World of X

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Tell me a Secret

von Teresa Bishop

Kapitel 1

Taschentuch-Warnung!!!
Sie waren mal wieder auf einer dieser monotonen Überwachungen, die wahrscheinlich sehr schnell ins nichts führen würde. Nach sechs langen Nächten, in denen der Verdächtige nichts auffälliges getan hatte, fingen Mulder und Scully an, sich an ihre gegenseitige Gesellschaft zu gewöhnen. Sie fühlten sich sogar noch wohler als sonst mit ihrem Spott und den Anspielungen. Um sich die Zeit zu vertreiben, sprachen sie über alles und jeden. Zuerst waren es triviale Dinge wie die Lieblingsfernsehsendungen aus der Kindheit ... war Batman wirklich in Catwoman verliebt? Wer war cooler, der Riddler oder der Joker? Dann wärmte sich die Stimmung etwas auf und sie versuchten, die Lieblingsfarbe des anderen zu erraten, das Lieblingsessen, Lieblingsfilm, Lieblingsmusik ... Sie waren wirklich überrascht, wie wenig sie eigentlich übereinander wussten, nachdem sie so lange so eng zusammengearbeitet hatten. Diese Entdeckungen reichten Mulder noch nicht und er malte sich eine Möglichkeit nach der anderen aus, wie er seine Partnerin dazu bewegen könnte, ihr kleinen Geheimnisse zu enthüllen. Sie hatten noch nie vorher so miteinander geredet. Zumindestens nicht so lange. Mulder hatte das Gefühl, dass er Scully wirklich erreichte und dass die Mauern endlich fielen.

Er freute sich, dass er Scully nach zu vielen Wochen das erste Mal wieder zum Lächeln und Lachen bringen konnte. Sie hatte in den Jahren, in denen er sie kannte, so viel durchmachen müssen ... so viele Tragödien, so viel Schmerz. Die Folgen, die das für sie hatte waren herzerweichend offensichtlich für ihn. Angefangen bei der dunklen Kleidung, die sie jetzt ausschließlich trug bis hin zu der gequälten Traurigkeit in ihren Augen war Scully eine veränderte Frau. Sie wurde unbeugsam und hart als Wunde um Wunde ihre Psyche marterte. Ihr Körper war erschöpft von zu vielen Schlachten und ihr Herz war in ein Leichentuch aus ewigwährender Dunkelheit gehüllt, aber ihr Geist weigerte sich, den Kampf aufzugeben. Er bewunderte ihre innere Kraft und die hartnäckige Entschlossenheit ihrer Seele, die Oberhand über alle Widrigkeiten zu behalten.

Er hatte früher geglaubt, das Leben von Fox Mulder wäre ein gemeiner Scherz des Universums, um die Götter des Schicksal zu unterhalten ... er glaubte das immer noch in gewisser Weise. Nur jetzt, da er gesehen hatte, was das Schicksal für seine Partnerin bereithielt, fand er es schwieriger, über sein eigenes Unglück zu lamentieren. Scully musste so viel mehr ertragen als er. Welches Recht hatte er, sich zu beschweren? Also war jedes Mal, wenn er die Möglichkeit hatte, sie für einen Moment aufzuheitern, die Last ihrer Niedergeschlagenheit für eine kurze Zeit von ihren Schultern zu heben, sein Geist bis zur Überdrehtheit angekurbelt.

Dies war einer dieser seltenen glücklichen Augenblicke, die sie teilten. Scullys leichtes Lachen füllte das Auto wie süße Musik.

"Oh, Mulder..." seufzte sie und wischte sich eine Träne aus den Augenwinkeln, während sie versuchte, wieder zu Atem zu kommen. "Das war bestimmt die komischste Story, die ich je gehört habe."

"Schön zu wissen, dass dich meine Collegeanekdoten amüsieren, Scully." Er drehte sich in seinem Sitz, bis er sie ansah. Er wollte keinen Moment ihres Glücks versäumen. "Also .. jetzt habe ich dir mein großes Geheimnis erzählt, ist es jetzt nicht an der Reihe, dass du mir deins erzählst? Ich glaube, das Spiel funktioniert so."

