World of X

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Sternenreiter

von Isabel Boehmer

Kapitel 1

Washington DC. Central Park 25.Juli 1999 22.18 Uhr
Die Nacht brach herein und die Sterne leuchteten vom Himmel. Es war Sommer, und die Hitze des Tages lag noch auf ihrer Haut. Sie hatten heute viel
durchgemacht, beide, und sie fragte sich, wie es jetzt wohl weitergehen sollte. Sie schaute empor zu den Sternen und dachte daran, was er einmal sagte: "Die Sterne,
Scully, die Sterne hören nie auf zu leuchten. Die Menschen sterben, aber die Sterne werden weiterleuchten, denn ihnen ist es egal. Es ist ihnen egal, ob die Erde zu
Grunde geht und ob ich sterbe, ob Sie sterben...Vielleicht sollte es uns auch egal sein." Es war ihr nicht egal. Es war ihr nie egal gewesen. Aber jetzt, da ihr Partner
im Sterben lag.. was sollte sie noch halten? Die Sterne bestimmt nicht. Eine einzige Träne lief ihr über das Gesicht und verschwand in den Tiefen des Sees, vor dem
sie stand." Ein Tropfen zu vielen", dachte sie und ging nach Hause durch die dunkle Nacht.


Washington DC. Medical Center 25.Juli 1999 23.45 Uhr
"SCULLY!!!" Schweißgebadet wachte er auf. Es war dunkel und nur die kleine Neonlampe brannte auf seinem Nachtisch. Die Krankenschwester, die seinen Ruf
durch die halb angelehnte Tür gehört hatte, lief zu ihm.
"Mr. Mulder, beruhigen Sie sich! Bitte...!"
Mulder sah die Schwester an. "Scully?"
"Nein Mr. Mulder, ich heiße Kathrine. Ich bin Ihre Krankenschwester...bitte beruhigen Sie sich. Möchten Sie, dass ich Agent Scully rufe?"
Kathrine. Mulder lächelte. Warum war Scully nicht hier? Als sie krank war, hatte er jeden Tag und jede Nacht an ihrem Bett gewacht. Und jetzt? Er lag im
Sterben......oder hatte es zumindest noch bis vor 5 Stunden getan. Sie konnte doch nicht wissen, dass es ihm besser geht. Wieso war sie nicht da?
"Mr. Mulder?" das erneute Fragen der Schwester durchdrang seine Gedanken.
"Ähm ...nein, Kathrine. Ist schon ok, wenn sie kommen will, kommt sie von selbst. Ich will sie zu nichts zwingen, was sie nicht will. Verstehen Sie das, Kathrine?"
Die Schwester setzte einen besorgten Blick auf und wollte wieder hinausgehen.
"Ach Kathrine?"
"Ja Mr. Mulder?"
"Kommen Sie her und setzen sich an mein Bett. Oder haben Sie keine Zeit? Ich würde mich gerne mit Ihnen unterhalten." Die Schwester lächelte und setzte sich
neben ihn.
"Mr. Mulder.....was gibt es zu reden?"
"Nennen Sie mich Fox."
"Gut Fox. Also was gibt es?" sie nahm seine Hand und drückte sie leicht
"Glauben Sie an Außerirdische, Kathrine?" Mulder wusste genau, dass dies nicht die Art von Frage war, die sie erwartet hatte, aber sie versuchte, sich nichts
anmerken zu lassen.
"Ähm, Sir, nein ich denke nicht das ich daran glaube, wissen Sie...."
"Ich glaube das liegt an dem Namen." er grinste vor sich hin.
"Wissen Sie Bescheid über das, was heute passiert ist?"
"Nun ja, ich habe in ihrem Krankenblatt gesehen Sie seien angeschossen worden?" Irritiert blickte sie auf ihn hinab. Mulder versuchte zu lachen, was ihm aber nicht
gelang und eher aussah als würde er jemanden umbringen wollen.
"Ja das ist die offizielle Geschichte. Und sie stimmt sogar. Aber es gibt da einen Teil, den niemand weiß, und auch Agent Scully glaubt mir nicht, wissen Sie. Sie
glaubt mir vieles nicht, auch wenn sie in letzter Zeit mir schon mehr glaubt als früher. Außerirdische haben mich angeschossen Kathrine. Sie werden mir
wahrscheinlich genauso wenig glauben, wie es Scully tut aber...Sie waren nicht dabei. Scully war dabei und glaubt noch immer nicht. Aber so ist sie eben." Er machte
eine lange Pause und sprach weiter.
" Wissen Sie, meine Kollegen nennen mich Spooky. Spooky Mulder. Ich bin eine Witzfigur für sie. Sie sagen es wäre das Beste, wenn ich in die Psychiatrie kommen
würde. Aber ich liebe meinen Beruf Kathrine. Und ich werde ihn mir von keinem wegnehmen lassen." Er gähnte und sah sie erwartungsvoll an.
"Ich denke es ist besser, wenn Sie jetzt schlafen, Fox. Gute Nacht." Sie drehte sich um und machte die Tür hinter sich zu.
"Gehen Sie nur Kathrine. Bald ist es zu spät. Und dann werden Sie mir glauben." Lächelnd zog er seine Decke etwas höher und dachte an Scully.
"Alle werden mir dann glauben."


