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Lost Investigations - Reisende

von meiko

The X-Files: Lost Investigantions 5.2 - Reisende

The X-Files: Lost Investigantions 5.2 - Reisende

by meiko



Washington D.C.
The Reflecting Pool
6:09 a.m.

Fox Mulder zog fröstelnd den Mantel enger und ließ den Blick nachdenklich über die Wasserfläche vor dem Washington Monument wandern. Der gewaltige Obelisk spiegelte sich matt im tanzenden Schein der hier und dort aufblitzenden Lichter. Bis zu diesem Tag hatte sich Mulder nie besonders viele Gedanken um die Geschichte dieser Stadt gemacht, da er - wie seine Partnerin erst gestern wieder mit spitzer Zunge angemerkt hatte - viel zu viel Zeit mit Dingen verbrachte, über die sich kein normaler Mensch jemals den Kopf zerbrechen würde.

Das Handy klingelte. Eine Schneeflocke tanzte aus dem nächtlichen Dezemberhimmel und setzte sich keck auf seine Augenbraue. Er seufzte, stieß den Atem in einer Wolke winziger Eiskristalle aus und griff nach dem kleinen Störenfried.

"Mulder hier", brummte er und ging auf seinen Wagen zu. Aufmerksam lauschte er der Stimme am anderen Ende der Leitung. Mit jeder Sekunde wurde sein Schritt langsamer, bis er schließlich stehen blieb und mit der Schuhspitze im Schneematsch stocherte.
"In Ordnung", sagte er dann. "Ich bin unterwegs."
Er warf einen entschuldigenden Blick auf den Obelisken. Der würde jetzt warten müssen. Entschlossen setzte er sich ans Steuer und ordnete sich in den Frühverkehr ein.



[Opening Credits]



FBI Headquarters
Forensik
6:59 a.m.

Als Agent Mulder im Eilschritt an den Sicherheitskräften vorbeischoss und die Tür zur pathologischen Abteilung aufriss, funkelten seine Augen voller Erwartung. Seine Partnerin hatte diesen Blick einmal als "Jagdfieber" bezeichnet, doch er war sich da nicht so sicher.
Jetzt mahnte er sich erst einmal innerlich zur Ruhe und steuerte auf die Labortische zu.
Ein Lächeln überflog sein Gesicht, als er die konzentriert arbeitende Gestalt an einem der Tische erkannte.
"Guten Morgen, Scully", grüßte er und blieb in respektvollem Abstand stehen.

Special Agent Dana Scully erhob sich aus ihrer gebückten Stellung und straffte ihren verspannten Rücken. Mulder hatte ein gutes Auge für Details und so sah er auf den ersten Blick, dass sie die ganze Nacht durchgearbeitet hatte.

"Guten Morgen", sagte sie und strich sich mit der Linken eine widerspenstige Strähne aus den Augen. "Manchmal wünschte ich mir, Sie würden genau so schnell hier auftauchen, wenn Director Skinner zum Meeting ruft."
Mulder reckte den Hals und versuchte, an ihr vorbei zu sehen. "Und was haben Sie nun Feines für mich?", fragte er und ignorierte ihre Bemerkung elegant.
Scully trat einen Schritt zur Seite und gab den Blick auf den Labortisch frei. Die Gestalt, die reglos darauf ruhte, war mit einem weißen Tuch bedeckt. Mulder sah seine Partnerin erwartungsvoll an und machte eine ermunternde Handbewegung.
"Na schön", murmelte Scully und riss das Tuch mit einem kräftigen Ruck zur Seite.

Fox Mulder schloss für einen Moment die Augen, doch als er sie wieder öffnete, lag die Gestalt noch immer reglos auf der glatten Oberfläche.
Er blickte Scully an und schüttelte langsam den Kopf. "Das wird Skinner nicht gefallen. Das wird ihm wirklich nicht gefallen!"



8:08 a.m.

Assistant Director Walter Skinner umrundete langsam den Labortisch und blickte abwechselnd von dem seltsamen Objekt zu seinen beiden Agenten.
"Das gefällt mir überhaupt nicht", knurrte er. "Woher haben Sie dieses... dieses Ding?"
Mulder warf Scully einen triumphierenden Blick zu und formte mit den Lippen ein "Sehen Sie?".
"Nun? Ich höre", drängte Skinner und warf einen ungeduldigen Blick auf seine Armbanduhr. "Wenn ich bitten dürfte, ich habe heute noch einige andere Termine."
Scully räusperte sich. "Bei mir ist es gestern Abend etwas später geworden. Als ich gegen Mitternacht endlich das Büro verlassen konnte, lag er da, direkt vor meinem Wagen, als hätte ihn jemand dort für mich platziert."

