World of X

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Eifersucht

von Queequeg2

1/1

FBI-Zentrale; Washington, D.C.
Kellerbüro Mittwoch, 09.02.2000

11.00Uhr



Mulder und Scully waren an diesem regnerischen und kalten Mittwoch Vormittag in ihrem Büro, welches sich im Keller der FBI-Zentrale befand. Sie saßen an ihren Schreibtischen und durchforsteten alte Akten. Scullys neuer Schreibtisch der genau gegenüber dem von Mulder stand, war wesentlich aufgeräumter als der ihres Partners. Sie hatte schon immer seine Unordentlichkeit getadelt, aber solange ihre Seite nicht unter Berge von Ordner und Papierstapeln versank, war ihr das ziemlich egal.

Plötzlich öffnete sich die Tür und Mulder sah von seinem Stapel Akten hoch. In der Tür stand ein dunkelhaariger, ca.1,90m großer, gut durchtrainierter Mann. Was an diesem Mann am meisten auffiel, waren seine leuchtend blauen Augen, aber auch die farblich abgestimmte Kleidung viel Mulder sofort ins Auge. Der Mann hatte einen langen braunen Mantel an, mit einen ebenfalls braunen Rollkragenpullover, eine etwas heller braune Hose und braune Schuhe. Mulder betrachtet ihn immer noch, als dieser langsam anfing zu reden „Entschuldigung, ich wollte zu Special Agent Dana Scully“ Noch bevor er zu ende reden konnte, rief Scully die sich immer noch nicht umgedreht hatte.

„Phil?“

Sie drehte sich um , sah ihn und stand mit einem mal auf ihren Füßen. Der Mann sah sie an, lächelte und ging ein paar schnelle Schritt auf sie zu, Scully kam ihm entgegen. Er nahm sie mit einem Arm hoch und sie drehten sich, mit einem Lachen, einmal um ihre Achse. Er setzte sie wieder ab und fing laut an zu reden

„Dana! Schön dich zu sehen. Du siehst ja umwerfend aus, zum verlieben.“

Er reichte ihr einen dicken Strauß gelber Rosen und sie roch mit einem Lächeln an ihnen. „Danke Phil, aber du bist immer noch der gleiche Charmeur.“

Sie grinste ihn an.

„Das war mein Ernst,“ protestierte er mit einem Lächeln „Du weist, das ich dich liebe, du bist die schönste und aufregendste Frau, die mir jemals im Leben begegnet ist.“

Jetzt grinste auch er.

„Na, jetzt übertreibe nicht, aber trotzdem danke für das Kompliment. Man bekommt die heute leider nur noch selten zu hören“ bei diesem Satz drehte Scully sich zu Mulder um, der wie angewurzelt in seinem Schreibtischstuhl saß und so tat als hätte er ihre Bemerkung nicht mitbekommen.

„Darf ich dir meinen Partner Special Agent Fox Mulder vorstellen“ sie deutete in Mulders Richtung. Phil ging zu Mulders Schreibtisch und reichte ihm die Hand.

„Schön sie endlich kennen zu lernen, ich bin Phil Brown ein alter Studienkollege von Dana.“

Sie gaben sich die Hand und Fox setzte sich so schnell wieder, wie er aufgestanden war. „Ich dachte du wolltest erst nächste Woche nach D.C. kommen. Jedenfalls sagtest Du das bei unserem letzten Telefonat.“ Scully sah Phil prüfend an.

„Ja, eigentlich war das auch meine Absicht gewesen, aber ich habe bezüglich des Umzuges zwei Wochen frei genommen und da dachte ich, überrasch doch einfach mal Dana.“

Er nahm sie mit einer Hand in den Arm und drückte sie fest an sich.

„Die Überraschung ist dir wirklich gelungen“ lachte sie

„Hast Du heute Abend schon irgendetwas vor, oder kann ich dich zu einem Abendessen einladen“ fragte sie ihn jetzt.

