World of X

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Contamination

von Claudio, Queequeg2, Sabrina, Santoch, Spooky, XFilerN

Kapitel 2

5 Tage später


AD Skinner betrat Mulders Krankenzimmer und zog sich einen Stuhl neben das Bett.
"Wie fühlen Sie sich?"
"Als hätte man mich angeschossen, Sir", entgegnete er, mit üblichem Sarkasmus und grinste. "Wie geht es Scully?"
"Sie wurde schon wieder entlassen und kommt Sie im Laufe des Tages besuchen, soll ich Ihnen ausrichten. Sie möchte nur noch was erledigen, hatte sie gemeint."
Mulder nickte. "Was ist denn jetzt mit diesen Kerlen? Haben Sie sie erwischt?"



Während Skinner die Einzelheiten des Falls mit Mulder besprach und ihm mitteilte, dass man alles tun würde, um diese Kerle zu schnappen, machte Scully sich auf den Weg das meist gehütete Geheimnis, diese Disc, wieder an sich zu bringen. Sie hatte sie bei ihrer Mom versteckt, einem Ort worauf mit Sicherheit niemand so schnell kommen würde und nun war es an der Zeit die Daten endgültig in Sicherheit zu bringen. Wenn das stimmte, was sie darauf entdeckt hatte, dann waren unzählige Menschen von einer Krankheit bedroht, wogegen nur sie ein Heilmittel in ihren Händen hielt.



Nach dem Besuch von Skinner machte Mulder es sich in seinem Bett so bequem wie eben möglich. Dieser verdammte Schmerz wollte einfach nicht aufhören und langsam kam ihm der Verdacht, dass das nicht allein von dieser Schusswunde kommen konnte. Müde und schlapp strich er vorsichtig über den pochenden Schmerz in seiner Brust und wartete ungeduldig auf Scullys Besuch.



***



Bei ihrer Mutter angekommen, blieb der jungen Agentin beinahe das Herz stehen. Jemand war ins Haus ihrer Mom eingebrochen und hatte sie übel zu gerichtet, aber sie atmete noch. Scully stürzte zu ihrer Mutter, die im Wohnzimmer auf dem Boden lag.
"Mom, was ist passiert? Wie fühlst du dich?", fragte sie besorgt und fühlte nach dem Puls ihrer Mutter, der zwar schwach, aber stabil war.
"Ich konnte nichts tun, Dana. Es tut mir so leid", erklärte die dunkelhaarige Frau und rang mit den Tränen. Sie wusste, wie wichtig es für ihre Tochter gewesen war, dass sie die Disc nicht verlor. Doch nun war es zu spät. "Einer der Männer sagte, ich solle dir etwas ausrichten." Scully sah ihre Mutter fragend an, als sie dann endlich fortfuhr, "Ein Aley Kry... lässt dich grüßen. Er sagte, dass er immer bekommen würde was er wollte und du sollst dich in Acht nehmen, weil das Schlimmste noch kommen würde."
Wut stieg in Scully auf und sie ballte die Hände zu Fäusten. "Diese Ratte!", fluchte sie. Doch dann wandte sie sich wieder ihrer Mutter zu, die sie erst mal ins Krankenhaus fahren wollte.



***



Mulder ging es unterdessen immer schlechter. Die Schmerzen schienen ihm den Atem zu nehmen, und gerade noch so bevor er sein Bewusstsein verlor, drückte er auf den roten Alarmknopf, neben seinem Bett. Dann wurde die Welt um ihn herum schwarz...



***



Scully brachte ihre Mutter in das selbe Krankenhaus wie Mulder, wo sie verarztet wurde. Gott sei dank hatte sie vorher eine Kopie der Diskette bei sich daheim gemacht und die Verletzungen ihrer Mom waren nicht sehr schlimm, weswegen sie kurz bei ihrem Partner vorbeischauen konnte. Sie lief den Gang entlang an dessen Ende das Zimmer war, wo er drin lag. Die Tür stand offen und AD Skinner saß auf einem Stuhl neben der Tür. Er sah Scully kommen.

"Agent Scully. Mulder geht es zusehends schlechter. Trotz, dass die Kugel entfernt wurde bekam er Fieber. Die Ärzte wollen mir nichts Genaueres sagen, da ich kein direkter Angehöriger bin."

Scully konnte nicht glauben was sie hörte. "Wo liegt er, Sir?"