Sie nickte. "Ich denke, das ist so."

"Okay. Erzähl, Agent Scully."

Ihr Lächeln verschwand, als sie über seine Bitte nachdachte. Ihr größtes Geheimnis? Etwas, dass sie bisher noch niemandem erzählt hatte? Sie wusste, was dass war, aber sie wusste nicht, ob sie bereit war, es mit jemandem zu teilen, selbst mit ihrem besten Freund. Es war so persönlich und entblößend. Eine Möglichkeit, die Plätze in Scully zu sehen, wo sie keine Besucher erlaubte. Konnte sie jemandem so viel von sich selbst anvertrauen? Sie sah in sein Gesicht und überlegte kurz ... sie musste jemandem vertrauen. Und Mulder würde es sicher besser als irgendjemand sonst verstehen.

Er sah, wie die Freude von vorher von ihrem Gesicht verschwand. Verdammt! Er wollte ihr nicht die Laune verderben. "Hey Scully, das ist keine große Sache. Du musst es mir nicht erzählen."

"Nein, Mulder, ich möchte es. Ich muss es jemandem erzählen. Und ich denke nicht, dass ich das jemand anderem als dir erzählen kann."

Ihre Worte zogen ihn näher. Er reagierte sofort, als sie seine Hand nahm. Mit einem leichten Druck dankte er ihr für ihr Vertrauen und ermutigte sie, weiterzumachen.

Nicht in seiner wildesten Phantasie wäre er auf das vorbereitet gewesen, was sie als nächstes sagte.

"Ich habe fast Selbstmord begangen."

Mulder versuchte angestrengt, seinen Schock und die Bestürzung nicht allzu offensichtlich zu zeigen, als sie ihn ansah und auf seine Reaktion wartete. Er würde nicht über sie urteilen ... zur Hölle, er konnte sie nicht beurteilen ... er war mehr als einmal selbst so weit gewesen. Trotzdem war das Scully, die stärkste Person, die er je getroffen hatte.

Da ihm völlig die Worte fehlten ... er war nicht sicher, ob er hätte sprechen können, selbst wenn ihm die richtigen Worte eingefallen wären ... nahm Mulder ihre Hand einfach ein wenig fester in seine und wartete, dass sie fortfuhr.

"Es passierte direkt nach Emily." Sie schloss ihre Augen in Erinnerung an ihre tote Tochter, das engelsgleiche Gesicht, das sie anflehte, ihrem Leiden ein Ende zu machen. "Ich konnte nicht durch den Schmerz hindurchsehen. Es war so viel davon auf einmal .. Weihnachten ohne Melissa, ich musste meine Unfruchtbarkeit meistern, während Tara und Bill ihr Baby erwarteten. Mir wurde klar, dass mich alle aus der Familie bemitleideten. Ich fand Emily und entdeckte, dass sie tatsächlich meine Tochter war und all die Verwicklungen, die damit zusammenhingen, dein Geständnis darüber, was während meiner Entführung mit mir passiert war, ich musste mit Emilys Krankheit fertig werden und dem Gefühl der Hilflosigkeit, als ich sie sterben sah ... es war schwer genug, das als Arzt mit anzusehen, aber als ihre Mutter ... ich habe innerlich geschrieen. Ich kann nicht beschreiben, welche Wut und welchen Verlust ich empfand, als ich den kleinen Sarg öffnete und herausfand, dass sie ihre Leiche weggenommen hatten ... Sie haben sie mich noch nicht einmal begraben lassen, Mulder!" Ihre Stimme brach und die ersten Tränen begannen an ihren Wangen hinabzulaufen.

Sie atmete tief ein und aus, um ihre Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen. Sie wollte nicht in Mulders Gegenwart zerbrechen. Ihrer Meinung nach hatte er diese Seite an ihr schon zu oft gesehen.

"Wie auch immer" fuhr sie fort "Mein Leben war plötzlich nichts weiter als Schmerz, wohin auch immer ich blickte. Und ich fühlte mich total und völlig allein. Ich habe keinen anderen Ausweg gesehen."

