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Wege

von LSprys

Kapitel 1

Wege
- Channels -


By L. Sprys





Das einzige Geräusch das aus Scullys dunklem Wohnzimmer kam, war der Meteorologe, der ganz Maryland erzählte, dass die Temperatur an diesem Februartag milde -5,5°C (*) betrug.

Scully lag auf ihrer Couch, sie hatte einen Arm über ihren Kopf geschlungen, einen Afghanen über ihren Beine und überlegte, ob sie nun aufstehen und etwas Produktives tun sollte oder ob sie einfach liegen bleiben und ihren freien Tag genießen sollte. Sie nickte ein, noch bevor sie sich entscheiden konnte, während der neueste Bericht über die Tropen im Hintergrund brummte.



Das Telefon riss sie aus ihrem Nickerchen. Sie wusste, dass es Mulder war. Er rief anscheinend immer zu den absolut unmöglichsten Zeiten an – obwohl sie sonst normalerweise gerade duschen wollte. Scully nahm ab, ohne auch nur Hallo zu sagen. „Ich hoffe du hast einen guten Grund, ansonsten werde ich mich persönlich darum kümmern, dass jede Sonnenblumenkern-Fabrik in diesem Land für immer dicht macht.“



Mulder gluckste: „Auch dir einen schönen Tag. Ich nehme durch den Klang deiner Stimme an, dass ich dich bei irgendwas unterbrochen habe?“



„Nein, nur den Wetter-Kanal, der mir erzählt, dass es in Rom gerade 22,2°C sind. Darf ich fragen was los ist?“



„Hm, na ja, das kommt drauf an.“



Scully setzte sich auf, ihr Verstand war schon wieder in höchster Alarmbereitschaft. „Auf was?“



„Darauf, wie sehr du deinen Partner magst“, antwortete Mulder. Seine Stimme triefte nur so von Charme.



„Ich mag dich sehr gern außer, du erzählst mir jetzt, dass der Plattwurmmann wieder zurückgekommen ist. Und in diesem Falle, würde ich dich noch nicht einmal mehr kennen.“



Mulder musste darüber lachen. „Nein, kein Plattwurmmann, das schwör’ ich. Eigentlich wollte ich nur fragen, ob du nicht vielleicht Lust hast vorbeizukommen, um mir dabei zu helfen, mein Aquarium zu säubern.“



Scully schüttelte ihren Kopf und lächelte. „Du scheinst wohl wirklich dafür begabt zu sein, deine Katastrophen so zu planen, dass sie auf meine freien Tage fallen. Wenn ich mich richtig erinnere, ist dies hier ist meine erster freier Tag seit ungefähr einem Monat.“ Sie machte die Lampe neben ihrer Couch an, und blinzelte wegen des plötzlichen Lichts. „Warum säuberst du dein Aquarium? Ich dachte, das säubert sich von selbst?“



„Macht es auch. Vorausgesetzt, das Bücherregal schmeißt es nicht um und hinterlässt tote Fische und Glas auf dem Boden.“



„Okay, wie hat dein Bücherregal dein Aquarium umgeworfen?“



„Indem die Badezimmertür mir aus den Händen gerutscht ist und die Ecke vom Regal mitgerissen hat.“



Jetzt schüttelte Scully ihren Kopf und versuchte, nicht zu lachen. „Warum in alles in der Welt, hattest du deine Badezimmertür in der Hand?“



„Wie sollte ich sie denn sonst auf die Müllhalde bringen?“



„Ich werde mich dafür hassen, aber warum musst du deine Tür auf die Müllhalde werfen?“



„Weil ich mich entschieden habe, meinen neuen Herd selbst einzubauen, und er ist mir aus den Händen gerutscht, und hat ein verdammt großes Loch in der Tür hinterlassen.“



„Was zu der logischen Frage führt, warum du einen neuen Herd brauchst? Du kochst nicht!“



„Ich habe gestern meinen alten mal geöffnet, und da ist die Tür abgefallen. Danach, hab ich innen etwas entdeckt, was nach einer einen Monat alten Pizza aussah, zusammen mit einigen angeknabberten Drähten, einem Mäusenest, und eine Schimmelspezies, an der du vielleicht Gefallen finden könntest. Ich habe mich dann dazu entschlossen, das ganze Ding einfach zu wegzuschmeißen und mir einen neuen zu kaufen.“



Der gelassene Ton, mit dem Mulder die ganze Story erzählte, ließ Scully in stürmisches Gelächter ausbrechen.



„Mulder, du schaffst es immer wieder mich zu überraschen. Ich bin gleich da.“



Mulder hörte Scullys Lachen am anderen Ende der Leitung und überlegte, dass der Tag im Grunde vielleicht doch nicht so eine Katastrophe werden würde. Wenigstens würde er nicht alleine saubermachen müssen.



