World of X

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Verzweifelte Maßnahmen

von Alelou

Kapitel #2

Sie saßen im Auto und beobachteten die Klinik während die Sonne am Himmel unterging. Paare und Singles, meistens Frauen, gingen ein und aus und die meisten von ihnen sahen angespannt aus, ein Paar weinte. Jesus, dass muss Scully Spaß machen. Eine weitere Sache, die meine Schuld ist. 
"Weißt du, nicht alles ist deine Schuld."
Er starrte sie verblüfft an und erkannte dann, dass sie sich auf seinen früheren Kommentar bezog. "Das ist eine Variation des Satzes, dass sich nicht alles um mich dreht, oder ?" Die Wahrheit war, dass er sich einfach nicht gut genug fühlte um zu vermeiden sie anzuknurren.
"Diese Sache funktioniert einfach nicht, oder ?" antwortete sie düster.
"Was meinst du ?" fragte er, sein Puls hämmerte auf einmal.
"Sie dich an Mulder. Dir geht es miserabel. Das ist kein Spaß mehr, es ist nur noch eine Qual. Jahrelang hatte ich Angst, dass wenn wir eine richtige Beziehung mit einander versuchen würden einzugehen unsere Partnerschaft nicht in der Lage sein würde damit klarzukommen. Und jetzt, wo alles was wir getan haben darüber zu reden war, dass wir keine Beziehung miteinander haben würden und die Partnerschaft kommt damit nicht klar. Es ist so, als ob wir die ganze Zeit schon eine gehabt hätten, sie uns aber einfach nicht eingestanden haben und jetzt fällt es, was immer es auch war, diese flüchtige Sache über die wir niemals geredet haben, einfach auseinander."
"Vielleicht ist es nur eine holprige Phase."
"Eine verdammt holprige", sagte sie tränenerfüllt.
"Ich dachte, dir würde das alles gefallen."
Sie antwortete nicht, schniefte nur und schaute aus dem Fenster.
"Ich alles tun was nötig ist, Scully. Alles. Ich weiß nun nicht, was nötig ist. Du mußt es mir sagen."
"Ich habe es versucht, Mulder. Es liegt nicht nur an dir. Oder vielleicht liegt es auch nicht an mir. Vielleicht ist unsere Zeit einfach vorbei."
"Ich weigere mich das zu akzeptieren. Du musst mir einfach nur sagen was du willst, Scully. Etwas genaues. Zum Beispiel könnten wir Beratungsgespräche machen wenn du es willst."
"Beratung ?" Plötzlich sah sie unglaublich amüsiert aus.
"Yeah. was auch immer nötig ist, Scully."
"Und was für eine Art von Beratung würdest du vorschlagen, Mulder ?"
"Ich weiß nicht. Du magst doch deine Psychologin. Sie hilft dir, richtig?"
"Sie ist im Angestelltenberatungsprogramm."
"Richtig."
"Lass mich das klarstellen. Du denkst wir sollten zum Angestelltenberatungsprogramm des FBIs gehen um uns bei dem Umgehen mit Problemen in unserer Partnerschaft helfen zu lassen ?"
"Also, was auch immer. Private Beratung. Paarberatung."
"Wir sind kein Paar."
"Wir *sind* ein Paar. Andere denken, dass wir es sind. Wir sind wie ein altes verheiratetes Ehepaar. Und so weit wie es mich betrifft Scully, bin ich mit dir auf alle Arten verheiratet die wirklich zählen."
Einen Moment lang sah sie betroffen aus, aber bald verwandelte sie ihr Gesicht in ihren Mulder-du-bist-vollkommen-bescheuert-Ausdruck. "Du bist mit mir verheiratet ?"
"Ja. Wie eines dieser Tiere die sich für ein Leben lang paaren, Scully. Du weißt schon, wie ein Wolf... oder, uhm, ein Papagei." Er zuckte zusammen. Es musste bessere Beispiele geben, aber im Moment fielen ihm keine besseren ein.
Sie verdaute das einen Moment lang und sah immer mehr verärgert aus.
"Weißt du was, Mulder ?"
"Was ?"
"Als Ehemann bist du ein Versager."
