World of X

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Vulnerability

von Lil Diamond

Kapitel 1

I will always love you

(Part 1 of 3)

Die Sterne funkelten wie Juwelen in dem samtblauen Nachthimmel. Scully versuchte ihnen ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen in der Hoffnung, der wundervolle Anblick würde sie davon abhalten, weiterhin an Mulder zu denken.

Sie wollte nicht schon wieder an ihn denken.

Wie oft hatte sie das nun schon versucht, seit er sie zum Flughafen gebracht hatte und sie in dieses Flugzeug gestiegen war?

Es hatte keinen Sinn.

Was sie auch tat, ihre Gedanken kehrten immer wieder zu ihrem ehemaligen Partner zurück.

Versonnen betrachtete sie die hell leuchtenden Sterne, deren Glanz sich in ihren traurigen Augen sanft widerspiegelte.

Hatte sie wirklich die richtige Entscheidung getroffen, als sie die Stelle in Los Angeles annahm?

Alles Nachdenken hatte sie immer zu demselben Schluss geführt:

Sie wusste es einfach nicht.

Bis vor kurzem war alles in Ordnung gewesen, mehr als in Ordnung sogar. Aber dann hatte sich alles verändert. Von einer Sekunde auf die andere. Ganz plötzlich.

Sie hatte Mulder nicht mehr verstanden. Wenn sie ehrlich war, hatte sie ihn gar nicht mehr verstehen wollen. Er hatte es ja auch nicht getan. Darüber hinaus hatte er sie oft ungerecht behandelt, war sogar gemein zu ihr gewesen. Kein normales Wort war ihm ihr gegenüber über die Lippen gekommen. Alles hatte einen ironischen oder sarkastischen Unterton gehabt.

Ein verletzter Ausdruck lag auf ihrem hübschen Gesicht, während in ihren matten, müden, blauen Augen aufkommende Tränen sanft in der Dunkelheit schimmerten.

Nur daran zu denken tat schon unendlich weh.

Sie schluckte den schweren, schmerzenden Kloß in ihrem Hals tapfer hinunter.

Es wäre einfach nicht richtig, jetzt zu weinen. Nun, da es sowieso schon zu spät war.

Sie hatte den Vorschlag auf eine Versetzung ja schließlich annehmen wollen, obwohl sie sich bewusst gewesen war, wie schwer es trotz allem für sie beide werden würde.

Sie hatte sich entschieden.

Aber es war eine gute Entscheidung.

Ihr Leben hatte begonnen, sich nur noch im Kreis zu drehen. Keiner von ihnen wäre auf diese Weise je weitergekommen. Geschweige denn, glücklich geworden.

In den letzten drei Monaten hatte ihre Zusammenarbeit zu sehr an ihren beiden Kräften gezehrt, sodass ihre Beziehung zueinander - falls man das überhaupt noch als Beziehung bezeichnen konnte - immer angespannter und anstrengender geworden war. Keiner hatte es länger als nötig im Büro ausgehalten.

Es war sicher das Beste, dass sie nun getrennt waren.

So würde wenigstens einer von beiden weiterkommen und sie gönnte es Mulder von ganzem Herzen.

Immerhin hatte er sie heute noch zum Flughafen begleitet, ohne auch nur ein einziges unfaires Wort zu äußern.

Er hatte sie umarmt und geküsst und sie glaubte, verborgene Tränen in seinen Augen gesehen zu haben.

Unweigerlich ließen ihre Gedanken die Erinnerungen an ihren ersten Kuss Revue passieren. Es war einer der wundervollsten Augenblicke ihres Lebens gewesen. Nach diesem ziemlich merkwürdigen Fall, hätte sie es sich im Traum nicht ausmalen können, wie das Millennium für sie beginnen sollte. Doch in dem Moment, als er sie mit diesen lieben, haselnussbraunen Augen angesehen hatte, wusste sie, was folgen würde.

Dieser Kuss hatte ihr tausende schlaflose Nächte bereitet, bis sie sich schließlich endgültig dazu entschloss, das Risiko einzugehen.

