World of X

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Contamination

von Claudio, Queequeg2, Sabrina, Santoch, Spooky, XFilerN

Kapitel 3

***



"Agent Scully, können Sie mich hören?", fragte der Arzt. Er war dicht über sie gebeugt, sodass er sie hören könnte, falls sie eine Antwort von sich geben würde, doch nichts geschah.
"Schwester", er drehte sich zu der Frau hinter sich um, "bitte verabreichen Sie der Patientin ein fiebersenkendes Mittel und geben Sie ihr eine Kochsalzinfusion, damit ihr Flüssigkeitshaushalt reguliert wird."
"Ja, Doktor", antwortete die blonde Frau und machte sich gleich an die Arbeit alles zu beschaffen.

Der Arzt sah Scully mit einem erschütterten Gesichtsausdruck an und verließ dann ebenfalls die Intensivstation.


***


"Entschuldigung", wurde der Arzt auf dem Gang von einem Mann, mittleren Alters und lichtem Haar, angesprochen. "Man rief mich an. Eine Agentin, Namens Scully sei hier kollabiert."
"Wer sind Sie?", erkundigte sich der Mediziner.
"Ich bin ihr Vorgesetzter, AD Skinner. Wie geht es ihr?"
"Nicht sehr gut. Sie hat hohes Fieber und einen schwachen Kreislauf. Wir haben sie aber schon versorgt, so gut es uns möglich ist, und hoffen dass sie auf die Medikamente anspricht."
Skinner nickte, "Kann ich zu ihr?".
"Ja sicher. Gehen Sie einfach den Gang entlang, dann einmal nach rechts. Zimmer 5."
"Danke", erwiderte Skinner und machte sich bereits auf den Weg.



Skinner hetzte mit großen, schnellen Schritten den Weg entlang, den ihm der Arzt beschrieben hatte. Er war verwirrt. Erst erkrankte Mulder auf mysteriöse Weise, ohne dass jemand wusste, wie man ihm helfen konnte und jetzt auch noch Scully! Diesmal stand die Situation um seine beiden besten Agenten, die er jetzt schon seit über 6 Jahren kannte, wirklich nicht gut. Er hatte nicht die geringste Ahnung, was ihnen helfen könnte oder wie er an Informationen über diese Sache kommen könnte.

Der Krebskandidat hatte sich ihm gegenüber deutlich ausgedrückt, dass er ihm nichts hierüber mitteilen würde oder vielmehr es nicht könnte. Was sollte er also tun? Einfach nur dastehen und durch ein Fenster auf das Krankenbett seiner Agentin starren?
Er war von seinen besorgten Gedankengängen vollkommen eingenommen, sodass er das erstaunte Rufen seines Namens erst beim dritten Mal wahrnahm.

"Skinner?! Wo wollen Sie hin?"
Er wandte sich nach rechts und blickte in vier Paar Augen, die ihn fragend ansahen. Skinner erstarrte beim Anblick eines sehr gesund aussehenden Mulders und dessen drei Bekannten, die zusammen auf einer Stuhlreihe an einer der Krankenhauswände saßen. "Mulder? Sie... Sie sind nicht mehr...?", der assistierende Direkter glaubte seinen Augen nicht trauen zu können.
Langly antwortete an Mulders Stelle. "Hat man Ihnen noch nicht gesagt, dass Mulder unerklärlicherweise wieder vollständig genesen ist? Scully wollte doch..."
Skinners Blick verfinsterte sich augenblicklich, als er wieder daran erinnert wurde, warum er eigentlich hier war. Er schloss kurz die Augen, bevor er die schlechten Neuigkeit weitergab. "Agent Scully... befindet sich in einem sehr schlechten Zustand. Ich..."
"Was?!" Mulder richtete sich ungläubig auf. "Wo ist sie? Ich will zu ihr!"
Skinner deutete nur mit dem Kopf den Gang entlang und setzte sich wieder in Bewegung. Mulder hastete mit einem panischen Ausdruck in den Augen hinter ihm her, während die Lone Gunmen mit betretenen Mienen in einigem Abstand folgten. War doch gerade erst Mulder nur knapp dem Tod entronnen, so mussten sie nun hören, dass sie jetzt um Scullys Leben bangen mussten.