Washington DC ;J. Edgar Hoover Gebäude ; 26.Juni 1999 12.18 Uhr
Die Nacht war schrecklich gewesen. Sie hatte 2 Schlaftabletten genommen und fünf andere Tabletten. Scully hatte tiefe Ringe unter den Augen, die sie mit viel
Puder zu vertuschen versucht hatte.
Skinner betrachtete sie lange. Scully saß in ihrem Stuhl und fühlte sich sehr unbehaglich. Seit dem Moment, als sie das Zimmer betreten hatte, sah er sie nachdenklich
an. Er hatte nur ein knappes "Hallo" von sich gelassen. Das war alles. Langsam fing er an zu reden.
"Scully, ich weiß nicht was passiert ist, gestern, aber ich weiß was Sie darüber denken und ich weiß was Mulder denkt. Er denkt es waren Außerirdische. Nicht
war? Nun Sie müssen mir nicht antworten, ich weiß das Sie denken schon einmal von Außerirdischen entführt gewesen zu sein, aber wissen Sie Dana * Hatte er
eben Dana gesagt??* Ich denke Sie sollten eine plausible Erklärung dafür finden. Genug der langen Rede: Ich möchte auf keinen Fall, das Mulder damit an die
Öffentlichkeit geht. Es wäre eine Schande für das FBI wenn so etwas behauptet werden würde. Bitte Sie müssen mich und meine Position auch verstehen."
Nachdenklich sah er Scully an. Sie wirkte bedrückt und nickte nur leicht mit dem Kopf. An jedem anderen Tag, zu jeder anderen Stunde, hätte sie Einspruch
erhoben, hätte sie sich für ihren Partner stark gemacht, aber nicht heute. Was war passiert? Es war ihm aufgefallen, das sie nur eine halbe Stunde im Krankenhaus
war, obwohl er lebensgefährlich verletzt war, im Sterben lag.
" Scully was ist los mit Ihnen beiden? Ich habe Sie beobachtet und ich weiß, dass Sie zu ihm wollen. Sie haben sich noch nicht einmal nach seinem Befinden
erkundigt. Aber ich weiß dass Sie es wissen wollen. Also was ist ihr Problem? Hatten Sie Streit?"
Ich kann Ihnen ja schlecht sagen, dass ich erfahren habe, was Mulder vor seiner Zeit mit den X-Akten gemacht hat und dass dies mich ziemlich schockiert hat. Oder?
Konnte sie dies Skinner sagen? Nein. Er würde absolut kein Verständnis dafür aufbringen. Es geht ihn einfach nichts an.
" Nein Mr. Skinner. Wir haben keinen Streit und wir hatten auch keinen." log sie und schaute unter sich um ihre Errötung zu verbergen.
" Ich war gestern nur überarbeitet und musste alleine sein. Ich war mir sicher, dass sich Mulders Zustand bessert. Geht es ihm denn besser? Wissen Sie, er ist mein
Partner. Ich kenne ihn bereits seid 7 Jahren und ich will natürlich das es ihm gut geht. Aber ich kann deshalb nicht meine gesamte Freizeit mit ihm verbringen!"
"Sie haben Recht, Scully. Mulder geht es gut. Und er hat nach Ihnen verlangt. Er würde gerne mit Ihnen reden. Aber es gibt da etwas, um das Sie sich kümmern
müssen. In Sacramento wurde ein kleines Mädchen entführt. Ich möchte, dass Sie dem nachgehen, sobald Mulder aus dem Krankenhaus entlassen wird. Und das ist
nächste Woche. Richten Sie ihm einen schönen Gruß aus, wenn Sie ihn besuchen."
Langsam stand sie auf. Sie hatte verstanden. Skinner wollte die beiden so schnell wie möglich wieder zusammenraufen am besten mit einem neuen Fall. Seufzend ging
sie hinaus in das kleine Vorzimmer. Doch als sie aufsah erschrak sie. Alex Krycek stand da und grinste sie spöttisch an. Als sie an ihm vorbeigehen wollte, griff er sie
am Arm und zog sie an sich. "Dana Scully. Sie sind eine umwerfende Frau. Haben Sie keine Lust, an meiner Seite zu arbeiten? Mulder weiß ihre Schönheit nicht zu
schätzen." Er flüsterte in ihr Ohr und Scully konnte seinen warmen Atem spüren.
"Lassen Sie mich in Ruhe. Ich will nichts mit Ihnen zu tun haben. Sie sind ein Schwein!"
"Harte Worte aus einem solch lieblichen Mund. Aber Sie können mich jederzeit anrufen, meine Visitenkarte müssten Sie ja haben." Er grinste spöttisch und ging in
Skinners Zimmer.
"Blöder Mistkerl!" fauchte sie.