"Stockwerk 8, Zimmer 472."

Schnell lief sie die Treppen hinauf. Mulder konnte doch nicht von einer nicht bedrohlichen Verletzung plötzlich in Lebensgefahr schweben. Dann stand sie vor dem Zimmer. Sie atmete kurz aber schwer ein und betrat es. Agent Mulder lag mit geschlossenen Augen im Bett. Die Geräte, an die er angeschlossen war piepsten immer im selben Rhythmus. Erschüttert über den Anblick setzte sie sich auf einen Stuhl neben dem Bett und nahm seine Hand. Mit offenem Mund schaute sie ihn an. Es schlichen sich Tränen in ihre Augen.

"Scully, wollen Sie mit mir etwa Händchen halten?", fragte Mulder sie leise. Er war also bei Bewusstsein, aber er sehr schwach.

"Mulder, was ist passiert?"

"Ich glaube, ich habe mich angesteckt. Sie wissen doch mit was, oder?"

"Mulder, ich weiß nur, dass es eine schlimme Krankheit ist. Diese Leute haben Sie absichtlich infiziert. Sie ließen diese Frau, die ich Ihnen geschickt habe absichtlich entkommen. Sie war eine Testperson, für das Virus." Ihre Stimme war einfühlsam und entsetzt zugleich.

"Nein, für die Heilung. Den Schlüssel haben Sie dazu. Sie besitzen das Heilmittel."

Nun flossen ihre Tränen an den Wangen entlang. Ihr Schmerz bei Mulders Anblick, der in ihrem Bauch ausbrechen wollte, kam nun zum Vorschein.
"Es ist kein Heilmittel. Es ist Kauderwelsch. Man hat es kodiert und ich habe keine Ahnung, wie ich das entschlüsseln soll. Ich kann Ihnen nicht helfen. Es tut mir leid." Sie schluchzte.

Mulder hob ihre Hand fester. Er wollte ihre Nähe spüren. Er wollte nicht alleine sein - nicht jetzt.
"Scully, es ist in Ordnung. Sie haben alles in ihrer Macht stehende getan. Sie können nichts dafür." Seine Stimme wurde immer leiser. Blut kam aus seinem Mund heraus. Scully wusste, dass der Kontakt mit dem Blut auch sie infizieren würde. Dann fiel ihr ein, wie sie die Diskette entschlüsseln könnte. Mulders Handgriff war schwächer geworden, sodass die FBI Agentin ihn losließ und zur Tür hinausging. Sie wählte auf ihrem Handy eine Nummer und wartete, bis endlich jemand das Gespräch annahm.



Sie ging ins Parkhaus während sie wartete, dass jemand dran ging.

"Ja?"
"Byers? Ich bin's, Scully. Ich brauche Eure Hilfe."
"Bei was?"
"Das kann ich am Telefon nicht erklären. Es geht um Mulders Leben und das der Weltbevölkerung. Ich bin in etwa einer halben Stunde bei Euch", erklärte Scully schnell und legte wieder auf. Gerade in dem Moment hatte sie ihren Wagen erreicht, stieg ein und fuhr los.



***



Zu Hause angekommen durchstöberte sie sämtliche Discs, die auf ihrem Schreibtisch und dessen Schubfächern verteilt waren, bis sie die richtige gefunden hatte. Sie hoffte inständig, dass die Lone Gunmen ihr helfen könnten, denn sonst würde niemand dieses Virus aufhalten können. So schnell wie sie in ihr Apartment gestürzt war, stob sie nun auch schon wieder raus.



***



Sie klopfte mehrere Male heftig an die Tür. "Nun macht schon die verdammte Tür auf! Wir haben keine Zeit für diesen Mist!", brüllte sie laut, damit die Gunmen sie auch durch die dicke Tür hören konnten.
"Schon gut, ich komme ja!", rief Langly zurück und öffnete eins nach dem anderen, das halbe Duzend Türschlösser, die diese drei Paranoiden dort angebracht hatten.
Als sie endlich Einlass erhielt stürmte Scully an Langly vorbei, direkt zu den Computern, die inmitten des Raums standen und vor denen Byers und Frohike saßen. Dann zog sie die Disc aus ihrer Manteltasche und reichte sie Byers. "Ihr müsst mir helfen den Verschlüsselungscode zu knacken."
"Was ist da drauf?", wollte Langly wissen, der sich zu ihnen gesellte.
"Die einzige Rettung vor einer der schlimmsten Seuchen, seit Ebola und Aids. Wenn Ihr mir nicht helfen könnt, wird Mulder das Virus nicht überleben."