„Oh, sehr gern, aber nur wenn du kochst. Du weist doch, wie sehr ich deine Kochkünste liebe.“

„Na dann laß dich mal überraschen, die sind in den letzten paar Jahren noch um einiges besser geworden.“ wieder grinste sie ihn an und löste sich allmählich aus seiner Umarmung.

„Heute Abend um Sieben?“

„O.k. ich werde da sein“ er gab ihr noch einen Kuß auf die Wange und verließ das Büro wieder, indem er Mulder noch ein „Schön sie kennen gelernt zu haben“ zurief. In diesem Moment klingelte das Telefon und Mulder der immer noch versteinert in seinem Sessel saß, wurde aus seiner Trance herausgerissen. Mulder nahm den Hörer ab und blickte zu Scully immer, die gerade dabei war die Blumen ins Waschbecken zu legen.

„Mulder“ seine Stimme hörte sich etwas kratzig an und er mußte sich erst mal räuspern.

Scully ging zu Mulder und flüsterte ihm leise ins Ohr während er noch telefonierte „Ich muß jetzt zu einer Autopsie, es kann lange dauern, wir sehen uns dann morgen.“ Sie nahm ihren Mantel von der Garderobe und verließ das Büro, ohne das Mulder die Gelegenheit hatte, sie irgendetwas fragen zu können. Er legte nun langsam den Hörer auf und sah auf die geschlossene Tür seines Büros.





Habe ich mir das eben gerade eingebildet, oder ist das wirklich passiert? Bitte las mich wieder aufwachen, es muß doch ein Traum gewesen sein. Nein es ist kein Traum! Was hat der Typ, was ich nicht habe? Mir ist Scully noch nie so um den Hals gefallen. O.k. er hat Geld, das konnte man auf den ersten Blick sehen, aber ich glaube nicht das Scully auf so einen Typ von Mann steht. Sie liebt ihn! Sie muß ihn lieben, für mich hat sie schließlich noch nie gekocht, obwohl wir uns jetzt schon fast sieben Jahre kennen. Aber was das schlimmste ist, der Typ war nett! Wären es andere Umstände, er könnte ein Freund sein. Was will sie mit ihm? Warum hat sie mir nie etwas von ihm erzählt? Scully, ich liebe dich doch! Du kannst dich doch nicht so einfach in einen mir völlig Fremden verlieben.





Oh je, was muß Mulder wohl denken? Er denkt sicherlich von mir, ich wäre verliebt. Bin ich verliebt? Natürlich bin ich das, aber nicht in Phil sondern in Mulder. Sein Gesichtsausdruck war aber phänomenal, ich hätte nie gedacht das er so reagiert. Ich muß Mulder sagen, daß Phil schwul ist! Aber warum sollte ich? Ich kann ihn doch ruhig noch ein wenig schmoren lassen, schließlich ist Diana auch einfach so aufgetaucht und er hat mir bis heute noch nicht alles über sie erzählt.





Scullys Apartment

Mittwoch, den 09.02.2000 19.00Uhr



Scully war gerade mit dem Tischdecken fertig, als es auch schon klingelte. Sie ging zur Tür und machte auf. Phil nahm sie in den Arm und sie gingen zusammen in die Küche. „Hmm, das riecht aber lecker. Du hättest Köchin werden sollen, aber stattdessen schlägst du dich lieber mit den bösen Bubis rum.“ Scully sah ihn an und mußte wieder anfangen zu lächeln, sie wußte nicht warum, aber es war schon immer so, seitdem sie Phil kannte. Sie setzten sich an den Tisch und fingen an zu Essen. Es gab Steak, Gemüsegratin mit Folienkartoffel und dazu Salat. Sie tranken einen lieblich Rotwein, was den Geschmack vom Essen noch intensivierte.

„Dana, was ist eigentlich mit dir und deinem Partner?“ fragte Phil, während er dabei war ein weiteres Stück Steak in seinen Mund zu schieben.

„Was soll mit uns sein?“ Scully sah misstrauisch von ihrem Essen hoch.