Ihre erste Nacht dann war das wundervollste, romantischste und atemberaubendste gewesen, das sie jemals erlebt hatte. Mulder war so liebevoll, zärtlich und vorsichtig mit ihr umgegangen, als ob sie das Kostbarste auf der ganzen Welt sei.

Etwas, das er unter keinen Umständen verlieren wollte.

Sie hatte nur noch dafür gelebt, ihn ihren Namen stöhnen zu hören, ihn zu spüren, seine Liebesbeteuerungen zu hören und ihm ewige Liebe zu schwören.

Mit ihm hatte sie das schönste Weihnachten ihres gesamten Lebens verbracht, fest davon überzeugt, dass es zwischen ihnen immer so bleiben würde, dass sie immer füreinander da sein würden und er sie ewig so in seinen Armen halten würde.

Nur drei Tage später hatte er Schluss gemacht.

Grundlos. Einfach so. Ohne irgendeine Erklärung.

Er hatte nicht einmal im Entferntesten einen Grund angedeutet.

Darum war sie so schrecklich wütend auf ihn gewesen.

Sie hatte alles versucht, um den Schmerz erträglicher zu machen.

Sie wollte sich einreden, dass er ihr gleichgültig war, aber sie hatte es noch nicht einmal geschafft, ihn zu hassen. Selbst wenn er sie so unfair behandelt hatte, brachte sie es nicht übers Herz.

Dazu liebte sie ihn einfach zu sehr.

Es hatte ganze drei Monate gedauert, sich das einzugestehen, obwohl sie es schon längst in ihrem Unterbewusstsein erkannt hatte.

Doch genau dieses Eingeständnis - wie viel Schmerz es ihr auch bereiten mochte – hatte ihr letztendlich die Kraft verliehen, diesen Entschluss zu fassen und sich vollends von ihm zu trennen.

Bittersüße Tränen rollten nun in funkelnden Rinnsalen langsam ihre Wangen hinab.

Zitternd holte sie tief Luft, während sie auf die glitzernden Sterne vor ihrem Fenster starrte. Selbst sie strahlten nur noch Trostlosigkeit und Sinnlosigkeit aus.

Kraftlos ließ sie ihren Kopf gegen das Fenster fallen.

Die hellen Sterne verschwammen mit der kalten Dunkelheit, als salzige Tränen in dicken Bächen aus ihren leeren Augen strömten.

Sie fühlte sich einsam.

Eine schreckliche Leere erfüllte sie.

Sie fühlte sich unvollständig.

Als ob ein Teil von ihr mit Mulder zurückgeblieben wäre, sodass sie nie wieder Liebe und Freude empfinden würde.

Ihr Leben bestand nur noch aus Tränen, Leid, Sinnlosigkeit und dieser gähnenden Leere in ihr.

Sie würde all die bittersüßen Erinnerungen in ihrem Herzen aufbewahren, tief vergraben, um ihr eigenes Leben zu leben, so gut sie konnte.

Und sie würde beten, dass Mulder glücklich werden und endlich finden würde, wonach er schon so lange suchte.

Zuerst hatte sie gehofft, dass es seine Schwester war, aber sie hatte geahnt, dass es nicht das war, wonach er tatsächlich suchte. Selbst grenzenlose Liebe war nicht das, was er brauchte oder suchte, auch wenn es ihr das Herz brach.

Aber solange sie ihm nicht ständig im Weg stand, würde er irgendwann einmal finden, wonach er suchte, und sie würde bis dahin für ihn beten.

In ihrem Kopf wisperte seine Stimme in einem wohlbekannten, heiseren Ton "Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt", jene Worte, die er ihr so oft geschworen hatte.

"Ich werde dich immer lieben", murmelte sie in einem tränenerstickten Flüstern zu den Sternen.





To be continued!



Lyrics

If I should stay

I would only

Be in your way

So I’ll go

But I know

I’ll think of you

Every step of

the way

And I will always love you

I will always love you

Bittersweet memories

That is all

I’m taking

With me

So goodbye

Please, don’t cry

We both know

I’m not what you

you need

And I will always love you

I will always love you

I hope

Life treats you kind

And I hope

You have all you

Dreamed of

And I wish to you joy

And happiness

But above all this

I wish you

Love

And I will always love you

I will always love you
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