World of X

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Secretly

von Bella

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Es war, schon ziemlich spät, als Scully in die FBI Zentrale eilte. Mit ihren Schuhen, die auf diesem Boden besonders klackerten, machte sie sich auf andere aufmerksam. Scully wusste sehr wohl wie spät es schon war und eilte noch mehr als nötig. Sie öffnete ihre Bürotür und sah ihren sehr beschäftigten Partner am Schreibtisch sitzen. „Na schön ausgeschlafen?“, fragte Mulder provozierend. Scully hatte momentan keinen Nerv dafür. Sie wollte Mulder gerade entgegen kommen als plötzlich Skinner in ihr Büro trat. „Morgen, Sir“, sprachen beide wie aus einem Mund.

„Guten Morgen, Agents“, entgegnete Skinner. „Ich habe hier zwei Karten, es sind Einladungen für eine Wohltätigkeitsveranstaltung, zu Gunsten krebskranker Kinder. Ich bitte Sie zu kommen. Nicht viele Agenten bekommen eine Einladung, deswegen bitte ich Sie.“ Er verschwand aus dem Zimmer, ohne ein Wort mehr gesagt zu haben. Auf dieser Einladung stand nichts weiteres, als die Adresse, die Uhrzeit und dass sie bitte formell gekleidet erscheinen sollen. Sie wussten zwar nicht, was genau für eine Feier das war, doch sie vertrauten Skinner einfach. „Soll ich Sie um 19.00 Uhr einfach abholen?“, unterbrach Mulder die Stille. „Ja, okay“, sagte Scully nur.

Nach diesem komischen Auftritt Skinners, fingen sie an den ganzen Papierkram zu erledigen der noch bevorstand. Am Abend überlegte Scully, was sie wohl anziehen solle für diesen Abend. Vielleicht das „Kleine Schwarze“ dder doch eher ihr Lieblingskleid, dass ihr eigentlich schon viel zu klein war? Was wird Mulder dazu sagen? All diese Fragen gingen Scully durch den Kopf, doch letztendlich entschied sie sich doch für das „Kleine Schwarze“. Sie sah in diesem Kleid einfach umwerfend aus. Mit ihrem dezentem Make-up und ihrer unwiderstehlicher Art war sie einfach perfekt! Es klingelte um Punkt 19.00 Uhr an der Tür. Dort stand Mulder, der wirklich sehr gut in seinem

Anzug aussah. „Startklar…?“, fragte Mulder, der ganz verzaubert von Scully war. „Ja, allerdings“, entgegnete Scully.

Sie nahm nur noch rasch ihre Stola passend zum Kleid mit.

„Und was denken Sie gerade?“, fragte Mulder neugierig, als sie schon im Auto waren. „Mhhh. Ich denke gerade darüber nach, was das für eine Feier sein wird und wer alles dort sein wird“, antwortete sie Mulder. „Und Sie…?“, fragte sie dann neugierig.

„Ich denke das Gleiche.“

Scully grinste, als sie sah, dass Mulder nicht ganz die Wahrheit sagte. Als sie endlich nach einer halben Stunde ankamen wurde ihnen klar, dass diese Veranstaltung doch nicht so klein war. Es waren wohl doch viele Leute geladen, da es hier ziemlich voll war. Sofort kam ein Mann der, der ihnen die Autoschlüssel abnahm, und ihren Wagen in das Parkhaus fuhr.

Scully war ganz begeistert, als sie den großen Aufwand sah. Scully klemmte sich an den Arm ihres Kollegen und zusammen stolzierten sie in den Saal. Hier war ein Orchester, ein Buffet, das so groß und prachtvoll war, wie sie es schon lange nicht mehr gesehen hatten. Scully guckte sich um und sah wie Skinner mit einem

Jungen Heeren und seiner Frau auf sie zukam. „Guten Abend“, begrüßte Skinner sie freundlich. „Guten Abend, Sir“, entgegnete Scully.

