World of X

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Don't fight the Future

von XFilerN

Kapitel 2

Am nächsten Tag, in Melissas Zimmer, eine Stunde vor der Party

„Hey Dana, vielleicht begegnest du heute deinem Schicksal."
„Melissa, so etwas wie Schicksal gibt es nicht. Das Schicksal, wie du es nennst, ist nichts weiter als eine Ansammlung von Zufällen. Aber wer weiß, vielleicht treffe ich ja doch einen brauchbaren Typ. Wobei ich das stark bezweifle", antwortete Dana trocken, woraufhin Missy ihren Kopf schüttelte. Und die Augen verdrehte, als Dana wieder mal eine für sie typische Rede hielt.
„Vertrau mir, Dana: Es gibt mehr auf dieser Welt, das wir nicht wirklich wahrnehmen, geschweige denn mit Hilfe der Logik und der Wissenschaft erklären können." Dana seufzte lediglich und machte sich dann wieder an ihr Styling. Sie hatte nicht die geringste Lust auf eine derartige Debatte.


Party time is any time, and any Time is Party time!!!

Die Party war schon in vollem Gange, als Mulder miesester Laune dort ankam. Er ging geradewegs auf Jeff zu, der damit beschäftigt war, Bier unter die Leute zu bringen. „Hey Alter, gib mir einen Gute-Laune-Drink." Er deutete mit der Hand auf das Bier.
„Big M, was geht ab?"
„Nichts, das ist ja das Schlimme." Er nahm den ersten langen Zug aus seiner Flasche und drehte sich zu dem lauten Geräuschpegel um, der hinter ihm stattfand. Dutzende Leute führten dermaßen laute Gespräche oder pöbelten sich an, sodass man die Musik beinahe überhörte.
„Hey Mulder, was geht ab?"
„Hi, Steve, altes Haus! Gib mir fünf!"
Steve tat es, was die Begrüßung perfektionierte. (Soweit man das als erwachsener Mensch so sehen kann!!!) Steve hatte eine Blondine im Schlepptau, die auf Mulder keinen sehr cleveren Eindruck machte. Schon allein deswegen, weil Steve nicht gerade die beste Wahl für einen ,One Night Stand' war. Ein weiterer Freund kam auf ihn zugelaufen und streckte ihm einen Joint entgegen. Mulder nahm einen tiefen Zug und behielt den inhalierten Rauch solange in seiner Lunge, bis er dieses gewisse Brennen spürte, und sein Herz wie wild zu pochen begann.

Inzwischen kamen auch Dana und Melissa an und stürzten sich ins Vergnügen. Ehe Dana sich versah, fühlte sie das Aufprallen einer Hand auf ihrem Hintern.
„Hey! Was, zum...?!"
Sie sah sich entrüstet um und blickte ihrer Schwester nach, die sich mit einigen Leuten in ein anderes Zimmer begab. Unter der Party hatte sich Dana etwas anderes vorgestellt. Sie kannte hier schließlich niemanden, und Melissa hatte sie zurückgelassen. Allein.
Sie ging zur Bar, die im hinteren Teil des Raumes lag, und ließ sich eine Cola-Light geben. Jemand legte seine Hand auf ihre Schulter, woraufhin sie sich erschrocken umwandte und in das Gesicht eines Fremden sah.
„Na du, bist du allein auf der Party?", fragte er freundlich und lächelte sie an.
„Nein, ich bin mit meinem Freund hier."
„Wer ist dein Freund?"
„Ähm... was geht's dich an?", fragte sie kühl.
Seine Blicke wanderten über ihren Körper, sodass Dana sich sehr verunsichert fühlte. Doch sie blieb hart und wich seinen Blicken nicht aus.
„Wo ist denn dein Freund? Ich hab keinen gesehen, als du auf die Party gekommen bist..."
*Mist!*, schoss es Dana in den Sinn. Sie fühlte sich ertappt und wusste nicht, was sie sagen sollte.
„Ich bin mit meiner Schwester hier, aber dennoch habe ich kein Interesse, dich näher kennen zu lernen."
Sie hatte sich für die Wahrheit entschieden. Doch Joseph ließ nicht locker. Sie war ihm sofort aufgefallen, als sie in den Raum gekommen und sich kritisch in der Menge umgesehen hatte.
„Wie heißt du?"
„Ich hab keinen Namen."
„Sag schon. Ich bin kein so übler Kerl, wie du vielleicht denkst." Er streckte ihr seine Hand entgegen, um sie anständig zu begrüßen. „Ich bin Joseph McNeal."
„Ich heiße Dana Scully", antwortete sie, als sie sich geschlagen gab und ihm eine Chance geben wollte. Was konnte schon so schlimm daran sein, jemanden zum Reden zu haben? Es musste ja nicht gleich ausarten, zu etwas, das Dana nicht wollte.
„Hast Du Lust zu tanzen, Dana Scully?"
Sie sah sich hilfesuchend nach Missy um, fand sie jedoch nicht und willigte seinem Angebot misstrauisch ein.
„Okay, aber nur kurz."
Joseph lächelte ihr wieder zu und führte sie zu dem Tanzbereich, der vollkommen überfüllt war. Sie quetschten sich dazwischen und begannen sich im Rhythmus zu ‚Woodpeckers from Space' zu bewegen. Dana sah sich kritisch in der Menge um. Die Leute fingen an, mitzusingen, und die Lache des Comic-Spechtes nachzuahmen. Dana hatte das Gefühl, in einem Irrenhaus gelandet zu sein, da die Studenten alle verrückt zu sein schienen. Dennoch, auch wenn ihr das Lied nicht gefiel, tanzte sie weiter, um nicht aufzufallen.