„Na ich habe vorhin seinen Blick gesehen, als ich Dich hoch nahm und dich drückte. Also könnten Blicke töten, ich säße nicht mehr hier.“

„Ach du spinnst. Mulder und ich sind Partner und sehr gute Freunde mehr nicht.“ Sagte Scully und versuchte so ruhig wie möglich zu klingen.

„Scully wenn mich ein Mann so ansehen würde, wie dein Partner dich, ich würde ihn vom Fleck weg heiraten. Glaub mir Dana, er liebt dich. Ich kenne mich mit Männern aus.“

Er grinste sie an und sie wurde rot.

„Du brauchst nicht rot werden. Ich kenne dich und ich weiß das du ihn liebst, oder?“

Scully wußte nicht so genau was sie sagen sollte, da sie mit diesem Thema nicht gerechnet hatte. Sie versuchte einfach abzulenken.

„Wie sieht es den mit deiner Liebe aus? Du ziehst hier doch mit Ben zusammen, oder?“ Scully sah ihn an und ihre Röte legte sich allmählich wieder.

„Jetzt lenkst Du zwar ab, aber o.k. wenn du partout nicht darüber reden willst! Aber eins sei dir noch gesagt, hätte ich Ben nicht, dann würde ich es bestimmt mal bei deinem Partner probieren.“

Er lachte nun und Scully sagte ebenfalls lachend.

„Da würdest du definitiv keine Chance haben. Mulder ist, so sehr ich hier sitze heterosexuell.“ „Na, was noch nicht ist, kann noch werden, das weißt Du doch! Aber um auf mich und Ben zurück zu kommen, ja wir haben eine Wohnung hier in der näheren Umgebung von Washington D.C. gefunden. Und deshalb wollte ich auch fragen, ob Du nicht Lust hättest am Samstag auf unsere Einweihungsparty zu kommen. Es werden nicht sehr viele da sein. Ein paar Arbeitskollegen von mir und Freunde von Ben, also was hältst Du davon? Du kannst auch gerne deinen knackigen Partner mitbringen.“

Er lächelte verschmitzt und Dana ermahnte ihn freundlich

„Ben! Also Mulder ist mein Partner und ich glaube auch nicht, daß er mich begleiten würde.“ „Oh, da wäre ich mir gar nicht so sicher. Nachdem er mich wie einen Rivalen angesehen hat, will er bestimmt wissen ob wir eine Affäre haben. Oder hast Du ihm bereits gesagt, daß ich schwul bin?“

„Nein, das habe ich nicht! Ich wollte ihn ruhig mal in diesen Gedanken lassen, die Wahrheit wird er noch früh genug erfahren.“

„Also, Du liebst ihn doch!“ Phil schenkte ihr im gleichen Moment noch vom Wein nach, als Scully seufzte.

„Bin ich wirklich so schnell zu durchschauen?“

„Nein! Aber ich kenne dich und vor mir konntest du schon damals nicht deine kleinen Geheimnisse verstecken. Also fragst du ihn?“

Scully nickte, obwohl sie sich eigentlich sicher war, daß Mulder nicht mitkommen würde. Sie erzählten noch eine ganze Weile, sie aßen Scullys selbstgemachte Mousse und ließen die alten Zeiten Review passieren. Phil verabschiedete sich gegen halb eins von ihr. Scully ging daraufhin geradewegs ins Bett, da sie ja am nächsten Morgen früh aufstehen mußte.





Kellerbüro

Donnerstag 10.02.2000 7.00Uhr



Mulder war schon seit einer halben Stunde im Büro und kaute nervös an seinem Bleistift herum. Er wollte eigentlich Scully gestern Abend noch angerufen haben, da er endlich etwas über diesen Mrs. Perfekt Brown herausfinden wollte, aber als er zu Hause ankam, hörte er den Anrufbeantworter ab und entschied sich die Einladung der Lone Gunmen anzunehmen. Sie hatten ihn zum Pasta-Essen eingeladen. Er kam erst spät in der Nacht zurück. Sonst rief er zwar auch oft mitten in der Nacht bei Scully an, aber diesmal viel ihn überhaupt kein passender Grund ein. Also entschied er sich, auf den nächsten Morgen zu warten.