Washington DC. Medical Center 26.7.1999 13.00 Uhr
Die Zeit verging langsam und Mulder kam es vor, als würde er schon Jahre hier liegen. Scully hatte ihn noch immer nicht besucht und er fing an, sich Sorgen zu
machen. War es denn so schlimm? Er hätte es ihr nicht sagen dürfen. Sie war einfach noch nicht bereit dazu. Seine Augen waren feucht, aber er versuchte, seine
Gefühle zu unterdrücken, er hatte es in sieben Jahren gelernt und er würde es auch weiterhin schaffen. Er wollte ihr mit diesem Schritt einfach nur beweisen, dass er
ihr vertraut. Aber es ist zu spät. Sie ist tief gekränkt und .........er hatte es nicht bemerkt, aber plötzlich war Scully da. Sie stand an der Tür und beobachtete ihn. Sie
hatte schon lange da gestanden. Einfach nur ihn beobachtet.
"Guten Tag Mulder. Wie geht es Ihnen heute?" Ihre Stimme war kalt. Die Wärme, ihr Klang.....alles hatte sie verloren, oder zumindest vor ihm. Traurig setzte er sich
auf. Die Wunde knapp unterhalb seines Herzens schmerzte noch immer, wenn es auch im Vergleich zum Vortag nichts war.
"Scully, es tut mir leid. Es tut mir leid was ich ihnen gesagt habe......" er zögerte einen Moment. "Wissen Sie Scully es tut mir nicht leid was ich getan habe und es tut
mir auch nicht leid was ich gesagt habe. Das Einzige was mir leid tut, ist das Sie leiden müssen. Aber alles andere.....wofür muss ich mich entschuldigen? Es war
lange bevor ich Sie kannte......bitte verstehen Sie mich." Sie starrte ihn an. Ihre Augen leuchteten nicht mehr, wie sie es sonst taten. Sie starrte ihn an und wusste
nicht, was sie sagen sollte. Sie hatte sich dumm benommen, aber sie wusste selbst nicht woher es kam. Als er es ihr erzählte, stieg eine beklommene Wut in ihr auf
und sie hatte Angst, ihn zu verlieren. All die Jahre hatte er sie belogen! Ok es war im Grunde nur eine Lappalie. Nichts Schlimmes für einen, der ihre Gefühle nicht
kennt. *Gefühle? Welche Gefühle?*
"Mulder, ich muss mich entschuldigen, aber wissen Sie, vielleicht wäre ich besser damit umgegangen, wenn Sie es mir vorher erzählt hätten...Aber es stimmt, Sie
haben recht. Es ist nicht ihre Schuld. Sie haben es gemacht weil Sie es wollten und es war bevor wir uns kannten. Ich meine, selbst wenn es heute immer noch so
wäre es geht mich nichts an. Ich habe mich wie eine Verrückte aufgeführt, das war nicht richtig. Ich weiß selbst nicht wieso * Doch du weißt es ganz genau, du
blöde Kuh*, aber ich denke es war einfach nur ein harter Tag für mich. Und dann auch noch das! Und Sie wissen, wie ich zu diesem Thema stehe. Ok Mulder,
hören Sie zu, wir haben viel Arbeit. Nächste Woche müssen wir nach Sacramento zu einem Fall. Ein kleines Mädchen ist entführt worden. Ich denke am wichtigsten
ist es, wenn Sie sich erst einmal erholen und dann sehen wir weiter. Ich muss jetzt in die Pathologie. Tut mir leid....."
"Es tut ihnen leid? Was? Das Sie fortgehen? Das Sie mich alleine lassen? Oder das ich schon einmal verheiratet war, mit der Frau die Sie am meisten hassen?"
wütend sah er sie an.
"Mulder......bitte ich will mich nicht mit Ihnen Streiten,...Sie haben Ihnen Drogen gegeben, nicht wahr? Mulder, schlafen Sie jetzt. Ich komme später wieder." Panik
packte sie und Scully sprang vom Bett hoch. Mulder lachte leise.
"Sie werden mir meine Frage nicht beantworten, nicht wahr?"
"Auf Wiedersehen Mulder...ich gehe jetzt. Schlafen Sie schön." Scully verließ beinahe fluchtartig das Zimmer und rannte aus dem Haus. Ihre Gedanken waren
durcheinander. Sie kämpfte mit ihren Gefühlen. Sie wusste selbst nicht, wieso sie diese Frau hasste, aber es war einfach so...in ihrem Leben gab es nur noch ihre
Mutter und Mulder. Und diesen wollte sie auf keinen Fall an eine Frau wie Diana Fowley verlieren....


Landstraße zwischen Sacramento und einem kleinen Bauernhof 6 Tage später
"Scully was zum Teufel machen wir hier? Gehört die Entführung eines kleinen Mädchens zu den X Akten?" Scully schwieg. Sie schwieg schon lange. Während des
Flugs hatte sie kein Wort geredet und die Autofahrt verlief auch nicht gerade besser. Ihre schlechte Stimmung nervte ihn allmählich und er fing an, an ihr
herumzunörgeln.
"Scully.......antworten Sie mir! Was soll das ganze? Hören Sie endlich auf, die Beleidigte zu spielen! Ich liebe Diana nicht mehr, ok? Sie haben also keinen Grund zur
Eifersucht." Der Wagen stoppte.
" Was haben Sie gerade gesagt?????" Scullys Augen funkelten ihn böse an.
"Scully......hören Sie mir zu...."
"Nein Mulder! SIE hören mir jetzt mal zu! Ich habe kein Problem damit. 'Sie haben also keinen Grund zur Eifersucht'. Was zum Teufel veranlasst Sie dazu, zu
denken ich wäre Eifersüchtig? Nur weil ich Diana nicht ausstehen kann? Nun ja, es gibt viele Leute die ich nicht ausstehen kann, aber das bedeutet nicht, dass ich..."
"Das Sie was? Mich lieben?" Scully wurde rot vor Zorn.
"Mulder Sie können mich mal kreuzweise. Warum müssen Sie mich immer aufziehen? Sie sind mein Partner.....natürlich mag ich Sie *Sag's ihm schon* Aber das
heißt nicht, dass ich Sie liebe. Können wir jetzt weiterfahren?"
Scully machte den Motor wieder an und fuhr los. Mein Gott, wie schön sie ist, wenn sie sich aufregt. Aber...nein, sie war seine Kollegin, seine Partnerin, seine
Freundin. Er wusste manchmal selbst nicht, was er für sie fühlte. Wenn er mit ihr zusammen war ging es ihm gut. Aber das war ja noch lange kein Grund sie zu
lieben, oder?* Vergiss es Junge, sie liebt dich nicht, also musst du sie auch nicht lieben*
"Verdammt Scully, es tut mir leid. Meine Nerven liegen blank und ich hatte viel Stress in der letzten Zeit. Vertragen wir uns wieder? Bitte Scully...." Scully sah ihn an
und schenkte ihm ein bitterböses Lächeln.
"Hatten wir denn Streit?"