Mulder saß im Kreise seiner Freunde und amüsierte sich inzwischen doch noch. Kein Wunder, denn er hatte auch schon reichlich intus. Sie unterhielten sich angeregt über die Frauen, die heute auf der Party waren. Jake erzählte von einer Wette, welche er mit Joe abgeschlossen hatte. Er hatte zehn Dollar gesetzt, dass sein Kumpel es nicht schaffen würde, Mels Schwester zu verführen. Er kannte Mel nur flüchtig, da sie seit Kurzem erst die Freundin seines Kumpels Jason war. Aber ihre Schwester war jung, blutjung, wie Jake betonte. Sie war bestimmt noch unberührt. Er lachte, als er das erwähnte. Er meinte, das Joe deshalb keine Chance bei ihr haben würde. Sie machte auf den ersten Blick einen prüden Eindruck auf Jake, als er sie mit Joe beim Reinkommen beobacht hatte.
Mulder sah sich neugierig in der Menge um, „Wo sind sie? Das will ich sehen."
„Dort hinten in der Ecke. Die kleine Rothaarige." Jake zeigte in eine dunkle Ecke des Zimmers. Mulder erhob sich, um sie sehen zu können.
„Die reden doch nur. Gott ist der unfähig", meinte Mulder schließlich und schüttelte den Kopf. Und dann griff er wieder nach der Tüte, die in ihrer Runde bei ihm ankam.
„Mach's doch besser, Mulder!", brüllte ein anderer Kumpel.
„Ja, spann sie ihm aus!", rief ein weiterer.
Jake grinste mit zuckenden Brauen in Mulders Richtung, der von der Szenerie kein Auge abließ.
„Wir legen zusammen. Stimmt's Jungs?"
„Ja! Logo!", riefen sie alle durcheinander. Jake zählte die Scheine und wedelte damit vor Mulders Gesicht.
„Fünfzig Scheine, Alter."
Mulder nahm die Dollarnoten entgegen, „Nennt mir meine Aufgabe. Was es auch ist, ich schaffe es mit links", meinte er selbstsicher grinsend. Das Gras schien seine Wirkung nicht verfehlt zu haben, und auch der Alkohol nicht.
Die Jungs, sechs Mann hoch, berieten sich kurz, dann erklärte Jake: „Ausspannen und flach legen. Noch heute Nacht. Bring uns dann morgen das Höschen der Kleinen als Beweis."
Mulder nickte, stand auf und ging zu Joe und der ‚blutjungen' Rothaarigen in die Ecke. Die anderen sahen dem Spektakel mit Freude zu, sie waren gespannt, wie Mulder das fertig bringen wollte.