Scully kam kurze Zeit später bei Mulder an. Sie ging zu seiner Wohnung und klopfte an. Sie fand die ganze Situation immer noch sehr amüsant. Sie hörte Mulder von innen rufen, einzutreten. Scully öffnete die Tür und wurde von einem hilflosen Mulder empfangen, der inmitten eines riesigen Haufens Bücher, Papiere, Kassetten, CDs und anderem verschiedenartigen Kram stand. Die Badezimmertür lehnte immer noch an der Wand und Mulder hatte seinen Daumen in den Mund gesteckt.



Scully stand da mit einer Hand an ihrer Hüfte. Sie deutete auf seinen Daumen. „Entwickelst du dich wieder zurück, Mulder?“



Mulder antwortete ohne den Daumen aus seinem Mund zu nehmen. „Entweder so, oder das ganze Blut wäre auf den Teppich getropft. Und ich möchte nicht noch irgendwas anderes saubermachen müssen.“



„Wo ist eine Kamera, wenn ich eine brauche?“, fragte Scully. Sie ging zu ihm herüber und untersuchte seinen Daumen. Dann nahm sie Mulder bei der Hand und führte ihn in das nun türlose Badezimmer. Scully säuberte den Schnitt, den er sich durch das Glas zugezogen hatte, und verband den Daumen. Sie sah ihn mit einem Funkeln in den Augen an. „Wenigstens brauchst du dir momentan keine Sorgen zu machen, dass du mitten in der Nacht gegen die Tür rennst.“



Mulder streckte ihr seine Zunge entgegen. „Wir sind heute wohl besonders witzig, hm?“



„Ich glaube, das muss wohl daran liegen, dass zur Zeit so wundervolles Wetter in Rom ist.“



„Ich schlage Ihnen ein Geschäft vor, Frau Doktor. Wenn wir hier früh genug fertig werden, können wir vielleicht noch nach Italien ’rüber fliegen, nur um zu gucken, wie wundervoll das Wetter da wirklich ist.“



„Mr. Mulder, warum wollen Sie mir so ein *anzügliches* Angebot machen?“, fragte Scully, lehnte sich zu ihm herüber und klimperte mit ihren Wimpern.



Mulder wusste, was er gerne gesagt hätte, doch um die Ohrfeige, die er gekriegt hätte zu vermeiden, antwortete er mit der sichereren Antwort. „Überhaupt nicht!“



Scully zwinkerte ihm zu und schlüpfte zurück in die Diele. „Schade, vielleicht beim nächsten Mal. Jetzt steck deine Zunge zurück in den Mund und hilf mir, dieses Chaos hier aufzuräumen, das du Appartement nennst.“



Mulder wollte am liebsten seinen Kopf gegen die Wand schlagen, warum hatte er nicht ja gesagt? Verdammt!

Während er sich immer noch leise verfluchte, folgte er Scully ins Wohnzimmer, um sich daran zu machen, sein Leben wieder neu zu organisieren.



Während der nächsten zwei Stunden schafften sie es, alles wieder einigermaßen aufzuräumen. Mulder stellte gerade den Staubsauger zurück in den Wandschrank, als das Telefon klingelte. Er rief Scully zu, dass sie abnehmen solle.

Sie nahm ab: „Willkommen in der wundervollen Welt des Chaos und der Verwüstung, auch bekannt als Mulders Appartement.“



„Scully, sind Sie das?“



„Mr. Skinner,“ Scully spürte wie ihre Wangen vor Verlegenheit heiß wurden, „wie geht es Ihnen?“



„Mir geht es gut. Ich habe doch Mulders Nummer gewählt, richtig?“



Mulder kam gerade in den Raum zurück und Scully formte mit ihren Lippen, wer es war. Mulder zog eine Grimasse und Scully musste sich bemühen nicht zu lachen. „Ja, er steht direkt neben mir.“

Sie reichte ihm den Hörer und flüsterte: „Es ist für dich.“



Er flüsterte zurück: „Vielen Dank.“ „Ja, Sir, was kann ich für Sie tun?“



Mulder hörte eine Minute zu, und antwortete dann: „Kein Problem, ich werde es ihr sagen. Sie sehen uns dann am Montag.“



Sobald Mulder das Telefon aufgehängt hatte stöhnte Scully: „Bitte sag’ mir nicht, dass wir wieder raus müssen. Ich möchte endlich mal wieder für mehr als eine Stunde in einer Zeitzone bleiben.“



Mulder ließ sich auf das jetzt gesäuberte Sofa fallen und Scully sank neben ihm nieder. Er drehte sich zu ihr. „Das muss heute dein Glückstag sein. Er wollte nur sicher gehen, dass wir ihn als erstes sehen. Es scheint so, als ob wir beide die Befolgung von einigen Büro-Anweisungen und Behörden-Befehlen vernachlässigt haben. Er hat Stapel von Papieren, mit denen er uns überschütten wird und diesmal werden keine Entschuldigungen helfen.“



Scully legte ihren Kopf zurück und sah Mulder mit einem Auge an. „Und du nennst das Glück? Ich hasse Montagmorgen-Papieranstürme.“



„Es ist erst halb acht. Möchtest du, dass ich ihn zurückrufe und nach einem Fall in Yukon bitte?“