Er seufzte. "Ich habe niemals gesagt, dass ich ein guter Ehemann sei."
"Nun, das ist wahr. Da muss ich dir Recht geben. natürlich hast du auch niemals gesagt, dass du ein Ehemann wärst."
Die Fruchtbarkeitsklinik war jetzt schon seit über einer Stunde dunkel. Nirgends eine Bewegung, keine Autos auf dem Parkplatz. "Weißt du, dieser Platz hier sieht ziemlich tot aus", sagte Mulder.
"Vielleicht sollten wir Feierabend machen."
"Es ist erst neun", sagte er. "Irgend jemand könnte noch immer auftauchen."
Sie seufzte. "In Ordnung." Sie hörte sich so müde an.
Sie saßen eine lange Zeit lang in Schweigen da, das kein freundschaftliches war.
"Ich habe schon ein Hochzeitsgeschenk für dich, weißt du", sagte Mulder und sein Herz hämmerte als er sich dabei ertappte ihr etwas zu enthüllen, von dem er nicht vor hatte es in naher Zukunft zu sagen. "Für die Zeit, wenn du richtig heiraten würdest. Ob es nun mich sei oder jemand anders. Aber du wirst wütend auf mich sein, weil ich es dir nicht schon früher gesagt habe."
"Mir was nicht gesagt hast ?"
Mulder schluckte. "Ich habe dir niemals erzählt, dass ich ein Röhrchen mit deinen Eizellen aus dem Lombard Institut mitgenommen habe."
Ihre Mund stand offen.
"Ich hatte sie bei mir an dem Morgen als Penny Northern starb. Ich glaubte, dass sie nicht mehr viel nützen würden nachdem so viel Zeit vergangen war, aber Byers glaubte, dass wir es vielleicht versuchen könnten. Also brachten wir es nachdem deine Mutter an dem Morgen gekommen war in eine Klinik nach D.C. in der wir Kontakte hatten."
Sie schwieg. Nervös befeuchtete er seine Lippen und fuhr fort.
"Offensichtlich sind Oozyten schwer aufzubewahren, weißt du, im Gegensatz zu Embryos. Aber die Technologie die sie benutzt hatten um deine Eizellen aufzubewahren war die neueste. Der Arzt war wirklich beeindruckt. Und das Isoliermaterial des Röhrchens war ebenfalls gut. Also fror er einige der Oozyten wieder ein. Sie schätzten, dass etwa einhundert noch lebensfähig waren. Du wirst vielleicht in der Lage sein sie eines Tages zu benutzen, wenn sie den Auftauungsprozess überleben."
Sie sagte noch immer nichts, also fuhr er fort.
"Aber da er sich nicht sicher sein konnte ob sie es würden hat er auch ein paar von ihnen befruchtet."
Ihre Stimme war kaum hörbar. "Befruchtet ?"
"Ich wollte nicht zu vermessen sein. Also hast du diese 16 Embryos von einem anonymen Spender von den ich verspreche, dass es sich bei ihm nicht um Frohike handelt, von niemandem, den du oder ich überhaupt kennen. Und dann hast du 14 weitere Embryos von denen ich der Vater bin weil ich gehofft hatte, dass du eines Tages den Gedanken ertragen könntest mit mir zusammen zu sein."
Sie starrte ihn mit aufgerissenen Augen an.
Er schluckte und fuhr schnell fort, fürchtete ihre Reaktion auf diese Vorstellung zu hören. "Ich weiß, ich hätte es dir schon vor Jahren erzählen sollen, aber du warst damals krank. Ich dachte, es wäre besser zu warten bis du in einer Position wärest in der du etwas in Bezug darauf unternehmen könntest. Und dann wusste ich, dass du wütend sein würdest, weil ich dir nichts gesagt habe. Und dann hatte ich Angst davor was passieren würde, wenn du dich dafür entscheiden würdest es anzugehen, Scully. Nicht nur, dass ich dich dann wahrscheinlich als Arbeitspartnerin verlieren würde, sondern wegen des verdammten Chips. Wer weiß was passieren würde, wenn du schwanger werden würdest. Es schien einfach sehr riskant zu sein."