Eine Wette dieser Art hätte Mulder früher, vor seinem Sinneswandel, ohne zu zögern und ohne schlechtes Gewissen gewonnen. Doch je näher er dem Paar kam, desto mehr setzte ihm sein Gewissen zu. Sie sah ihn mit einer Mischung aus Unsicherheit und Erleichterung an, als er Joseph zu sich rief. Seine Blicke hafteten an ihren. Sie zogen ihn nahezu magisch an. Sie hatte wunderschöne blaue Augen. Volle rote Lippen und eine erotische Aura schien sie zu umgeben.
„Joe, komm mal kurz!"
„Was denn?" Widerwillig stand er auf und ging auf Mulder zu, der seine Blicke nicht von ihren abwenden konnte.
„Hier." Er streckte ihm die Scheine hin, ohne zu wissen, weshalb er das tat.
„Was soll das? Ich hab sie noch nicht soweit", meinte Joseph verblüfft, nahm das Geld jedoch und schob es heimlich ein.
„Verpiss dich so schnell du kannst, okay?!" Joe sah Mulder verwundert an, als dieser ihm diesen Befehl erteilte.
„Was soll.."
„Geh einfach, okay?!"

Solche Augen, so ausdrucksstark und so sanft in einem, hatte Dana noch nie zuvor gesehen. Der Fremde setzte sich neben sie und lächelte sie an. Er sprach kein Wort, sah sie nur an.
„Ich bin quasi ein Freund deiner Schwester und wollte sicher gehen, dass du okay bist", sagte er dann schließlich.
„Quasi? Wie darf ich das verstehen?" Dana schien der Hals wie zugeschnürt, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Sie sahen sich noch immer in die Augen und ließen ihre Blicke für sich sprechen. Etwas war anders an ihm, als an den übrigen Studenten hier. Nur was? Sie hatte das Gefühl, in seinen Augen, seinen warmen, braunen Augen, zu versinken. Sie glaubte, in seine Seele sehen zu können, ohne dass sie ihn kannte. Seine Lippen. Er hatte wunderschöne volle Lippen, die sie am Liebsten auf ihren fühlen wollte. Nur wieso? Sie kannte ihn doch überhaupt nicht. Die kleinen goldenen Ringe an seinen Ohrläppchen ließen ihn so unschuldig, so ehrlich und aufrichtig erscheinen. Nur warum? Dana mochte es eigentlich nicht, wenn Männer Ohrringe trugen, aber an ihm sahen sie toll aus. Oder er mit ihnen? Sie wusste es nicht. Etwas in ihrem Innern sagte ihr, dass sie etwas sagen müsste, damit er nicht gleich wieder gehen würde. Sie sahen sich immer noch in die Augen.

*Ich fühle mich wie paralysiert. Ich kann meine Blicke nicht mehr den ihren entziehen. So strahlende, blaue Augen hab ich noch nie gesehen. Sie hat die schönsten, geschmeidigst geformten Lippen die ich jemals gesehen habe. Sie ist so... so wunderschön.* Und auch sehr, sehr jung Mulder, also vergiss es gleich wieder! Rief die Stimme in seinem Innern, doch er schenkte ihr keine Beachtung, sondern versank weiter in dem Blau ihrer Augen.

Er nahm ihr schlussendlich ihren Drink aus der Hand und roch daran, „Bist Du nicht noch etwas zu jung für einen Mega-Magarita?" fragte er besorgt nicht spöttisch und stellte das Glas auf den Tisch, der vor ihnen stand.
„Das ist doch wohl meine Sache," erwiderte Dana etwas unfreundlicher, als sie es eigentlich wollte.
Doch er schien sich nicht daran zu stören, im Gegenteil, er grinste sie an. „Wie ist dein Name?"
„Dana Scully. Und deiner?"
„Mulder," er versank wieder in ihren Augen, als sie ihn kritisch zu mustern begann.
„Mulder und weiter?"
„Nichts weiter. Na ja, doch. Fox Mulder. Aber vergiss, das Fox, wieder" er betonte vergiss und Fox besonders, da er seinen Namen schrecklich fand.
„Alle nennen dich nur Mulder und nichts weiter?"
„Wie wirst du von Freunden genannt?" fragte Mulder entgegen.
„Einfach nur Dana. Nur mein Dad nennt mich anders."
„Und wie?" Dana bekam ein Lächeln auf die Lippen, zum erstenmal an diesem Abend.
Sie sah Mulder durchdringend an, „Wehe du lachst..."
Er legte eine Hand auf sein Herz und hob die andere vor sich hoch, „Ehrenwort, dass werde ich nicht."
„Er nennt mich Steuermann." Er verkniff es sich nur mit Mühe und versuchte sein Lachen zu schlucken, im Keim zu ersticken, bevor sie sich angegriffen fühlte.
Es gelang ihm letztlich. „Wieso nennt dein Vater dich Steuermann?"
„Er ist bei der Navy und..."

