World of X

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Geheimnis

von Bugs

Kapitel 1

22.02.2001, 8:05 a.m.

Eiskalter Wind fegte über das Flughafengelände des Dulles Airports. Geschäftiges Treiben herrschte an den Abflug- und Ankunftterminals. Geschäftsmänner in teuren Anzügen eilten, in ihre Handys kommandierend, die Abflughalle entlang. Von der Sonne der südlichen Länder gebräunte Menschen strömten aus den Ankunftshallen und wurden herzlich von ihren Verwandten oder Freunden begrüßt. Flugzeugbesatzungen standen an den kleinen Cafés in der Vorhalle und versuchten sich für ein paar Minuten zu entspannen. Die automatische Eingangstür öffnete sich schon zum wahrscheinlich Millionsten Mal. Ein hochgewachsener, dunkelhaariger Mann trat hindurch. Er wirkt müde und ausgelaugt. Die tiefen Ringe unter seinen Augen verrieten, daß er seit Tagen schon nicht mehr geschlafen haben mußte. Dennoch schien es ihm nichts auszumachen zwei große Reisetaschen zu tragen. Er richtete sein Augenmerk auf die Anzeigetafel. Seine Augen huschten für einen Moment suchend über die Anzeigen, um dann an einer hängen zu bleiben. Die Information auf der Departure-Tafel schienen ihm nicht zugefallen. Check-in. Sein Blick richtete sich auf die Menschen, die sich ebenfalls in der Flughafenhalle aufhielten. Sie alle waren glücklich, glücklich darüber wieder zu Hause zusein oder glücklich endlich in den Urlaub zu fliegen. Keines von beiden traf auf ihn zu. Mittlerweile hatte er die Taschen vor sich abgestellt, er schien zu warten.