Mulder zuckte zusammen bei dem Gedanken, dass Scullys Verzweiflung so absolut geworden war, dass sie das Gefühl hatte, der Tod sei ihre einzige Möglichkeit. "Ich wollte für dich da sein. Warum hast du mich nicht zu dir gelassen?"

"Ich konnte nicht, Mulder. Ich hatte nicht die Kraft, meine Ängste zu bewältigen. Ich habe mich immer davor gefürchtet, Menschen zu nahe an mich heranzulassen ... mich anderen zu öffnen. Ich denke das kommt aus meiner Kindheit, den ständigen Umzügen von Ort zu Ort. Ich hatte nie eine beste Freundin bis ich aufs College ging. Melissa war immer diejenige, der ich vertraute. Ich wusste, sie würde immer für mich da sein ... hmpff." Sie lächelte ihn melancholisch an. "Schätze ich hatte Unrecht , nicht?"

Er wollte sie festhalten und sie trösten, aber er wusste, dass sie ihm noch mehr zu sagen hatte. Es war wichtig für sie, dass er ihr jetzt zuhörte.

Mulders freundlicher Blick traf sie und Scully nutzte einen kurzen Moment, um Trost in der Zärtlichkeit zu finden, die sie dort sah. Dann kehrte sie zu ihrer Geschichte zurück und richtete ihren Blick auf das Armaturenbrett.

"Es war Januar und das Wetter war ungewöhnlich warm für DC. Ich habe auf Schnee gewartet, aber alles was tagelang fiel war Regen. Ich kann mich erinnern, dass ich dachte, wie symbolisch es war, dass der Regen draußen nicht aufhörte und der Regen drinnen nicht aufhörte... Seit dem habe ich mich an die häufigen Sturmfronten gewöhnt, die auftreten." Sie versuchte bei diesem Witz zu lächeln, aber es war alles zu wahr, um wirklich lustig zu sein.

"Um mit dem Vergleich fortzufahren, ich fühlte mich, als wenn ich plötzlich mitten in einem Hurrican wäre ohne Schutz finden zu können. Es wurde unmöglich, die Mächte zu bekämpfen, die gegen mich arbeiteten. Ich wollte nur noch, dass mich der Wind mitnahm und aufs Meer wehte."

"Als ich das erste Mal bemerkte, dass ich ernsthaft überlegte, mir das Leben zu nehmen, war ich erschrocken. Ich bin zu deinem Apartment gefahren, aber ich konnte mich nicht überwinden, hineinzugehen. Ich saß stundenlang draußen im Wagen und versuchte die Courage zu finden, dir zu sagen, was ich fühlte und dich um Hilfe zu bitten.

Irgendwann kamst du in Sportkleidung aus dem Haus, Basketball unter dem Arm. Ich wollte dich aufhalten, aber ich habe dir nur zugesehen, wie du in deinen Wagen gestiegen und weggefahren bist. Es war zu diesem Zeitpunkt, als mir bewusst wurde, dass ich meine Entscheidung schon getroffen hatte. Deswegen konnte ich dir nicht gegenübertreten ... weil ich nicht hätte Lebewohl sagen können."

Mulder hatte seine Stirn auf das Lenkrad gelegt und bemühte sich, zu begreifen, was sie ihm erzählte. Das schlimme Gefühl in seinem Bauch wurde immer schlimmer, je tiefer sie ihn in ihre traurige Geschichte hineinzog. Sie hatte ihn gebraucht aber konnte nicht fragen ... wie typisch Scully. Und wie typisch Mulder, dass er es nicht gewusst hatte. So nah sie sich waren, nach allem, was sie gemeinsam durchgemacht hatten, und er konnte nicht sehen, dass seine beste Freundin an der Schwelle zum Selbstmord stand. Wie verflucht blöd war er gewesen, fragte er sich.