Er wagte es endlich sie anzusehen. Tränen liefen ihr über das Gesicht.
"Hasst du mich ?" fragte er.
Sie schüttelte ihren Kopf und er gab ihr eines seiner Taschentücher damit sie sich die Nase schnauben konnte.
"Woher willst du sicher sein, dass es meine sind ?" fragte sie unsicher.
"Wir haben sie getestet. Sie waren alle in Ordnung, Scully. Nur du. Niemand und nichts anderes. Überhaupt kein merkwürdiges Zeug."
"Wie lange werden sie überleben ?"
"Embryos überleben im Allgemeinen fünf oder sechs Jahre oder länger, sie wissen es nicht wirklich wie lange. In Bezug auf die Oozyten wissen sie es wirklich nicht."
"Und wer weiß sonst noch davon ?"
"Nur ich und Byers. Und jetzt du. Wir haben keine echten Namen benutzt. Die Kosten werden über ein Schweizer Konto bezahlt."
"Kosten ?"
"Nun, sie lagern diese Sachen nicht umsonst. Aber das ist keine große Sache."
Sie sah aus dem Fenster und machte tiefe Atemzüge.
"Wenn man erst einmal die Embryos hat ist es normalerweise keine große Hürde mit IVF schwanger zu werden. Es gibt Frauen die es mit 50 gemacht haben."
Sie zuckte zusammen.
Mulder stellte seine nächste Frage sehr vorsichtig. "Wenn du nicht gewusst hättest, dass du ein Problem mit deiner Fruchtbarkeit haben würdest, würdest du jetzt über ein Kind nachdenken ?"
Sie seufzte und sah auf ihre Hände hinunter. "Ich weiß es nicht. Ich wüsste, dass mir die Zeit davon laufen würde, wenn ich es nicht täte. Ich denke sogar jetzt darüber nach, und das mit der Annahme, dass ich adoptieren müsste. Aber ich habe mein Leben nicht gerade sozialarbeiterfreundlich gestaltet. Sie würden mir das gleiche sagen was sie mir schon sagten, als ich versuchte Emily zu adoptieren. Und sie würden recht haben. So wie mein Leben im Moment gerade ist, habe ich es schwer, Zimmerpflanzen am Leben zu erhalten."
"Dann ist es nur eine Kleinigkeit, ob der ganze Planet von Aliens kolonisiert werden wird."
Sie schnaubte halb. "Yeah, ich nehme an, dass es das auch noch gibt."
"Du glaubst nicht, dass das eine ernsthafte Bedrohung darstellt." Es war unmöglich die Verletztheit die er fühlte zu verbergen. Das war es, wo sich sein und Scullys Weg so oft trennten, dachte er. Wo er voraus ging und sie die Wahl traf zurück zu bleiben.
"Nein Mulder, ich tue es. Ich tue es. Ich kann nur einfach nicht glauben, dass ich es glaube. Es ist eine der Sachen über die ich nicht gerne zu viel bewusst nachdenke. Ich, Dana Katherine Scully, halte an einem beinahe sicheren Glauben an eine Verschwörung von einer anderen Art von Leben fest, nicht unbedingt außerirdisch in seiner Herkunft, die unseren Planeten übernehmen will. Ich meine, wer ist diese Frau ? Kenne ich sie ? Es war einfach einfacher, dich all das schwere heben in dieser Beziehung tun zu lassen. Bis du deine eigene kleine Glaubenskrise letztes Jahr hattest und da stand ich plötzlich, ganz allein am Rand des Wahnsinns."
"Nicht ganz allein."
"Yeah, nun", sagte sie müde und offensichtlich nicht Willens über diesen Punkt zu streiten. "Keiner kommt heute Nacht hierher, Mulder."
"Yeah, so sieht es aus", stimmte er ihr zu. Es war beinahe 10 Uhr und die Klinik war dunkel und still.
"Ich fahre dich nach Hause."
Er fasste nach ihrer Hand um sie davon abzuhalten den Zündschlüssel zu drehen. "Scully ? Sind wir in Ordnung ?"
Sie sah ihn von der Seite an. "Sind wir in Ordnung ?"
