass sie schon einmal in dieser Position waren. Doch dann kam die Biene. Und damit glitten ihre Hände langsam von seinem Nacken über seine Schultern bis zu seinen Schlüsselbeinen, bis sie sie ganz von ihm nahm und ihn ihrem Schoß ablegte. Das würde sie nicht ein weiteres Mal ertragen. Auch Mulder lockerte daraufhin seinen Griff um sie und blickte stur nach unten. „Wie wäre es, wenn wir uns darauf einigen, keine Alleingänge mehr zu unternehmen?“ fragte sie ihn schließlich. „Bin dabei.“ Lächelte er sie an. Sag es ihr! Jetzt! Aber stattdessen stand er vorsichtig auf. Er hat sie gesehen und mit ihr gesprochen, so wie er wollte. Er war zuversichtlich, dass zwischen ihnen die Wogen wieder geglättet waren, aber er war noch nicht wirklich bereit zu gehen. Ein leichter Anflug von Panik überkam sie. Sag es ihm! Nervös schaute sie von dem Platz, wo er soeben noch gesessen hatte zur Tür und wieder zu ihm zurück. „Geh nicht, Mulder.“ Bitte! fügte sie gedanklich hinzu. Es war raus, sie hatte tatsächlich einmal das gesagt, was sie wirklich wollte. Und es machte ihr augenblicklich Angst. „Ich gehe nirgendwo hin, wenn du es nicht möchtest.“ Mit diesen Worten kniete er sich nieder, direkt vor ihrem Bett, um dann weiterzusprechen. „ Wenn du möchtest, dass ich bleibe, bleibe ich. Und ich möchte es auch gerne.“ Scully Herz klopfte bis zu ihrem Hals. Wie sollte sie ihm verständlich machen, dass sie wollte, dass er sich neben sie legen sollte, statt mit der Couch im Wohnzimmer Vorlieb zu nehmen? Sie sah ihm in die Augen und konnte es wieder sehen. Ganz instinktiv und ohne viel darüber nachzudenken rückte sie rückwärts auf ihrem Bett zu der anderen Seite rüber. Nicht ein einziges Mal verlor sie seinen Blickkontakt, damit sie sofort sehen würde, wenn sich sein Blick in Unbehagen ändern würde. Doch nichts dergleichen passierte. Im Gegenteil, er erhob sich und zog sich seine Jacke und Schuhe aus. Vorsichtig, als wäre es das Kostbarste der Welt, hob er die Bettdecke an und schlüpfte darunter. „Komm her. Damit ich auch im Schlaf weiß, dass du sicher bist.“ Schüchtern lächelte sie ihn an. Nichts mehr als das. „Und damit ich weiß, dass du nicht mehr böse auf mich bist.“ Mit diesen Worten schmiegte sie sich an ihn ran und legte ihren Kopf auf seine Armbeuge ab. Zärtlich legte sich sein rechter Arm um ihre Schulter. Um nichts auf der Welt würde er sie heute Nacht loslassen. Mit der anderen Hand zupfte er die Bettdecke noch ein wenig zurecht, um sie dann auf seinem Bauch abzulegen. „Hört sich wie eine win-win Situation an.“ Versuchte er die Spannung ein wenig aufzulockern. Und es funktionierte, Scully kicherte sogar ein wenig. Er küsste noch einmal ihre Haare und versuchte sich zu entspannen. Ob das überhaupt möglich war, stand auf einem ganz anderen Blatt. Aber zumindest war das hier eine weitaus angenehmere Spannung. Dann merkte er, wie Scully nach seiner linken Hand griff und sie weich festhielt. „Danke“ hauchte sie und er konnte spüren wie sich langsam ihre Muskeln entspannten. Ich hoffe du bist dir hierbei sicher Scully, denn ich kann mir selbst nicht vertrauen. Zärtlich streichelte er ihre Hand solange, bis sie lang und gleichmäßig atmete. Sie war eingeschlafen, und das in seinem Arm. Einerseits konnte er sein Glück nicht fassen, andererseits gab ihm das einen schmerzlichen Einblick in das, was er sich sehnlichst wünschte. Das war es, was er jeden Tag, jeden Morgen und jeden Abend wollte. Sie hat dich in dein Bett gelassen, du glücklicher Mistkerl. Trotz allem. Sie wollte dich hier haben und sie war dabei bei voller Sinneskraft. I want to believe. Und dann überkam auch ihn der Schlaf, viel, viel schneller, als er es gewohnt war.