******

Die Eingangstür öffnete sich erneut. Die rothaarige Frau, die hindurch trat, trug einen dunklen Rock, darüber eine ebenfalls dunkle Jacke. In ihrer rechten Hand hielt sie ein Flugticket. Ihre Blick richtete sich für einen kurzen Moment nach vorn, ihre Augenringe konnte man trotz des Make-ups erkennen. Sie blinzelte kurz, um dann gleich ihren Blick wieder zu senken. Sie überwand die wenigen Schritte, welche sie noch von dem braunäugigen Mann trennten. Es schien sie Überwindung zu kosten in seine Augen zu sehen.
"Können wir?" Seine Stimme war belegt, daß sprechen fiel ihm genauso schwer wie ihr.
Sie nickte und versuchte zu lächeln doch es gelang ihr nicht. Der Mann nahm die zwei Reisetaschen wieder auf und folgte der Frau, die wenige Schritte vor ihm herlief.
Die Schlange an dem Check-in-Schalter war auf wenige Personen geschrumpft. Es war auch schon ziemlich spät für den neun Uhr Flug nach San Francisco. Doch ihr war es egal. Ohne auch nur aufzublicken, gab sie der Frau hinter dem Schalter ihr Ticket. Für einen kurzen Augenblick sah die Flughafenangestellte auf ihren Monitor.
"Raucher oder Nichtraucher?" richtete sie die Frage an die rothaarige Frau.
"Nichtraucher." antwortete diese.
Die Frau am Schalter legte eines ihrer typischen Lächeln auf.
"Ich wünsche ihnen einen angenehmen Flug, Miss Scully." Sie übergab das Ticket und nickte dem Mann, hinter der soeben abgefertigten Frau zu, dieser stellte die zwei Reisetaschen auf das Förderband und nickte ihr ebenfalls kurz zu.
Die Leute vom Sicherheitsdienst standen, bewaffnet mit ihren Metalldetektoren, vor einer Treppe, welche die Passagiere in den Duty-Free-Bereich führte. Etwas abseits blieb Scully stehen und sah hinunter auf den frisch gewischten Boden.
"Scully sind sie...."
"Mulder, nicht!" unterbrach Scully ihn und berührte mit ihren Händen sanft die seinen. Scully's Augen füllten sich mit Tränen. Sie wußte, daß sie sie nicht mehr lange zurückhalten konnte. Sie blinzelte ein paar Mal, in der Hoffnung, daß es besser werden würde, doch dem war nicht so. Scully sah zu Mulder, dessen Augen sich ebenfalls mit Tränen gefüllt hatten. Doch Mulder hatte einfach nicht mehr die Kraft sie zurückzuhalten. Die erste Träne suchte sich ihren Weg an seiner Wange hinunter. Ihr folgte die zweite, die dritte...
Mulder zog Scully in seine Arme. Das letzte Mal, hallte es in seinem Kopf. Bei diesem Gedanken schloß er sie noch fester in seine Arme. Scully's Arme umfassten Mulder, ihr Gesicht schmiegte sich an sein Jackett, tief atmete sie den typischen Muldergeruch ein. Bei dem Gedanken, daß sie ihn nie wieder so nah sein wird, begannen ihre Tränen zu fließen...
"Die Passagiere mit dem Flug UAL 8146 nach San Francisco begeben sich bitte zu Gate 6. Die Passagiere mit dem Flug..."
Scully zuckte zusammen. Das war ihr Flug. Mulder hatte die Ansage nur vage mitbekommen, doch er wußte, daß es jetzt Zeit war. Zeit sie gehen zu lassen. Zeit loszulassen! Langsam löste er sich aus Scully's Umarmung.
"Das ist ihr Flug." flüsterte er leise. Seine Hände lagen warm und schützend auf Scully's Wangen. Seine Daumen wischten sanft ihre Tränen weg. Scully berührte mit ihren Händen ein letztes Mal sein Gesicht, ihre Daumen fuhren über Mulder's leicht zitternden Lippen. Mulder beugte sich zu ihr herunter und küsste ihre Wange. Scully schloß die Augen, ein letztes Mal genoß sie seine warmen, weichen Lippen auf ihrer Haut.
"Ich bin immer für sie da Scully. Sie können mich immer anrufen."
Scully schüttelte ihren Kopf und Mulder wußte, daß das nie passieren würde. Sanft zog sie sein Gesicht zu sich heran. Ihre Lippen berührten seine Stirn.
"Leben sie wohl Mulder!" flüsterte Scully und löste sich von ihm. Sein Augen hefteten sich an die ihren. Er wollte sie nicht gehen lassen. Nicht jetzt. Nie.
"Wiedersehen Scully!"
Scully ging auf die Sicherheitsbeamten zu, die sofort ihre Detektoren startklar machten. Ein letztes Mal drehte sich Dana Scully zu ihrem ehemaligen Partner Fox Mulder um. Ein letzter Blick. Scully stieg die Treppen hinauf, die sie zu dem Flugzeug bringen sollte, welches sie in ein neues Leben flog. In ein Leben ohne Mulder...
Mulder stand regungslos da und sah Scully nach bis sie endgültig verschwunden war. Er drehte sich um und steuerte auf den Ausgang zu. Der eisige Wind traf ihn mitten ins Gesicht, ohne sich nocheinmal umzudrehen ging er zu seinem Wagen.
Das lautes Dröhnen der Turbinen zerriß die Luft, eine Maschine erhob sich gen Himmel und verschwand allmählich in den Wolken...


I never thought that you could leave me
so final, so unfair
...
Don't say good-bye
cause I don't know what I'm gonna do
Please tell me why
cause I don't know what I've done to you
Don't say good-bye
I can't believe
Don't just leave me now
After all that we've been through
...

SEVEN YEARS LATER


22.02.2008, New York City



Ein kalter Wind fegte durch die Straßen des 'Big Apple's. Ein feiner Regen ging nieder. Es war ein Wetter bei dem man lieber zu Hause blieb und es sich vor dem Kamin so richtig gemütlich machte. Doch auch bei Regen rief die Pflicht. Und genauso war es bei Dana Scully. Sie zog ihre Jacke noch fester um ihren Körper. Der Wind peitschte ihr den Regen ins Gesicht. Dana haßte solche Tage. Sie wurde immer nachdenklich und ihre Stimmung war gleich dem Himmel - grau. Glücklicherweise hatte sie den Wagen nicht allzu weit weg geparkt. Sie umklammerte den Wagenschlüssel welcher in ihrer Tasche steckte. Endlich. Schnell hatte sie den Wagen aufgeschlossen und sich auf den Fahrersitz fallen gelassen. Dana startete den Motor und fuhr aus der Parklücke heraus.