Scully kickte ihre Schuhe beiseite und legte ihre Füße auf den Tisch. „Berühre dieses Telefon und die Eis-Tee-Fabriken werden genauso enden wie die Sonnenblumenkern-Fabriken.“



Mulder legte seine Füße neben Scullys und machte es sich neben ihr bequem. „Du weißt, dass du besonders süß bist, wenn du Gewalt vortäuscht.“



Scully klopfte auf seinen Oberschenkel. „Ich weiß. Und jetzt werde ich mein Nickerchen fortführen, das dein Aquarium-Vorfall unterbrochen hatte.“



„Nacht, Scully.“



„Nacht, Mulder.“





Das Telefon weckte Mulder, er richtete sich mit einem Ruck auf, so dass Scullys Kopf von seiner Schulter rutschte. Er griff über Scully, nahm das Telefon ab und brummte ein Hallo in den Hörer.

Scully dachte, sie müsse träumen, denn obwohl Mulder das Telefon abgenommen hatte, klingelte es weiter. Plötzlich verstand sie, was los war und griff über Mulders Rücken und schaltete das Handy ein. „Hallo, können Sie bitte einen Moment warten?“ Sie berührte Mulder am Kopf und als er sich umdrehte gab sie ihm mit einem Grinsen im Gesicht das Telefon in die Hand.



Mulder brauchte einen Moment, um zu kapieren, was gerade geschehen war. Mit einem verlegen Blick im Gesicht, nahm er das Telefon von Scully. Er zuckte mit den Schultern und schaltete das andere Telefon aus.

„Das Telefon eines etwas langsamen Mannes, also nutzen sie Ihre Zeit weise, ...außerdem liege ich hier auf dem Schoß einer sehr schönen Frau, von der ich denke, dass Sie sie kennen... yeah, eine Sekunde...“ Mulder gab das Telefon mit einem gemeinen Lächeln im Gesicht an Scully zurück. „Es ist deine Mutter.“



„Wirklich nett.“



Er drehte sich auf den Rücken, wobei er auf ihrem Schoß liegen blieb, und faltete seine Hände auf seiner Brust.

„Ich versuche es.“



Sie schüttelte nur mit dem Kopf. „Mom, hi, was ist los? ...Ja, ich habe Mulder beim Aufräumen eines riesigen Chaos’ hier geholfen und dann sind wir auf seiner Couch eingeschlafen, ...ja Mom, ich weiß, dass es spät ist, aber ich bin jetzt schon ein großes Mädchen. Ich denke, dass ich bei dem bisschen Schnee nach Hause komme.“



Mulder deutete auf das Telefon. Scully gab es ihm mit einem verärgerten Blick im Gesicht. „Mrs. Scully, ich bin es noch mal. Ich will dir einen Vorschlag machen. Wenn du mich zu einem deiner sagenhaften, hausgemachten Essen einlädst, denke ich, könnte ich es schaffen, einen gewissen Partner von mir hier zu überreden, die Nacht hier auf der Couch zu verbringen, so dass du dir keine Sorgen machen brauchst.“ Mulder hörte einen Moment zu. „Wunderbar, wir sehen uns dann.“ Er gab Scully das Telefon zurück. „Problem gelöst.“



Scully starrte ihn für einen Moment an, dann wandte sie sich wieder zum Telefon. „Ja, Mom, ...ich weiß Mom, ....Okay, Mom ...nein, es ist in Ordnung ...yeah, ich seh’ dich morgen.“ Scully legte auf und gab Mulder einen kräftigen Schlag mit dem Kopfkissen.



Mulder lag immer noch auf Scully, aber anstatt sich von dem warmen Ort in Scullys Schoß wegzubewegen, ertrug er den plötzlichen Angriff, wobei er ununterbrochen lachen musste.



Sie gab ihm einen letzten Schlag auf den Kopf. „Warum hast du das Mom erzählt? Sie muss aufhören zu denken, dass ich schwach und hilflos sei.“



Mulder drehte sich auf seine Seite und stützt seinen Kopf auf seine Hand. „Oder sie will vielleicht nur nicht ihre einzige Tochter an die grausame Welt verlieren, die schon deine Schwester genommen hat.“



„Immer wenn ich glaube, einen legitimen Grund zu haben, sauer auf meine Mutter zu sein, sagst du mir genau das. Jetzt fühle ich mich unglaublich schuldig.“ Scully legte ihre Hand auf Mulders Schulter. „Seit wann bist du so verständnisvoll in Bezug auf meine Mom?“



Traurigkeit blitzte für einen kurzen Moment in seinen Augen auf. „Weil ich nie einen hatte, der sich so um mich Sorgen gemacht hat.“ Er bewegte seinen Arm und legte seinen Kopf auf Scullys Oberschenkel. „Meine Mutter schien nie viel Zeit gehabt zu haben, sich Sorgen um mich zu machen.“



Scully begann geistesabwesend mit ihren Fingern durch sein Haar zu fahren. „Danke, dass du mich heute Abend hier bleiben lässt.“



Mulder schloss seine Augen und schenkte ihr sein vertrautes Grinsen. „Ich hätte das gemütlichste Kissen auch nicht so einfach gehen lassen, glaub mir. Nebenbei, wenn ich dich heute Abend nicht hier behalte, bekomme ich morgen kein Essen.“



Ungefähr zehn Minuten später begann Mulder leicht zu schnarchen, Scullys Hand noch immer auf seinem Kopf. Scully schaffte es, sich längs neben ihn zu legen und dabei Mulders Kopf immer noch auf ihrem Bauch liegen zu lassen. Sie griff nach der Wolldecke, die am Ende der Couch lag und legte sie über sich beide. Nur eine Minute später war auch sie zurück in den Schlaf gedriftet.