Skinner umrundete den Tisch ein weiteres Mal, fuhr mit der Hand über das glänzende schwarze Haar der schweigenden Gestalt und rieb dann mit dem Finger an dessen metallisch glänzender Haut herum. "Und Ihre Untersuchung der Hautprobe hat ergeben, dass dies wirklich humanoide Haut ist? Ich nehme an, mit etwas Wasser und Seife haben Sie es bereits versucht?", fragte er dann sarkastisch. "Hier spielt uns doch jemand einen üblen Streich!"
Dana schüttelte energisch den Kopf. "Glauben Sie mir Sir, ich war mir meiner Sache anfangs auch alles andere als sicher. Und ich habe bewusst erst gewartet, bis ich den Test durchgeführt hatte, ehe ich Agent Mulder informierte."

Skinner brummte nur und sah sein ständiges Sorgenkind müde an. "Dass Sie natürlich sofort Feuer und Flamme sind, war ja von Anfang an klar. Aber von Ihnen, Agent Scully, hätte ich etwas mehr..."
"Sir", fiel ihm Scully energisch ins Wort. Nun war sie es, die allmählich die Geduld verlor. "Glauben Sie mir bitte, wenn sich das Wesen als Schwindel herausgestellt hätte, dann wäre ich noch in der gleichen Nacht sofort nach Hause gefahren. Aber so..."
Fox Mulder trat zu ihr und legte ihr die Hand auf die Schulter. "Zeigen Sie ihm doch, was Sie mir vorhin gezeigt haben."

Dana nickte grimmig; dann legte sie die linke Hand auf den Arm der Gestalt. Mit der Rechten zog sie vorsichtig eine Hautschicht zur Seite, dann griff sie beherzt zu und hielt plötzlich den Arm des Wesens in der Hand. Das summende Geräusch einrastender mechanischer Verbindungen erklang und die Enden einiger Schläuche und Drähte purzelten aus der Trennstelle des Arms heraus. Das ganze sah aus, als ob man eine Klimaanlage in der Mitte durchgeschnitten hätte.

"Eine Maschine", entfuhr es Skinner. Ratlos blickte er seine beiden Agenten an.
"Eine Maschine", bestätigte Scully.
"Eine Maschine mit voll funktionsfähiger menschlicher Haut!", fügte Mulder befriedigt hinzu.
Walter Skinner lockerte den Knoten seiner Krawatte. In den letzten Minuten war es hier unten im Labor ganz unerträglich heiß geworden. "Das besagt doch überhaupt nichts", sagte er übellaunig. "Also schön. Morgen früh zum Dienstbeginn möchte ich auf meinem Schreibtisch Ihren Bericht mitsamt vollständiger Erklärung dieses... dieses Phänomens haben!" Die letzten Worte schienen ihm schwer zu fallen, denn er musste sich sichtlich anstrengen, sie herauszuwürgen. "Außerdem will ich vom Labor eine vollständige dermatologische Analyse der Hautproben sehen, mit allem was die Medizintechnik hergibt. Und nun lassen Sie sich mal etwas einfallen. Guten Morgen!" Er fuhr herum und verließ mit wehendem Mantel das Labor.



FBI Headquarters
Mulders Büro
4:58 p.m.

Dana Scully verließ den Fahrstuhl im Kellergeschoss des FBI-Hauptquartiers und öffnete die Tür ihres gemeinsamen Büros. Die letzten Stunden hatte sie zu Hause verbracht, da sie nach der durchwachten Nacht irgendwann an diesem Vormittag einfach nicht mehr die Kraft aufgebracht hatte, Mulders Vorträgen über künstliche Intelligenz zu folgen. Als ihr dann die Augen zufielen, hatte Mulder sie resigniert nach Hause geschickt.
Im Moment fühlte sie sich ausgeruht und voller Tatendrang - ein Gefühl, dass der Anblick ihres Partners innerhalb einer Sekunde vom Tisch fegte.

Mulder saß neben seinem Schreibtisch auf dem Fußboden und nagte an einem Bleistift herum.