kleiner Bauernhof 31.Juni 1999 18.12 Uhr
Mulder saß in dem kleinen Mietwagen und Scully war schon ausgestiegen, um den Bauernhof zu erkunden. Wenn sie sah, dass er noch im Wagen saß, würde sie
sicher sehr sauer sein. Aber er musste nachdenken. Über sich und Scully. Seit er ihr das mit seiner Vergangenheit gesagt hatte, war sie schlecht drauf. Er schaute
hinaus. Sie stand an einem kleinen Zaun und bemerkte nicht einmal, wie er sie anstarrte. Sie bemerkte ja noch nicht einmal, dass er noch im Auto saß. Wie
wunderschön sie doch ist, dachte er bei sich. *Sie ist deine Partnerin Mulder, denke so etwas nicht*. Aus Angst von Scully erwischt zu werden, stieg er aus dem
Wagen aus und versuchte möglichst interessiert zu wirken. Dabei war das absolut nicht sein Traumfall. Keine X-Akte in dem Sinn. Einfach nur die Entführung eines
kleinen Bauernmädchens......
"Mulder...ich denke hier ist etwas was Sie sich ansehen sollten." Gelangweilt stellte er sich neben sie.
"Was, ein Haufen Kuhscheiße?"
"Nein Sie Blödmann. Sehen Sie dort hinten die Hütte? Der Winkel zu dem sie zu der Erde steht?" Mulder versuchte etwas zu erkennen aber er fand nichts.
"Scully ich sehe nichts. Vielleicht sollten wir mal jemand fragen, der mehr Ahnung davon hat als wir? Hm?" Kritisch blickte Scully ihren Partner an. Er hatte kein
Interesse an diesem Fall, genauso wenig wie sie. Aber die aufgestaute Wut in beiden würde nur den Fall behindern.
"Mulder hören Sie zu....Es tut mir leid. Ich möchte keine Emotionen hier herein bringen. Wir sprechen darüber, wenn wir wieder zu Hause sind. Ok?" Mulder
lächelte und streichelte ihr sanft über den Kopf.
"Danke Scully. Ich wusste Sie würden sich wieder abregen."
Sie wollte ihm eine wütende Bemerkung an den Kopf werfen, aber fing sich schnell wieder.
"Mulder, ich denke wir reden jetzt mit dem Besitzer und dem Vater der Kleinen, sollten wir auf diesem einsamen Hof je einen finden..."Mit schnellen Schritten ging
sie davon. Lächelnd starrte Mulder Scully hinterher. Sie war einzigartig. Er könnte den größten Mist bauen. Und doch...Sie würde ihm immer wieder vertrauen.
"Mulder...??? Kommen Sie schon!" Gedankenverloren lief er über den Hof, als er plötzlich entdeckte, dass sie doch nicht so alleine waren. An der Scheune stand
ein kleiner Junge, der offensichtlich furchtbare Angst vor ihnen hatte.
"Scully?"
"HM?"
Kommen Sie her." Er ging langsam auf den Jungen zu.
"Hey, Kleiner. Was machst du hier ganz alleine?" Der Junge starrte wie versteinert auf Mulder und Scully.
"Hast du Angst? Komm her Kleiner. Ich will dir nur helfen. Bitte. Wenn du willst bringe ich dich zu deiner Mommy und zu deinem Daddy. Hm? Komm her Kleiner."
Verstört versteckte sich der Kleine hinter dem großen Scheunentor.
"Hey Scully. Was glauben Sie hat der Junge?"
"Ich weiß es nicht. Angst?" Er blinzelte sie an. Wieder einmal machte sie sich über ihn lustig. Wie sollte das weitergehen?
"Ok, Kleiner hör mir gut zu. Meine Name ist Fox Mulder und ich komme - na ja ich arbeite bei so was Ähnlichem wie bei der Polizei. Du kannst mir vertrauen. Ich
tue dir nichts. Und meine Partnerin auch nicht. Glaub mir, auch wenn sie manchmal etwas ausflippt, ist sie eigentlich ganz ok." Mulder grinste vor sich hin. Und wich
der drohenden Hand von Scully aus.
"Mulder ich habe eine Waffe." und zu dem Jungen:" Komm Kleiner....ich heiße Dana und hab kleine Kinder sehr gern." Mulder sah sie verblüfft an. Er streckte die
Hand nach ihm aus um seinen Arm zu greifen. Der Kleine zuckte zurück. "Lassen Sie mich. Die Engel. Sie werden sie holen... und mich mit ihnen." Mulder drehte
seinen Kopf und blickte Scully an.
Sie zuckte mit den Schultern und war überfragt.
"Hey, Kleiner. Willst du uns nicht sagen wie du heißt?"
"Ich...ich bitte lassen Sie mich gehen. Sie denken ich wäre klein, aber das bin ich nicht. Bitte lassen Sie mich in Ruhe. Die Engel. Sie kommen und holen Sie und mich
mit Ihnen. Bitte....."
Die verzweifelten Augen bohrten sich in die Mulders. Er spürte wie ein Schmerz in ihm hochkam. Ein tiefer, stechender Schmerz der seine Seele zu vergiften
versuchte. Er konzentrierte sich voll und ganz auf diesen Schmerz. Er durfte nicht zulassen das......