"Sind wir nicht schlimmer dran, als wir es waren wo wir heute Nachmittag das Büro verließen ?"
Sie seufzte. "Mulder, ich weiß es sehr zu schätzen, dass du mir die Wahrheit gesagt hast. Aber ich habe jetzt eine Menge, über das ich nachdenken muss. Zwei Jahre lang glaubte ich es würde außer Frage stehen, dass ich ein Kind haben könnte und jetzt sagst du mir, dass es das nicht tut. Vielleicht verändert das die Dinge. Vielleicht verändert es gar nichts. Ich weiß es jetzt noch nicht."
"Würde es helfen wenn ich dir sagen würde, dass ich , wenn du ein Kind haben wolltest, ich sehr gerne ein Teil davon sein würde ? Auf jede Weise, in der du mich daran teilhaben lässt ?"
Sie starrte ihn einen Moment lang an und dann fing sie an zu weinen.
Mulder war sich nicht sicher, was er machen sollte. Sie weinte wirklich total und er hatte noch immer nicht das Gefühl die Erlaubnis zu besitzen sie berühren zu dürfen. Er streckte umständlich seinen Arm aus und rubbelte ihre Schulter, wünschte sich sie würde sich einfach in seine Arme werfen und ihn von der Agonie der Unentschlossenheit erretten. Aber sie saß einfach nur da und weinte. Es brachte ihn dazu, auch weinen zu wollen.
Schließlich ließen ihre Tränen nach.
"Warum hast du geweint ?" fragte er und versorgte sie wieder mit einem seiner Taschentücher.
"Ich weiß nicht", schniefte sie, schnaubte ihre Nase und sah ihn auf diese verärgerte Weise an wie sie es immer tat wenn sie vor ihm geweint hatte. 
"Das war wahrscheinlich die süßeste, großzügigste Sache die du jemals zu mir gesagt hast."
"Die Tränen schienen mir nicht gerade Tränen der Freude zu sein."
Sie faltete und entfaltete ihr letztes Taschentuch. "Ich glaube, ich fühle mich sehr verwirrt."
Er wartete.
"Ich meine, auf ein Weise fühle ich mich als ob ich mein ganzes Leben lang darauf gewartet hätte, dass du etwas wie das zu mir sagen würdest. Aber ein anderer Teil von mir fragt sich, ob du es wirklich meinst, oder ob das nicht nur ein letzter Versuch ist mich in deiner Nähe zu behalten, wie der Kuss im Flur den du nie wieder erwähnt hast -- eine verzweifelte Maßnahme um zu verhindern, dass sich die Dinge zu sehr verändern."
Oh.
"Mulder --"
Er stieg aus dem Auto aus und stolperte hinaus auf den dunklen Parkplatz.
"Mulder !"
Ah, nun verfolgte sie ihn also. Waren sie nun das erbärmlichste nicht-funktionierende Paar in der Geschichte der Menschheit oder was ? Sie traute offensichtlich ihm nicht zu, etwas von dem zu meinen was er zu ihr sagte, aber Gott bewahre er würde aus dem verdammten Auto herauswollen.
"Lass mich allein", knurrte er und fing an den Bürgersteig mit keiner klaren Vorstellung von der Richtung in die er unterwegs war entlang zu laufen.
"Mulder, du willst nicht mit mir reden, das ist in Ordnung. Aber du bist hier Meilen von irgend etwas entfernt und dir geht es nicht gut. Lass mich ich zumindest an einen Ort fahren an dem du dir ein Taxi nehmen kannst. Bitte."
Er hielt an, enorm frustriert darüber, dass er sich in der Gegend überhaupt nicht auskannte. "Weißt du, ich habe es mit einer Schusswunde am Kopf allein bis in die Antarktis geschafft. Ich denke, ich komme mit einer Erkältung im vorstädtischen Virginia klar." Obwohl er ehrlich gesagt für die Antarktis viel mehr Energie hatte.
"Bitte Mulder." Sie weinte wieder ein bisschen.
"In Ordnung", zischte er und ging zum Auto zurück. Als er drinnen war, verschränkte er seine Arme und blickte direkt nach vorne, weigerte sich sie anzusehen.
