World of X

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Anschauungsobjekt Special Agent Dana Kathrine Scully

von Kinona

Kapitel 1

Mein Name ist Frohike. Marvin Frohike. Nun ja, ich gebe zu, dass mich seit Jahren niemand mehr bei meinem Vornamen genannt hat. Zumindest nicht in meiner Anwesenheit, und ohne es hinterher zu bereuen. Ich bin 38 Jahre alt, ledig und wohne zusammen mit meinen beiden Freunden Langley und Byers in einem Wohnwagen. Mein Geld verdiene ich mit dem Herausgeben des „Einsamen Schützen“. Einer Zeitung, die sich mit übernatürlichen Phänomenen und Verschwörungstheorien beschäftigt. Da ich kein eigenes Privatleben habe, ist es zu meinem einzigen Hobby geworden, andere Menschen zu beobachten. Ich beobachte und analysiere sie, und versuche ihr Verhalten vorauszusagen. Darin bin ich mittlerweile ziemlich gut. Sie finden das armselig? Bemitleidenswert? Mag sein! Vielleicht bin ich ein armseliger, bemitleidenswerter Spinner, doch Sie wären erstaunt darüber, wie viele solcher armseliger, bemitleidenswerter Spinner herumlaufen. Und das kranke ist, das die meisten sich sogar freiwillig für diese Art des Lebens entschieden haben. Ich habe zum Beispiel einen Bekannten beim FBI. Er ist einer der besten Bundesagenten, die dieses Land je gesehen hat. Groß, braune Haare, Dackelblick. Sein Name ist Mulder. Special Agent Fox William Mulder. Er hat jahrelang nicht einmal ein Bett besessen. Soviel zu seinem Sexualleben. Nicht dass das Bett die einzige Möglichkeit wäre seine Wünsche auszuleben, aber aus sicherer Quelle weiß ich, dass das einzig sexuelle in seinem Leben seine bemerkenswerte Videosammlung ist. Er hat die größte Pornovideosammlung diesseits des Mississippi. Ich habe mir natürlich notariell beglaubigen lassen, dass ich diese im Falle seines vorzeitigen Ablebens erben werde, aber das tut nichts zur Sache... Vor einigen Jahren wurde Mulder eine kleine, rothaarige Partnerin zugeteilt. Dana Scully. Special Agent Dana Katherine Scully. Die kleine ist das heißeste Ding, das ich je in meinem Leben gesehen habe. Sie sieht nicht nur scharf aus, sie ist auch noch intelligent und schlagfertig. Außerdem ist sie der einzige Mensch, der es länger als zehn Minuten im selben Raum mit Mulder, Byers, Langley und mir aushält, ohne schreiend davonzurennen. Bei ihrem ersten Fall kam Dana jedenfalls, aus mir unbekannten Gründen, vollkommen aufgelöst und nur in Unterwäsche bekleidet in Fox William Mulders Hotelzimmer gerannt. Doch anstatt wie jeder normale Mann Interesse vorzugaukeln und sie dann flachzulegen, hatte Mulder nichts Besseres zu tun, als ihr von der Entführung seiner Schwester durch Außerirdische zu erzählen. Ich weiß, das klingt verrückt, aber ich schwöre, genau so war es! Er verbringt beinahe täglich 8-12 Stunden mit ihr, und aus irgendeinem Grund haben sie es immer noch nicht geschafft, eine Beziehung zustande zu kriegen. Ich glaube Mulder ist sich noch gar nicht im Klaren darüber, das es genau das ist, was er will. Seine sozialen Kontakte begrenzen sich auf Scully, Byers, Langley, mich und seine Fische. Selbst ein Blinder würde erkennen, wie wichtig Dana für ihn geworden ist. Sie ist sozusagen das Rückrad seines Lebens geworden. Ohne sie, würde alles zusammenbrechen. Er lebt seinen übermäßigen Beschützerinstinkt an ihr aus. Doch seit seine Schwester vor seinen Augen entführt wurde, trägt Mulder die gesamte Schuld der Erde auf seinen Schultern. Freiwillig! Ich denke, Dana täglich zu sehen, und sie nicht haben zu können, ist seine Art sich zu bestrafen. Ich weiß nicht, ob es Schuldgefühle sind, oder Minderwertigkeitskomplexe, doch irgendwie hat er es geschafft, sich einzureden, dass er Dana nicht wert ist. Er erzählte mir einmal, das ein gewisser formwandelnder Loser namens Eddie Van Blunth zu ihm sagte: „Ich verstehe Sie nicht Agent Mulder. Ich bin ein geborener Versager. Aber Sie sind es freiwillig!“ Niemand hat Mulder je treffender beschrieben. Irgendwie hat er es dennoch geschafft Scully zu schwängern. Ich tippe auf eine unbefleckte Empfängnis. Trotzdem sind sie kein Paar. Er weiß noch nicht einmal von seinem Glück, denn er ist verschwunden. Keiner weiß wohin! Aber das ist eine andere Geschichte...