Mulder :
Dunkel. Alles ist Dunkel. Es ist nie möglich in eine solch dunkle Umgebung zu kommen. Es dringt immer noch Licht durch. Aber das ist etwas anderes. Kein Licht.
Kein Mond. Keine Sterne. Keine Sonne. Die Sterne? Ja die gibt es noch. Aber es ist ihnen egal. Egal ob ich sterbe. Egal ob sie Erde stirbt. Und die Sonne, der
Mond? Ist es ihnen nicht auch egal wie der Lauf der Zeit uns bestimmt? Es ist egal. Alles. In einem Leben, in dem es Milliarden von Sternen gibt. Und unzählige
Planeten, Monde, Sonnen. Was zähle ich da noch? Was zählt mein Leben und das von anderen? Die Engel. Sie haben mich zu sich genommen und ich bin endlich
frei.


Mulder:
Das Leben ist wunderbar. Für mich, für meine Freunde und für alle, die leben. Denn wenn man tot ist, kann man nicht mehr sehen. Man kann nicht mehr die Sterne
sehen, die Sterne die am Himmel leuchten und sich über uns lustig machen, wie klein und unbedeutend wir sind. Wir sehen die Sterne und sie sind klein. Doch sehen
wir uns die Sterne genauer an, werden sie größer und je mehr wir davon sehen, desto größer werden sie. Ich habe die Sterne gesehen und die Engel, die darauf
reiten. Sie haben mich genommen und mich fallen lassen, wie ein Spielzeug , das man nach einiger Zeit einfach in den Dreck wirft. Ich war ein Spielzeug und habe es
genossen. Ich war bei den Engeln und sie liebten mich. Doch jetzt, da ich wieder in mein Leben zurückkehre, freue ich mich. Denn ab sofort sehe ich die Sterne nicht
mehr von oben, sondern wieder von unten. Wie es alle Menschen tun. Alle Menschen die unwissend tagaus und tagein leben. Ich weiß nun, wofür ich lebe. Und sie
wissen es nicht. Ich war bei den Engeln. Ich habe Samantha gesehen und sie war ein Engel. Die Engel haben mir gezeigt, was gut und böse ist. Sie haben den Auftrag
gegeben, die Bösen zu vernichten. Und Dana Scully ist unter ihnen.