Sie fuhr ihn schweigend zu seinem Apartmenthaus, unterbrochen nur von einem gelegentlichen Schniefen ihrerseits und einem Husten von ihm.
"Es tut mir leid", sagte sie als sie vorfuhr und er sich seinen Weg aus dem Sicherheitsgurt kämpfte. Was tut dir leid, wollte er sie fragen. Dass du mich überhaupt erst getroffen hast ?
Er nickte knapp, stellte keinen Blickkontakt her und flüchtete.
 

xxxx
 

Am nächsten Morgen schwankte er ins Büro ohne auch nur einen Moment lang geschlafen zu haben. Er ließ einen einfachen braunen Umschlag auf den Tisch fallen, den sie in seinem Büro als Schreibtisch benutzte und spielte mit der Idee einfach Kimberly anzurufen und ihr zu sagen, dass er nach Hause gehen würde.
Scully kam direkt nach ihm hinein.
"Hier sind ein paar Informationen für sich über diese Klinik", sagte er so beiläufig wie er konnte. "Du könntest sie dir heute Morgen vielleicht ansehen wollen."
"Du siehst schrecklich aus", murmelte sie.
"Yeah, ich denke ich gehe vielleicht früh nach Hause." Er wollte sie nicht ansehen.
"Mulder, ich denke ich schulde dir eine Erklärung --"
"Nein, ich habe darüber nachgedacht was du gesagt hast und vielleicht hast du Recht, Scully. Aber ich denke nicht, da? wir hier darüber reden sollte."
"Wir müssen miteinander reden..."
"Nicht hier."
Aber --"
"Nicht hier", bestand er und ließ seine Augen kurz zu dem Lampenschirm schweifen in dem sie ihre letzte Wanze gefunden hatten.
"Okay, ich werde oben sein", sagte sie und nahm den Umschlag mit sich.
 

xxxx
 

Eine halbe Stunde später ging er nach oben und entdeckte, dass sie sich noch immer das Material durchlas, das er für sie zurückgelassen hatte. Das war nicht wirklich überraschend, noch war es der verletzte Blick den er erhielt als sie sah, dass er dort stand.
"Ich fühle mich wirklich nicht gut", sagte er. "Kannst du mich nach Hause bringen ?"
Es entstand eine Pause. Er hielt seinen Atem an.
"Okay."
 

xxxx
 

Auf dem Weg nach Hause bat er sie darum bei einem der Plätze anzuhalten, einem der angefüllt war mit Touristen und Menschen die früh zu Mittag aßen.
"Ich dachte, du würdest dich nicht gut fühlen."
"Fahr einfach an die Seite." Sie fuhr an die Seite.
Er ging mit ihr zu der lautesten Ecke die er finden konnte, in der Nähe eines Brunnens mit kreischenden Kindern und japanischen Touristen die Photos machten und sie setzten sich auf eine Bank. "Es kam mir gestern mitten in der Nacht in den Sinn, dass dies hier eine Information ist, von der wir wirklich nicht wollen, dass andere darüber etwas herausfinden. Tatsächlich denke ich, dass wir dein Auto lieber auf Wanzen überprüfen sollten.
"Wenn das der Fall wäre, kämen wir zu spät", wies sie hin. "Aber vielleicht sollten wir es tun", stimmte sie zu und schüttete ihre Handtasche aus, nahm jeden Kugelschreiber auseinander den sie hatte und noch ein paar andere Dinge. Sie überprüfte sogar die Naht der Tasche. Er hatte nichts anderes bei sich als eine Packung Kleenex und die letzten Stücke einer Rolle Hustenbonbons. Sie fanden nichts, obwohl er sich nicht zum ersten Mal fragte ob der Chip in ihren Nacken vielleicht auch als Abhörgerät diente. Es ist besser, das nicht zu erwähnen, entschied er.
Einer seiner Alpträume war, dass Scully eines Tages entschieden würde, dass der Chip es nicht länger wert wäre ihn zu behalten.
