World of X

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Mulder, I'm fine!

von Kinona

Kapitel 1

Er hat es schon wieder getan. Gerade als ich mir meine Jacke anziehen und endlich aus diesem Kellerbüro verschwinden wollte. Ich war müde und vollkommen geschafft. Es war wieder einer dieser anstrengenden aber langweiligen Tage gewesen, an denen man sich wünscht die Uhr würde endlich fünf Uhr anzeigen, damit man Feierabend machen kann. Da hat er es getan. Gerade als ich die Türklinke in der Hand hatte. Er hat mir wieder diese Frage gestellt.
„Ist alles in Ordnung, Scully?“
Und als ich mich umdrehte hatte er wieder diesen herzzerreißenden Hundeblick drauf. Ich hasse es! Ich hasse es, wenn er das tut. Ich habe versucht mich dagegen zu wehren, doch es geht nicht! Wenn er mich mit diesem Blick ansieht, dann... Vielleicht liegt es daran, dass ich mittlerweile gelernt habe in seinen Augen zu lesen. Und wenn er mich so ansieht, dann weiß ich, dass er sich wirklich Sorgen um mich macht. Plötzlich kann ich in seinem Blick das erkennen, was ich mir schon immer erträumt habe: Jemand der bedingungslos zu mir stehen wird, ganz gleich was ich antworte. Vielleicht erwidere ich deshalb jedesmal dasselbe auf diese Frage:
„Es geht mir gut!“
Ich bin es nicht gewohnt, dass andere sich um mich kümmern. Ich war immer die Vernünftige, Starke und Selbständige in meinem Leben. Ich war es immer, die sich um andere gekümmert hat. Ich war es die Missy getröstet hat, wenn sie wieder einmal Probleme hatte, oder einfach nur das Bedürfnis hatte in den Arm genommen zu werden. Ich habe Charlie Tips gegeben, wenn er wieder einmal nicht weiterwusste. Ich war so gut darin anderen zu helfen, für andere dazusein, das sie nicht einmal merkten, dass auch ich ab und zu Hilfe brauche.
Mit Mulder ist das anders. Er vertraut mit. Doch was noch viel wichtiger ist: Ich vertraue ihm! Und so sehr wir uns auch dagegen wehren, wir sind schon lange mehr als nur Freunde. Es kommt mir so vor als wäre er schon immer ein Teil meines Lebens gewesen. Ich kann mir ein Leben ohne Mulder nicht mehr vorstellen. Und das macht mir Angst, denn ich habe mich noch nie in meinem Leben jemandem so ausgeliefert und hilflos gefühlt. Ab und zu glaube ich sogar, dass er mich und meine Grenzen besser kennt als ich selbst.
Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht Mauern zu bauen. Mauern die mich beschützen. Mauern die meine Schwächen vor der Außenwelt verbergen würden. Und dann war da plötzlich Mulder. Irgendwie hat er es geschafft vollkommen unbemerkt all diese Mauern zu durchqueren. Er stand mit weißen Flaggen vor mir und ließ mich mit einem Blick in seine Augen seine Mauern durchbrechen. Er offenbarte mir sein Innerstes, und akzeptierte meines. Plötzlich hatte ich eine Schulter zum ausweinen, jemanden zum anlehnen. Jemanden bei dem ich schwach sein kann. Jemanden der mich in den Arm nimmt und sagt, dass alles wieder gut wird. Und ich habe Angst vor den Gefühlen, die das in mir auslöst.
Ich weiß, dass Mulder stark genug wäre eine ehrliche Antwort auf diese Frage zu verkraften. Er wünscht sie sich sogar. Doch ich weiß nicht, ob ich stark genug dafür bin. Er steht vor mir ohne jegliche Lügen, ohne Masken, ohne Vortäuschungen falscher Tatsachen und frägt mich ob alles in Ordnung ist. Und ich erkenne in dieser einen Frage so viel, dass es mir Angst macht. Nicht weil ich mich fürchte zuzugeben das ich schwach bin, sondern weil ich weiß, dass er die Antwort bereits kennt. Und alles was ich sagen kann ist:
„Mulder, es geht mir gut!“
Zu mehr bin ich noch nicht bereit. Doch vielleicht kann er ja auch in meinen Augen lesen. Vielleicht kann er darin erkennen wieviel mehr diese Worte bedeuten. Vielleicht wird er eines Tages ihre wahre Bedeutung erkennen. Nämlich die, das ich ihm dankbar bin, das er das Beste ist was mir in meinem Leben passiert ist, das er alles ist, was ich mir jemals erträumt habe...
„Es geht mir gut, Mulder. Besser als gut!“

Ist eigentlich schon jemandem aufgefallen das dieses Fanfic schreiben süchtig macht? Nein, im Ernst! Wie ihr seht langt mittlerweile ein einziger Satz und ich bin Feuer und Flamme. Scheint als dürfte man mich nicht mit PC oder Papier und Bleistift alleine Lassen.
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