Mulder merkte, wie jemand ihn ansah, und öffnete vorsichtig seine Augen. Während der Nacht hatten sie die Positionen gewechselt und Scully sah nun zu ihm auf, während ihr Kinn auf seiner Brust lag und sie ein großes Grinsen im Gesicht hatte. Er konnte nicht anders und grinste zurück. „Warum siehst du mich so an? Was habe ich jetzt wieder gemacht?“



Scully leckte sich die Lippen und grinste weiter. „Du hast vergessen mich zu füttern. Und weißt du was passiert, wenn ich nicht esse?“



Mulder sah sie verwirrt an. „Was?“



Plötzlich packte sie seine Seiten und begann, ihn erbarmungslos zu kitzeln. Er brach durch ihrer Schnelligkeit in schallendes Gelächter aus. Dann entschloss er, sich zu rächen. Mulder nahm seine eiskalten Hände, schob sie unter ihr Shirt und presste sie gegen die warme Haut ihres Rückens. Sie ließ ein Kreischen hören, so dass Mulder noch mehr lachen musste. Dann setzte sie sich auf und hielt so seine Beine unter ihr gefangen. Sie sah ihn mit zusammengekniffenen, funkelnden Augen an. „Das bedeutet Krieg!“ Nachdem sie das gesagt hatte, schlug sie ihm mit einem Alienstofftier, das sie ihm zum ersten April geschenkt hatte und das am Ende des Tisches gesessen hatte, auf die Seite seines Kopfes.

Mulder setzte sein „Wilder-Mann“-Gesicht auf. „Ich liebe einen guten Kampf.“ Er zog die Decke über Scullys Kopf und schlang seine Arme um die lachende Masse, und hielt sie eng an sich. Mit seiner besten Böse-Hexe-aus-dem-Westen-Imitation antwortete er: „Ich werde dich kriegen, meine Liebe, und deinen Hund auch.“



Unter dem Afghanen kam eine gedämpfte Stimme: „Ich hab gar keinen Hund mehr, erinnere dich, ein riesiger, verdammter Alligator hat ihn gefressen.“



Mulder stand mit beidem auf, dem Afghanen und Scully. „Dann muss ich eben nur noch dich kriegen, meine Süße, hm?“



„Nicht, solange ich es verhindern kann.“ Bevor Mulder wusste, was geschah, hatte Scully es geschafft, sich aus der Umarmung zu befreien, auf den Boden zu rutschen und Mulder bei seinen Fußknöcheln zu packen. Scully rief: „Heute sollst du in Schande leben!“ Sie griff nach den Beinen seiner Hose und zog dran so fest sie konnte.



Für einen kurzen Moment stand Mulder mitten im Wohnzimmer in seinen Boxershorts und war von der Tat seiner Partnerin wie gelähmt. Scully war noch schockierter als Mulder, da sie nicht damit gerechnet hatte, dass sie die Hose tatsächlich herunterziehen könnte. Mulder zog den Vorteil aus dieser Situation. Schnell stieg er aus seiner Trainingshose, griff Scully bei den Armen, stürzte sich auf sie und warf sie sich wie ein Höhlenmensch über die Schulter. „Ich liebe würdige Gegner. Noch irgendwelche letzten Worte, meine Dame?“



Mit einer kleinen, hilflosen, total Scully-untypischen, weiblichen Stimme antwortete sie: „Hilfe, oh Hilfe! Ich bin in Gefahr. Will denn kein starker, gutaussehender Mann kommen, um mich zu retten? Ich bin zu schwach, um mich selbst zu verteidigen. Wo, oh wo ist mein Prinz?“



Alles dies wurde in eintöniger Weise gesagt und auf einmal setzte Mulder sie vorsichtig wieder auf das Sofa. Er verbeugte sich vor ihr und fing an zu klatschen. „Sehr gut gemacht. Ich glaube ich muss mich in diesem Kampf geschlagen geben.“



Scully war überrascht, dass er schon so früh aufgegeben hatte. Mulder fuhr mit dem Klatschen und Loben fort. Sie sah ihn an: „Na ja, ich habe vom Besten gelernt.“



Aus heiterem Himmel stürzte Mulder sich auf sie und puffte ihr in die Rippen. „Du solltest inzwischen eigentlich wissen, dass ich nie so leicht aufgebe.“

Das brachte sie zum Lachen, und je mehr sie lachte, desto mehr musste auch Mulder lachen.