Washington DC. Scullys Wohnung 5.Juli 1999 5.45 Uhr
Das Telefon klingelte. Scully hatte auf diesen Moment gewartet mit Furcht aber auch mit Zuversicht. Doch jetzt hatte sie Angst, an den Hörer zu gehen. Der
Anrufbeantworter sprang an: "Hi, hier spricht Dana Scully. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht und ich rufe Sie so schnell wie möglich zurück."
"Agent Scully? Guten Tag hier spricht Dr. Emanuel Roberts. Es geht um ihren Partner Fox Mulder. Er ist aufgewacht, steht a..." Scully riss den Hörer hoch.
"Dr. Roberts? Entschuldigen Sie, aber ich hatte das Telefon nicht gehört. Geht es ihm besser? Was ist mit ihm?" Sie hatte so sehnlichst auf diesen Moment gewartet.
"Ich kann Ihnen am Telefon keine nähere Auskunft geben. Bitte kommen Sie schnell, Miss Scully. Er hat nach ihnen verlangt."
"Ok Dr. Roberts ich bin in 15 Minuten bei ihm. Sagen Sie ihm das, ok?" Hastig legte sie den Hörer auf und schlüpfte in ihre Jeans. In der Eile konnte sie nur ihren
grauen Pulli finden und zog ihn sich über den Kopf. Als sie im Fahrstuhl war, entdeckte sie ihre neue Nachbarin. Die grinste sie die ganze Zeit an und schließlich frage
Scully genervt:
"Hab ich was an mir?" Die Nachbarin grinste weiter.
"Nun ja....Sie haben ihren Pulli falsch herum an."
"Und was ist daran so witzig???" Scully war nun in der Garage angekommen und zog sich hastig um.
"Blöde Kuh. Was macht die eigentlich um die Uhrzeit hier?" Scully murmelte und schimpfte vor sich hin, bis sie im Krankenhaus angekommen war. Dort wartete
bereits AD. Skinner.
"Und? Wie geht es ihm? Hat er Schmerzen? Was ist?"
"Scully....er....nun ja wie soll ich sagen? Er hat Drogen bekommen und na ja...er hat sich ziemlich daneben benommen. Er....ich denke es wäre besser, wenn Sie
nicht zu ihm gehen. " Wortlos starrte sie ihn an.
"Was soll das? Was hat er getan? Sagen Sie schon!"
" Er hat die ganze Nacht nach ihnen geschrien....."
"Und was ist daran so schlimm?" Er machte eine hektische Bewegung.
"Wissen Sie Scully.....er hat gedroht Sie umzubringen." Ungläubig stand sie vor ihm.
"Was ? Skinner? Wieso sollte er so etwas Blödes tun wollen?" Skinner senkte seinen Blick.
"Es tut mir leid. Er sagte Sam hätte es ihm gesagt. Wer ist Sam Scully? Seine Schwester, Samantha? Er sagte sie sei ein Engel und er wäre geschickt worden die
Bösen zu vernichten."
Scully setzte sich. Sie atmete tief durch. Mulder. Mulder. Er hatte das gesagt? Das glaubte sie einfach nicht.
"Skinner ich will zu ihm. Bitte. Ich muss mit ihm reden. Es ist wichtig. Vielleicht kapiert er dann das ich nicht böse bin. Ich weiß nicht wer diese Engel sind, aber auch
der Junge den wir in Sacramento getroffen haben, hat nur von den Engeln geredet und das sie uns holen. Mulder hatten sie. Es muss so eine Mediale Abhängigkeit
sein. Sie haben ihm keine Drogen verabreicht.....Lassen Sie mich zu ihm."
Skinner sah sie an. Sie war ein Wrack. Sie hatte bestimmt die ganzen Nächte von Mulders Koma wach gelegen, unfähig zu denken, unfähig zu schlafen. Ihre Augen
hatten blaue Ringe und sie war bleich im Gesicht. Er wusste wie sehr die Frau auf ihren Partner fixiert war, auch wenn sie, besonders in letzter Zeit, immer häufiger
Streit hatten. Doch wenn er sie jetzt da rein ließ, würde Mulder ihr etwas antun. Er konnte es nicht.
"Scully er wird versuchen Sie umzubringen."
" Mr. Skinner. Ich bitte Sie. Ich ersuche Sie, mir diesen Gefallen zu tun. Sollte er mich wirklich umbringen wollen, so habe ich immer eine Waffe dabei. Und er ist
festgebunden. Was kann mir da schon passieren?" Zögernd nickte er.
"Gut Scully. 10 Minuten. Mehr nicht."
Lächelnd murmelte sie was von "Danke" und verschwand hinter der Tür.
Es war Dunkel. Die kleine Neonlampe brannte wieder und er lag da und schlief. Sie konnte seine Züge klar und deutlich erkennen. Sie hatte ein wenig Angst, als sie
sich auf sein Bett setzte, aber die Verflog so schnell wie sie gekommen war. Sie schaute ihn lange an. Wenn er schlief, sah er aus wie ein Baby. Zärtlich strich sie ihm
über die Wange und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Sie nahm seine Hand und massierte sie. Er hatte so wunderschöne Hände. Sie waren groß und stark und
gleichzeitig so sanft und zerbrechlich. Er stöhnte leise und murmelte "Scully". Lächelnd strich sie ihm ein Haar aus dem Gesicht. Was konnte sie tun? Wenn es
wirklich stimmte, was Skinner gesagt hatte, dann würde er nie wieder der Alte sein. Er würde sie jagen und er würde keine Ruhe geben, bis sie tot ist. Ein
unbehagliches Gefühl stieg in ihr hoch. Sie kannte Mulder so gut und sie wusste, dass er die Ziele, die er sich steckte, mit eiserner Disziplin verfolgte. Er war der
chaotischste Mensch den sie kannte, aber dennoch von harter Ausdauer. Langsam öffnete er die Augen. Scully sprang von seinem Bett auf. Mit weit aufgerissenen
Augen starrte er sie an.
"Was machst du hier? Du bist Dana Scully nicht war? Ich kann dich riechen. Du entkommst mir nicht." Er grinste und leckte über seine Zähne.
"Und ich werde dich töten. Nicht jetzt und nicht heute. Aber ich werde dich töten. Du bist böse Dana. Und du musst vernichtet werden. Du bist ein Hindernis. Eins
von vielen. Aber bei dir werde ich anfangen."
Scully starrte ihn an. Nie, nie hatte sie gedacht ihn das sagen zu hören. Nie war ihr je in den Sinn gekommen Mulder zu hassen. Aber jetzt tat sie es. Nein,
dieses...Tier.... hatte nichts mehr mit Mulder gemeinsam. Dem Mulder den sie schätzte und Ehrte wie einen Bruder *wie einen Bruder??*
"Mulder Sie sind müde. Sie stehen unter Drogen und sie können nicht klar denken. Ich bitte Sie, tun Sie nichts, was Sie später bereuen." Ein böses Lachen kam ihr
entgegen.
"Dana. Du bist der Teufel. Ich bin von den Engeln geschickt. Und ich bin gut. Ich habe das Recht dich zu töten. Du bist ein Hindernis für uns und deswegen wirst du
eliminiert. Und sollte ich versagen, schicken sie einen neuen. Und dann wird er versuchen dich zu töten."
Scully war entsetzt. Das was sie vor sich hatte, war ein Geisteskranker. Ein Gestörter, ein Tier. Er hatte nichts mehr mit dem Mulder zu tun, den sie vor 7 Jahren
kenner lernte.
"Mulder ich werde jetzt gehen. Ich werde Hilfe holen und ich werde Sie retten, glauben Sie mir." Sie drehte sich um und verschwand.
"Oh nein mein Schatz. Ich werde DICH retten."