„Darf ich Ihnen meine Frau vorstellen und meinen Neffen Benjamin“, sagte Skinner. Die beiden Agenten machten Bekanntschaft mit einem Teil Skinners Familie. Es dauerte nicht lange bis Skinner andere Leute begrüßen musste, deswegen suchten Mulder und Scully sich auch gleich einen Tisch. „Aber nein, setzten Sie sich doch zu uns Mr. Mulder und Mrs. Scully“, sagte Benjamin freundlich, „es sind noch zwei Plätze frei“, vollendete er den Satz. Das kann ja heiter werden, dachte sich Mulder, als er sich auf den Stuhl setzte. Er sah Scully an, doch diese unterhielt sich angeregt mit Skinners Neffen. „Wollen sie sich nichts zu Essen nehmen?“, fragte Benjamin.

„Doch natürlich“. Die beiden Agenten standen auf und gingen in Richtung Buffet. Es sah einfach herrlich lecker aus. Scully nahm sich für den Anfang erst mal einen Salat und ihr Kollege ebenfalls. Beide balancierten durch die Menge mit ihrem Salat in der Hand. Skinner und seine Frau saßen schon am Tisch und aßen etwas, das so aussah wie Fisch. Scully stellte ihren Salat auf den Tisch, und machte sich erst mal auf die Suche nach Toiletten.



„Sehr geehrte Gäste,

wir bedauern dass diese Toiletten z.Z.

nicht zur Verfügung stehen es wird renoviert

Danke.“



Sollte sie jetzt auf die Heeren Toilette verschwinden? Was blieb Scully denn noch anderes übrig?

Der drang der Natur rief und so schnell und möglichst unauffällig verschwand Scully mit einer etwas verlegenenen Miene in die Herrentoilette. Es war schon etwas merkwürdig, dass auf dem Schild nichts von einem „Ersatz“ für die Damen erwähnt wurde, außerdem war keine Menschenseele auf der Toilette. Es hätte ja eigentlich total überfüllt sein müssen, wenn die Damentoilette nicht zur Verfügung stand, dachte sich Dana. Aber was sollte sie schon tun?

Schnell verschwand sie in einer der Kabinen, als sie plötzlich zwei, ihr bekannte Männerstimmen, miteinander reden hörte.

„Ich muss dir unbedingt etwas sagen….“, fing der eine an.

„Aha dann sag doch wa…“, weiter kam er nicht, denn plötzlich ging die Tür auf und ein Dritter kam dazu. Scully begriff, dass diese beiden Stimmen Skinner und seinem Neffen Benjamin gehörten.

„Soll er es mithören?“, fragte Skinner seinen Neffen. „Ähm… na ja, ist ja jetzt auch egal“, sagte Benjamin. Scully wusste immer noch nicht wer der „Dritte“ war, denn er hatte noch keinen Ton von sich gegeben.

„Also...“, setzte Benjamin an „Ich habe mich, glaub ich, verliebt...“, erzählte er weiter. Dana war wahnsinnig gespannt, was jetzt noch alles kommen würde. Normalerweise war sie ja nicht der Typ Frau, der alles mitbekommen wollte, aber jetzt erkannte sie sich selbst nicht mehr wieder. Sie versuchte besonders leise zu sein und zog ihre Beine etwas ein, damit sie auch bloß nicht auffiel. „Ja und wer ist sie, die dich so ins Schwärmen bringt?“, löcherte Skinner seinen Neffen weiter.

„Es ist Agent Scully“, entgegnete Benjamin völlig verlegen. „AGENT SCULLY???“, schrie „der Dritte“ aus vollem Leib.

„Pst, seien Sie gefälligst leiser, sonst hört Sie Scully wohlmöglich noch“, druckste Benjamin.

Scully saß ganz eingekringelt in ihrer Kabine auf dem Toilettendeckel und war total geschockt. Niemals hätte sie gedacht, auf einer Herrentoilette zu erfahren, dass jemand in sie verliebt war.

„Also... ähm... tut mir leid ich war nur im ersten Moment so geschockt“, sagte „der Dritte“. Scully bemerkte erst JETZT wer „Der Dritte“ war. Es war Mulder.