******



Seit gut vier Jahren lebte sie jetzt schon in New York. Dana hatte kleines, aber sehr gemütliches Haus gefunden. Es hatte ihr auf Anhieb gefallen. Am Anfang hatte Dana in einem Krankenhaus als Pathologin gearbeitet, doch jetzt hatte sie eine eigene kleine Arztpraxis. Nun, die Praxis gehört nicht ihr allein. Sie hatte einen Partner mit dem sie wunderbar auskam. Sein Name war Simon, er war zwei Jahre älter als Dana und ein phantastischer Kinderarzt. Die Praxis lief gut. Über Patienten konnten sich beide nicht beschweren.
Auch ihr Privatleben füllte Dana, jedenfalls zur Zeit, vollkommen aus. Sie hatte ein paar nette Leute kennengelernt und gelegentlich traf sich Dana mit ihnen. Doch meistens traf sie sich mit ihrer Nachbarin, die über die Jahre ihre beste Freundin wurde. Joanna war glücklich verheiratete und hatte einen sechsjährigen Sohn, William. Doch Dana's ganzer Stolz war ihre kleine Tochter, Samantha. Ein Jahr nach Samantha's Geburt hatte Dana San Francisco verlassen und war nach New York gezogen. Sie sprach nicht gerne über ihre Zeit in San Francisco. Die einzige Person, mit der die darüber sprach, war Joanna. Es hatte sie einige Überredungskünste und schlaflose Nächte gekostet, um Dana soweit zu bringen.

"Was für ein Wetter!" schimpfte Dana und zog ihre nasse Jacke aus.
"Was du nicht sagst." Simon lehnte sich gegen den Türrahmen und beobachtet Dana dabei, wie sie ihre Jacke an einen Haken hing und dann ihren weißen Kittel anzog.
"Schon jemand da?" fragte Dana und schob sich an Simon vorbei.
"Nein, vermutlich wird es ein ruhiger Tag." Simon folgte Dana in ihren Bereich der Praxis.
"Wie kannst du dir da so sicher sein?" Dana hatte sich inzwischen eine Tasse genommen und füllte diese gerade mit Kaffee. "Auch einen?"
Simon winkte ab. "Nein, ich habe meine Koffeinration heute schon überschritten."
"Wo ist meine Süße?" Simon setzte sich auf die Liege, die an der Wand stand.
"Sie ist bei Joanna. Ich kann sie nicht jeden Tag mit in die Praxis bringen." Dana nahm einen kräftigen Schluck von ihrem Kaffee.
"Du solltest sie zu einer richtigen Tagesmutter geben."
Dana seufzte. Wie oft hatten sie dieses Gespräch schon geführt?
"Simon, du weißt genau, daß ich sie nicht jedem dahergelaufenen Kindermädchen überlasse!"
Simon blickte aus dem Fenster, der Regen hatte immernoch nicht nachgelassen.
"Du bist zu vorsichtig, Dana."
Dana ließ sich auf ihren bequemen Stuhl fallen.
"Ich weiß, aber das ist eine andere Geschichte. Außerdem geht Samantha bald zur Schule."
Simon rutschte von der Liege herunter.
"Wie du meinst. Ich werde dann mal rüber gehen, wenn heute schon niemand kommt, dann habe ich wenigstens Zeit meinen ganzen Papierkram einmal durch zu gehen."
Dana nickte nur und nahm nocheinmal einen Schluck aus ihrer Tasse.
Simon hatte Recht gehabt, der Tag war ruhig und Dana beschloß gegen Mittag die Praxis zu zumachen.



