World of X

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Gustav

von Sid

Kapitel 1

G U S TA V

Prolog

Es war ein ungewöhnlich heißer Herbsttag, und die Mittagszeit wahrscheinlich die ungünstigste Tageszeit, um eine hitzige Debatte auszutragen. Die brennende Sonne hatte ihrer beider Gemüter nahe an den Siedepunkt gebracht, und es musste wohl unweigerlich zum Ausbruch kommen. Nathaniel Rodney ahnte bereits, dass dieser verdammte Tag in einem Desaster enden würde.
Dabei hatte alles so vielversprechend angefangen. Endlich hatte er seine langjährige Freundin Rosa dazu gekriegt, sich mit ihm zu treffen, nachdem sie ihn schon mehrere Male am Telefon hatte abblitzen lassen. Sie war stinksauer auf ihn, und das zu recht, aber Nathaniel wollte ihr zumindest erklären, warum er an diesem Abend fremdgegangen war.
Also hatte er einen Picknickkorb gepackt, eine Decke mitgenommen und Rosa von zu Hause abgeholt. Er hatte sich den Ort ihrer Versöhnung gut überlegt. Eine üppig bewachsene Wiese nahe am Waldrand, wo die "Alte Berta" stand. Die trutzige Eiche hatte schon vielen Liebespaaren als geheimer Treffpunkt gedient und konnte eine traumhafte Bilanz verbuchen, was neugewonnene Liebschaften anbelangte. Dem Ort, an dem sie ihr erstes Date vereinbart hatten.
Im Moment jedoch wurde sie Zeuge einer recht unangenehmen Auseinadersetzung.
"Rosa, jetzt warte doch bitte. Rosa. Rosa!"
Rosa nahm ihren Sonnenhut mit breiter Strohkrempe und setzte ihn hastig auf. Ihre Wangen waren gerötet und in ihren Augen standen Tränen.
"Ich weiß gar nicht, wieso ich überhaupt gekommen bin. Es läuft ja doch immer auf das Selbe hinaus." Sie warf ihm noch einen langen, finsteren Blick zu, dann machte sie auf dem Absatz kehrt und stapfte durch das hohe Gras den Weg zurück, den sie gekommen waren. Nathaniel stolperte hastig über ihr Picknick hinweg und packte sie am Arm. Rosa dreht sich abrupt um und eine plötzlich auffrischende Brise wehte ihr die Haare aus dem Gesicht. Wie ein Cape schlang es sich um ihre hohen Wangenknochen. Ihr Blick bohrte sich tief in seinen Kopf und Nathaniel blieben die Worte im Halse stecken. Der Hass, der in ihren Augen lag, war tödlicher als die Verletzung, die er ihr zugefügt haben mochte. Er schluckte und fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen.
"Rosa... ich... ich weiß, ich kann nicht entschuldigen, was ich getan hab, und es tut mir auch wirklich leid, aber..."
"Lass dich nie wieder in meiner Nähe blicken, Nathaniel Rodney, ich bin fertig mit dir." Sie riss sich unsanft aus seinem Griff und ging davon, ohne sich noch einmal umzublicken. Der Wind frischte nun stärker auf. Nathaniel starrte ihr nach, unfähig sich zu bewegen.