Einen Tag später



Die Ärzte hatten Mulder verboten zu Scully ins Zimmer zu gehen, da sie von einem hochansteckenden Virus ausgingen und sie in die Quarantänestation verlegt worden war. Durch ein Fenster betrachtete er sie und fragte sich zum xten mal, womit sie es verdient hatte, dass es ihr so schlecht ging. Die fiebersenkenden Mittel zeigten keinerlei Wirkung und ihr Immunsystem wurde zunehmend schwächer. Sie lag im Koma und brauchte seine Nähe, dass konnte Mulder fühlen, doch die Ärzte ließen ihn einfach nicht zu ihr. Er wollte ihre zarten, kleinen Hände in seine nehmen und ihr sagen, dass alles wieder in Ordnung kommen und sie bald wieder auf den Beinen sein würde. Er wollte ihr Hoffnung machen und ihr etwas von seiner neugewonnenen Kraft geben, die sie jetzt so dringend brauchen konnte. Mulder fragte sich immer wieder, was man mit ihm gemacht hatte, was ihm verabreicht worden war, damit er genesen konnte und warum in aller Welt diese Medikamente nicht auch bei Scully Wirkung zeigten. Er konnte ja nicht wissen, dass ein Feind zu seiner Rettung beigetragen hatte, immens sogar...




In einer ganz anderen Welt



Endlich nach langer Zeit erkannte sie es, dieses Licht, am Ende dieses stockdunklen Tunnels, in dem sie seit einer Ewigkeit herum zu irren schien. Es wirkte so friedlich und beruhigend ... und sie wollte sehen was dahinter war. Vergessen waren die Schmerzen, die Pein und das Leid, die sie all die Jahre über gefühlt hatte. Sie spürte, dass sie dem Frieden ihrer Seele oder wie immer man es auch nennen mochte, nicht mehr weit entfernt war. Das dumpfe Piepen im Hindergrund wurde immer schwächer, je näher sie dem Licht entgegen schwebte ... sie sah sich nicht einmal mehr um.




Vor der Quarantänestation



Mulder trat unruhig von einem Bein auf das andere und beobachtete das hektische Geschehen in Scullys Zimmer. Vier Ärzte und drei Schwestern bemühten sich verzweifelt ihr Herz wieder zum Schlagen und sie wieder zum Atmen zu bringen, doch es schien vergebens. Als die sieben Personen hinter der Glasfront plötzlich alle Geräte ausschalteten und betrübte Gesichter machten, wurde Mulder ganz schwindelig und sein Magen krampfte sich zusammen. Tränen stiegen in ihm auf und Zorn... Seine Wut ließ ihn nicht weiter nachdenken und er stieß die Tür auf, die ihn von Scully trennte.

"Sir, bitte", begann einer der Ärzte, "Sie können nichts für Ihre Partnerin tun und wir konnten es leider auch nicht. Es tut mir ehrlich leid".
"Lassen Sie mich in Ruhe!", keifte Mulder und stieß den Arzt beiseite. "Ich möchte einen Moment mit ihr allein sein. Ist das möglich?"
"Es besteht noch immer Ansteckungsgefahr, Sir."
"Ich weiß, aber ich möchte es."
"Sir, dass kann ich nicht verantworten..."
Mulder zog seine Waffe und richtete sie auf den Arzt. "Ich sagte, dass ich allein mit ihr sein möchte und meinte es auch so! Haben Sie mich verstanden?"

Der Arzt nickte den übrigen Kollegen zu und bat sie mittels einer Geste den Raum zu verlassen. Wenn sich dieser irre Agent umbringen will, dann bitte!, dachte er bei sich als er die Tür hinter sich zu zog.


Ohne Worte kniete Mulder sich neben den leblosen Körper seiner Partnerin, die auch jetzt, als alles Leben aus ihr gewichen war, noch immer wunderschön war. Ihr Gesicht glich dem eines Engels und sie sah friedlich aus, beinahe so als wäre sie einfach eingeschlafen, und so als wollte sie gehen, und diese irdische Welt für immer verlassen. Verstohlen wischte sich der Agent die Tränen aus dem Gesicht und nahm ihre beiden blassen Hände in seine.

"Warum, Dana? Wieso hast du nicht gekämpft? Wir hätten einen Weg gefunden ... ich hätte mein Leben für deines gegeben, aber du ... du". Seine Stimme brach, in dem Moment als auch sein Herz brach und er konnte nicht weitersprechen. Mulder kniete neben seiner Partnerin und weinte, so wie damals, als er dachte sie wegen des Krebs zu verlieren. Sein schlimmster Alptraum war Realität geworden. Sie war gegangen ... für immer!