Einige Zeit später, gluckste Scully: „Okay, okay, ich gebe auf.“



Mulder hörte mit seinem unbarmherzigen Angriff auf, stand auf und riss seine Arme in die Luft. „Der Sieg ist mein!“



Auf einmal hörten sie ein Hämmern hinter ihnen an der Wand und eine ärgerliche Stimme rief: „Ruhe! Einige Leute versuchen zu schlafen!“



Scully sah mit großen Augen zu Mulder auf. Sie flüsterte: „Wie spät ist es überhaupt?“



Er lehnte sich über Scully und griff nach seiner Uhr, die auf dem Tisch hinter ihrem Kopf lag. „Es ist exakt 4.26 Uhr morgens.“ Mit diesen Worten ließ er sich auf sie fallen, vergrub sein Gesicht in ihrer Schulter und versuchte, sein Lachen zu unterdrücken. Er spürte, wie Scully unter ihm ebenfalls von einem Kichern geschüttelt wurde. Er drehte seinen Kopf und flüsterte in ihr Ohr: „Vielleicht sollten wir es auf ein gedämpftes Lachen reduzieren.“



Scully nickte mit dem Kopf, weil sie wusste, öffnete sie jetzt ihren Mund für eine Antwort, käme nur ein Prusten heraus. Und wenn das passierte, würde Mulder wahrscheinlich auch die letzte Kontrolle verlieren.



Mulder rollte sich von der Couch und kniete sich neben Scully. „Immer noch hungrig?“



Scully drehte sich auf die Seite, so dass sie mit ihrem Gesicht nur noch wenige Zentimeter von seinem entfernt war. „Ich verliere vor Hunger fast den Verstand und du weißt was mit mir passiert, wenn ich hungrig bin.“



Mulder sprang auf, und zog Scully neben sich hoch. „Ich glaube nicht, dass ich das jemals vergessen werde. Nun, was würdest du gerne essen? Obwohl die Möglichkeiten um vier Uhr morgens sehr beschränkt sind. Entweder wir gehen zu der schäbigen Imbissbude um die Ecke, oder wir machen etwas aus dem, was in der Küche ist.“



Sie nahm Mulder bei der Hand und zog ihn mit sich in die Küche. „Ich fühle mich mutig.“ Sie begann die Küchenschränke und Schubladen zu öffnen. „Wenn wir aus einem alten Schraubenzieher, einem tausend Jahre alten Stück Käse und einer Schachtel Streichhölzer ein Essen machen können, würde ich sagen sind wir im Geschäft!“



„Wäre ich MacGyver, könnte ich es wahrscheinlich schaffen.“ Er öffnete den Kühlschrank. „Andererseits, wie hört sich ein gewaltiger Schinken, Mortadella, Tomaten, Salat und Gurken-Sandwich für dich an?“



„Wenn du die Gurken zur Seite stellst, klingt es wunderbar. Ich hatte gedacht du hast absolut gar nichts zu Essen zu Hause.“



„Manchmal ist es einfach besser, wenn man nicht fragt.“ Mulder warf ihr die Tomaten zu. „Hier. Schneide die hier schon mal in Scheiben, während ich das Brot erledige.“



Fünf Minuten später waren sie zurück auf der Couch, die Sandwiches auf ihrem Schoß und das Einmachglas mit den Gurken zwischen ihnen. Scully nahm einen Bissen und der Tomatensaft lief ihr am Kinn entlang.



„Weißt du, Mulder, genau jetzt könnte ich zu Hause im Bett sein und friedlich schlafen. Statt dessen bin ich in deinem Appartement, esse Gurken und werde von den Nachbarn angemeckert...“



Mulder grinste und beendete ihren Gedanken: „und du möchtest es auf keinen Fall anders haben.“



„Absolut!“



Scully aß ihr Sandwich auf und ging zurück in die Küche und suchte nach etwas anderem zu essen.

Sie kam mit einem Glas Erdnussbutter, einigen alten Kräckern, einer halb geöffneten Packung Lakritze und noch einem weiteren Schinkensandwich zurück. Sie setzte sich wieder neben ihn und bot ihm die Kräcker an.



„Wo um alles in der Welt hast du die denn gefunden?“



Scully, ihren Mund bereits voll Erdnussbutter, murmelte: „Hinter einer uralten Packung Cheerios (*), die 1992 abgelaufen sind.“



Mulder nahm die Kräcker von ihr und verteilte auf beide eine großzügige Menge der Erdnussbutter.

„Ich schätze ich muss öfter aufräumen.“



Während sie sich wieder dem Sandwich widmete, sagte Scully: „Hättest du aufgeräumt, würde ich wahrscheinlich verhungern.“



Ehrfürchtig sah er sie an. „Wo steckst du nur das ganze Essen hin? Ich arbeite immer noch an meinem ersten Sandwich, und das einzige, was du übrig gelassen hast ist der Gurkensaft.“



Scully klopfte sich auf ihre Schenkel. „Hohle Beine. Es ist wirklich erstaunlich, wie viel ein Mensch dort hineinpacken kann.