"Was ist denn mit Ihnen los?", entfuhr es Scully, doch Mulders unwirsche Handbewegung ließ sie verstummen. Schnell schloss sie die Tür und blickte in die angegebene Richtung.
"Was soll denn das? Warum ist es nicht drüben im Labor?", fragte sie verärgert und umrundete kopfschüttelnd den Körper des geheimnisvollen Maschinenwesens, das Mulder auf einer Tragebahre direkt an der Wand abgestellt hatte.

"Yeah. Bedanken Sie sich bei den Typen von der Pathologie. Kurz nachdem Sie gegangen waren, riefen die hier an und meinten, ich hätte noch genau 15 Minuten, um meinen E.T. von dort wegzuschaffen, ansonsten würde er in der Schrottpresse landen."
"Wie entzückend." Dana runzelte die Stirn. "Und ich hatte gehofft, Sie hätten schon mit unserem Bericht angefangen."
Mulder grunzte. "Dieser Bericht... Ganz ehrlich, Scully, ich habe keine Ahnung, was ich schreiben soll."

Seine Partnerin setzte sich zu ihm auf den Fußboden und schmunzelte kaum merklich. "Dass ich das noch einmal von Ihnen hören würde, hätte ich nie geglaubt. Wo Sie doch sonst um keine Theorie verlegen sind!"
Ihr Blick glitt über die chaotische Einrichtung des Büros und blieb an dem großen Poster mit dem "I WANT TO BELIEVE"-Schriftzug hängen.

Mulder ließ den Kopf hängen. "Das ist es ja gerade", sagte er. "Was würde es uns beiden denn nutzen, wenn ich das, was ich denke, in den Bericht schreibe? Außerirdische Technik und menschliche DNA? Kybernetische Wesen aus dem Weltraum? Wo bleiben die Beweise? Was wir hier vor uns haben..." - er deutete auf die Gestalt auf der Bahre - "... das kann uns jeder Spaßvogel mit gutem Einkommen untergeschoben haben!"
Scully sah ihn verwundert an. "Und die dermatologischen Tests, die ich angefordert habe? Die Ergebnisse müssten Sie doch inzwischen längst auf dem Schreibtisch haben."
Mulder schüttelte müde den Kopf und hangelte zwei Blatt Papier vom Schreibtisch herunter. "Schon da, bitte sehr."
Scully überflog die Untersuchungsergebnisse und riss überrascht die Augen auf. "Das... das kann nicht sein!", rief sie. "Hier steht, dass es sich bei der Hautprobe um eine gewöhnliche Kunststoffverbindung handelt, die keine Spuren menschlicher DNA aufweist. Aber..." Sie sah ihrem Partner fest in die Augen. "Mulder, ich habe den Schnelltest doch selbst durchgeführt. Ich war mir so sicher!"
Fox Mulder nickte. "Ich weiß, Scully. Aber wir können nichts daran ändern: Den Beweis, den wir brauchen um Skinner und seine Vorgesetzten zu überzeugen, gibt es nicht. Nicht hier und nicht heute."

Dana stand auf und sah Mulder wütend an. "Dann werden wir dorthin gehen, wo man uns nicht bei der Arbeit behindert", sagte sie entschlossen.
Nun sprang auch Mulder auf und grinste sie an. "Das ist meine Dana Scully!", rief er. "Die Frage ist, wie wir ihn hier herausbekommen, ohne dass man misstrauisch wird. Ich bin ziemlich sicher dass wir überwacht werden. Und dann wird man etwas dagegen haben, wenn wir mit unserem Burschen hier einfach herausspazieren. Bis jetzt denken die wahrscheinlich, wir lassen die ganze Sache fallen, wenn uns nichts Besseres mehr einfällt. Aber wenn die sehen, dass wir es ernst meinen..."

Ein Geräusch ließ die beiden Agenten zusammenzucken. Das Licht im Büro flackerte und ein kalter Lufthauch schien durch den Raum zu streifen.
Scully griff nach Mulders Arm. "Was war das?", hauchte sie.
Mulder legte den Finger auf die Lippen und drehte sich langsam, ganz langsam zur Quelle des unheimlichen Geräusches um.
Für einen kurzen Augenblick setzte sein Herzschlag aus - und auch Scullys Hand umklammerte seinen Arm noch fester.
"Mulder", flüsterte sie. "Was ist das?"