"Ich habe meinen Mutter auf dem Heimweg angerufen. Ich wollte nur noch ein letztes Mal ihre Stimme hören. Ich habe aufgelegt, nachdem sie ‚Hallo' gesagt hatte. Ich wusste, dass sie es wissen würde, wenn ich versuchen würde, mit ihr zu reden und ich wollte nicht, dass jemand versuchte es mir auszureden, nachdem ich mich dazu entschlossen hatte. Ich ging in die Kirche in der Nähe meines Apartments und sprach ein paar Gebete für meine Familie und für dich, Mulder. Ich habe nicht für mich gebetet. Ich wusste, dass ich meine Seele dem Fegefeuer übergeben würde mit dem, was ich zu tun beabsichtigte. Ich wagte es nicht, um Vergebung für die Sünde zu bitten, die ich begehen wollte."

"Als ich schließlich nach Hause ging, war es dunkel. Ich erinnere mich, eine lange Zeit draußen im Auto gesessen zu haben und zu überlegen, wie ich es tun würde. Etwas gewaltsames war mein erster Gedanke, als schauriger Ausdruck meiner inneren Wut. Je schrecklicher der Schauplatz meines Todes, desto besser... Pulsadern aufschneiden kam mir in den Sinn ... das viele Blut."

Mulder fühlte sich krank bei dem Gedanken daran. "Scully..." Er schüttelte seinen Kopf um das schreckliche Bild loszuwerden, das sie dort erzeugt hatte.

"Ich weiß. Ich wollte nicht, dass du oder meine Mutter das sehen musste. Selbst eine Kugel durch den Kopf wäre zu unordentlich gewesen, entschied ich irgendwann. Schließlich blieb nur eine hübsche friedliche Überdosis. Nicht unbedingt das, was ich ausdrücken wollte, aber der Effekt wäre letztlich der gleiche. Ich hatte immer noch eine reichliche Menge an Schmerzmitteln von meinem Kampf mit dem Krebs übrig. Mehr als genug, um mich umzubringen."

"Ich entschied mich, keinen Abschiedsbrief zu hinterlassen. Jeder, der mir etwas bedeutete würde wissen, warum ich es getan habe. Und ich wollte keine Kopie meiner privatesten Gedanken in einem Ordner irgendeine Polizeireviers oder im Bureau, damit SIE es in die Hände bekommen und ihr krankes Vergnügen daran haben, es zu lesen."

"Dann hatte ich den Eindruck, ich hätte alle wichtigen Entscheidungen getroffen. Ich stieg aus dem Auto und ging lange im Regen spazieren. Ich war zu betäubt um mich darum zu kümmern, dass ich bis auf die Haut durchnässt und mir eiskalt war. Es war ein total eigenartiges Gefühl, Mulder. Ich habe mich gefühlt, als wäre ich schon tot, als wenn ich nicht mehr länger in die Welt um mich herum gehören würde. Je weiter ich lief, umso mehr vergrub ich mich in mir selbst ."

"Als ich in mein Apartment zurückging, war ich völlig in mich selbst zurückgezogen. Mir war sehr stark jeder Atemzug und jeder Herzschlag von mir bewusst ... aber nichts anderes. Ich erinnere mich nicht daran, wie ich dahingekommen bin oder wie ich den Schlüssel benutzte, um hereinzukommen, oder dass ich den Playback Knopf des Anrufbeantworters drückte, wie ich es immer tue, wenn ich zur Tür hereinkomme.

Sie war einfach da, ganz plötzlich ... deine Stimme. Sie schreckte mich aus meiner Trance. Ich schaute mich tatsächlich in meinem Apartment um und erwartete, dich zu sehen, bevor mir bewusst wurde, was ich getan hatte. Ich erinnere mich noch genau daran, was du sagtest ... 'Hey Scully, ich bin´s. Ich habe gerade darüber nachgedacht, was du gestern darüber gesagt hast, dass du wünschtest, es würde schneien und ... ich habe mich gefragt, ob du morgen gerne mit mir in die Berge fahren würdest. Ruf mich an, wenn es dich interessiert. Wenn nicht, sehen wir uns am Montag auf Arbeit.'"