Und so saß er nun in seinem Stuhl, starrte an die Decke und ließ den Bleistift in seinem Mund hin und her rollen. Als er ein kurzes Klopfen hörte und bemerkte wie sich die Tür öffnete schaute er in ein Akte, die gerade zufällig vor ihm lag.

„Guten Morgen Mulder,“ sagte Scully, diese betrachte Mulder kritisch.

„Morgen, Morgen“ murmelte Mulder hinter seinem Schreibtisch hervor und sah nicht hoch. Er hatte Angst Scully würde ihn durchschauen.

„Was ist los? Haben sie schlecht geschlafen Mulder?“

Jetzt sah Mulder hoch und sah Dana welche direkt vor ihm stand tief in die Augen.

„Was soll mit mir los sein, ich bin nur müde. Frohike hat gestern Abend gekocht und danach haben wir ein Phantom im Internet verfolgt. Wie war ihr Essen mit, wie hieß er doch gleich, Phil?“ Mulder wollte eigentlich diese direkte Frage nicht stellen, aber bei dem Blick von Dana rutsche sie einfach so raus. Dana wandte sich an ihren Schreibtisch und sagte mit dem Blick abgewandt und einem leichten Grinsen um die Mundwinkel.

„Oh, sehr nett. Wir haben uns köstlich amüsiert und über alte Zeiten geredet.“

„Aha, nur nett?“ Forderte Mulder zu wissen. Scully sah nun Mulder mit einem Lachen auf den Lippen an

„Also Mulder, wenn ich es nicht genau wüßte, würde ich sagen sie sind eifersüchtig!“

Mulder verschränkte seine Arme vor der Brust und sah Scully wie ein trotziger kleiner Junge an

„Wer ich? Eifersüchtig? Nur in ihren Träumen Scully, wirklich nur in ihren Träumen!“ und er schüttelte leicht den Kopf.

„Wirklich?“ Scully betrachtete jeden seiner Bewegungen genau, um festzustellen, ob Phil mit seiner Behauptung recht hatte. Und sie mußte ihm zugestehen, es sah wirklich so aus, als wäre Mulder ein wenig eifersüchtig. Plötzlich sagte Mulder in einer belustigten Art

„Na Scully, eigentlich müßte ich wirklich eifersüchtig sein, denn für mich haben sie noch nie etwas gekocht.“

Er grinste nun wieder.

„O.k. Mulder! Sie werden der Nächste sein, für den ich koche.“

„Versprochen?“

„Ja, versprochen.“ Mulder setzte sich nun wieder glücklich in seinen Stuhl zurück und betrachtet Scully weiterhin. Er wollte zwar immer noch alles über Phil wissen, aber nun wußte er das noch nicht Hopfen und Malz verloren waren.

Scully öffnete den Mund um fortzufahren.

„Phil bat mich, sie zu fragen ob sie am Samstag nicht auch zu seiner Einweihungsparty kommen würden. Er kennt noch nicht viel Leute hier, aber er fand sie sehr sympathisch und da sie mein Partner sind! Also kommen sie?“

Scully sah Mulder fragend an, mußte aber bei den Gedanken an die Sympathie von Phil gegenüber ihres Partners lächeln.

Mulder überlegte ob er zustimmen sollte. Eigentlich mochte er solche Feiern nicht, aber er wollte sich auch nicht die Chance entgehen lassen, um zu sehen was wirklich zwischen den beiden vor sich ging.

„O.k., ich komme mit. Wann soll ich sie abholen? Oder sind sie bereits schon vorher da?“ Gespannt schaute er zu Scully, er hoffte natürlich das er sie abholen kommen konnte.

„Holen sie mich um halb acht ab. O.k.?“ Er nickte und mußte tief in seine Akte schauen, um ihr sein Grinsen nicht zu zeigen.