Die Gestalt auf der Bahre hatte sich erhoben und stand nun in aufrechter Haltung vor den beiden Agenten. Das seltsame Summen, das die beiden gehört hatten, schien direkt aus dem Inneren des mechanischen Wesens zu kommen. Mit sicherer Bewegung rastete es den abgetrennten Arm wieder ein. Dann wandte es langsam seinen Kopf und öffnete die Augen.
Gelbe Pupillen starrten sie verwirrt an.
Dann öffnete und schloss es seinen Mund und bewegte die Glieder, so als wolle es sich vergewissern, dass noch alle Funktionen in seinem Körper vorhanden wären.

Mulder fasste sich als erster und trat einen Schritt auf das Wesen zu.
"Können Sie mich verstehen?", fragte er langsam.

Die Gestalt nickte. "Ja, ich danke Ihnen. Auf welchem Planeten befinde ich mich?"

Doch noch bevor Mulder oder Scully sich von ihrer Überraschung erholen konnten, geschah etwas ganz unerwartetes. Ein Schimmern erfüllte die Luft und ein Regen aus Glühwürmchen schien über den künstlichen Menschen niederzugehen. Das Schimmern verstärkte sich zu einem blendenden Glanz und hüllte das Wesen schließlich vollständig ein. Es warf noch einen unergründlichen Blick auf die beiden Agenten und dann war es...

"Verschwunden", sagte Scully leise und grub ihre Finger in Mulders Arm.



Im Orbit der Erde,
376 Jahre in der Zukunft.

Die Türen glitten zischend zur Seite und Captain Picard betrat mit energischem Schritt den Bereitschaftsraum. Er nickte den versammelten Führungsoffizieren knapp zu und nahm an seiner Konsole Platz.
"Geordi, gibt es Neuigkeiten über den Verbleib von Mr. Data?", fragte er. Picard war viel zu sehr Captain, um die Sorgen über das vermisste Mannschaftsmitglied Oberhand über sein Pflichtbewusstsein gewinnen zu lassen. Doch tief in seinem Inneren tat es ihm gut zu wissen, dass seine Mannschaft auch ohne große Worte wusste, was ihn in diesem Moment bewegte. In den Stunden, seit Mr. Data bei einem Zwischenfall im Transporterraum nicht mehr aus den Transporterpuffern zurückgekehrt war.
Er blickte zu Will, Beverly, Deanna, Worf und Geordi und spürte ihre Besorgnis.

Geordi räusperte sich. Das Verschwinden seines besten Freundes machte ihm schwer zu schaffen. "Wir haben die Transporterpuffer Byte für Byte durchgekämmt, doch da ist nichts mehr drin, Captain. Mr. O'Brien hat versucht, den Zwischenfall im Holodeck nachzubilden, aber bisher erfolglos. Uns fehlt das eine, kleine Glied in der Kette, das uns auf die richtige Spur bringt. Und so lange wir das nicht finden..." Er zuckte verzweifelt die Schultern. "So lange werden wir Data nicht zurückbekommen."

Riker runzelte die Stirn. "Könnte es sich um eine zeitliche Anomalie handeln?", fragte er.
Geordi sah ihn durch das VISOR nachdenklich an. Dann glitt ein Hoffnungsschimmer über sein Gesicht. "Aber ja", sagte er aufgeregt. "Eine Phasenverschiebung könnte bewirkt haben, dass sämtliche Spuren der Anomalie entweder in die Zukunft oder in die Vergangenheit transferiert wurden. Ja, natürlich, nur so..."

Jean-Luc Picard beugte sich vor. "Sie denken, Commander Data befindet sich in einer anderen Zeitebene?" Als LaForge und Riker nickten, stieß er leise die angehaltene Luft aus. "Haben Sie einen Anhaltspunkt, wo Sie mit der Suche beginnen können?"