"Ich habe einfach angefangen zu weinen und konnte nicht aufhören. Ich spielte diese verdammte Nachricht wieder und wieder und wieder ... und sagte mir ständig 'lass los .. lass los ...lass los'"

Mulder konnte es nicht länger ertragen. Er reichte zu ihr hinüber und zog sie in seine Arme. "Niemals ... lass niemals los." Er flüsterte es in ihre Haare, als er sie so eng wie er konnte an sich drückte. Er zitterte und konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. Er hatte sie fast verloren und hatte es noch nicht einmal gewusst. Die Tatsache, dass er all dem gegenüber so blind war, ängstigte ihn mehr als es irgendetwas anderes jemals getan hatte.

"Ich habe mir deine Nachricht angehört, bis die Sonne aufging." Sie lachte kurz durch ihre Tränen. "An dem Morgen schaute ich aus dem Fenster und es hatte aufgehört zu regnen ... und ich war immer noch am Leben."

"Ich konnte dich nicht loslassen, Mulder. Ich wollte dich nicht verlassen. Ich habe daran gedacht, wie sehr ich dich verletzen würde, wenn ich mir das Leben nehmen würde und ich konnte dir das einfach nicht antun. Du bist mein Grund zum Leben ... der, den ich nicht loslassen konnte."

"Es tut mir leid ..." sagte er und setzte sich wieder zurück. " ... leid, dass ich es nicht gewusst habe. Ein verdammt toller Psychologe bin ich. Der Mensch, der mir am nächsten steht, war selbstmordgefährdet und ich hatte keine Ahnung." Er schüttelte angewidert seinen Kopf. "Ich bin nur dankbar, dass du die Kraft hattest, das allein durchzustehen, Scully. Ich habe mir niemals vorher Gedanken darüber gemacht, was du zu dieser Zeit insgesamt alles ertragen musstest. Wenn ich es getan hätte, wäre mir vielleicht klargeworden, in welcher verzweifelten Situation du warst. Du hättest das alles nicht allein durchmachen sollen. Es tut mir leid, dass ich meinen Kopf so weit oben hatte, dass ich nicht gesehen habe, was direkt vor meinen Augen passierte. Ich hätte nicht weitermachen können ... wenn du es getan hättest. Es wäre auch für mich das Ende gewesen. Irgendwie hast du es geschafft, uns beiden das Leben zu retten, Scully. Du hast mehr innere Kraft, als ich jemals haben werde ... Gott sei Dank."

"Mulder, ich dachte du würdest denken, dass ich schwach war. Deswegen habe ich dir nie erzählt ... ich dachte, du würdest dich für mich schämen."

Er konnte nicht glauben, was sie sagte. "Schämen? Scully, ich bin immer stolz auf dich."

"Ich nicht. Ich bin fast den feigen Weg gegangen. Ich war so nahe dran, es hinter mich zu bringen. Wenn dein Anruf nicht gewesen wäre..."

Mulder lächelte sie an. "Es war ein schöner Tag in den Bergen, Scully."

Sie nickt und lächelte bei der Erinnerung an die winterliche Fahrt durch die verschneite Landschaft. Alles hatte so lebendig und atemberaubend ausgesehen, wie in der Szene aus 'The wizard of Oz' als Dorothy aus ihrer schwarz-weiß Welt in die wunderbare Welt des Technicolor tritt. Zusammen mit Mulder in diesem Paradies zu sein war genau die Medizin, die ihre wunde Seele zum Heilen brauchte.

Mulder erinnerte sich an Scullys vor Kälte rote Nase und Wangen. Ihre blauen Augen hatten sich so schön von ihrer blassen Haut abgehoben. Er dachte an die Schneeballschlacht, die damit endete, dass sie sich gebalgt und fast Tränen gelacht hatten. Sie hatten in der Skihütte heiße Schokolade genippt und durch das Panaromafenster den Schneefall beobachtet. Lange nach Sonnenuntergang hatten sie sich zusammen vor das Kaminfeuer gekuschelt.

"Was tust du, Mulder?"

Er reichte zu ihr hinüber und streichelte ihre zarte Wange. "Ich habe plötzlich das Bedürfnis, den Schnee zu sehen."

ENDE
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