Als sie ihre Handtasche wieder eingepackt hatte sagte sie : "Versuchst du mir zu sagen, dass die Sorge um Wanzen der Grund dafür ist, dass du mir niemals gesagt hast dass Diana und du verheiratet wart ?"
"Nein", sagte er. Der braune Umschlag den er Scully gegeben hatte beinhaltete nicht nur Informationen über ihre zukünftigen Nachkommen, sondern auch eine Heiratsurkunde, Scheidungspapiere, seine Kontoübersichten, Schweizer Konten und andere, sogar seine obszön überfällige nicht jugendfreie Telefonrechnung. "Ich habe es dir niemals erzählt, weil ich niemandem erzählt hatte dass wir geheiratet hatten, ganz davon abgesehen uns haben scheiden lassen. Dazu kommt noch, dass ich wusste, dass du weder die Ehe noch der Scheidung gutheißen würdest."
Sie hob ihre Augenbrauen. "Sechs Monate ?"
Er bewegte sich unbequem hin und her. "Ein bisschen weniger als ein Jahr des Ausgehens, eine wirklich unglückliche Nacht in Nevada, gefolgt von zwei Monaten Ehe von denen keiner von uns jemand anderem etwas gesagt hat. Dann vier Monate um die Scheidung zu bekommen, zu einem Zeitpunkt an dem sie nicht mehr länger im Land war."
"Also, was ist passiert ?"
"Es hatte einfach nicht funktioniert."
"Warum hat es nicht funktioniert ?"
Er zuckte mit den Schultern. "Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube, an einem bestimmten Punkt erkannte sie, dass die X Akten Karriereselbstmord waren. Ihre politischen Instinkte waren schon immer besser als meine. Als sie anfing, sich von ihnen zu distanzieren hatten wir nicht mehr so viel gemeinsam. Sex und die Arbeit waren so ziemlich alles. Zu heiraten war nur der letzte Tropfen. Ich glaube ehrlich, dass es mein letzter halbtrunkener Versuch war zu Retten was falsch lief. Aber es war nicht genug da um gerettet zu werden."
"Und dein Vertrauen ihr gegenüber basiert auf diesem Erlebnis ?"
"Nein", sagte er irritiert. "Wir waren auch Freunde, Scully. Wir trennten uns in Freundschaft. Ich hatte niemals einen Grund ihr zu misstrauen. Bis vor kurzem. Sogar jetzt bin ich nicht vollkommen davon überzeugt, dass sie ein Feind ist. Aber ich muss zustimmen dass die Beweise darauf hindeuten, dass sie es ist."
Es entstand ein wirklich langes Schweigen das Scully schließlich brach.
"Du hattest wirklich nicht besonders viel Glück mit den Frauen in deinem Leben, oder ?"
"Nun, da gab es dieses eine Mädchen in der High School das wirklich nett war", sagte er, froh dass sie ihn noch nicht ausgeschlossen hatte. "Und dann gibt es dich."
Sie verzog das Gesicht.
"Oder vielleicht auch nicht", fügte er hinzu und war auf einmal deprimiert. Er hatte ihr alles gesagt und jetzt würde sie weggehen.
"Ich denke, genau das ist es, was wir hier entscheiden müssen."
"Nun, du weißt wie ich stimmen werde."
"Tue ich das ?"
"Ich möchte dich in meinem Leben haben so weit wie du Willens bist hineinzutreten." Er erkannte plötzlich, dass das ein wenig egozentrisch klang und fügte hinzu : "Und umgekehrt."
"Was bedeutet das ? Du willst mich bei den X Akten dabei haben ? Du willst, dass ich dir deine Krawatten aussuche ? Du willst --"
"Heiraten ? Kinder haben ? Ein Haus kaufen ? Einen Minivan fahren ? Was immer notwendig ist. Ich tue was immer nötig ist um dich in meinem Leben zu halten. Und ich werde es gerne machen... nun, okay, das ist nicht vollkommen wahr, denn der Teil mit den Kindern macht mir unheimlich Angst und ich mag Minivans nicht wirklich, aber ich werde es machen, Scully. Für dich. Wenn du es willst."