Das warme Sonnenlicht tanzte auf der gegenüberliegenden Seite des Fensters, als sie ausgeruht die Augen öffnete. Sie hatten sich beide keinen Millimeter bewegt und lagen noch genauso da, wie sie eingeschlafen waren. Mulder hatte tatsächlich in ihrem Bett übernachtet. Und es war wundervoll. Sie fasste noch ein klein wenig fester um seine Hand, was Mulder jedoch den letzten Stoß aus dem Traumland zu geben schien. Sofort bereute sie es, wollte sie doch noch ein wenig länger seine Nähe unbemerkt auskosten. Sie fühlte, wie er sich streckte und ihre Hand zu ihrem Bedauern losließ. Scully hob ihren Kopf, um ihn anzusehen. Seine Augen waren noch immer geschlossen, er sah verschlafen aus, aber dennoch erholt. Das ließ sie lächeln, anscheinend hatte er sich bei ihr sehr wohl gefühlt. „Guten Morgen.“ Flüsterte sie ihm zu und stützte ihren Kopf auf ihrer Hand ab, den Ellenbogen nur knapp neben Mulders Kopf platziert. „Hey.“ Erwiderte er. Es war so einfach, so natürlich. Dann öffnete er die Augen und das erste was er sah, waren ihre strahlend blauen Augen. Wie von selbst fing seine rechte Hand wieder an, ihren Rücken zu streicheln. Es machte sie verrückt. Sie wollte ihn so sehr. Ich liebe dich. Sie sahen sich einfach nur an, Scully wagte es kaum zu atmen. Seine Augen verdunkelten sich, voller Verlangen. Oder täuschte sie sich und alles was sie sah, war ihr versteckter Wunsch ihn endlich zu küssen? Endlich zu spüren? Endlich zu erfahren wie es ist von ihm geliebt zu werden? Unbewusst strich ihre Zunge über ihre Unterlippe. Wenn er so weiter macht, könnte es sein, dass ich meine katholische Erziehung vergesse. Sein Lächeln verschwand langsam aus seinem Gesicht und sein Ausdruck wurde ernster, Scullys Herz begann zu rasen. Mit seiner linken Hand griff er vorsichtig nach ihrer Wange. „Ich hoffe in deinem Schlafzimmer gibt es keine Bienen.“ Oh mein Gott, oh mein Gott. Sie sah, wie er sehnsüchtig auf ihre Lippen starrte und immer dichter kam. Bis sie seine Lippen hauchdünn auf den ihren spürte. Es war nur ein Streifen, ein Hauch von Nichts und er zog sich wieder einige Zentimeter zurück. „Scully, wenn du mich jetzt nicht rauswirfst, weiß ich nicht, ob ich etwas tun werde, was wir vielleicht später noch bereuen werden.“ Sie schüttelte ganz leicht den Kopf. Wie konnte sie etwas bereuen, nach dem sie sich schon so sehr sehnte? Dann begann sie zaghaft zu lächeln. „Ich werde es ganz sicher nicht bereuen.“ „Versprichst du’s?“ „Ja“ kam ihre Antwort prompt. Es war unbeschreiblich, als sie erneut seine warmen Lippen auf ihren spürte. Weich und talentiert. Sie konnte jeden Energiefunken hinter seinem Kuss spüren, seine Hingabe, seine Leidenschaft, seine Gier. Und sie wollte mehr. Mulder richtete sich etwas mehr auf, sodass er Scully sachte zurück in ihr Kissen drücken konnte. Den rechten Arm unter sie vergraben, glitt die andere Hand wieder zu ihrer zurück, um sie zu halten. Dann wurde der Kuss fordernder und er bat stumm mit seiner Zunge um Einlass, den sie ihn nur zu gern gewährte. Wer hätte gedacht, dass Mulder ein so leidenschaftlicher Küsser ist? Er fasste ihre Hand ein wenig fester, als ob er Angst hatte, dass sie sich gleich in Luft auslösen könnte. Doch im Gegenteil, nun stieß auch