Sie unterhielten sich eine ganze Stunde, über Gott und die Welt. Dana erzählte Mulder weshalb sie Steuermann genannt wurde und Mulder erklärte ihr weshalb ihn niemand mit seinem Vornamen ansprechen durfte. Nach einer Weile kam Melissa und erkundigte sich, ob es Dana auch gut ginge.
*Bisschen spät! Aber jetzt geht's mir gut!* dachte sich Dana in dem Moment und Missy ging wieder um nicht zu stören.
Sie empfanden es beide als sehr angenehm miteinander über so vielseitige Themen zu sprechen. Dana und Mulder konnten ja nicht ahnen, dass das Schicksal seine Hand im Spiel hatte. Woher auch. Sie genossen die Zeit, die sie gemeinsam verbrachten. Sie vergaß ihre Schwester und Mulder vergaß seine Freunde, die sich auf der anderen Seite des Zimmers, ihre Münder fusselig über ihn redeten. Sie fragten sich weshalb er noch zögerte? Er hatte sie doch schon soweit...

„Darf ich mit dir tanzen, Dana?" fragte er zuvorkommend und höflich. Dana willigte sofort ein und ließ sich von Mulder zur Tanzfläche führen. Es war ein langsamer Tanz und Dana fühlte ein kribbeln in sich aufsteigen, als Mulder seine Hand vorsichtig auf ihrer Hüfte platzierte und mit der Anderen ihre Hand hielt. Sie sahen sich wieder in die Augen. Langsam bewegten sie sich zu ‚I like Chopin'. Sie drehten sich allmählich, Schritt für Schritt im Kreis. Ihre Augen hielten aneinander fest, ließen die Blicke des Anderen nicht mehr los. Sie lächelten sich an. Es kam ihnen so vertraut, so richtig und so unglaublich vor. So als wäre es vorbestimmt gewesen, dass sie sich hier und heute getroffen hatten...

„Dana!...endlich hab ich dich gefunden. Ich bin müde und will gehen," sagte Melissa, als sie Dana und Mulder wieder in ihrer Unterhaltung störte. Dana sah enttäuscht aus, sie wollte noch nicht gehen, obwohl sie auch müde war. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihr das es schon weit nach 3:00Uhr war.
„Na schön," Dana stand etwas widerwillig auf und reichte Mulder die Hand, „War schön Dich kennengelernt zu haben, Mulder" und wandte sich gerade zum gehen und ignorierte seinen enttäuschten Gesichtsausdruck, so gut es ging.
„Dana, warte. Kann ich dich wieder sehen?" Dana sah ihre Schwester und dann wieder Mulder an, „Ähm...ja. Es ist nur so, dass ich nur eine Woche hier bin."
„Dann gleich morgen, vielleicht?"
„Klar. Ich mein...ja warum nicht," Dana bemühte sich ihre Euphorie zu unterdrücken, da sie vermeiden wollte dass Mulder, sobald sie weg war vor Stolz platzte. Den Eindruck hatte sie nämlich, als sein Gesicht sich aufhellte, nachdem sie einwilligte.
„Um 12:00Uhr zum Picknick unter der großen Weide. Im Haupthof, okay?"
„Einverstanden," sie nahm einfach mal an, da er es vorgeschlagen hatte, dass Mulder das Essen mitbringen würde und fragte nicht weiter nach, „Bis morgen!"
„Ja," sagte Mulder in Begleitung eines glücklichen Lächelns, bevor Dana aus seiner Sicht verschwand.

„So hast du dich also doch noch amüsiert?" spöttelte Melissa, als sie das Verbindungshaus verließen.
„Ich hatte die ganze Zeit Spaß," entgegnete Dana ihr barsch. Sie wollte es nicht zugeben, dass sie sich anfangs sehr verloren vorkam. Und von einem Fremden angemacht worden war. Genau gesagt von zwei Fremden.
Nur das Mulder eben hundert, nein tausendmal besser war als Joseph. Sie fühlte sich sehr zu ihm hingezogen, auch wenn sie es sich nicht erklären konnte. Und sie freute sich schon sehr auf den kommenden Tag, den sie mit ihm verbringen würde. In dieser Nacht hatte Dana Schwierigkeiten einzuschlafen, alles seinet wegen...