Zuerst hielt er es für Einbildung, einen Wunschtraum, doch dann spürte er, dass Unfassbare, das womit er niemals gerechnet hätte. Scully drückte seine Hände. Es war wie ein Wunder... Nein - es war definitiv ein Wunder. Schnell stand er auf und blickte in ihr Gesicht. "Dana, kannst du mich hören?"
Sie nickte nur ganz schwach, kaum merklich, aber sie bewegte sich. Scully lebte wieder!
"Du hast mich reingelegt, Dana", schmunzelte er und dachte dabei an das letzte Mal als sie gesagt hatte, dass sie ihn reingelegt hätte. "Tu das nie wieder, hörst du."
Ihre Lippen formten ein andeutungsweise, ganz schwaches Lächeln. "Schlaf, Dana, ich werde gleich wieder kommen..."
Mulder ging so schnell ihn seine Beine trugen zu einer Schwester, die im Gang vorbei kam und erzählte ihr das Unglaubliche.
Und wieder brach hektisches Geschehen aus.


Zuerst wollte es keiner so recht glauben und keiner konnte es sich erklären, doch schon zwei Wochen später wurde Scully völlig genesen wieder aus dem Krankenhaus entlassen.

Was Mulder nicht wissen konnte war, dass Scully zum einen noch nicht bereit gewesen war zu gehen und zum anderen war es ihr einfach nicht möglich. Denn gerade als sie in dieses Licht eingetreten war, wurde sie mit einer enormen Wucht wieder ins Leben zurück gestoßen.



***



"Alex, war das denn nötig?", wollte der alte Mann wissen, der eben davon erfahren hatte, dass Krycek Mulder nicht sehr selbstlos geholfen hatte.
"Natürlich, war das nötig. Jetzt haben wir nicht nur Skinner in der Hand, sondern können auch Mulder kontrollieren. Unserer Arbeit steht nun nichts mehr im Weg", erklärte Alex zwischen zusammen gepressten Zähnen und blitzenden Augen. Der Raucher drückte seine Zigarette aus und machte sich gleich wieder eine frische an, während er Krycek hinterher sah, der die Runde verließ und die Tür hinter sich zufallen ließ.







Epilog





>>Die plötzliche Besserung von Scullys Zustand konnte von den Ärzten des Memorial Krankenhaus nicht erklärt werden. Obwohl die Geräte den Tod meiner Partnerin anzeigte, wachte sie aus ihrem Todesschlaf auf und ist nun auf dem besten Weg der Genesung.



Weitere Untersuchungen ergaben, dass die verursachenden Krankheitserreger aus unseren Körpern, ohne etwas zu hinterlassen verschwanden.



Die Daten auf der Diskette, die Scully durch einen unbekannten Informanten bekommen hatte könnte das Heilmittel für die Krankheit, die meiner Meinung nach die Spanische Grippe sein könnte, sein. Untersuchungen des FBI Labors ergaben, dass ein solches Mittel herzustellen nicht möglich sei, da die Verbindung niemals halten könnte. Ebenso könnte man die fehlenden Elemente künstlich herstellen, wobei sie aber nur für einen Bruchteil von Sekunden stabil wäre.


Die Suche nach einem der Beteiligten, Mr. Watkins, war erfolglos.


Der Zustand von Agent Scullys Mutter war nicht allzu ernst, sodass man sie schnell aus dem Krankenhaus entlassen hatte.



Es gab keinen bestimmten Ursprung. Das Lagerhaus 1013 wurde von unseren Mitarbeitern gründlich untersucht, aber ohne Erfolg. Nichts deutete auf eine Entführung hin oder, dass die Krankheit hier ihren Lauf nahm. Dennoch frage ich mich woher diese Krankheit kam oder warum man sie wieder auf die Menschheit losließ. Ebenso war das spontane Verschwinden der Krankheit nicht zu erklären. Vielleicht war es wie 1917. Irgendetwas oder irgendjemand konnte die Ausbreitung aufhalten. Aber wenn sie so plötzlich verschwand...





***




Es war eine wolkige Nacht und Jason machte wieder seinen Joggingausflug durch den Park. Der Schweiß tropfte von seiner Stirn und er atmete schnell. Plötzlich musste er sich an einem Laternenpfahl festhalten, weil er schwach wurde. Ein Schmerz durchfuhr seine Brust. Mit vor Schmerzen verzogenem Gesicht konnte er sich gerade noch auf den Beinen halten. Dann ging es plötzlich wieder. Vielleicht war es nur ein Seitenstechen, dachte er sich und lief weiter.



***




...kann sie genauso plötzlich wiederkommen?







Ende
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