In all den Jahren, die wir uns kennen, ist Special Agent Dana Katherine Scully zu meinem Lieblingsanschauungsobjekt geworden. Sie ist Ärztin. Ich weiß nicht warum, aber seit ich Scully kenne, haben Ärztinnen für mich eine vollkommen neue Ausstrahlung bekommen. Die Macht, die sie haben, ist faszinierend. Und Scully verkörpert diese Macht mit einer unglaublichen Souveränität und Stärke. Sie gehört zu den stärksten Frauen, die ich kenne. Zugegeben, das sind nicht unbedingt viele. Aber dennoch scheinen Männer von ihr angezogen zu werden, wie die Motten vom Licht. Und für manche endet ihre Besessenheit von Special Agent Dana Scully genauso tragisch. Vor einiger Zeit gab es beim FBI einen Agenten namens Pandrell. Unglaublich jung und naiv. Und vollkommen verschossen in Scully. Er bewunderte sie. Ihre Intelligenz, ihre Kraft, ihre Professionalität, ihre Souveränität. Es war zu seinem Lebensinhalt geworden, sie aus der Ferne zu bewundern und darauf zu warten, dass sie ihn um einen Gefallen bat. Er hätte alles für sie getan. Diese fatale Liebe war es, die ihn schließlich zum Helden machte. Agent Pandrell warf sich heldenhaft vor Agent Scully, und starb so, an der Kugel, die für sie bestimmt gewesen war. Es war wohl das einzig heldenhafte, was Agent Pandrell je in seinem Leben getan hat, doch es ist das, woran sich auch noch in Jahren die Menschen bei seinem Namen erinnern werden. Und in den wenigen Augenblicken vor seinem Tod, ging Agent Pandrells größter Wunsch doch noch in Erfüllung. Er starb in Special Agent Dana Scullys Armen...

Es ist verrückt, wie viele Männer beim FBI einen Faible für Mulders kleine Partnerin haben. Ich glaube, sie wäre selber erstaunt, wenn sie es wüsste. Alles was sie weiß, ist das sie den Spitznamen Icequeen hat. Sie glaubt, die anderen würden gar nicht merken, dass ein gesamter Vulkan an Emotionen in ihr brodelt. Doch in Wirklichkeit würden sie diese biederen, hochnäsigen Bundesagenten nur allzu gerne zum schmelzen bringen. Und das trotz ihrer scheinbaren Unnahbarkeit, oder vielleicht gerade deswegen. Wahrscheinlich funktioniert diese Unnahbarkeitsmasche ja doch. Gehört wohl zur verkappten männlichen Psyche. Wie sagt dieses beliebte Sprichwort: Stille Wasser sind tief. Wir wünschen uns eine jungfräuliche Hure. Schizophren, aber wahr. Vielleicht habe ich deshalb so lange gebraucht, bis ich es verstanden habe. Bis ich gelernt hatte, diese kleinen Gesten und Blicke zu deuten...