Am nächsten Tag, kurz vor 12:00 Uhr, Uni-Gelände

Mulder stellte den Korb ab, den er in der Hand hielt, nahm eine Decke aus ihm raus und breitete sie aus. Er stellte die Gläser und Teller auf die Decke und legte das Essen bereit. Mulder hatte in dieser Nacht nicht geschlafen und war daher schon sehr früh an diesem Morgen zum Bäcker gegangen, um frische Brötchen und Croissants zu kaufen. Die Sonne schien klar und grell, so dass Mulder eine Sonnenbrille trug, um seine übermüdeten Augen vor ihr zu schützen. Des weiteren trug Mulder eine beigefarbene Jeans, ein schwarzes T-Shirt und darüber eine dezent gemusterte Weste. Er setzte sich auf die Decke und sah auf die Uhr. Kurz nach zwölf war es schon. Er befürchtete das Dana vielleicht doch nicht kommen und ihn versetzen würde.

Was er jedoch nicht bemerkte war, dass Dana sich unweit von ihm hinter einigen parkenden Autos versteckte. Sie wollte sehen ob er auf sie warten würde und sie wollte nicht pünktlich sein, um Mulder nicht das Gefühl zu geben, dass er sie schon für sich gewonnen hatte.
*Noch fünf Minuten, dann geh ich zu ihm.*