Erst jetzt wurde Mulder klar wie sehr er doch an ´seiner´ Scully hing und wie sehr er sie mochte, und wie sehr er in sie verliebt war! Mulder konnte ohne sie nicht mehr leben. Es kam ihm vor, als wäre er schon Ewigkeiten mit ihr befreundet und er hatte nie gemerkt wie SEHR er sie liebte.

„Agent Mulder? Hallo sind Sie jetzt ganz weg oder was...?", riss Skinner Mulder aus seinen zuckersüßen Gedanken.

„Äh ? Ja ich bin voll da“, log Mulder „und was machen wir jetzt?“ fragte Mulder verdutzt.

Scully hörte immer noch aufmerksam zu. Sie konnte es einfach nicht fassen dass dieser 21-jährige Typ, der gerade mal Alkohol trinken durfte, in SIE verliebt war.

Skinner sah seinen Neffen an, und meinte: „Tja dass wissen wir nicht, aber ich würde mal sagen, dass das nichts ernstes wird und dass es einfach nur Schwärmerei ist wie das bei euch jungen Leuten eben ist.“

Mulder nickte nur. „Aber nein ach… ich weiß es ja selber nicht diese Frau ist einfach…“ „Sie ist was?!?!“, fiel Mulder Benjamin ins Wort.

„Sie ist hübsch, intelligent… sie ist einfach wunderbar.“

Mulder konnte sich das nicht mehr anhören, er musste kurz Abstand von Skinner und seinem Neffen nehmen.

Er konnte Scully nicht diesem 21-jährigen Typen überlassen, der gerade mal Alkohol trinken durfte, dachte sich Mulder.

Was sollte er jetzt machen? Sollte er zu Scully gehen und ihr gegenüber seine Gefühle gestehen?

Würde sie das Gleiche empfinden? Fragen über Fragen. . . .

Scullys Herz pochte so sehr, dass sie bald dachte, man könnte es hören. Waren sie schon weg? Was sollte sie jetzt tun?

Gleich würde Benjamin kommen und ihr vielleicht alles erzählen, oder nicht?

„Gehen Sie nicht, Mr. Mulder“, wurde Scully wieder in die Realität gezogen. Benjamin hatte einen Gesichtsausdruck als wolle er wissen, was in Mulder vorging.

„Entschuldigt mich bitte“, stotterte Skinner und verließ die Herrentoilette. Das wurde ihm wohl alles zu viel, zwei erwachsene Männer, die um eine Frau kämpften. Jetzt waren nur noch drei Leute in dem Raum. Mulder und Benjamin schwiegen sich an, bis Mulder die Stille unterbrach: „Und was machen wir jetzt?“

„Sie lieben Scully, nicht wahr?“ Mulder nickte nur. Er wollte jetzt kein ´dann nehmen Sie sich Scully´ oder ein ´Sie können Sie haben´ von Benjamin hören, nein er wollte nichts hören. Satt dessen schwiegen sie und verließen die Toilette.

Scully fiel ein Stein vom Herzen, als sie hörte, wie die Tür ins Schloss fiel. Puh...was waren dass den für 10 Minuten?

Wahrscheinlich die Verrücktesten ihres Lebens. Scully richtete sich auf und war ganz von Sinnen. Wie gerne hätte sie gewusst, was Mulder auf die Frage ´Sie lieben Scully, nicht wahr? ´ geantwortet hatte. Doch sie wusste die Antwort.

Ihr war gar nicht aufgefallen, dass sie nach diesem Vorfall gar nicht mehr das gemacht hat, was sie vorhatte.

Aber dass war auch egal. Schnell und möglichst unauffällig schlich sie aus der Toilette, damit auch ja niemand merkte, dass sie alles mitgehört hatte.