Sacramento 7.Juli 1999 14.37 Uhr Landstraße zu dem kleinen Bauernhof
"Scully?"
"Agent Scully? Ich bin's, Skinner. Sie sind in Sacramento nicht war? Haben Sie schon etwas herausgefunden?"
"Nein, Skinner. Das einzige was ich herausgefunden habe, ist das die Autos, die hier vermietet werden unter aller Gürtellinie sind und der Wein zum kotzen
schmeckt."
"Wein??? Um diese Uhrzeit?"
"Na ja ich hatte Durst und ich hatte nichts anderes dabei. Wie geht's Mulder?"
"Mulder.....hm sie wollen ihn entlassen, aber ich habe davon abgeraten. Sie meinten er wäre ok und würde keine Wutanfälle mehr bekommen. Aber ich denke es ist
nur so zum Schein. Er benimmt sich gut und kommt frei und dann bringt er Sie um."
"Ich bitte Sie, Skinner. Ich bin in Sacramento. Woher soll er das wissen?"
" Nun ja er hat es heute Morgen gesagt."
"Was gesagt?"
"Er sagte:' Agent Scully ist in Sacramento und sucht die Sterne. Aber er wird sie nicht finden. Die Sterne lassen sich nicht finden. Sie sind zu weit weg.' Dabei lachte
er und na ja ich werde ihn auf keinen Fall weglassen."
"Ok. Hören Sie Skinner. Ich werde Sie anrufen, wenn ich genaueres weiß."
Der Hörer knackte und Skinner hatte aufgelegt. Die Sache mit den Sternen ließ ihr keine ruhige Minute mehr. Sie wusste nicht was passiert war, damals auf dem
Bauernhof. Der Junge war plötzlich verschwunden und auf dem ganzen Bauernhof waren kein Mensch und keine Seele. Seufzend sah sie sich um, als sie endlich
angekommen war. Es war immer noch niemand da und ihr fiel wieder die Hütte ein, die so einen komischen Winkel zur Erde hatte. Es sah so aus, als würde sie in
der Luft hängen und gleichzeitig steckte sie tief verankert im Boden fest. Langsam näherte sie sich der Hütte. Die Waffe in der Hand, sah sie sich immer wieder um,
um ja nicht entdeckt zu werden. Ihre Gedanken brodelten. "Ich bringe dich um. Ich bringe dich um." Immer wieder das gleiche. Der Weg zu der Hütte war weit. Viel
weiter, als sie angenommen hatte. Je weiter sie ging, desto weiter schien die Hütte entfernt zu sein. Sie fing an zu laufen. Und als sie sich für eine Sekunde umsah,
stand sie immer noch am Bauernhof und hatte sich kein Stück bewegt.


Scully:
Verdammt ich habe nie gedacht, dass man einen Menschen so sehr vermissen kann. Ich habe es mir nie anmerken lassen. Ich habe alles heruntergespielt. Er hat mir
geholfen, den Krebs zu besiegen. Er hat mich Tausende mal gerettet. Und was mache ich? Ich habe ihn weggestoßen. Ich habe ihn nie an mich herangelassen. Nicht
einmal als ich fast tot war, habe ich ihm gesagt, was ich für ihn empfinde. Woher konnte ich denn auch wissen, dass so etwas passiert? Der Tag der mein Leben
zerstörte ist noch nicht einmal so lange her. Es war ein wunderschöner Tag und ich war so glücklich. Wir waren unterwegs und hatten endlich mal wieder einen
interessanten Fall. Allein die Tatsache, ihn glücklich zu sehen, ließ mein Herz empor springen. Und dann der Schlag. Ich hatte es nicht erwartet. Nie und nimmer.
Diana Fowley. Dieser Name. Er hatte sich in meine Stirn gebrannt und ging nicht mehr weg. Mulder, der alte Mulder, sagte, ich bin eifersüchtig. Das stimmt nicht. Ich
bin nicht eifersüchtig. Ich bin besessen. Besessen von dem Gedanken daran, dass ich ihn verlieren könnte. An eine Frau wie Diana Fowley. 'Ich liebe Diana nicht
mehr'. Das waren seine Worte gewesen. Aber der Unterschied zwischen mir und Diana Fowley ist, dass sie seine Ehefrau war und ich nur seine Partnerin. Es macht
mich fertig, ihn ansehen zu müssen. Seine Augen, seine Hände, seinen wunderschönen Körper. Es macht mich krank, daran zu denken, wie seine Hände ihren
Körper gestreichelt haben, wie seine Lippen sie geküsst haben. Wenn ich sie sehe und sie mich mit ihrer falschen Freundlichkeit anlächelt, wie sie sich an ihn
heranmacht. Um ihn auszunutzen. Ich glaube ihm nicht, wenn er sagt, dass er sie nicht mehr liebt. Er hat sie nur verlassen, weil sie nach Deutschland gegangen ist. Ich
würde ihn nie verlassen. Egal was passiert. Doch nun ist das passiert. Er ist verrückt geworden. Ein kleines Kind hat seine Gedanken durcheinander gebracht und er
weiß nicht mehr, wer er ist. Aber vielleicht ist es wirklich so. Ich bin eine Last für ihn. Bin es schon immer gewesen. Ich werde Mulder jedoch nicht aufgeben. Ich
werde um ihn kämpfen und ihm beweisen, dass ich Scully bin. Die Scully, die er vielleicht nicht liebt, aber die seine Partnerin ist und immer für ihn da sein wird.