Scully mit ihrer Zunge in seinen Mund und erforschte dort ihr neues Terrain. Ihre Zungen duellierten sich und sie saugte an seiner Unterlippe, so wie sie es sich schon lange ausgemalt hatte. Das brachte ihn leicht zum Stöhnen und mindestens 1000 Schmetterlinge flatterten in ihrem Bauch und sie musste plötzlich lächeln. Er wollte sie genauso sehr wie sie, das wurde ihr in diesem Moment bewusst. Ihr kleines Lächeln blieb ihm nicht verborgen und er unterbrach den Kuss, um sie anzusehen. Nie war sie schöner als jetzt und er lächelte zurück. Er zog nun seinen rechten Arm unter ihr hervor und verknotete auch diese Hand mit ihrer noch freien Hand. „Du bist wirklich hier, oder? Bei mir, und nicht mehr bei ihm. Das ist echt!?“ fragte er sie fast schon ungläubig. „Ich bin hier, Mulder. Hier bei dir. Und ich möchte nirgendwo anders sein. Küss mich weiter. Bitte.“ flüsterte sie ihm zu. „Bist du sicher, dass du das willst?“ Er wollte ihr letztmalig die Möglichkeit geben, das Ganze hier zu beenden. Etwas verwirrt suchte sie in seinen Augen einen Anflug von Zweifel, hatte er seine Meinung geändert? Sofort bemerkte er Scullys Unsicherheit und entließ ihre rechte Hand, um ihr eine Strähne aus dem Gesicht zu schieben. „Ich muss dir noch unbedingt etwas sagen...“ Ja, er würde es tun. Jetzt. Er atmete noch einmal tief durch. „Ich liebe dich, Scully. Mehr als alles andere auf dieser Welt. Und ich möchte, dass du das weißt.“ Die Zeit schien soeben still geblieben zu sein. Er hatte ihr gerade seine Liebe gestanden! Sag was, Dana! „Und ich liebe dich.“ Sie liebt mich zurück. Womit hatte er sein Glück, diese Frau, bloß verdient? Es war ihm mehr als wichtig seine Gefühle zu ihr offen auszusprechen, bevor es hier auf das Unausweichliche hinauslief. Wieder neigte er sich zu ihr herunter und ihre Lippen verschmolzen miteinander. Fordernder als beim Mal zuvor. Mutiger. Dazu schob er langsam sein linkes Bein zwischen ihre und bekam ein leichtes Keuchen von ihr als Antwort. Sie konnte nun deutlich seine Erektion spüren, die er bisher durch seine Körperhaltung erfolgreich vor ihr verbergen konnte. „Gott, Mulder...“ Scully drückte ihren Kopf weiter in das Kopfkissen, als er von ihren Lippen abließ und sich weiter ihren Hals entlang zu dem kleinen Punkt unter ihrem Ohr küsste. Wieder stöhnte sie zu seiner Zufriedenheit. Zärtlich strich sie mit ihrer freien Hand seine Seite entlang und zog behutsam an seinem Shirt, in dem er geschlafen hatte. Ihre Hand wanderte unter das Shirt und Gänsehaut bildete sich auf seinem ganzen Körper, allein durch ihre Berührung seiner nackten Haut. Sie streichelte über seine empfindlichen Brustwarzen, den Bauch entlang, wobei sie seine trainierten Muskeln spüren konnte. Es war sensationell, aber er hatte sich immer ausgemalt, dass wenn es passieren würde, er sie als erstes verwöhnen würde. Also richtete er sich kurz auf und zog sein Shirt über den Kopf, unter dem er nichts weiter trug. Scullys Blicke auf seiner nackten Haut brannten wie Feuer. Und als sie mit beiden Händen nach seinen Schlüsselbeinen griff, um gleich danach wieder über seine Brust zu streichen, schmerzte seine Erektion schon schmerzhaft gehen seine Jeans. „Berühr mich!