******



"Mommy!" Das kleine Mädchen mit den haselnußbraunen Augen kam auf Dana zugerannt.
"Na, meine Süße." Dana hob ihre Tochter hoch und ging mit ihr auf dem Arm ins Haus.
"Hey Dana, was machst du denn schon hier?"
Dana ließ Samantha wieder runter und sah Joanna an.
"Es war nichts los. Bei diesem Wetter scheinen alle gesund zu sein. Eigenartig, was?"
"Tja," Joanna zuckte mit den Schultern, "Willst du einen Tee? Ich habe gerade welchen gemacht."
Dana folgte ihrer Freundin in die Küche. "Nichts wäre mir jetzt lieber."
Auf den Weg in die Küche fiel Dana's Blick auf den großen Kalender an der Wand. 22.02..
In Dana's Kopf blitzten, die schon längst für vergessen geglaubten, Bilder wieder auf. Vor sieben Jahren...der Flughafen...Mulder...
Joanna bemerkte die plötzlich Angespanntheit ihrer Freundin.
"Was ist los, Dana? Geht es dir nicht gut?"
"Doch, doch mir geht es gut." Dana setzte sich auf einen der Küchenstühle. Mir geht es gut. Da waren sie wieder. Die Erinnerungen.
"Oh Dana," mitfühlend legte Joanna ihre Hand auf Dana's Arm. "Ich weiß, der Tag vor sieben Jahren..."
"Warum kann ich das nicht einfach vergessen? Mh, Joanna, warum nicht? Es ist sieben Jahre her. Sieben verdammt lange Jahre. Es hat sich viel verändert."
Sanft streichelte Joanna über Dana's Arm. "Das hat es, Dana. Du hast eine Tochter und sie ist wundervoll. Du hast einen guten Job und eine Menge Freunde. Du hast ein neues Leben, Dana."
Dana seufzte. "Ich weiß, aber die Erinnerungen kommen immer wieder."
"Sie werden verblassen, glaub mir. Irgendwann wirst du dich nur noch vage an dein Leben als FBI-Agentin erinnern und Mulder wird auch nur noch eine Person der Vergangenheit für dich sein."
Joanna stand auf und ging hinüber zum Herd. Sie füllte das heißes Wasser in die Tassen und gab jeweils einen Löffel Zucker hinzu.
"So soll es aber nicht sein. Das Leben als FBI-Agentin und Mulder werden immer ein Teil meines Lebens sein."
Joanna stellte die zwei Tassen auf den Tisch und setzte sich wieder zu Dana.
"Mulder wird es sowie so immer sein." Joanna schwieg ein zeitlang und beobachtete, wie Samantha mit William spielte. "Sie hat seine Augen."
Dana schluckte den Kloß in ihrem Hals herunter.
"Ich weiß. Sie hat diesen Blick, bei dem man ihr einfach nichts abschlagen kann. Genau wie er."
Joanna hatte nie so richtig verstanden, warum Dana Washington DC überhaupt verlassen hatte. Und noch weniger verstand sie, wie Samantha Mulder's Tochter seien konnte. Dana hatte DC Anfang 2001 verlassen und Mitte des Jahres 2002 wurde Sam geboren. Dana hatte ihr es erklärt oder besser gesagt, sie hatte es versucht. Joanna wußte soviel, daß es was mit ihrem Aufenthalt in San Francisco zutun hatte.
"Ich weiß gar nicht, warum du ihn nicht einfach anrufst und es ihm sagst!" Joanna wußte, was sie jetzt von Dana zuhören bekam, aber sie wußte auch, daß sie noch nicht die ganze Wahrheit wußte.
Dana schlug ihre Augen nieder. "Oh Gott, Joanna, sieben Jahre! Wahrscheinlich ist er verheiratet, hat zwei Kinder und ist glücklich. Und da soll ich plötzlich aus der Versenkung wieder auftauchen und ihm Sam präsentieren?! Joanna, daß wäre verrückt!"
Solche oder so ähnliche Diskussionen waren jedes Jahr am selben Tag im Gange. Joanna wußte, daß Dana genau diese Diskussionen brauchte.
"Hast du heute schon die Post geholt?" Joanna war froh über Dana's Themawechsel. Ihre Gespräch über Dana's Vergangenheit wurden von Zeit zu Zeit immer kürzer. Joanna war fest davon überzeugt, daß Dana irgendwann einmal wirklich damit abgeschlossen hat. Auch wenn Dana es jetzt noch nicht wahrhaben wollte.
Dana nahm einen Schluck von ihrem Tee.
"Ich werde schnell rüber gehen und sie holen." Dana erhob sich und ging aus der Küche.
"Das kannst du...." rief Joanna ihr hinterher, doch Dana war schon aus der Tür. "...auch noch später machen."
Manchmal verstand Joanna Dana einfach nicht. Immer wieder rief sie sich die Erinnerungen an ihr früheres Leben ins Gedächtnis, wobei sie doch genau wußte, was es in ihr anrichtet. Auch wenn Joanna diesen Mulder nicht kannte, war sie dennoch der Meinung, daß er ein Recht darauf hatte, zu wissen, daß er eine Tochter hatte.