Sacramento, kleiner Bauernhof 18.00 , derselbe Tag
Verzweifelt ging sie wieder an ihren Mietwagen. Etwas war falsch hier. Die Welt war hier nicht in Ordnung und sie hatte niemandem, mit dem sie darüber reden
könnte. Nicht einmal die drei Einsamen Schützen könnten ihr jetzt helfen. Heiße Tränen liefen über ihre Wangen, liefen an ihrem Kinn herunter und blieben an dem
kleinen Kreuz hängen, das an ihrem Hals baumelte. "Die Kirche!" sagte sie und fuhr los.


St. Angels Church, 18.45 Uhr
Sie war klein. Sehr klein für eine Kirche. Für Scully sah sie eher wie eine Kapelle aus. Sie stieg aus dem Wagen, betrat die Kirche und verneigte sich ehrfürchtig.
Langsam schritt sie nach vorne und setzte sich hin. Sie faltete die Hände und fing an zu beten.


Scully::
Oh Gott, ich bitte dich, vergebe mir meine Sünden und Fehler. Ich habe in der letzten Zeit so furchtbar viele Dinge falsch gemacht und ich will es wieder gut machen.
Ich will, dass Mulder sich wieder erholt. Ich will......Nein ich weiß, ich habe nichts zu wollen. Ich bin nur Dana Scully. Ich bin ein unbedeutender Niemand. Vielleicht
habe ich mich in letzter Zeit auch einfach nur zu viel selbst bedauert. Ich weiß es nicht. Lieber Gott, du hast mir mein Leben schon so oft wiedergegeben, und ich
danke dir dafür. Aber mein Leben ist nichts wert ohne das Mulders. Wenn Mulder nicht mehr er selbst ist, bin ich ein Wrack. Ich kann ohne ihn nicht mehr leben. Er
ist die Luft, die ich zum Atmen brauche. Ich kann mich nicht mehr an die Zeit vor ihm erinnern. Ich weiß nur, es muss schrecklich gewesen sein. Vergebe mir meine
Sünden und ich werde dein sein. Amen


" Ich glaube nicht das Sie das wollen" Scully erschrak.
"Wer sind Sie und was meinen Sie damit?"
"Wer ich bin? Vielleicht werden Sie das eines Tages selbst herrausfinden. Ich beobachte Sie schon eine ganze Weile und ich habe festgestellt, das Sie ziemlich viel
grübeln."
Er beobachtete sie. Sie? Was konnte man an ihr schon beobachten? Wie sie nach der Wahrheit suchte? Wie sie doch nichts fand?
" Wie geht es Agent Mulder, Agent Scully?" Woher wusste er das? Fassungslos starrte sie ihn an.
"Wer sind Sie?" wiederholte sie und sah ihm in die Augen. Sie kannte diesen Mann. Sie wusste nur nicht woher.
"Sie haben recht Scully. Scully nicht wahr? So nennt ihr Partner Sie doch immer, oder? Ja wir kennen uns." Er grinste sie an.
" Lesen Sie meine Gedanken?" allein bei dem Gedanken daran durchlief ihr ein Schauer. Er lächelte.
"Nein. Aber Sie hatten so einen hey-den-kenn-ich-doch-irgendwoher-Blick drauf .
"Meine Blicke gehen Sie gar nichts an. Lassen Sie mich in Ruhe!" wütend rannte sie aus der "Kirche".
"Ich weiß wie man ihrem Partner helfen kann." Diese Worte reichten aus. Sie blieb stehen und ging ganz langsam zurück.


Fremder:
Sie weiß immer noch nicht wer, ich bin. Ich gedenke es auch dabei zu belassen. Als ich hörte, dass sie Mulder mal wieder gebraucht hatten, bin ich zu ihr gefahren.
Sie würde mich umbringen, wüsste sie wer ich bin. Deswegen werde ich es ihr nicht sagen. Es ist diese Sache mit Melissa. Sie denkt es war die Regierung. Vielleicht
C.G.B. Spender. Vielleicht Alex Krycek. Ich weiß nicht, was sie denkt. Aber sie denkt sicherlich nicht daran, dass ich es gewesen bin. Und sie soll es auch nie
erfahren. Eigentlich verlief alles bestens. Agent Mulder und Agent Scully waren außer Gefahr, wieder als 'Versuchskaninchen' verwendet zu werden. Aber dann kam
alles anders. Sie hätten diesen Auftrag nie annehmen dürfen. Sicher, sie dachten er wäre langweilig und nun ja eine Entführung eines kleinen Mädchens, das
wahrscheinlich noch dazu von der eigenen Oma entführt wurde, ist nun sicher kein großartiger Fall. Aber damit haben sie sie gekriegt. Zuerst Mulder und durch
Mulder Scully. Das Mädchen war nur ein Ablenkungsmanöver. Eingefädelt durch Alex Krycek der seinen neuen "Freund" AD. Skinner voll im Griff hat. Und diese
Sache. Die Sache mit den Engeln. Sie wird denken, ich werde ihr helfen. Sie wird denken, aus einem Bösen ist ein Guter geworden. Wenn sie wüsste!
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