“ forderte sie ihn auf. Sein Herz klopfte so sehr vor Erregung und Spannung als er schließlich ihr Shirt anhob. Er sah ihr tief in die Augen, so wie sie sonst auch immer miteinander kommunizierten. Sie wölbte ihren Rücken, um ihn bei seinem Vorhaben zu unterstützen. Als sie schließlich nur mit ihrem Slip vor ihm lag, sog er jeden Leberfleck, jede Sommersprosse, jeden Quadratzentimeter ihrer exquisiten Haut in sich auf. Niemals wollte er diesen Anblick je wieder vergessen. „Du bist wunderschön“ bewunderte er ihren Körper, um sich dann wieder ihren Nacken herunterzuküssen. Scully fasste nach seinem Haar und genoss seine Liebkosungen. Das Gefühl von nackter Haut auf nackter Haut war überwältigend. Nur ein wenig tiefer und er gelange an ihre Brüste. Während er zärtlich an eine ihrer rosa Brustwarzen saugte, massierte er mit der Hand die andere. Sie beugte sich ihm bei diesen Liebkosungen entgegen, wollte, dass er niemals stoppte. „Fühlt sich das gut an, Scully?“ Doch sie konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen. „Scheiße ja. Hör nicht auf!“ Ermutigt von ihren Worten schenkte er der anderen Brustwarze nun die gleiche Aufmerksamkeit. Dabei konnte er spüren, wie erregt sie bereits war. Ihre Atmung war alles andere als gleichmäßig und es törnte ihn mehr an, als er je beschreiben könnte. Plötzlich fühlte er ihre kleinen Hände von seinem Kopf seinen Rücken entlang gleiten und an seinem Hosenbund fummeln. Er konnte ihre Erregung bereits riechen und es machte ihn wahnsinnig. Nur ein paar Küsse und sie war schon bereit für ihn. Warum haben sie nur solange gewartet? „So ungeduldig, Agent Scully?“ forderte er sie heraus. Dann lies er seine Hände an ihren Innenschenkeln entlang gleiten und suchte nach ihren Augen. Sie hielt seinem Blick stand, das Verlangen stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie spreizte ihre Beine für ihn, legte ihren Kopf zurück ins Kissen und wartete voller Sehnsucht auf das, was gleich kommen würde. „Du ahnst gar nicht, wie lange ich das schon will.“ sagte er mit tiefer Stimme und strich mit seinem Daumen über ihren Slip. Immer wieder. Genau dort, wo sie ihn gerade am meisten wollte. Er platzierte darauf leichte Küsse auf ihren Schenkeln und konnte hören wie sie scharf die Luft einsog. Er wanderte nun mit seinem Zeigefinger unter den dünnen Stoff, der von ihrer Erregung ganz durchnässt war, und rieb über ihre Klitoris. Hin und her, hin und her. Dann etwas fester. „Ahhh“ stöhnte sie laut auf. Genau da, genau da, genau da. Sie griff rechts und links von sich in das Laken um sich irgendwo festhalten zu können. Fasziniert von der Reaktion ihres Körpers auf seine Berührungen zog er kleine Kreise um ihre empfindlichste Stelle. Scully wölbte ihren Körper nach oben und begann langsam und ganz leicht nur mit ihren Hüften zu kreisen. „Mmmmm…“ Sie keuchte bereits und es machte Mulder enorm an. Dann lies er zwei Finger in sie hineingleiten und Scully schrie auf. „Mulder! Ja.