Da ist zum Beispiel Assistant Director Walter Skinner. Mulders und Scullys direkter Vorgesetzter. Jahrelang habe ich versucht, aus seinem Verhalten schlau zu werden. Ich habe versucht, zu begreifen, was ihn dazu treibt, sich vor Mulder und Scully zu stellen, wenn es brenzlig wird. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Es geht gar nicht um Mulder. Es ging nie um Mulder! Es geht um Scully. Sie ist der Schlüssel zu allem. Irgendwie hat sie es geschafft, seine Gunst zu gewinnen. Skinner bewundert Scullys Stärke, ihre Kraft. Er bewundert die Art und Weise, wie sie sich mit ihrem Schicksal abgefunden hat. Sie hätte eine Vorzeigekarriere beim FBI haben können. Diese wurde jedoch jäh beendet, in dem Augenblick, als sie den X-Akten und „Spooky“ Mulder zugeteilt wurde. Doch anstatt sich zu beschweren, nahm Scully ihr Schicksal ohne zu murren an. Sie hat Mulders verrückten Theorien eine wissenschaftliche Grundlage gegeben und es dadurch geschafft, ihn und seine Arbeit zu retten. Zu irgendeinem Zeitpunkt hat Skinner sie deshalb zu seinem persönlichen Schützling auserkoren. Immer wieder hält er seinen Kopf für sie hin. Ohne dass er es gemerkt hat, sind seine Gefühle längst viel zu intensiv geworden, um rein beruflicher Natur zu sein. Als Mulder verschwand, war er es, der für sie da war. Er war es, der sie und ihr Baby deckte, ohne Fragen zu stellen. Sie vor ihrem neuen Partner John Doggett in Schutz nahm. Er konnte ja nicht ahnen, dass Agent Doggett schon bald selber ein persönliches Interesse an seiner neuen Partnerin entwickeln würde. Ein Wunder, das dieses Pulverfass der Eifersucht nicht hochging. Wäre sicher interessant geworden AD Skinner und Agent Doggett um Scully kämpfen zu sehen...

Agent John Doggett. Ein weiterer Loser. Wahnsinns Karriere, und dann lässt er sich zu den X-Akten versetzten. Das Scheitern seiner ersten Ehe beweist, dass auch er auf dem Beziehungsgebiet eine totale Niete ist. Im Gegensatz zu Mulder, weiß er das noch nicht einmal. Und auch wenn er es vehement leugnet, so ist er doch krampfhaft darum bemüht, Fox Mulders Rolle einzunehmen. Nicht zuletzt, um auch Mulders Rolle als Mann an Scullys Seite zu übernehmen. Wahrscheinlich sieht er in Scully und ihrem Baby einen Ersatz für das, was er verloren hat. Als Kämpfernatur und Kavalier der alten Schule, macht er ihr regelrecht den Hof. Und keiner merkt es! Scully ist viel zu sehr damit beschäftigt, die Lücke zu ignorieren, die Mulder in ihrem Leben hinterlassen hat. Und zu besessen von der Suche nach ihm. Sie versucht sogar, seine Rolle einzunehmen. Niemals würde sie auch nur auf die Idee kommen, dass Doggett nicht Mulders Karriere will, sondern seine kleine Partnerin.

Ich habe da so eine eigene kleine Regel aufgestellt: Das Dana-Scully-Naturgesetzt. Es besagt, dass jeder Mann, der sich lange genug in Dana Scullys Gegenwart befindet, ihr früher oder später verfällt. Langley, Byers und ich haben schon begonnen, Wetten abzuschließen, sobald ein neuer Mann in ihr Leben tritt, wie lange es diesmal dauern wird. Und das gilt nicht nur für Personen, die ihr wohlgesonnen sind. Selbst Erzfeinde können ihrer Anziehungskraft nicht widerstehen. Oder, was glauben Sie, warum dieses kettenrauchende Monster von CGB Spender Mulder nicht schon längst über den Jordan geschickt hat? Warum verschont er die beiden immer wieder? So oft, wie er Scully schon in seiner Gewalt hatte, gibt es darauf nur eine Antwort: Er hat eine eigene kleine, perverse Vorliebe für unsere kleine, rothaarige Agentin entwickelt. Mulder diente ihm die ganze Zeit nur als Vorwand, immer in ihrer Nähe sein zu können.