Sie blinzelte, war einfach verblüfft. Sie kämpfte sichtbar eine Weile mit ihren Gefühlen bevor sie fragte : "Wenn wir zusammenkommen würden, Mulder, wer sagt dass das was mit dir und Diana passiert ist nicht auch mit uns passieren würde ?"
Unheimlich frustriert sprang Mulder auf und beugte sich vor ihr zu ihr hinunter, zischte ihr direkt ins Gesicht. "Das hier ist überhaupt nicht wie das andere. Von der Tatsache abgesehen dass die Gefühle hier etwa eine MILLION Mal stärker sind gibt es hier viele Beweise, Scully. Wir sind seit sechs Jahren einander die engsten Freunde gewesen, sogar während der Zeit als und die X Akten nicht gehörten. Wir haben beide für den anderen öfter freiwillig den Tod riskiert als ich es zählen möchte. Wir sind #1 auf den Schnellwahltasten des jeweils anderen und haben Schlüssel zum Apartment des jeweils anderen. Du bis diejenige die im Falle eines Notfalls als erste benachrichtigt wird, meine Handlungsbevollmächtigte und die Person die meinen Fisch füttert wenn ich es nicht kann."
Er setzte sich wieder und fügte bitter hinzu : "Aber vielleicht versagt auch meine Urteilskraft so sehr wie du es sagst. Also hängt es von dir ab, Scully. Wenn du wirklich glaubst, dass ich unfähig bin eine gesunde liebevolle Beziehung mit dir zu haben, dann denke ich dass ich das einfach akzeptieren muss." Dann fuhr er fort und entschied sich dafür ein für alle Mal sich seiner wahren Angst zu stellen. Oder vielleicht sind deine Gefühle in dieser Beziehung einfach nicht so stark wie meine. Ich kann das wirklich nicht wissen."
Ihre Stimme war sehr sanft. "Das kannst du nicht ?"
"Du hast es mir niemals gesagt."
Sie sah ihn an, das Anzeichen eines Lächelns auf ihren Lippen. "Es tut mir leid, Mulder. Ich glaube, ich habe eine Art von krankhaftem Vergnügen daran dich dazu zu zwingen immer wieder und wieder deine Liebe erklären zu lassen."
"Während du weiterhin nichts sagst."
"Mmmm", stimmte sie ihm zu. 
Er stöhnte und ließ seinen Kopf in seine Hände fallen. Sie beugte sich hinüber und schlang ihre Arme um seine Schultern, lehnte ihren Kopf nah an sein Ohr. "Mulder, im ersten oder im zweiten Jahr hätte ich sagen können, ja, ich liebe dich mit meinem ganzen Herzen. Damals war es einfacher. Jetzt kann ich mir das Leben ohne dich nicht mehr vorstellen, aber nach allem was ich weiß leide ich unter einer Variante des Stockholm Syndroms. Ich liebe dich über jede Vernunft hinaus, und das meine ich wirklich nicht im guten Sinne."
"Nun, das ist herzerwärmend", sagte er trocken und war sich nicht sicher ob er mehr beleidigt oder erfreut sein sollte.
"Wie dem auch sei, vernünftig gesprochen glaube ich, dass es nur einen Weg gibt wie wir herausfinden können ob das funktionieren kann."
Er richtete sich auf. "Und welcher wäre das ?"
"Die wissenschaftliche Methode. Wir werden die Hypothese testen müssen. Wir werden sehen müssen, ob wir tatsächlich in der Lage sind, eine gesunde, liebevolle Beziehung miteinander zu haben.
"Wirklich ?"
Sie lächelte. "Yeah."
"Also, das sind dann zwei Stimmen für mich ?" fragte er, und war sich seines Glücks noch immer nicht ganz sicher.
Sie nickte und dann lächelten sie sich einander hilflos an bis er sich zu ihr beugte -- und sie sich zu ihm beugte -- und sie sich voll auf die Lippen küssten -- ein sanfter, verweilender zunehmend leidenschaftliche werdender Kuss der zu Mulders enormen Vergnügen ununterbrochen blieb von Bienenstichen oder anderen Zwischenfällen.
"Du wirst dir meine Erkältung einfangen", warnte er sie als sie sich trennten.