Rosa stapfte zitternd davon. Wut und Trauer trieben ihr die Tränen in die Augen. Der Wind zerrte an ihrem blumigen Herbstkleid und peitschte ihr Gräser und scharfe Halme gegen die bloßen Beine. Eine kräftige Windbö erfasste ihren Sonnenhut und blies ihn davon. Rosa versuchte nach ihm zu greifen, aber da schwebte er schon hoch in die Luft und flog in die Richtung, aus der sie gekommen war. Sie sah ihm nach, bis ihr Blick Nathaniel streifte, und sie wandte sich abrupt ab. Beherrscht lief sie zur Straße zurück und winkte einem herannahendem Fahrzeug. Sie wechselte ein paar Worte mit dem Fahrer und stieg zu ihm ein.
Nathaniel war ihr ein Stück nachgelaufen und beobachtete, wie sie an der Straße auf den Traktor vom alten Pete stieg. Zumindest würde sie sicher nach Hause kommen. Mit gesenktem Kopf ging er zurück zur "Alten Berta" und sammelte die traurigen Überreste ihres Picknicks ein. Er wollte sich gerade auf dem Weg zu seinem Pick Up machen, als ihm ein Leuchten im Augenwinkel auffiel. Er versuchte, durch die dichten Äste der Eiche zu spähen und entdeckte Rosas Strohhut, der sich oben in den Zweigen verfangen hatte. Das glänzende orangene Band flatterte wild im auf- und abebbenden Wind.
Er ging um den dicken Stamm herum und suchte eine günstige Stelle, um den Aufstieg zu beginnen. Er zog sich an einem starken Ast nach oben und kletterte höher und höher in den Baum. Zwischen dem dichten Blattwerk war der Wind kaum noch zu spüren und ein Gefühl der Sicherheit breitete sich zwischen dem warmen Stamm und den fröhlich raschelnden Blättern aus. Er sah nach oben. Der Hut hing etwa noch zwei Meter über seinem Kopf. Er nahm den nächsten Ast und streckte sich nach ihm. Seine Fingerspitzen waren nur wenige Zentimeter von der breiten Krempe entfernt. Er nahm eine bessere Position ein, hielt die Luft an und versuchte es erneut.
Plötzlich rutschte er ab und klammerte sich an einem dünnen Ast fest. Er verlor den Halt, als hätte ihm jemand den Boden unter den Füßen weggezogen, und vergrub verzweifelter werdend seine Finger im warmen Holz. Er schrie auf, als der dicke Ast unter ihm nun völlständig zur Seite schwang. Frei in der Luft baumelnd suchte er hastig nach einer anderen Haltemöglichkeit, doch das einst so dichte Astwerk erschien ihm nun in unerreichbarer Ferne gerückt zu sein. Er hangelte sich zum Stamm, spürte schon fast wieder Boden unter den Füßen, als sich der Ast über ihm plötzlich aus seinem Griff wand. Nathaniel schrie erschrocken auf, starrte ungläubig nach oben, und versuchte verzweifelt, sich im Holz festzukrallen. Doch der Ast zog sich zurück und rutschte ihm aus den Fingern. Nathaniel fiel ungebremst in die Leere. Als er auf dem Boden aufschlug, traf er auf einen spitz aus dem Boden hervorstehenden Wurzelstrang, der seine Brust durchbohrte. Er stöhnte auf, und das Leben wich aus ihm.