******



Dana holte einen kleinen Stapel Brief aus dem Kasten und machte sich auch sofort wieder auf den Rückweg.
"Und?" fragte Joanna neugierig, "Was wichtiges?"
Dana sah kurz auf. "Rechnung, Rechnung, einen Brief von meiner Mutter, nochmal eine Rechnung, ein Brief aus..."
Dana's Schweigen steigerte Joanna's Neugierde ins Unermeßliche. "Ein Brief, woher, Dana?"
Ungläubig sah Dana ihre Freundin an. "...aus Washington..." Dana drehte den Umschlag, um einen Blick auf die Rückseite zuwerfen. Das kleine bunte Zeichen in der Mitte der Briefrückseite kannte Dana nur zu gut. Sie hatte es selbst Jahre immer mit sich herum getragen.
"...vom FBI!" vollendete sie schließlich den Satz.
"Was wollen die denn von dir?"
"Ich weiß es nicht." antwortete Dana während sie den Brief aufriß. Sie holte ein weißes, fein säuberlich zusammengefaltetes Blattpapier hervor. Unruhig huschten ihrer Augen über die Zeilen. Joanna stand unruhig im Türrahmen und beobachtete jede kleinste Bewegung von Dana.
Nach einigen Augenblicken sah Dana auf. Verwirrt blickte sie ihre Freundin an.
"Und?" fragte Joanna vorsichtig. Sie wollte nicht allzu neugierig klingen.
"Das... Das ist eine Einladung...." begann Dana.
"Eine Einladung? Für was?" unterbrach Joanna.
Das Blattpapier und alle anderen Brief in der Hand ging Dana in die Küche und setzte sich.
"Eine Einladung zum hundertjährigem Jubiläum des FBIs!"
Jetzt war es Joanna die nicht wußte, was sie sagen sollte.
"Am 13. März." beantwortete Dana Joanna's zunächst noch unausgesprochene Frage.
"Das ist in drei Wochen." war Joanna's erste Reaktion. "Wirst du hinfahren?"
Für Dana stand die Antwort schon fest.
"Nein."
Joanna war entsetzt. "Warum nicht? Das wäre die Möglichkeit."
"Die Möglichkeit wofür? Dafür Mulder wiederzusehen und ihm zusagen, daß er eine Tochter hat?" Dana sah Joanna fragend an, doch als diese nicht antwortete, fuhr Dana fort. "Joanna, die haben mich gezwungen Washington zuverlassen. Glaubst du, ich bin freiwillig gegangen?"
"Natürlich nicht. Aber das ist Jahre her. Wenn du nicht für dich dahin gehen willst, dann tu es für Sam. Mulder hat das Recht darauf zuwissen, daß er Vater ist und Sam wird es früher oder später auch wissen wollen."
Dana dachte einen Moment über Joanna's Wort nach.
"Und wenn er nicht da ist?"
Joanna legte ihre Hand auf Dana's Arm. "Dann kannst du wenigstens sagen, daß du es versucht hast. Es ist deine Chance reinen Tisch zumachen, Dana!"
Dana überlegte einen Augenblick. "Okay, vielleicht hast du Recht."
Nach einigen Minuten des Schweigens fragte Joanna:
"Was wirst du mit Sam machen?" Sie nahm einen Schluck von ihrem Tee, welcher mittlerweile nur noch lauwarm war. Dana sah Jo an, daran hatte sie nicht gedacht.
"Ich würde sie ja gerne zu mir nehmen, aber du weißt, daß ich mit Max und William, meine Eltern in Toronto besuche."
Dana blickte, enttäuscht darüber, daß sie nun doch nicht fahren könne, Joanna an.
"Warum lässt du sie nicht bei Simon? Du weißt, daß er verrückt nach ihr ist?"
Dana schüttelte lächelnd den Kopf. "Simon ist ein Draufgänger. Ich würde ihm Sam um keinen Preis überlassen."
Joanna sah in ihrer Tasse und überlegte.
"Dann wirst du ein Kindermädchen einstellen müssen oder du nimmst sie einfach mit!?"
Dana winkte ab. "Du weißt, wie ich über Kindermädchen denke."
"Tja, dann wird dir nur noch die eine Möglichkeit bleiben."
"Ich glaube nicht, daß das eine so gute Idee ist." Dana dachte angestrengt über eine andere Lösung nach, doch auch ihr fiel keine ein.
"Wie es aussieht, bleibt dir keine andere Wahl."
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