Mulder musste lachen. „Sollte ich jemals mein Holzbein bekommen, würden wir wahrscheinlich ein interessantes Paar abgeben, was?“



Scully bot ihm das letzte Lakritzstückchen an. „Ich glaube, wir geben bereits jetzt ein ziemlich gutes Paar ab. Obwohl ich sagen sollte, dass wir eher einzigartig als interessant sind.“



Mulder nahm das Stück Lakritz, brach es in der Mitte, und gab Scully die eine Hälfte. „Ich möchte einen Toast aussprechen. Auf die außergewöhnlichsten Menschen, die wir jemals getroffen haben und auf die einzige Person, die ich kenne, die bereit ist, um vier Uhr morgens mit mir in Schwierigkeiten zu geraten.“



„Und auf die einzige Person, die ich kenne, die einen Lakritz-Toast zubereitet, mein bester Freund, der auch gelegentlich ziemlich nervig sein kann. Ohne ihn wäre die Welt unglaublich langweilig.“



„Ohne dich, wäre sie unglaublich einsam!“



Auf einmal lehnte sich Scully zu ihm rüber und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich würde dich auch vermissen.“ Sie stellte die Teller und das leere Gurkenglas auf den Kaffeetisch. Dann schwang sie ihre Beine herum und legte sie in Mulders Schoß. Sie legte ihren Kopf auf das Kissen und schloss die Augen.



Mulder sah Scully für einen Moment an, dann sagte er: „Rück' zur Seite, du nimmst den ganzen Platz in Anspruch." Er legte sich neben sie und zog die Decke mit sich. Als er langsam einschlief, schmiegte er sich mit seinem Kopf an Scullys und hatte seinen Arm sanft um ihren Bauch gelegt.





Er wachte langsam auf und fühlte sich so warm und behaglich, wie er sich schon seit langer Zeit nicht mehr gefühlt hatte.

Er brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass jemand neben ihm lag. Mit einem Lächeln öffnete Mulder die Augen und sah einen Wust roter Haare, die das Kopfkissen bedeckten. Sie hatte sich an ihn gedrückt und ihre Füße unter sein Bein geschoben. Er merkte, wie sein Arm fest um Scullys Taille geschlungen war. Mulder bewegte sich etwas, so dass sein Mund direkt neben ihrem Ohr war. Leise begann er zu singen: „Jeremiah was a Bullfrog“, den Rhythmus durch ein sanftes Klopfen auf ihrem Bauch haltend. Er beendete den ersten Vers und wollte gerade mit dem Refrain beginnen, als sich eine leicht gedämpfte Stimme anschloss. „Joy to the world, all the boys and girls.“



Scully war halbwach, als Mulder mit seinem falschen Gesang angefangen hatte. Sie entschied sich, einzustimmen, immerhin war sie diejenige, die ihm das Lied beigebracht hatte. Sie beendeten die Strophen und nach dem letzten Wort drehte sie ihren Kopf. „Morgen, Mulder.“



Mulder griff über ihren Kopf und nahm die Uhr vom Ende des Tisches. Er legte sie wieder hin und schlang seinen Arm wieder um Scullys Taille. „Guten Nachmittag, Scully.“



Sie richtete sich so schnell auf, dass sie dadurch beinahe von der Couch gefallen wäre. „Nachmittag? Du machst Witze, oder?!“



Mulder setzte sich neben sie. Vorausgesetzt, dass meine Uhr nicht gelernt hat zu lügen oder die Erdeachse sich verlagert hat, ist es 11:52.“



„Wow, ich habe seit Jahren nicht mehr so lange geschlafen.“



Mulder fuhr sich mit den Fingern durch das Haar, so dass es ziemlich wild abstand. „Das lag nur daran, dass du so nah bei mir warst. Nebenbei, deine Mutter hat gesagt, wir sollten so gegen vier da sein.“



„Ich schätze, ich sollte dann langsam gehen. Ich wollte noch eine Dusche nehmen und mir die Zähne putzen, bevor wir losfahren. Ich schmecke alles, was wir zum... was auch immer für ein Essen wir heute morgen um fünf Uhr hatten.“



Mulder machte ein zerknautschtes Gesicht und sah sie an: „Lust, noch einen Deal zu machen?“



Scully amte den Ausdruck in seinem Gesicht nach und fragte: "Was für einen Deal?"



„Einen, bei dem ich mich zuerst hier fertig mache und wir dann gemeinsam zu dir fahren, so dass du dich dann da fertig machen kannst. Und dann fahren wir zu Mom zum Abendessen.“



„Klingt fair,“ Scully machte einen Moment Pause, „...ist dir aufgefallen, dass du sie gerade Mom genannt hast?“



Mulder grinste sie schief an. „Nun, wenn sie mich schon Fox nennt, nenn’ ich sie einfach Mom.“



„Ich glaube, sie hat da nichts dagegen....“ Sie zog ihn von der Couch und schob ihn Richtung Badezimmer. „Und jetzt geh' duschen.“



Mulder drehte sich um. „Du weißt, da ist keine Tür mehr. Was kann dich denn jetzt davon abhalten, einen kurzen Blick auf meine stählernen Muskeln in der Dusche zu werfen?“



Scully hob seine Hose auf und warf sie ihm an den Kopf. „Das Risiko musst du nun einmal in Kauf nehmen, Darlin'.“



Die Kleidung an seine Brust gepresst, sagte er: „Ich darf doch immer noch träumen, oder etwa nicht?“ Er ging ins Badezimmer und einen Moment später folgten die Boxershorts und die Socken dem Shirt und der Hose nach draußen, auf den Haufen vor der Tür.