1

Das gelbschwarze Absperrband peitschte gegen die rostigen Eisenstangen, die behelfsmäßig in den weichen Boden getrieben worden waren. Das schmale Plastik blähte sich flatternd auf, zerrte und riss und schnürte sich immer fester um den geriffelten Stil. Als wäre eine teuflische unsichtbare Macht im Anzug, vor der zu fliehen das einzig Mögliche sei.
Das lange Gras duckte sich ängstlich in dem um sich schlagenden Element, wurde von links nach rechts geworfen und zur Erde gedrückt. Wie eine tosende See breitete sich das Gras bis zum nahen Waldrand aus, waberte und bäumte sich auf. Der Wind drosch noch kräftiger auf die gepeinigten Halme ein, knickte und zerfetzte sie.
Inmitten dieser tobenden See aus trockenem Gras erhob sich die uralte, knorrige Eiche, die von den Bewohnern liebevoll die "Alte Berta" genannt wurde. Die dicken Wurzelstränge, von dichtem, pelzigen Moos überwuchert, gewährten einen festen Stand. Die alte Eiche bildete das schützende Zentrum inmitten der stürmigen Winde, trotzte dem Zerren und Reißen. Die kahlen Äste ragten wie dürre Finger in den nun ergrauten Himmel und peitschten wild im Sturm.
Special Agent Dana Scully beobachtete das irre Spiel des Windes mit Unbehagen. Ihr schwarzer Mantel wickelte sich um ihre Beine, als sie dem Wind den Rücken zuwandte, peitschten ihr blondrote Strähnen ins Gesicht. Sie hatte den Versuch, ihr Haar bei dem stürmigen Wetter zu bändigen, längst aufgegeben. Statt dessen vergrub sie die Hände in den tiefen Manteltaschen und lieferte sich schutzlos dem wütenden Element aus.
"Ich habe gar nicht bemerkt, dass ein Sturm aufzieht. Und das so plötzlich!" rief ihr Mulder entgegen, doch seine Worte wurden vom Wind fortgetragen. Ihr Kollege stapfte durch die feuchte Erde zu ihr herüber und kämpfte mit seinem hellgrauen Mantel, der ein unheimliches Eigenleben entwickelt zu haben schien. Scully ging ihm entgegen und manövrierte ihn unbewusst so hin, dass sie in seinem Windschatten Deckung fand. Sein breiter Oberkörper bot genügend Schutz vor dem beißenden Wind, um das närrische Spiel ihrer Haare zu beenden.
"Da drüben scheint alles windstill zu sein." erwiderte Scully und deutete mit dem Kinn nach Osten. Mulder folgte ihrem Blick und sah, was Scully meinte.
"Das Gras steht ganz still, und die Äste der Bäume bewegen sich auch nicht."
"Haben Sie schon mit dem Sheriff gesprochen?" fragte Scully abwesend, während sie zwei Deputies beobachtete, die ratlos hinter der Absperrung standen, mit einer Hand die Hüte auf den Kopf pressend. Drei Hilfssheriffs befanden sich am unmittelbaren Tatort, während zwei weitere das Gebiet darum herum noch einmal akribisch absuchten.
"Er scheint sich für einen vielbeschäftigten Mann zu halten. Mir scheint, er mag das FBI nicht." Mulder drehte sich zur Seite, um über die Schulter zu den beiden Deputies zu sehen, die offenbar Scullys gesamte Aufmerksamkeit auf sich zogen. In dem Moment erfasste eine kräftige Windbö Scullys Mantel und blähte ihn auf wie ein Cape. Die Luft schien regelrecht aus dem Boden zu schießen, und für einen Augenblick glaubte Scully, der Wind schlinge sich um ihre Beine und würde sie vom Boden reißen.
Erschrocken stob sie zur Seite, doch etwas fasste sie am Mantel, riss an ihr für einen Sekundenbruchteil und schoss davon.
Mulder rief ihren Namen, packte sie im nächsten Moment und zerrte sie zur Seite.
Erschrocken krallte sich Scully an Mulders Arm und sah mit an, wie sich eine der Eisenstangen tief in die Brust des einen Deputy bohrte, das Absperrband flatterte wie ein Kometenschweif hinterher. Ein gellender Schrei durchschnitt die Luft, als sich das Eisen tief ins Fleisch des Mannes wühlte.
Mulder schaute sich nach dem schreienden Mann um und hielt geschockt inne. Erst als sich Scully regte und besorgt auf den getroffenen Deputy zuging, schaffte er es, die Steifheit aus seinen Gliedern zu vertreiben und ihr nachzulaufen.
Als er sie erreichte, hatte Scully schon mit den ersten einleitenden Hilfsmaßnahmen begonnen. Sie presste mit der Hand auf die pulsierende Wunde und versuchte die schwankende Eisenstange im reißenden Wind zu stabilisieren, damit das Fleisch nicht weiter aufriss. Der Deputy, der die ganze Zeit neben seinem verwundeten Kollegen gestanden hatte, war kreidebleich und starr vor Schreck geworden. Mulder kramte in seiner Manteltasche nach seinem Handy und rief einen Notarzt. Dann half er Scully, das wehende Plastikband von der Haltestange zu lösen, das wie von Sinnen über ihren Köpfen flatterte.