Mulder späte erneut auf seine Uhr, fünfzehn nach zwölf. Wo blieb sie nur? Eine Minute verstrich, die Zweite, die Dritte, die Vierte und dann endlich kam Dana aus ihrem Versteck und schlich sich von hinten an Mulder an, der zunehmend nervöser auf seine Uhr sah.
„Sorry, ich bin aufgehalten worden!" rief Dana und Mulder wandte sich augenblicklich in die Richtung aus der ihre Stimme kam.
„Hi, Dana. Ist nicht so schlimm. Setz dich doch," meinte er mit gelassener Stimme und deutete auf die Decke, als sie direkt vor ihm zum stehen kam. Er blinzelte trotz der Sonnenbrille, als er zu ihr aufschaute und gegen die Sonnenstrahlen sah.
Sie trug ein dunkelblaues Kleid, aus Pannesamt, dass zu ihren Haaren passte. Es war knielang, ärmellos, weit ausgeschnitten und hauteng, so dass Mulders Blicke wie gefesselt an ihr hingen. Sie sah unwahrscheinlich sexy darin aus. Ihr Haar hatte sie zu einer Schnecke zusammen gerollt und hochgesteckt, sodass ihr schöner Nacken frei zu sehen war.
„Du siehst toll aus, Dana," meinte Mulder leise und lächelte, als sie sich zu ihm setzte.
„Danke, du siehst auch schick aus. Ich dachte erst das es unpassend sein würde, da wir ja nicht richtig ausgehen, aber..."
„Ich find's toll, ehrlich."
Sie lächelte ihn schüchtern an, es war ihr einwenig peinlich wie er sie ansah. Es war nicht Danas Art sich für ein Date derart zu stylen. Sie trug nur ein wenig Make-up, um zu vermeiden wie eine Barbie auszusehen. Sie betonte lediglich ihre Lippen und ihre Augen, da ihre Haut auch ohne Puder einen schönen matten Teint hatte.
„Darf ich dir einen Kaffee eingießen?" fragte Mulder höflich und nahm eine Thermosflasche aus dem Korb, der neben ihm in der Wiese stand.
„Ja gern, den hab ich nötig."
„Milch und Zucker?"
„Schwarz," antwortete Dana mit einem Lächeln, als er seine Brauen vor Erstaunen anhob.
„Das schmeckt doch total bitter. Ich warne Dich, mein Kaffee hat's in sich."
„Schwarz, ich bleib dabei," grinste Dana.
Mulder goss ihr eine Tasse ein und reichte sie ihr. Während sie an der Tasse nippte, fügte er seinem Kaffee ordentlich Milch und Zucker bei. „Du gehörst zu Killertruppe, wie mir scheint," meinte Mulder und schenkte Dana ein verstohlenes Lächeln.
„Melissa hat dich nicht geschickt oder?"
„Was?" fragte er. Die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben und beinahe verschluckte er sich an seinem Kaffee.
„Sie sagte sie hat dich nicht geschickt. Also weshalb bist du zu mir gekommen?"
„Ich fand dich toll," log er, wagte es nicht sie anzusehen und starrte auf sein Croissant, dass er aus einem kleinen Körbchen nahm. Er fand sie wirklich toll, aber seine ersten Motive waren nicht gerade sehr lobenswert und Mulder wusste, dass Dana sehr sauer sein würde, wüsste sie die Wahrheit.
Sie musterte seine Gesichtszüge kritisch, „Was hast du Joe gegeben, damit er ging?"
*Scheiße, der entgeht aber auch nichts! Was mach ich jetzt nur? Ich kann doch schlecht sagen, „Hey Dana, hab'ne Wette abgeschlossen. 50 Dollar dafür dich auszuspannen und flach zu legen." Sie würde mich umbringen und nie mehr mit mir reden.*
„Mulder?" fragte Dana trocken und kühl.
„Ich hab ihm...Geld gegeben, damit er geht." So weit hergeholt war das nicht. Er log nicht, sagte ihr lediglich nicht die volle Wahrheit.
„Er hat mich verkauft?"
„Nicht direkt, nein. Joe...er hatte eine Wette laufen. Und ich bot ihm das Fünffache, damit er Dich in Ruhe lässt." Mulder biss sich auf die Lippen, er bekam ein ungutes Gefühl und ein sehr schlechtes Gewissen.
Die Wut, die Dana empfand war nicht zu übersehen. Sie kochte, schäumte förmlich und es hätte Mulder nicht gewundert, wenn er gleich eine Ohrfeige kassieren würde.
Statt dessen war Dana ruhig aber bestimmt. Ihre Stimme leise und enttäuscht, „Weißt du ich dachte du wärst ein netter Kerl, wirklich. Aber du hast mich gekauft und bist daher nicht besser als DIE. Wie viel? Was hast du für mich bezahlt, hä?"
*Das war's dann!* dachte Mulder, kniff seine Augen zusammen und sah ins Leere. Er wagte es nicht mehr Dana in die Augen zu sehen, so sehr schämte er sich. „Fünfzig," nuschelte er in seine Tasse.
„Mehr nicht? Fünfzig Dollar? Das ist...das ist, so mies." Danas anfängliche Wut wechselte in Erstaunen und letztlich in Enttäuschung um. Sie war gekränkt und stocksauer. Sie stand auf und ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen oder ihm auch nur eine Minute länger zuhören zu wollen.
„Dana! Dana warte!" Mulder war ebenfalls aufgestanden und ging hinter ihr her.
Sie blieb stehen und drehte sich ruckartig um. „Was ist? Mit jemand wie Dir rede ich nicht! Du bist ein Schwein, genau wie die anderen!" schrie sie vor Wut. Wie konnte sie sich nur so getäuscht haben?
„Lass es mich erklären, bitte."
„Was gibt's da noch zu erklären?" fragte Dana erbost.
„Das war nicht ... es war noch nicht alles," meinte er reuevoll. Seine Stimme begann zu zittern, als Dana auf eine Erklärung wartend, mit verschränkten Armen vor der Brust, vor ihm stand.
Mulder erzählte ihr alles, die ganze Wahrheit und ließ nichts aus. Danas Augen wurden immer größer und sie wurde zunehmend wütender, mit jedem Satz den er sprach. Selbst die Wahrheit, dass er sie vom ersten Moment an nicht mehr verführen wollte, weil er sich ehrlich zu ihr hingezogen fühlte, linderte den Zorn Danas nicht.
„Du mieser kleiner Schweinehund," zischte sie. „Du willst mein Höschen?" Sie zog ihren Slip unter ihrem Kleid aus und warf ihn Mulder entgegen, der sie reumütig ansah, „Da hast du es. Du kannst wahrlich stolz auf dich sein!"
„Ich will es nicht Dana, zieh es bitte wieder an," meinte er flüsternd und sah sich um. Er hoffte, dass niemand sie beobachtete. Und er hatte Glück ... wenigstens hierbei.
„Du kannst mich mal! Jetzt hast du wenigstens deine Trophäe." Mit Tränen in den Augen rannte Dana weg von ihm, so schnell sie und so weit sie konnte. Nur weg...
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