Die nächsten zwei Tage verliefen wie im Flug. Es mußte noch eine Menge Papierkram erledigt werden und sie schlossen einen Fall ab. Keiner der beiden redete über den bevorstehenden Samstag und Mulder mußte sich schwer zusammen reißen, daß seine Neugierde nicht überhand gewann.



Mulders Apartment

Samstag der 12.02.2000 19.00 Uhr



Mulder hatte geduscht und wollte sich gerade anziehen, als im einfiel, daß er Scully gar nicht gefragt hatte, was er zu dem Anlaß anziehen könnte. Na ja, eigentlich fragte er sie ja sonst auch nicht, da er eigentlich immer ein gutes Händchen in solchen Sachen hatte. Aber was, wenn er ausgerechnet heute etwas komplett falsches anziehen würde. Sollte er einen Anzug und eine Krawatte tragen, eine Jeans oder was ganz anderes? Schließlich entschloß er sich für eine dunkelgraue Hose, einen schwarzen Rollkragenpullover und seine schwarze Lederjacke. Ihm gefiel sein Outfit, es war weder zu overdressed noch zu konservativ. Er sah auf die Uhr und bemerkte, daß er sich beeilen mußte um rechtzeitig bei Scully zu sein.





Scullys Apartment

Samstag der 12.02.2000 18.30Uhr



Scully hatte das gleiche Problem wie Mulder, sonst wußte auch sie was sie anziehen konnte, aber heute? Sollte sie sich schick, elegant oder eher sportlich anziehen. Sie entschloß sich die elegante mit der sportlichen Variante zu kombinieren. Sie zog eine gerade geschnittene schwarze Stoffhose aus dem Schrank, zog ein schwarzes enges Top an, welches nur zwei Spagettiträger besaß und zog eine schwarze aber durchsichtige Bluse darüber. Ihre Haare ließ sie wie immer, was sie natürlicher fand. Sie zog sich noch schnell ihre schwarzen hohen Poems an und verteilte ihr dezentes Make-up im Gesicht. Als sie fertig war, klopfte es bereits an der Tür und sie sah noch mit einem letzten Blick in den Spiegel und nickte sich selber zu.

Scully ging zur Tür und öffnete diese, vor ihr stand Mulder der sie freundlich und mit Staunen ansah.

„Sie sehen großartig aus, Scully.“

„Danke Mulder, aber das gleiche kann ich auch von ihnen sagen.“ Scully betrachte Mulder, dem der Rolli ausgezeichnet stand. Beide waren zwar in schwarz Gekleidet, doch man konnte definitiv feststellen, daß sie den gleichen Geschmack hatten.

Scully zog sich ihre viel zu teure, schwarze Wildlederjacke über und verließ mit Mulder ihr Haus, um zum Auto zu gehen. Mulder versuchte seine Aufregung zu verbergen, denn er wußte nicht was auf ihn, am heutigen Abend noch alles zukommen würde. Er wußte nicht, ob er es mit ansehen konnte, wie Scully in den Armen eines anderen lag, aber er würde ihr versuchen klar zu machen, was er für sie empfand.





Haus von Phil und Ben

Samstag 12.02.2000 20.00Uhr



Mulder und Scully waren pünktlich und fanden auch gleich einen Parkplatz. Sie gingen in das große Haus und fragten den Pförtner in welcher Etage denn die Wohnung von Phil Brown lag. Von Ben erwähnte sie nichts. Sie stiegen in den Fahrstuhl und fuhren nach oben. In der sechsten Etage standen sie zu zweit vor der Tür und klopften. Phil öffnete die Tür und sah die beiden lachend an.

„Schön Euch zu sehen, Dana! Wie ich sehe konntest du deinen Partner überreden mitzukommen.“

Er umarmte Dana und gab Mulder die Hand.