Und auch sein Sohn mit der großen Klappe, war plötzlich ziemlich still, wenn er Scully erblickte. Man konnte förmlich sehen, wie er zu schwitzen anfing. Ich hatte teilweise richtig Angst, er würde gleich hyperventilieren. Als wäre Scully eine Ladung TNT und könnte jeden Moment hochgehen. Verrückt, dass es niemandem auffiel!

Nicht zu vergessen unseren überpotenten, russischen Vorzeigedoppelagent Alex Krycek. Also, dass das noch keiner bemerkt hat, kann ich ja immer noch nicht fassen. Ich meine, Krycek fängt doch regelrecht an zu sabbern, wenn er sie sieht. Er zieht sie mit seinen Blicken aus. Ich wette sogar, Scully heimlich zu beobachten, ist zu einem kleinen Hobby von ihm geworden. Wahrscheinlich meldet er sich jedesmal freiwillig, wenn es darum geht, sie zu beschatten. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass er ihren Namen schreit, wenn er irgendein Flittchen beglückt. Es ist eine kranke, aber nachvollziehbare Besessenheit, die er entwickelt hat. Dana Scully ist die kleine, unnahbare Partnerin seines persönlichen Erzfeindes. Sie flachzulegen, wäre eine regelrechte Genugtuung. Nicht nur, dass er wohl als einziger entdeckt hat, wie heiß Dana ist und mit ihr seine wildesten Fantasien ausleben würde, nein: Es wäre auch ein fieser Schlag unter die Gürtellinie für Mulder. Und natürlich wäre er in seinem Ego dermaßen bestärkt, dass dieses nicht mehr ins Auto passen würde. Aber sie versteht es nicht! Sie kann den Blick, mit dem er sie ansieht nicht deuten. Sie weiß nur, dass er sie durcheinanderbringt. Wie damals, als sie Mulder angeschossen hat, und Alex laufen ließ. Ich glaube sie hatte Angst. Doch sie wusste nicht warum...

Sie realisiert es nicht. All diese Männer um sie herum, die nur auf ein Zeichen warten, und sie bemerkt es nicht. Eine Welt würde für Scully zusammenbrechen, wenn sie die Wahrheit wüsste. Sicher habe schon einige Männer ihr gesagt, wie attraktiv sie ist. Doch Psychopaten und Spinner, kann sie leider nicht gelten lassen. Ich glaube, darum liebe ich sie. Sie ist beängstigend intelligent und gleichzeitig so herrlich ahnungslos. So stark und unsicher. Außerdem ist die Icequeen, wie gesagt, das heißeste, was mir in meinem bisherigen Leben über den Weg gelaufen ist. Feuer und Eis! Eine herrliche Mischung. Mag sein, dass ich niemals auch nur die geringste Chance bei ihr haben werde, aber wissen Sie was? Im Gegensatz zu all diesen Losern, die um sie herumhüpfen, ist mir vollkommen bewusst, dass ich besessen von ihr bin. Besessen von meinem Lieblingsanschuungsobjekt Dana Katherine Scully. Ich muss sagen: Damit kann ich leben!!!

Ich habe schon immer gefunden, dass die ganzen Nebendarsteller bei Fanfics meist viel zu kurz kommen. Und, nennt mich krank, verrückt oder was auch immer, aber ich finde Frohike irgendwie schnucklig... Darum habe ich mich nach Krycek jetzt auch mal an Mulders durchgedrehtem Kumpel vergriffen. Hope you liked it!
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