Scully blickte einen Moment ziemlich erstaunt, dann setzte sie sich hin. Sie hatte den leisen Verdacht, dass, wenn sie noch länger auf ihren Füßen geblieben wäre, sie vielleicht Mulder gefolgt und ihre Kleidung mit auf den Haufen geschmissen hätte. So machte sie schnell den Fernseher an und zappte so lange herum, bis sie einen alten Abbott und Costello Film gefunden hatte. Knapp zwanzig Minuten später erschien Mulder wieder im Wohnzimmer. Er trug ein Jeans und einen dunkelgrünen, grobgestrickten Pulli.



„Wow, so zurecht gemacht für Mom?! Sie könnte vor Schreck tot umfallen.“



„Reg' dich nicht zu sehr auf, Doc.“ Mulder hob den Pulli hoch, und enthüllte ein schwarzes Shirt, auf dem sich die Erde in einem Schaukelstuhl befand und von Aliens angestoßen wurde. Darunter stand in Neongrüner Schrift: "Aliens rocken die Welt!!!"



Scully schüttelte ihren Kopf. „Das kann nur ein Geschenk von Frohike gewesen sein!“



Mulder nickte. „Er gab's mir zum Gedenken an 50 Jahre Roswell.“



„Interessant. Gibt es da irgend etwas, das ich über dich und Frohike wissen sollte?“



„Nur, dass er mir einen Korb gegeben hat, weil er dich will,“ antwortete Mulder, klimperte mit den Wimpern und schwang seine Hüfte.



„Ich glaube wir sollten gehen, bevor es unschön wird,“ antwortete Scully mit einem selbstgefälligen Grinsen.



Mulder zog sich seine Schuhe und seinen Mantel an und hielt dann Scullys für sie hin. Er öffnete die Tür führte sie in den Flur hinaus. „Gehen sie voran, meine Dame.“





Einige Zeit später erreichten sie Scully's Haus. Mulder machte es sich auf der Couch bequem, während sie sich fertig machte. Er fand ein Football-Spiel, dass er bis zur Halbzeit guckte, dann schaltete er zum Wetterkanal um. „Hey Scully, in Rom sind es jetzt schon 25,5°C. Was hältst du davon, wenn wir das Essen einfach überspringen, und nach Italien fliegen?“



Scully kam ins Wohnzimmer. Sie hatte ihren Bademantel an und trocknete ihre tropfenden Haare mit einem Handtuch. „Kauf du die Tickets, ich werde packen.“



„Zieh' mich ja nicht auf, Frau.“



Scully lachte. „Ich würde wirklich gerne gehen, glaub' mir, aber wenn wir nicht zum Essen erscheinen, schickt Mom die Hunde los. Außerdem, wenn du das jetzt sausen ließest, würdest du wohl kein anderes Essen mehr bekommen, so lange du lebst.“



Mulder murrte: „Wenn die eine Scully-Frau mich nicht kontrolliert, tut's die andere.“



Scully hob eine Augenbraue und sah zu ihm. „Nun, irgendeiner muss es ja machen.“



„Oh, das ist keine schlechte Sache. Ich habe es echt lieber, wenn du auf mich aufpasst, als irgend jemand anderes.“



Scully beendete ihr Haartrocknen und kämmte nun ihre Haare. „Ich nehme das als ein Kompliment auf. Hungrig?“



Mulder nickte. „Ein bisschen, aber ich kann warten. Wann möchtest du losfahren?“



„Wir können jederzeit losfahren, Wir werden dann zwar etwas früher da sein, aber das macht nichts.“ Scully ging zurück ins Schlafzimmer. „Tust du mir einen Gefallen? Kannst du Mom anrufen und sie fragen, ob ich etwas mitbringen soll?“



„Mach' ich.“ Einige Minuten später legte er das Telefon auf. „Nein, alles was wir mitbringen sollen sind wir selber und einen guten Appetit.“



Scully kam aus dem Schlafzimmer zurück. Sie trug Jeans und einen weichen, grauen Wollpullover. Sie hob den Pullover an und enthüllte ein grünes T-Shirt, auf dem stand: „Küss’ mich, ich bin bewaffnet.“



Mulder brach in Gelächter aus. „Von wo, um alles in der Welt, hast du das her?“



„Charlie hat es mir letztes Jahr zu Weihnachten geschickt, zusammen mit einem Ornament, auf dem auf der einen Seite 'FBI' stand und auf der anderen 'Häufige Bier-Aufnahme'.“ (Frequent Beer Ingestion)