“ Sie stöhnte, unfähig noch ganze Sätze zu bilden. Mulders Penis stieß nun schmerzhaft gegen seine Jeans und er öffnete mit seiner freien Hand schnell die Knopfleiste seiner Hose und schob sie so weit er konnte über seine Hüften. Dann widmete er sich wieder voll und ganz Scullys feuchter Mitte und massierte ihre Innenwände. Er begann wieder damit kleine Küsse auf den Innenseiten ihrer Schenkel zu platzieren und nahm seine Hand aus ihrem Slip. Sofort stieß Scully einen bedauernden Ton aus, hatte Schwierigkeiten ihre Atmung unter Kontrolle zu halten. Er konnte sein Glück nicht fassen, dass er sich in dieser Position befand. Dass sie sich ihm je so verletzlich hingeben würde. Er legte seine Hände auf ihren Bauch und streichelte zärtlich nach unten. Seine Finger kreisten ein wenig. Sie hinterließen dabei eine feuchte Spur auf ihrer Haut, welche er sofort mit seiner Zunge ableckte. Sie schmeckte wundervoll. Als seine Hände den Bund ihres Slips erreichten, schob er langsam seine Daumen darunter. Sie hob ihre Hüften an, um ihn zu unterstützen und dann lag sie vollkommen nackt vor ihm. Er zögerte nicht lange und streichelte wieder ihre Innenschenkel hinauf und legte dabei ihre Beine auf seinen Schultern ab, um sie in Position zu halten. Er hatte nun lange genug gewartet. Gierig leckte er ihre nasse Spalte entlang, was sie erneut laut seufzen lies. Dann stieß er mit seiner Zunge in sie hinein und leckte bis zu ihrer empfindlichste Stelle hoch und sah im gleichen Augenblick zu ihr nach oben um ihre Reaktion darauf einzufangen. Sie zog wie wild an ihrem Laken und er fühlte sich bestätigt. Dann wiederholte er das Gleiche nochmal und nochmal, um danach mit seinem Daumen über ihre Klitoris zu streichen, und dann um sie herumzukreisen, was Scully immer mehr stöhnen lies. Komm für mich, Scully. Er erhöhte den Druck mit dem Daumen und die Geschwindigkeit seiner Zunge. Sie schmeckte so unglaublich gut. Seine Blicke ließen sie nicht ein einziges Mal los. Sie so zu beobachten hätte er sich nie zu träumen gewagt. Den Kopf von einer Seite zur nächsten drehend stöhnte sie immer schneller und dann er nahm ihr Nervenbündel zwischen Zeigefinger und Daumen und rollte sie dazwischen hin und her. Das war alles, was sie brauchte, um über die Schwelle der Ekstase katapultiert zu werden. „Mulder.“ schrie sie mitten auf ihrem Höhepunkt, den Rücken durchgebeugt. Das war das Schönste, was er je gesehen hatte. Zärtlich leckte er durch ihre Spalte, er konnte sie noch immer Beben spüren, als ihr Orgasmus langsam nachließ. Er streichelte die Innenseiten ihrer Schenkel, und lies ihr Zeit, wieder langsam zurückzukehren. Als sie sich wieder zu erholen begann, setzte er kleine Küsse auf ihre Locken und arbeitete sich langsam nach oben. Vorbei an der Narbe an ihrem Bauch, durch das Tal ihrer Brüste hinauf zu ihrem Hals. „Ich liebe dich.“ hauchte er, als er wieder auf Höhe ihres Gesichtes war. Sie strahlte ihn an. „Nur für den Fall, dass du es vergessen hast.“ fügte er schelmisch hinzu bevor ihre Lippen wieder aufeinandertrafen. „Wow, das war.. wow.“ Waren ihre ersten Worte, nachdem sie sich wieder gefasst hatte. Sie streichelte zärtlich die Haut hinter seinem Nacken und ihre Lippen verließen seine, um seine Wange entlang seinen Hals und Brust zu küssen. Mulder war zufrieden mit sich, dass er ihr das geben konnte, was er schon so lange zu geben bereit war. Dann spürte er, wie sie mit den Füßen seine halb heruntergezogene Hose weiterschieben wollte. Als ob das klappen würde. Aber sie war so klein, dass sie mit den Armen nicht so weit ankam. „Kann ich vielleicht behilflich sein?