World of X

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Raindrops

von Franzi

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Ich gehe durch die Straßen Washingtons, heute ist es soweit, heute ist sein Todestag.

.... Mulders Todestag.....

Wenn ich den Kerl nur töte, dann kann er sich glücklich schätzen. Der verfluchte Regen passt sogar haargenau zu meiner Stimmung.

Ich habe seine Adresse von Dana, sie hat sie mir einmal für Notfälle gegeben. Wenn das keiner ist,dann weiß ich auch nicht mehr.

Sein Wohnhaus sieht nicht gerade luxuriös aus. Vor seiner Wohnungstür mache ich Halt. Ich nehme meine Faust, die selbe die ihm in ein paar Minuten das letzte bisschen Verstand zertrümmern wird, um gegen die Tür zu schlagen, es soll ein Klopfen andeuten.

Es öffnet keiner.

"Mulder machen Sie schon auf!"

Keine Antwort.

Es wird mir zu lang und ich nehme Anlauf und... "autsch!" Die Türen sind auch immer stabiler geworden.

Aber ich werde ihn nicht ungestraft davonkommen lassen, nur weil er eine stärkere Tür hat, als Terminators Oberarm.

Nach einer Ewigkeit bringe ich die Tür mit meiner Kreditkarte endlich auf.

Triumphierend betrete ich seine Wohnung.

"Mulder kommen Sie raus!"

Ich weiß selbst nicht warum ich immer noch glaube, dass er da ist, aber ich kann es mir einfach zu gut vorstellen wie der Feigling auf seinem Bettchen kauert und darauf wartet, dass ich verschwinde, den Gefallen werde ich ihm aber nicht tun...

Ich durchforste seine Wohnung. Es ist ein ziemlicher Verhau, die Staubschicht fällt mir noch nicht auf.

Alle Schranktüren werden von mir aufs Gründlichste untersucht, als ich seine Küchenschubladen herausziehe, komme ich mir selbst kindisch vor. Nur Löffel, gar keine schlechte Idee, ich werde ihm die Gedärme mit seinen eigenen Löffeln rauskratzen.

Der Gedanke allein lässt mich ein grauenhaftes Lächeln hervorbringen.

Anscheinend ist er wirklich nicht da. Gut, dann werde ich eben auf ihn warten...

Jetzt sitze ich auf seinem Bett, das einzige in dieser Wohnung, was aufgeräumt aussieht.

Die Zeit will nicht vorübergehen und meine Augen fallen langsam zu.

Ich höre etwas.

Er muss Heim gekommen sein während ich mich ´vorbereitet` habe.

Es kommen Geräusche aus dem Wohnzimmer, wenn man das Gerümpel so nennen kann. Die Laute klingen wie ein ersticktes Weinen.

Dazu hat er auch allen Grund. Besser ich lasse ihn noch ein bisschen leiden bevor ich ihm zeige was ich von seinen jüngsten Taten halte.

Leise gehe ich durch die Türe, eine Gestalt steht am Fenster.

Das Mondlicht fällt auf ihr nasses Haar.

Er ist es nicht,.... es ist Dana.

Ich stoße an die Ecke der Couch und sie fährt herum.

Sie erkennt mich nicht.

"Wer sind Sie?"

Etwas glitzert in der dunklen Wohnung, ich kann es nicht erkennen, doch ich brauche mir keine Gedanken mehr darüber zu machen. Sie knipst die Schreibtischlampe an und ich sehe,dass sie zitternd eine Waffe in der Hand hält.

"Bill??"

"Ja."

"Was machst du hier?"

"Das selbe könnte ich dich fragen!"

Sie sieht schlimm aus, ihre Augen sind rot und haben schwarze Schatten, ihre Kleidung ist pitschnass.

Sie legt die Waffe weg und setzt sich auf die Couch.

Langsam schüttelt sie ihren Kopf, von ihren Haaren perlen kleine Regentropfen.

Ich setze mich daneben.

"Sei ehrlich, Bill! Was tust Du hier?"

"Ich wollte mich mit Deinem Partner unterhalten."

Schon ist sie wieder aufgestanden, ihre Augen funkeln mich an.

"Was soll das?? Hast du nichts anderes zu tun? Wie kommst du so einfach auf die Idee in seine Wohnung einzubrechen??"