„Dana meinte sie würden sonst nicht auf solche Partys gehen, aber wie ich sehe konnte man sie von dem Gegenteil überzeugen.“ Mulder sah Phil unsicher an, da er nicht ganz sicher war was es tun sollte. Sie gingen in die große Fünfzimmerwohnung und fanden schon ein paar Leute vor, die die beiden herzlich begrüßten.

„Wo ist den Ben?“ fragte Scully neugierig und sah sich in der Wohnung um, aber sie konnte ihn nirgends entdecken. „Wer ist Ben?“ Mulder sah sich nach irgendeinem Typen um, den er für einen Ben halten konnte.

„Da ist er doch.“ In diesem Moment trat ein blondhaariger junger Mann aus der Küche und gesellte sich zu den dreien, wobei er Dana herzlich umarmte. Mulder wußte nicht wie ihm geschah, jetzt waren es schon zwei Männer innerhalb von drei Tagen. Und wie es aussah, genoß Scully jede einzelne Minute.

„Darf ich ihnen meinen Freund Ben Smith vorstellen.“ Phil umarmte Ben und gab ihm ein Kuß auf die Wange. Mulder sah die beiden perplex an, aber gab wie durch einen Reflex dem anderen Mann die Hand. Gleichzeitig schaute er zu Scully die ihn entschuldigend ansah und dabei über beide Ohren lächelte.

„Oh, nett sie kennen zu lernen Mister Mulder. Sie sind also der Mann der das Herz unserer kleinen Dana geklaut hat?“

Mit einem Mal sahen Phil und Dana böse zu Ben. Dieser wurde sich mit einem Schlag bewußt, daß er dieses hätte lieber für sich behalten sollen. Nun grinste jedoch Mulder

„Ach ja? Davon wußte ich noch gar nichts!“ Er schaute von Ben zu Scully und schaute sie liebevoll an, die unter diesem Blick errötete.

Nun nahmen sie sich ein Glas Sekt in die Hand und fingen mit ein paar andren Leuten ein Gespräch an. Ständig trafen sich ihre Blicke, dann lächelten sie sich zu. Als alle Gäste da waren, so etwa dreißig Leute, wurde das Buffet eröffnet, welches warme und kalte Speisen beinhaltete. Es war ein netter Abend, Scully sowie auch Mulder lachten viel. Mulder unterhielt sich angeregt mit Phil, aber am meisten unterhielt er sich mit Scully. Sie erzählte ihm nun, wie sie die beiden kennen gelernt hatte. Sie hatte versucht die beiden zusammen zu bringen, was sie ja letztendlich auch geschafft hatte. Der Abend streckte sich dem Ende zu und so wollten Mulder und Scully gegen zwei Uhr nach Hause fahren. Sie verabschiedeten sich von Phil und Ben und gingen zum Auto.





Vor Scullys Apartmenttür

Sonntag der 13.02.2000 2.30Uhr



Mulder hatte Scully noch bis an die Tür gebracht und stand jetzt genau neben ihr.

„Mulder es war ein sehr schöner Abend. Er hat mir wirklich sehr gefallen.“

Scully bemerkte wie Mulder nickte und plötzlich anfing zu gähnen und noch bevor sie sich im klaren darüber war, was sie noch hätte sagen sollen, waren die Worte auch schon aus ihrem Mund.

„Wollen sie noch einen Kaffee, Mulder? Sie schlafen ja jetzt schon fast ein und ich könnte es mir nie verzeihen, sollten sie während der Autofahrt einschlafen.“ Sie lächelte ihn etwas verlegen an und er lächelte mit einem Nicken zurück.

Scully schloß die Tür auf und sie gingen in ihre Wohnung. Auf dem Anrufbeantworter war nichts, also ging Scully in die Küche um einen Kaffe zu kochen, während sich Mulder die Jacke auszog und es sich auf der Couch bequem machte. Er lehnte sich zurück und schloß die Augen. Scully kam ins Wohnzimmer und stellte leise die Musik an. Sie sah zu Mulder der seine Augen immer noch geschlossen hielt, aber durch den leisen Klang ein Lächeln im Gesicht hatte. Scully ging zu ihm und setzte sich ebenfalls auf die Couch.