“ Sie kicherte ihn an, als sie merkte, wie absurd ihm das vorkommen musste. Scully kann kichern! Schnell half er ihr, sich all seiner Sachen zu entledigen, wozu sie ihre Küsse unterbrechen musste. Sie nutzte diese kleine Unterbrechung, um ihm tief in die Augen zu sehen. „Lass mich nicht warten, Mulder.“ Flüsterte sie ihm zärtlich entgegen. Es gab nichts, was sie jetzt mehr wollte, als ihn endlich in ihr zu spüren. Er griff erst nach ihrer rechten, dann nach ihrer linken Hand und stützte sich an ihren Seiten auf seinen Ellenbogen ab, um sie nicht zu erdrücken. Sein Herz raste wie wild, keinesfalls wollte er etwas falsch machen, was sie ihre Entscheidung bereuen ließ. Er verknotete neben ihrem Kopf ihre Finger miteinander und sank langsam auf sie herab, Haut an Haut, den Blickkontakt nie abreißen lassend. „Du hast keine Vorstellung davon wie sehr ich dich wi.. ahhh, Mulder.“ stöhnte sie, als sie die Spitze seiner steinharten Errektion an ihrem Eingang spüren konnte. Sie schloss ihre Augen und wollte ihn nur noch in sich fühlen. Und er wollte sie nicht noch einmal darum flehen lassen. „Scully...“ flüsterte er, als er in einem Zug vorsichtig in sie eindrang und er fühlen konnte, wie sehr er sie dehnte. Er küsste ihre Nasenspitze und versuchte sich zu konzentrieren. Sie stieß die Luft aus, welche ihre Lunge vor Anspannung angehalten hatte. „Tu ich dir weh?“ Er hatte nur eine leise Ahnung wann Scully womöglich zuletzt mit jemandem geschlafen hat. Es war sicher lange her, wie bei ihm. Und er war sich seiner Größe durchaus bewusst. Scully war so verdammt eng, es fühlte sich für ihn an wie im Himmel. Dennoch konnte er nicht anfangen sich zu bewegen, ohne zu wissen, dass sie okay ist. „Nein. Es ging mir nie besser.“ Als sie wieder ihre Augen öffnete, fing er an, ganz langsam in sie zu stoßen, immer noch ängstlich sie bis zur Schmerzgrenze zu dehnen und ihr somit zu schaden. Keine Worte konnten beschreiben, wie er sich gerade fühlte. Er umklammerte ihre Hände und hielt sie, als hinge sein Leben davon ab. Er wurde etwas sicherer und bewegte sich nach jedem Stoß ganz aus ihrem Körper, genoss dabei das typische Geräusch, welches dadurch entstand und wie eng sie um ihn war, als er wieder in sie hineinstieß. Scully wölbte ihren Oberkörper ihm entgegen und er wusste nicht, ob es ein schöneres Gefühl gab, ihren nackten Körper gegen seinen eigenen gepresst zu fühlen. Er lehnt sich zu ihr runter und küsste ihre Wange entlang zu ihrem Ohr, wo er vorsichtig ihr Ohrläppchen zwischen seine Zähne nahm. „Schneller“ kommandierte sie ihn und er befürchtete, dem Druck nicht länger Stand halten zu können. Auf keinen Fall wollte er sich blamieren oder sie enttäuschen, auch wenn es bereits 1:0 für sie stand. Sie verknotete ihre Beine hinter seinem Rücken, um ihn so dicht und tief wie möglich zu halten. Das allein hätte schon gereicht, um ihn auf der Stelle kommen zu lassen, und er stieß immer wilder in sie hinein. Immer und immer wieder. Mulder stoppte seine kleinen, leichten Küsse an ihrem Ohr, damit er freier atmen konnte, und stöhnte immer lauter. Er war so kurz davor, dass er die Augen zusammenkniff, in der Hoffnung sich besser konzentrieren zu können. „Scully..