Das blitzende Blaulicht des Krankenwagens lieferte sein Zutun zu dem hektischen Treiben des Elements und dem plötzlich entstandenen Chaos. Die Hilfssheriffs liefen nervös umher, versuchten sich nützlich zu machen und behinderten dabei die Sanitäter, die den Verletzten vorsichtig in den Wagen luden.
"Sind Sie verletzt?" fragte Mulder besorgt.
"Nein, die Stange hat nur meinen Mantel zerrissen."
"Das war ganz schön knapp. Beinahe hätten Sie jetzt in dem Krankenwagen gelegen." wies er Scully hin, die darauf zu ihm aufblickte. In ihrem Blick lag eine unergründliche Besorgnis.
"Nein, Mulder. Hätten Sie sich nicht kurz zuvor zur Seite gedreht, hätte die Stange Ihren Körper durchbohrt."
"Wir hatten wohl beide Glück." murmelte er gedankenverloren, den Blick über ihre Schulter auf die wuchtige Eiche gerichtet. "Aber schauen Sie sich das an." Er deutete auf die krakeligen Äste des unförmigen Baumes.
Scully drehte sich herum und öffnete erstaunt den Mund. Ohne sich nach Mulder umzusehen, ging sie auf den Baum zu. Ihre zierliche Gestalt wirkte fast verloren vor den gigantischen Ausmaßen des Stammes. Mulder folgte ihr und gesellte sich neben ihr unter das schützende Astwerk des Baumes. Hier war es fast windstill, es herrschte sogar eine angenehme Temperatur, als würde der Baum von innen heraus Wärme abstrahlen. Scully musste sich strecken, um an die niedersten Äste zu gelangen.
"Finden Sie es nicht auch merkwürdig, dass mitten im Herbst frisches Blattgrün sprießt?" Mulder zog den Ast zu Scully herab, damit sie einen Blick darauf werfen konnte. "War mir vorhin gar nicht aufgefallen."
"Nun ja, merkwürdig ist es schon, aber es liegt nicht im Bereich des Unerklärlichen. Spüren Sie nicht, wie warm es hier ist? Die hohe Temperatur in der Nähe des Stammes könnte das Wachstum ausgelöst haben."
Mulder erwiderte nichts und ließ den Ast zurückschnalzen. Zusammen gingen sie zu ihrem Wagen zurück, der einige Meter hinter dem davonfahrenden Krankenwagen geparkt war.
Kaum waren sie aus dem Windschatten des Baumes herausgetreten, umschlang sie die klamme Luft und trieb sie fort, weg von diesem Ort. Sie beeilten sich ins Innere des Wagens zu gelangen. Mulder warf sich hinters Steuer, setzte den Wagen zurück und fuhr dem Krankenwagen hinterher, zurück in die Stadt.
Die mächtige Eiche blieb zurück, umfangen von dem tosenden Element, trotzig und herrschaftlich in den grauen Himmel ragend. Eine Knospe spross aus dem Ast hervor, den Mulder und Scully kurz zuvor noch untersucht hatten, und entfaltete sich, eines zarten Lebewesens gleich in seiner unwirtlichen Umwelt.


2

"Merkwürdig, hier hat sich der Sturm gelegt." murmelte Mulder vor sich hin, doch Scully überhörte geflissentlich die Anspielung, die darin mitklang. Sie war zu sehr damit beschäftigt, sich eine Strategie für die Unterredung mit Sheriff Dalton zurechtzulegen, als dass sie Lust verspürt hätte, ihren Kollegen einige elementare Grundkenntnisse über die Launen des Wetters näher zu bringen. Da sich ihre Beweislage, wie schon so oft, praktisch auf nichts als eine Leiche beschränkte, die unter nicht ganz geklärten Ursachen ums Leben kam, waren sie auf die Kenntnisse und die Mithilfe der örtlichen Polizei angewiesen.