Langsam öffnete Mulder seine Augen wieder und schaute Scully an. Diese saß im Schneidersitz auf der Couch und sah zu Mulder. Ihre Blicke verschmolzen und Scully hatte irgendwie ein Gefühl von Déjà-vu . Dennoch ließ sie es zu, denn langsam beugte sich Mulder zu ihr rüber. Seine Lippen waren fast an den ihren und sie sahen immer noch einander tief in die Augen. Er berührte ihre Lippen leicht, wie ein Hauch und sah sie wieder an. Er las in ihren Augen und sie in seinen und was sie dort lasen, veranlasste sie zu ihrem nächsten Schritt. Mulder küsste Scully erneut und während er das tat stand er auf, nahm die leichte Scully in seine Arme und trug sie in ihr Schlafzimmer. Die Musik drang gedämpft in das Zimmer, in welchem nur der Mond eine Lichtquelle war. Mulder legte Scully sanft auf ihr Bett und sie zog ihn mit sich. Sie tauchten in einen Schwall von Küssen ein und ließen ihren Gefühlen nach all den Jahren, das erste mal Freilauf. Sie wälzten sich im breiten Bett hin und her, einander in die Augen sehend und ihre Münder verbündend. Langsam wanderten Mulders Hände zu Danas Brüsten und unter ihr Top, er zog sie langsam aus und sie tat es ihm gleich. Sie waren beide oben herum nackt und spielten mit den sonst verborgenen Stellen ihrer beider Körper. Sie streichelten sich und liebkosten sich und gleichzeitig waren sie so vorsichtig. Keiner von ihnen wollte irgendetwas überstürzen, beide versuchten jeden Moment in sich aufzunehmen und festzuhalten. Erst nach einer weiteren halben Stunde machten sie sich an ihren Hosen zu schaffen, waren aber immer noch langsam und zärtlich in ihrem Handeln. Sie halfen sich gegenseitig, so wie ein eingespieltes Team, so als wäre alles Routine und sie hätten es schon Hunderte mal vorher getan. Eigentlich hatte sie es ja auch schon, aber nur in ihren Träumen. Als beide so nackt vor sich lagen, schauten sie sich an und betrachten sich genau. Auf ihrer beiden Gesichter lag ein Lächeln, aber da war noch soviel mehr. Sie erkannten ihre Sehnsucht nach dem jeweils anderen, sie entdeckten die Liebe und ihre Verbundenheit. Langsam, aber erst nachdem er sie, für sich bereit gemacht hatte, drang er in sie ein. Er wollte ihr bei diesem ersten Mal auf keinen Fall weh tun. Scully war feucht und es war kein Problem für sie seine ganze Männlichkeit in sich aufzunehmen. Er hielt noch einen Moment still, sah sie an, sie hatte Tränen der Freude in ihren Augen und er begann sich allmählich in ihr zu bewegen. Zuerst langsam, doch dann immer schneller und heftiger. Sie bewegten sich im gleichen Rhythmus, als wenn jemand den Takt vorgab. Sie passten so gut zusammen, obwohl ihr Größenunterschied doch enorm war. Aber in diesem Fall, spielte es überhaupt keine Rolle. Sie sahen sich an, als sie kurz vor ihrem jeweiligen Orgasmus standen und auch während diesem studierten sie jeden Gesichtszug des anderen. Mulder ließ sich langsam nieder und blieb noch in ihr. Sie war so warm und er fühlte sich zu Hause. Geborgen, aufgehoben, beschützt und geliebt.

„Ich liebe Dich Dana.“ Mulder sah sie zärtlich an und sie erwiderte „Ich liebe Dich auch Fox.“

Diese Worte welche sie sich während ihrer Ekstase ständig zugeflüstert hatten, wurden nun eins. In dieser Nacht fühlten sie sich glücklich und sie schliefen ruhig in den Armen des anderen ein.





- THE END –
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