"Es ist ein alphanumerischer Code", berichtete Byers, der die Disc bereits in das Laufwerk gesteckt hatte.
Hunderte Seitenlang waren diese Nummer und Buchstabenketten, doch Langly, der sich am besten mit dem decodieren auskannte, machte sich sogleich an die Arbeit.

"Könnte ein bisschen Dauern", sagte er und brachte sämtliche Finger zum Knacken bevor er begann auf der Tastatur herumzuhacken.
"Wir haben aber nicht mehr viel Zeit!", hetzte Scully die Gunmen.



Sofort startete Byers die Decodierung. Scully konnte nur zusehen, wie sich der Balken der Decodierzeit sehr langsam auffüllte. Sie kam sich so nutzlos vor, weswegen sie aufstand um wieder zu gehen. Im Augenblick würde sie hier ohnehin nichts ausrichten können.

"Ruft mich an, wenn Ihr fertig seid", bat sie.

"Natürlich", antwortete Langly und wandte sich dann wieder dem Computer zu.



***



Sie fuhr zurück in das Krankenhaus. Es war eine harte Zeit, sie war müde und wollte nur noch bei Mulder bleiben. Er hatte schon so oft zu ihr gehalten, dass sie ihn niemals allein lassen würde. Es waren nur sehr wenige Autos im Parkhaus, weswegen es nicht schwer war einen Parkplatz zu finden. Scully stieg aus und lief durch die düsteren Gänge des Parkgeländes. Plötzlich hörte sie etwas hinter sich. Schritte. Als sie sich umdrehte sah sie aber niemanden. Dann ging sie weiter zum Hauseingang. Doch dann schreckte sie zusammen als sie eine Gestalt im Dunkeln kommen sah. Sofort zog sie ihre Waffe.

"Ich bin vom FBI. Kommen Sie mit erhobenen Händen langsam zu mir!"

Nun konnte sie erkennen, wer diese Person war, die aus dem Dunkeln kam.

"Krycek!" Wutentbrannt lief sie auf ihn zu. "Was haben Sie meiner Mutter angetan? Sie kennen wohl keine Skrupel!"

Krycek blieb trotz der auf ihn gerichteten Waffe ziemlich ruhig. "Glauben Sie, wir würden zulassen, dass die Diskette in falsche Hände gerät? Sie haben doch keine Ahnung um was es hier geht."

"Es reicht für mich zu wissen, dass Sie dahinter stecken."

"Sind Sie sich sicher? Warum sollten wir es riskieren ebenfalls angesteckt zu werden?" Er deutete auf seinen Mund.

Durch die Dunkelheit war es Scully nicht aufgefallen, dass Krycek aus dem Mund blutete und sein Gesicht blass war. Es sah genauso aus wie bei Mulder.
"Was ist das für eine Krankheit?", wollte Scully von ihrem Gegenüber wissen.

"Eine sehr alte. Und sie wird uns alle vernichten. Wir sind die einzigen, die Ihnen helfen können - und Mulder."

"Wieso sollte ich Ihnen glauben?" Sie wurde immer nervöser.

"Weil wir Euch lebend brauchen. Wir hatten das Gegenmittel, aber es wurde von Ihnen entwendet. Die Krankheit brach bei uns aus und verbreitete sich nach draußen. Nun hat es die Bevölkerung getroffen."

"Behaupten Sie etwa, dass Sie es stoppen wollen?" Scully sah ihn ernst an.

"Sie hatten es für uns geplant. Sie wollen uns nun schwächen."

"Wer sind 'Sie'?"

Genau in dem Moment raste ein Auto durch das Parkhaus zwischen Krycek und Scully und hielt an. Eine Person zerrte Krycek in den Wagen und fuhr sofort wieder los. Scully versuchte mit ihrer Pistole auf die Reifen zu schießen, aber sie verfehlte ihr Ziel um haaresbreite. Nun stand sie alleine da.

Hatte Krycek Recht? Wollte er nach allem was er getan hatte das Mittel zur Heilung benutzen? Alles sprach dafür, aber das würde bedeuten, dass sie und Mulder Schuld an der Verbreitung des Virus hatten. Nun fühlte sie sich noch schlechter als vorher. Sie starrte auf die Ausfahrt, aus welcher der Wagen raste.