"Das riskiere ich", flüsterte sie. "Aber ich nehme an, dass wir in der Öffentlichkeit vorsichtiger sein sollten", fügte sie hinzu und sah sich um.
"Aw, scheiß drauf", sagte Mulder, zog sie in seine Arme und küsste sie wieder.
Danach war sie ziemlich atemlos, schaffte es aber noch zu sagen : "Nein, aber im Ernst, Mulder..."
"Schau mal, Scully", sagte er feurig. "Wir wollet nicht, dass sie bestimmte Dinge erfahren. Aber ich will das hier nicht verbergen müssen."
"Es geht nicht um sie, es geht um das FBI. Wir haben gerade erst die X Akten zurückbekommen..."
"Ich habe nachgeschaut. Es gibt keine Regeln dagegen dass Agenten etwas miteinander anfangen oder sogar heiraten."
"Vielleicht nicht offiziell -- aber das bedeutet nicht, dass sie uns weiterhin Partner sein lassen."
"Komm schon, Scully, wir befinden uns schon so komplett außerhalb des Mainstreams vom Bureau, warum zum Teufel sollte es sie kümmern ? Wir sind nur dort weil irgend jemand zustimmt, dass vielleicht diese kleine außerirdische Spur ein wenig Aufmerksamkeit verdient. Wir können uns im Büro oder wenn wir unterwegs sind benehmen, aber nicht für den Rest unseres Lebens." Er hob eine ihrer Hände an seine Lippen und schmiegte sie an sich, blickte sie intensiv an. "Ich glaube, wir können uns ziemlich sicher sein, dass wir in meiner Wohnung überwacht werden, in deiner Wohnung, im Büro und wer weiß wo sonst noch. Willst du das wirklich deswegen noch weiter aufschieben ? Ich dachte dass du frustriert darüber wärst, dass es nirgend wo hin geht ."
Sie starrte auf das, was er mit ihrer Hand machte als sich eine Röte über ihr Gesicht ausbreitete. "Das ist ein exzellentes Argument", gab sie eher atemlos zu.
"Auf der anderen Seite", sagte er und küsste sich jetzt seinen Weg weiter ihren Arm hinauf und zog sie während dessen auf seinen Schoß, "vielleicht sollten wir diese Diskussion an einen Ort verlegen an dem wir keine dieser netten Touristen beleidigen werden."
"Du wirst dich *nicht* an einem Ort auf mich stürzen von dem du mir gerade erzählt hast, dass er mit Überwachungsgeräten vollgestopft ist", warnte sie ihn, obwohl sie es mit einer Stimme tat deren Ton irgendwie die Überzeugung fehlte.
"Also werden wir uns etwas überlegen", sagte Mulder und zog sie hinter sich zum Auto. "Das ist eine der Sachen, bei der wir gut sind."
Am Auto angekommen setzte er sie gegen die Autotür fest bevor sie sie öffnen könnte und fragte sie nur halb scherzend : "Also, du liebst mich über jede Vernunft hinaus ?"
Sie nickte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie sah plötzlich absolut verwundbar aus.
"Ich werde dich nicht enttäuschen, Scully", sagte er. "Ich verspreche es. Das ist es. Du bist die Liebe meines Lebens, im Guten wie im Bösen, in Krankheit oder Gesundheit, für den Rest unseres natürlichen Lebens."


"Wie Wölfe oder Papageien ?" fragte sie noch immer Tränen in den Augen doch lächelnd.
"Yeah, nur besser", sagte er. "Wir haben Kabel."
Es löste sich in ihr und sie lachte gegen seine Brust.
Als er dort stand und seine lachende Partnerin in seinen Armen hielt dachte er, yeah, Scully, wir können das schaffen.
 

DAS ENDE


Okay, wenn ihr denken wollt, dass Ex die FORTSETZUNG dieser Story ist, habt ihr meine Zustimmung. Warum sind sie sonst plötzlich zu freudig ? Warum würde er es sonst wagen ihre biologische Uhr zu erwähnen ? Es ist ja nicht so, als ob MULDER mit Tea Leoni verheiratet wäre und auf seine bevorstehende Vaterschaft konzentriert wäre, oder ?
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