Zwischen den vielen Menschen suchte sie den Tisch, an dem sie zuletzt gesessen hatte. Es schien fast unmöglich, als plötzlich eine vertraute Stimme, die Mulder gehörte, ihr half. „Kommen Sie, ich zeige Ihnen, wo der Tisch ist. Ich hatte es auch schwer den Tisch, zwischen der Menschenmenge, wieder zu finden.“ Er grinste sie an.

Scully sah Mulder mit ganz anderen Augen. Er war nicht nur ´der Kollege´ sondern der Mann, in den sie sich verliebt hatte.

Sie war schon von Anfang an in ihn verliebt, nur war es ihr nie so richtig aufgefallen.

Mulder führte Scully wieder zu ihrem Tisch. Plötzlich hatte sie keine Lust mehr auf diese Veranstaltung. Sie wollte nur noch bei Mulder sein und ihn abknutschen. Skinner saß gar nicht an seinem Platz, sondern war zusammen mit seiner Frau irgendwo Leute begrüßen, die er wahrscheinlich noch nie in seinem Leben gesehen hatte. Der Einzige, der am Tisch saß war, wie sollte es auch anders sein, Benjamin. Ein einziges „Hallo“ quetschte Scully gegenüber Benjamin raus. Es war so komisch; er sah gar nicht aus wie einer, der gerade seiner ´Traumfrau´ gegenübersaß. Oder bilde ich mir dass nur ein?, dachte sich Scully. Jetzt war ihr alles egal, sie musste Mulder nur irgendwie klar machen dass sie in ihn verliebt war und zwar mehr als jemals zuvor.

„Mulder, ich muss mit Ihnen reden und zwar JETZT!“, rutschte es Scully raus. „Aha, und was ist so wichtig?“, fragte Mulder. „Dass ist was unter vier Augen“, flüsterte Scully ihm zu, und sah dabei flüchtig zu Benjamin. Sie griff Mulder am Ärmel und zerrte ihn in eine Ecke. Hier war es zwar nicht perfekt, aber sie musste es jetzt einfach loswerden, sonst würde sie ihrem Leben nicht mehr glücklich werden.

Sollte sie dass jetzt wirklich durchziehen? Ja dass musste sie!

„Mulder... ähm ...na ja…“ Oh Gott wie sollte sie dass jetzt durchziehen? „Ich muss Ihnen was sag...“, doch bevor sie diesen Satz zu Ende sprechen konnte, spürte sie seine warmen Lippen auf ihren. Sie erwiderte den Kuss. Sie wusste, dass Mulder ganz genau gespürt hatte, was sie sagen wollte. Sie schloss ihre Augen und genoss diesen kurzen Momente.

„Scully...?“, flüsterte er.

„Ja...?"

„Ich liebe sie...“, gestand Mulder ihr.

Mit einem breiten Lächeln im Gesicht sprach Scully: „Und ich sie erst!!!“

Sie küssten sich innig und beide wollten diesen Moment nie verstreichen lassen.

„Sollen wir schnell von hier verschwinden?“, flüsterte Mulder.

„Ja“, sagte Scully nur.

Beide guckten in Richtung Benjamin. Sie erwarteten eher ein getrübtes Gesicht, doch sie sahen wie Benjamin grinste. Mit einem Gesichtsausdruck, als wolle er sagen: Hat ja doch noch geklappt mit euch beiden. Er sah jetzt wirklich nicht mehr aus wie ein Liebeskranker, der unglücklich in Scully verliebt war... nein er sah so aus, als wäre er nie in sie verliebt gewesen und nun wussten beide, dass das auch nie der Fall gewesen war.

Er hatte einfach nur gewollt, dass Mulder und Scully endlich zusammen kamen und dazu war ihm wohl jedes Mittel recht gewesen.

Nur durch Benjamin trauten sie sich endlich ihre Gefühle füreinander zu gestehen.

Doch woher Benjamin wusste, dass es zwischen den beiden endlich mal was passieren musste ,geschweige denn, dass diese Gefühle zwischen ihnen überhaupt existieren, weiß wohl niemand so genau, oder doch?



ENDE
Ich hoffe die Geschichte hat euch gefallen und jede Art von Feedback ist willkommen!
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