Krycek fragte sich, wer ihn in den Wagen gezogen und die Besprechung unterbrochen hatte.
"Was? Mr. Watkins? Wieso haben Sie das getan? Wenn Scully schon den Code geknackt hat, dann hätten wir eine Ausbreitung der Seuche verhindern können."
Watkins blickte ohne seinen Gesichtsausdruck zu ändern auf Krycek. Erst jetzt begriff der junge Russe was passierte. Watkins Gesicht veränderte sich plötzlich in ein ganz anderes.
In seinem Augen war entsetzen zu erkennen. "Nein." flüsterte er in sich hinein.



***



Der Park, Eastside



Die Dunkelheit verbirgt einiges. Unter dem flackernden Licht einer Straßenlaterne lief eine Maus aus einem Busch hervor unter dem sich etwas verbarg. Ein Körper. Eine Leiche. Watkins Leiche.



Ein junger Mann joggte zwischen den Bäumen hindurch, die den Weg durch den Park säumten, als er an etwas hängen blieb und strauchelte. "Verfluchter Mist!", schimpfte der hagere Mann. Als er sich umdrehte, um zu schauen woran er hängengeblieben war, wich ihm jegliche Farbe aus dem Gesicht.

"Oh Scheiße..." Er schluckte einige Male, dann trat er näher an das heran, worüber er buchstäblich gestolpert war. Eine Hand! Als er die Hand in seine nahm, um den Puls zu fühlen stellte er fest dass es bereits zu spät war. Jason zog sein Handy aus der Jogginghose und wählte 911.



***



Sie saß vor seinem Bett und musterte ihren Kollegen, ihren Partner. Er sah so blass aus und sein Gesicht schien schon in so kurzer Zeit eingefallen. Er schien mit jeder Stunde die verging schwächer zu werden, und Scully bekam immer mehr Angst, dass er das Virus, welches immer es auch war, nicht überleben würde, wenn die Gunmen nicht bald die Codierung knacken würden. Sie nahm Mulders kühle Hand in ihre beiden und streichelte sie, so wie sie es schon unzählige Male zuvor schon getan hatte.



Nach einer Stunde, der ewig erscheinenden Wartezeit, klingelte Scullys Handy.

"Na endlich", seufzte sie, nahm das Telefon aus ihrem Mantel und drückte die grüne Taste. "Ja?"

Hoffnung lag in ihrer Stimme und sie atmete erleichtert aus, als Byers ihr berichtete, dass der Code geknackt war und sie Zugriff zu den einzelnen Dateien bekommen hatten.
Noch während Scully telefonierte, stand sie auf und gab Mulder zum Abschied einen Kuss auf dessen Stirn. Sie schmeckte das Salz, seines Schweißes, als sie sich unwillkürlich die Lippen leckte. "Ich bin bald bei Euch! Lasst keinen außer mich rein, klar...?"
"Alles klar, Scully", meinte Byers nur und legte dann auf.



Als Scully auf dem Weg zu den Gunmen war, klingelte ihr Handy erneut und sie nahm ab.

"Hallo?", meldete sie sich.
Eine unbekannte Stimme war zu hören. "Agent Scully, sie sind hier bei Ihnen. Versuchen Sie sie abzuhängen", dann legte die Person wieder auf.
Was hatte das denn zu bedeuten? Scully sah sich im Gang um. Tatsächlich bemerkte sie einen Mann der auffällig zu ihr herübersah. Sofort ging sie in die andere Richtung durch einen Notausgang. Man konnte sie nur wegen der Disk verfolgen. Schnell rannte Scully die Treppen runter, um zu ihrem Wagen zu gelangen. Allerdings standen dort zwei weitere Männer. Also ging sie wieder die Treppen hinauf, um in einem tieferen Stockwerk rauszukommen, dann bewegte sie sich auf den Haupeingang zu. Als die FBI Agentin das Krankenhaus verließ, erkannte sie den Verfolger, der diesmal rannte. Nachdem Scully ihn sah begann sie wegzurennen, und in Richtung der Straße kam ihr ein Van entgegen gefahren, der vor ihr anhielt. Es waren die Lone Gunmen.
"Schnell, steigen Sie ein", rief Byers als er die Schiebetür auf der Seite für sie geöffnet hatte.
Das ließ sich Scully nicht zweimal sagen. Schnell fuhren die drei Männer mit ihr weg.
Scully schaute dem Mann hinterher, der die Verfolgung aufgegeben hatte. Er hatte weiße Haare und kam ihr auch bekannt vor. Wenn sie damals während ihrer Gefangenschaft nicht eine benebelte Sicht gehabt hätte, hätte sie schwören können, dass es eine Person war, die die MIB Mr. Watkins genannt hatten.