„Ich glaube, ich könnte lernen, deinen anderen Bruder zu mögen.“



Scully zog den Pullover wieder hinunter. „Wenn er öfter nach Hause käme, denke ich, würdet ihr bestens miteinander auskommen. Er ist selber ziemlich exzentrisch.“



„Cool.“



Scully hatte ihre Schuhe fertig geschnürt. „Können wir gehen?“



Mulder stand auf und folgte ihr zur Tür, und schloss sie hinter sich. „Natürlich.“



„Warum habe ich überhaupt gefragt?“



Ungefähr eine Stunde später kamen sie bei dem Haus ihrer Mutter an. Als sie aus dem Auto ausstieg, stolperte Scully und fing an zu lachen und hielt sich an der Autotür fest. Mulder ging mit einem besorgten Gesichtsausdruck zu ihrer Seite des Autos. „Was ist los?“



„Mein Fuß ist eingeschlafen und jetzt ist er gerade bei dem Teil mit dem Kribbeln angelangt.“



Auf einmal nahm Mulder sie an der Taille, und schwang sie sich über die Schulter. „Wir können dich doch so nicht laufen lassen, oder?“ Er ging einfach weiter und grinste, während Scully mit ihren Beinen in der Luft strampelte. Mrs. Scully öffnete die Tür, als sie die Veranda erreicht hatten.



„Was haben wir denn da?“, fragte sie und lächelte dem Paar auf der Veranda mit einem Zwinkern in den Augen zu.



Mulder setzte seinen ernsten Gesichtsausdruck auf. „Ich habe sie am Straßerand gefunden und nehme an sie gehört zu Ihnen, obwohl sie sehr unkooperativ ist.“



„Warum nimmst du an, dass sie zu mir gehört?“, fragte Mrs. Scully amüsiert.



Mulder täuschte für einen Moment angestrengtes Nachdenken vor und antwortete dann mit einem Grinsen: „Sie ist zu hübsch, um die Tochter von irgend jemand anderem zu sein.“



Plötzlich ertönte eine Stimmer hinter Mulder: „Hi Mom! Wie geht es dir?“



„Gut Liebling, obwohl es scheint, dass du selber in einer etwas misslichen Lage steckst. Meinst du er lässt dich gehen, wenn ich ihm ein Essen und eine Umarmung anbiete?“



Mulder stellte Scully vorsichtig vor sich ab. „Ein Angebot, das ich nicht ablehnen kann.“



Alle drei fingen an zu lachen und Mrs. Scully gab ihm die versprochene Umarmung. Dann küsste sie ihre Tochter zur Begrüßung. „Weißt du was, mein Schatz, du solltest den besser behalten. Er ist ein verdammt guter Charmeur.“



Scully sah zu Mulder auf. „Das sagst du mir.“



Sie folgten Mrs. Scully in die Küche. Mulder ging geradewegs auf den Herd zu, hob die Deckel der Töpfe an und schnupperte an deren Inhalt. Scully schüttelte ihren Kopf. Sie packte ihn am Ohr und zog ihn rüber zum Tisch. „Ich kann dich nirgends mit hinnehmen, was?“



Mulder grinste sie schief an. „Nicht wenn ich hungrig bin und umgeben von einigen der besten Gerüche der Welt.“ Er drehte sich zu Mrs. Scully um. „Wie schaffst du es nur eine Stufe unter der Weltklasse zu kochen, während deine Tochter nicht mal einen Toast machen kann?“



Sie lachte und gab Mulder einen Stapel Platten und Silberbesteck. „Und woher weißt du, dass sie nicht mal Toast machen kann?“



Mulders Wangen wurden rot und er drehte sich ratlos und nach Hilfe suchend zu Scully um. Aber er fand sie genauso verlegen wie er selbst im Moment war, jedoch mit einem gequälten Lächeln auf ihren Lippen. Mulder sah über seine Schulter zu Mrs. Scully und zwinkerte ihr zu. „Das würdest du gerne wissen, oder?“ Mit diesen Worten ließ er beide in der Küche stehen, während er ins Wohnzimmer ging um den Tisch zu decken.



Mrs. Scully sah zu ihrer Tochter. „Lass’ diesen Jungen niemals gehen.“



Scully legte ihren Arm um die Schulter ihrer Mutter. „Ich denke nicht, dass er irgendwo hingehen wird. Er ist richtig charmant, nicht wahr?“



Wie auf Kommando ertönte Mulders Stimme aus dem anderen Raum. „Scully, auf welche Seite gehören immer die Gabeln?“



Scully richtete erst ihren Kopf auf und schüttelte ihn dann, während sie ihre eigene Frage beantwortete: „Meistens jedenfalls.“

Schnell umarmte sie ihre Mutter. „Ich gehe und werde Mulder aus den Gefahren richtiger Essgeschirranordung retten.“



Scully verließ den Raum, und Mrs. Scully musste lächeln, als sie die Neckereien von innen hörte. Sie war sich ziemlich sicher, dass niemand von ihnen jemals darüber nachgedacht hat, den anderen wieder zu verlassen.
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