"Mum hat es mir gesagt..."

Sie kneift ihre Augen zusammen, ihre Körperhaltung ist angespannt.

"Wovon redest du überhaupt?"

"Dana, ich weiß alles. Mulder und du..."

"Hast du sie noch alle? Denkst du denn wirklich, dass ich mein Leben nicht alleine führen kann? Was fällt Mum überhaupt ein, ich habe ihr gesagt...."

"Was gesagt?"

"Das es meine Sache ist, verdammt noch einmal!! Was habt ihr euch einzumischen?!?"

"Na hör mal! Ich kann das doch nicht einfach geschehen lassen!"

"Das ist schon geschehen... und ich bereue es nicht. Ich habe gedacht, ich könnte Mum vertrauen."

"Wie konntest du nur?"

"Es tut mir leid, wenn du mein Leben mit dem deinigen verwechselst, aber ich werde weiter so leben wie ich es für richtig halte. Es geht dich nämlich nichts, gar nichts an was zwischen mir und Mulder ist!"

"Na, hör mal! Ich kann doch nicht so einfach zulassen, dass dieser Bastard meine Schwester schwängert!"

Tränen laufen ihre Wangen hinunter.

"Dana!"

Sie beißt auf ihre Lippe, doch sie kann das Schluchzen nicht einstellen.

Verstohlen starre ich auf ihren Bauch. Mein Neffe, meine Nichte, weiß sie es schon?

Doch ich kann keine Gefühle für das neue Familienmitglied aufbringen.

"Ich liebe ihn!"

Bringt sie hervor.

"Und er liebt mich! Es ist der erste Mann in meinem Leben, der mir so viel Liebe zurückgibt, wie ich für ihn empfinde."

"Woher willst du wissen, dass es Liebe ist?"

"Ich bin kein dummer Teenager mehr, Bill! Ich habe genug kalte Leute kennen gelernt um zu wissen was Liebe ist."

"Ach, und wo ist er jetzt schon wieder? Der stolze Vater? Hm?

"Sie haben ihn."

"Sie?"

"Ja."

Eine kleine, sture Falte prangt an ihrer Stirn.

"Dana, du brauchst langsam Hilfe."

"Von dir vielleicht?"

"Bevor du mit diesem Typen zusammengearbeitet hast warst du noch zurechnungsfähig."

"Bedeutet "zurechnungsfähig" für dich, am Wochenende ein Buch zu Lesen und den Kollegen Respekt vorzuheucheln?"

"Das merkt man doch allein an deinen Antworten, er hat dich schon wahnsinnig gemacht!"

"Und wenn schon? Was geht dich das an?"

"Lass dir doch von den Menschen, die dich lieben helfen! Wie willst du mit dem Alienjäger glücklich werden?"

Trotzig blickt sie auf die Wand.

Sie flüstert etwas, doch es ist so leise, dass ich es nicht verstehen kann.

"Was hast du gesagt."

Ein bisschen lauter:

"Raus."

"Was?"

"Ich will, dass du nach Hause gehst, Bill."

"Dana, sieh es doch ein."

"Verschwinde endlich von hier!"

Sie atmet schwer und es scheint als würden Blitze aus ihren Augen fahren.

"Du willst es nicht anders..."

Ich stehe langsam auf und warte darauf, dass sie mich zurückhält, doch ihr Blick ist starr auf die Wand gerichtet.

"Ich gehe jetzt...."

Keine Reaktion. Nicht mal ein Blinzeln.

Noch langsamer gehe ich den Korridor entlang.

Als ich am Aufzug stehe, dringt ein unterdrücktes Schluchzen bis zu meinem Ohr.

Der Aufzug kommt und ich steige ein.



Xxx


Der nächste Morgen

9.00 a.m.

Das Telefon klingelt.

"Scully."

"Hier ist Mum."

"Oh, hi!"

"Wie ist es gelaufen? Hast du mit Dana geredet?"

"Ja."

"Und?"

"Sie war ziemlich stur, aber du kennst sie ja. Wenn das Kind da ist, wird sie ihren Fehler schon einsehen."







Ende
Tja, das war´s. Ob es mir jemand glaubt oder nicht, ich hatte wirklich eine Story geplant, die Bill gut wegkommen lässt.

Hm, nächstes Mal...
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