Als der Verfolger dem Wagen hinterher sah wusste er, dass er ihn nicht erreichen konnte. Doch in seinem Gesicht konnte man weder Enttäuschung, noch Ärger erkennen. Denn so leer der Gesichtsausdruck von ihm war, so leer war auch der Gesichtsausdruck als sich sein Gesicht in ein anderes verwandelte.


Die Gunmen fuhren zurück zu ihrem Hauptquartier, doch sie hatten schlechte Nachrichten.
"Wir konnten nicht auf Sie warten, Agent Scully. Das was wir auf der Diskette sahen konnte Sie nur in Gefahr bringen." Frohike wandte sich von der Straße ab und sah zu Scully.

"Wieso? Was war da drauf?"

"Eine chemische Verbindung", erklärte Byers. "Doch ich fürchte, dass ein Teil dieser Elemente nicht in unserem Periodensystem stehen. Wir können dieses Mittel nicht herstellen lassen."

"Wollen Sie damit sagen, dass Mulder sterben wird und wir nichts dagegen tun können?"
Die Lone Gunmen schwiegen. Es war also eine schlimme Lage.
"Nun. Wir können es nicht herstellen. Nicht wir Menschen", sagte Frohike.
Was meinte er damit? Scully konnte nur noch daran denken, dass Mulder verloren war. Ihr Verstand schien mit dieser Nachricht praktisch wie in einem undurchdringlichen Nebel zu versinken.



***


Ein Arzt betrat Mulders Zimmer und sah sich die Werte der Überwachungsinstrumente an. Es stand wirklich schlecht um ihn. Darauf nahm der Mann im weißen Kittel eine Spritze heraus und verabreichte das Mittel darin dem FBI Agenten.
Dann flüsterte er dem bewusstlosen Mann zu: "Hier, Grüße von Alex Krycek. Er bekommt immer was er will."
Schon nach ein paar Minuten begannen sich die Werte zu verändern. Mulders Zustand stabilisierte sich schnell. Doch als der FBI Agent die Augen geschwächt öffnete, war der falsche Arzt schon weg.
Bald darauf rannten Krankenschwestern in das Zimmer und wunderten sich über diese Genesung, da sie sich seines Todes sicher gewesen waren.



Scully stieg in den Fahrstuhl, um zu AD Skinner zu gelangen. Nur er konnte ihr jetzt noch weiterhelfen. Die Metalltüren schoben sich zu den Seiten weg und Scully ging geradewegs an der Sekretärin Kim Cook vorbei.
"Agent Scully, Sie können da nicht einfach rein", rief sie der Agentin nach, doch die ignorierte sie einfach.
Sie Tür flog auf und Scully stürmte in Skinners Büro. "Sir, ich brauche Ihre Hilfe"
Sofort nahm sie den übelriechenden Gestank von Nikotin wahr, und drehte sich von Skinner weg. "Perfekt! Sie sind ja noch besser!", entkam es der Agentin, als sie auf CGB Spender zuging und Skinner folgte ihr.
"Agent Scully. Schön Sie so gesund zu sehen", erwiderte der Alte und zog an seiner Zigarette. "Wie geht es Agent Mulder?", fragte er heuchlerisch.
"Sie ... Sie" Scully fand einfach nicht die richtigen Worte. "Was wissen Sie über dieses Virus?"
"Welches Virus?", stellte sich der alte Spender dumm.
"Mal ganz langsam...", mischte AD Skinner sich ein, doch Scully ignorierte ihn.
"Was brauchen wir noch, um diesen Antikörper zu entwickeln!? Wenn Mulder stirbt, das schwöre ich bei Gott, bringe ich Sie persönlich zur Strecke, Spender!", keifte Scully und ihre Augen funkelten. Der Raucher blieb völlig gelassen und lächelte sie an.
"Was Sie bräuchten bekommen Sie hier nicht, und das wissen Sie doch längst, nicht wahr Dana?"
"Für Sie immer noch Agent Scully!" Sie war außer sich vor Wut und kurz davor dem Raucher seine Schachtel Morleys in den Hals zu stecken. "Wieso tun Sie das? Warum können Sie uns nicht in Ruhe lassen?" Nun war sie den Tränen nahe.
"Wir... ich habe damit nichts zu tun. Nicht dieses Mal. Ich kann Ihnen, selbst wenn ich wollte, nicht helfen und auch Mulder nicht", erklärte der Alte ruhig und verzog dabei keine Miene.