Nun erlosch der frohe Schimmer auf dem Gesicht des Chefingenieurs und machte ernster Sorge Platz. "Leider noch nicht, Sir. Aber wenn Sie gestatten, dann würde ich gern sofort mit Mr. O'Brien..."
Picard nickte lächelnd. "Ist schon gut, Geordi. Machen Sie sich gleich an die Arbeit und informieren Sie mich, sobald..."
Doch auch Picard war es nicht vergönnt, seinen Satz zu Ende zu sprechen, denn in diesem Moment piepte sein Intercom. Er hielt inne. Es kam nicht all zu oft vor, dass man ihn in wichtigen Meetings störte - und wenn, dann musste es schon sehr dringend sein.
"Picard", sagte er knapp.
"O'Brien hier", krächzte eine belegte Stimme aus dem Intercom. "Captain, bitte kommen Sie mit Mr. LaForge in den Transporterraum 2. Das sollten Sie sich wirklich ansehen!"



U.S.S. Enterprise NCC-1701-D,
Transporterraum 2.

Das Kraftfeld über der Transporterplattform waberte summend hin und her und bewahrte das, was sich in seinem Inneren befand davor, in Milliarden von Molekülen zu zerstieben.
"Miles", rief Geordi und stürzte neben seinen Assistenten an die Steuerungskonsole. "Ist es das, was ich denke?"
"Ich glaube schon", murmelte O'Brien und justierte konzentriert einige Kontrollen. Vor Anspannung stand ihm der Schweiß auf der Stirn. "Ich dachte mir: Wenn wir hier und jetzt nichts finden, dann sollte ich in der Bitmustersuche schrittweise in der Zeit vor- und zurückgehen, bis..."
"Ja, er hat es!", rief Geordi und arretierte die Feinabstimmung auf den soeben vom Computer ermittelten Wert. Dann sprang er zur Transporterplattform und hob langsam die Hand. "Miles, auf mein Zeichen. Achtung... und... Jetzt! Deaktivieren!"
Das Kraftfeld flackerte kurz auf, dann fiel es in sich zusammen und gab die Person frei, die sich die ganze Zeit über in seinem Inneren befunden hatte.
Commander Data schwankte auf dem Podest und brach besinnungslos in den Armen seines Freundes zusammen.
"Willkommen zurück auf der Enterprise", murmelte Picard bewegt. "Sie werden viel zu berichten haben."



376 Jahre zuvor,
Washington D.C.
The Reflecting Pool
11:32 p.m.

Es hatte wieder zu schneien begonnen. Die Reflexionen der Lichter der Großstadt hielten für einen Moment inne, als sich eine dünne Eisschicht auf der Wasseroberfläche bildete.

Fox Mulder beugte sich vor und stülpte die Kapuze seiner Winterjacke über den Kopf. Dann sah er zu seiner Partnerin hinüber, die warm verpackt neben ihm saß und in ihren Glühwein blies.
"Diesmal hätte unsere Entdeckung wirklich etwas bewirken können. Wir hätten einen festen Beweis in der Hand gehabt, den man uns nicht so einfach hätte wegnehmen können", sagte er und stampfte mit dem Fuß auf den knirschenden Schnee. „Wir waren so dicht davor, Scully.“
"Ja, wieder einmal", gab sie zurück und nahm einen tiefen Schluck. "Aber eigentlich bin ich mir gar nicht mehr so sicher, was wir überhaupt gesehen haben. Ich meine, was haben wir denn in der Hand, Mulder? Einen aussagelosen Hauttest, sonst nichts. Keine Fotos, keine Analysen, nichts!"
Mulder nickte. "Und was glauben Sie? Ich meine, in Wahrheit, wenn Sie mal all den amtlichen Kram für einen Augenblick vergessen."
Scully dachte nach. "Ich glaube, dass wir heute einen Hinweis bekommen haben, der uns sagen sollte, dass wir nicht aufhören dürfen an den X-Akten zu arbeiten. Was auch geschieht, wir dürfen nicht damit aufhören.- Und was ist Ihre Meinung?"
Mulder lächelte. "Kennen Sie noch diesen Brauch, den die Kinder an vielen Orten auf der Welt feiern? Das Fest des Heiligen Nikolaus?" Er kramte in seiner Manteltasche herum und brachte endlich den gesuchten Gegenstand hervor. Er legte ihn Scully in die geöffnete Handfläche und drückte einen kleinen Knopf. Fasziniert sahen die beiden zu, wie eine schwarze, behelmte Gestalt langsam den Arm hob. Dann flammte ein winziges Lichtschwert auf. Der Arm hob und senkte sich, dann erlosch das Glimmen in dem Spielzeug. Mulder lächelte. "Dies ist die Nacht des Heiligen Nikolaus, Scully. Eine frohe Weihnachtszeit!"


Ende.



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