“ flehte er. Er hatte das Gefühl in jedem Moment explodieren zu müssen, gerne hätte er ihr erstes gemeinsames Mal viel ausdauernder hinausgezogen, doch sein letzter Sex war einfach zu lange her. Scully drückte mit ihren Schenkeln gegen ihn, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Mulder hob seinen Kopf und sah sie an. Die pure Erregung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Er nahm an, dass sich auch bei ihr jetzt wieder ein Orgasmus aufbaute. Er konnte spüren, wie schnell ihr Herz raste und ließ ihre Hände frei, nur um mit einer Hand zwischen ihnen zu reichen und sie an ihrer süßesten Stelle zu reiben. Er fühlte ihre heiße Atemluft in seinem Gesicht, als er mit zwei Fingern um ihre pochende Klitoris strich. „Noch schneller“ Und er tat, wie sie ihm befahl. Wie als Belohnung konnte er sehen, wie sie ihre Augen schloss und ihren Mund öffnete. „Ngh, ngn M-Mulder, Oh mein Gott!“ Ihre Worte wanderten direkt in seinen Penis und er beschleunigte seine Bewegungen ein letztes Mal, seine noch freie Hand stützte er dabei neben ihr auf, um festeren Halt zu gewinnen. Scully zog ihre Augenbrauen kraus und dehnte ihren Kopf so weit wie möglich nach hinten, streckte ihm ihre Kehle entgegen, als sie ihren zweiten Orgasmus erreichte. „Oh Goooooott“ schrie sie, als sie noch härter kam als nur wenige Minuten davor. Dieser Anblick war wie eine Erlösung und er stieß noch einige Male hart in sie. „Fuck, Scullyyy!“ Er schloss seine Augen und senkte seinen Kopf auf ihre ausgestreckte Kehle, als er sich heiß in ihr ergoss.
Keiner rührte sich von ihnen, sie waren erstmal nur mit atmeten beschäftigt. Er hob seinen Kopf und öffnete die Augen, damit sie die nun sicherlich unangenehme Streckung zurücknehmen konnte, was sie unverzüglich tat. Zärtlich fuhr er ihr durch ihr sonst so perfektes Haar, betrachtete jeden Winkel ihres Gesichtes. Ihre wunderschönen Augen sparte er sich bis zum Schluss aus. Dann zog er seine andere Hand, die noch immer auf ihrem Geschlecht ruhte, hervor und stütze sich in die Matratze ab, um ihr ein wenig mehr Platz zum Atmen zu geben. „Ich dachte immer, dass die Welt aufhören würde sich zu drehen, sollten wir beide jemals miteinander Liebe machen.“ Sie begann zu schmunzeln als sie seine süßen Worte hörte. Er unterbrach für einen kurzen Moment den Blickkontakt, als er fühlte, wie er wieder langsam aus ihrem Körper glitt. Scully spürte sein warmes, dickflüssige Serum an ihren Schenkeln hinunterlaufen und als er sie entschuldigend ansah, lächelte sie ihm ihr schönstes Lächeln entgegen. „Für mich hat sie es, zumindest für einen kurzen Moment.“ Dann hob sie ihren Kopf, um erneut in einen langen, müden Kuss zu enden. „Dann bereust du es nicht? Du wirfst mich jetzt nicht aus deinem Bett und kündigst beim FBI, damit du mich nie wieder sehen musst?“ Verspielt sah sie ihn an. „Was wäre das für eine Verschwendung!“ Sie fasste nach seinem Gesicht und erwiderte dann wieder ernster: „Ich würde es stattdessen gerne auf mich zukommen lassen, das mit uns, wenn du auch dazu bereit bist.“ Ihre Daumen streichelten seine Wangen. „Das bin ich, Scully. Das bin ich.“


Ende
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