Die Leiche des jungen Nathaniel Rodney war schon obduziert und am Vortag zur Bestattung freigegeben worden. Der Obduktionsbericht hatte doch einige Fragen offen gelassen, und Scully bat darum, noch einen letzten Blick auf den Leichnam zu werfen. Sheriff Dalton, der sie mit einer Mischung aus Missbilligung und offener Feindschaft in seiner Stadt begrüßt hatte, willigte nur widerstrebend ein. Für ihn hatte der Fall nichts Kriminelles, und dass jetzt zwei Bundesagenten darin ermittelten, machten es ihm auch nicht leichter, daran zu glauben.
Bereits jetzt hatte es Mulder fertiggebracht, die Grundlage für ein für sie beiderseitig vorteilhaftes Verhältnis zu entziehen. Sheriff Dalton machte sich nicht die Mühe, dies zu korrigieren. Lediglich Scully hatte sich zurückgehalten und besorgt beobachtet, wie die beiden sich das Leben schwer machten. Sie seufzte angesichts der mangelnden Kompromisslosigkeit ihres Partners und begnügte sich mit der Erlaubnis, die Leiche untersuchen zu dürfen.
Am Mittag kam sie nicht sehr erfreuter aus dem Medizinsaal zurück.
"Haben Sie noch etwas entdeckt, Scully?" fragte Mulder und starrte sie gespannt an. Er hatte es sich auf dem Bett bequem gemacht und noch ein paar Akten studiert. Scully schüttelte langsam den Kopf.
"Fest steht, dass er mindestens aus einer Höhe von achtzehn Metern gefallen ist. Ungewöhnlich ist allerdings, dass er weder Prellungen noch Schürfwunden davongetragen hat, nichts, was darauf hinweisen könnte, dass er sich noch irgendwo gestoßen haben könnte. Ich habe lediglich leichte Schürfungen und Holzfasern an seinen Handgelenken gefunden. Vielleicht ist er zwischen einer Astgabel hängen geblieben. Das Labor untersucht zur Zeit, ob die Splitter zu der Eiche gehören."
"Sie haben den Baum gesehen, Scully. Finden Sie es nicht merkwürdig, dass er aus so großer Höhe von einem Ast gestürzt sein soll, ohne sich an einem anderen angeschlagen zu haben? Wenn wir fallen, versuchen wir reflexartig, uns irgendwo festzuhalten und schlagen wild um uns. Er hätte ein Kunstspringer sein müssen, um unbeschadet durch das Geäst zu gelangen. Nachdem, was Sie mir soeben gesagt haben, ist Nathaniel Rodney nicht gestorben, weil er von diesem Baum fiel."
Scully schüttelte den Kopf. "Nun, die Leiche lag direkt am Stamm und ich glaube nicht, dass sie bewegt wurde."
"Oder er war bereits tot." setzte Mulder hinzu. Scully sah ihn an.
"Da ist noch etwas. Man hat in den Holzproben der Eiche Adrenalin gefunden. Das ist ein Sekret, dass der menschliche Körper in Stresssituationen ausschüttet."
Mulder nickte.
Es klopfte an der Tür. Der Sheriff meldete sich von draußen zu Wort. Er hörte sich nicht glücklich an.
"Agents? Agents!"
Mulder ging und öffnete, während er sich das Hemd glattstrich und seine Krawatte zurechtzupfte, um ein einigermaßen ordentliches Erscheinungsbild abzugeben. Scully erschien hinter ihm und nickte kurz. Der Sheriff sah die beiden misstrauisch an.
"Ich wollte Sie nicht stören." bemerkte er abschätzend. "Aber ich habe hier ein Akte, die Sie interessieren dürfte. Es geht um einen ähnlichen Zwischenfall vor zwei Jahren. Nur dass hier die Indizien eher auf einen Mord hinsprechen." Er verzog seine Lippen zu einem hämischen Lächeln, dass sofort wieder verschwand und kalter Verachtung Platz machte. "Ein Rumäne namens Ivan Vasilew kam an der gleichen Stelle ums Leben. Er war Box-Promoter, hatte ein paar nicht ganz legale Dinger am Laufen. Veranstaltete Barneckle-Kämpfe. Hatte sich wohl mit einem seiner Schläger gestritten. Man fand ihn von einem Ast durchbohrt unter dem Baum vor. Die Gerichtsmediziner sagen, er sei durch einen Unfall ums Leben gekommen, aber ich glaube, das war dieser Schläger. Victor Kortlow. Boxt jetzt für Einsatz auf dem Jahrmarkt. Vielleicht sollten Sie sich mal um den kümmern. Ich geb Ihnen jetzt diese Akte."
Mulder nahm sie wortlos entgegen und nickte knapp.
"Danke für Ihre Unterstützung, Sheriff." sagte Scully höflich. Er hob seinen Hut und verabschiedete sich.
Nachdem er die Tür geschlossen hatte, drehte er sich zu Scully um. "Wann waren Sie das letzte Mal auf einem Jahrmarkt?" fragte er und lächelte verschmitzt.
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