Scully ging wieder zurück zum Fahrstuhl, als es ihr plötzlich schwindelig wurde. Sie griff nach einem der Schränke, die im Gang standen, um Halt zu finden. Ihr Kreislauf stabilisierte sich wieder und sie ging langsam auf den Fahrstuhl zu. Während sie darauf wartete, dass er kam sah sie nach unten auf den Boden. Das Blut in ihren Adern gefror, als sie die kleinen Blutstropfen sah, die sie selbst verloren hatte. Instinktiv fasste sie sich an die Nase... und tatsächlich, es kam von ihr. Ihre ganze Hand war voll mit ihrem Blut. Nein, bitte nicht!, dachte sie sich und im selben Augenblick riefen die Gunmen sie wieder an und erzählten ihr von Mulders Genesung.

Denn während Scully zu ihrem Chef gegangen war, waren die Drei zu Mulder gefahren um nach ihm zu sehen.



Als Scully wenig später im Fahrstuhl des Krankenhauses stand wurde ihr erneut schwindelig und sogar schwarz vor Augen. Eine der Schwestern, die ebenfalls im Fahrstuhl war, fragte die Agentin: „Alles in Ordnung?“

Wie immer kam ein, „Es gut mir gut, danke“. Doch kaum hatte Scully ausgesprochen, als sie zusammensackte und das Bewusstsein verlor.

„Miss?“ Die Krankenschwester tätschelte Scullys Wange, doch sie blieb besinnungslos.

Als der Fahrstuhl anhielt rief die blonde Krankenschwester sofort um Hilfe, und ein Arzt kam zu ihr geeilt. Er fühlte ihren schwachen Puls und trug sie zu einem der Betten, die im Gang standen.

„Sie ist einfach zusammen geklappt“, erklärte die Schwester, als sie dem Doktor folgte.

Sofort wurde die Agentin in die Notaufnahme gebracht und untersucht, doch die Ärzte standen vor einem Rätsel.

„Kann ich helfen?“, fragte Dr. Standon, die gerade in den Behandlungsraum kam.

„Ja“, erwiderte der junge Assistenzarzt, der Scully zusammen mit der Schwester begonnen hatte zu untersuchen.

Standon sah den angehenden Arzt an: „Haben Sie ihr schon Blut abgenommen, Carter?“

„Noch nicht...“

„Machen Sie bitte eine Blut und Urin Analyse, dann ein CTG und einen Ultraschall. Vielleicht hatte sie einen Unfall, und innere Blutungen. Wir dürfen nichts ausschließen.“

„Sie ist FBI Agentin, Dr. Standon...“, stellte die Schwester fest, als sie Scully nach ihrem Ausweis durchsucht hatte.

„Carter, Sie kommen mit mir. Und Susan, bitte informieren Sie den Vorgesetzten, der Agentin“, meinte Standon und schob Scully, mit Carters Hilfe einige Zimmer weiter.



Skinner ging den Gang des Krankenhauses entlang, in dem Scully verschwunden war, nachdem sie so überstürzt aus seinem Büro verschwunden war. Der Raucher hatte ihm nichts sagen wollen und Skinner hasste es, wenn er nicht informiert war. Zumal die Rede davon gewesen war, dass Mulder in Lebensgefahr schwebte. Also war er Scully einfach gefolgt.
Plötzlich klingelte sein Handy und riss ihn aus seinen Gedanken.

"Sir, wir müssen Sie davon in Kenntnis setzen, dass einer Ihrer Agenten - eine Agent Dana Scully - soeben kollabiert ist und sich in einem sehr schlechten Zustand befindet..."

"Was?! Aber..."

"Sie befindet sich im Memorial Krankenhaus."
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