World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

Erwarte das Unerwartete

von Shipper Sassi

Scully PoV

"Sehr dringend."



- Haha. Wieder einer von Mulder's brillanten Sprüchen -, dachte ich, als ich durch den Drahtzaun auf den Baseballplatz sah, auf welchem Mulder mit dieser Keule auf unzählige Basebälle einschlug, als ginge es um Leben und Tod.



- Vielleicht hättest du dich doch für Mum’s Sahnetorte entscheiden sollen...



Zugegeben: neugierig war ich schon. Und: Konnte ich Mulder denn je irgendeinen Wunsch abschlagen?

Nun.....na ja.....Nein

Wie auch.



- Mulder, du hast mich doch nicht etwa hierher geholt, damit ich deinen – unbestreitbar wirklich großartigen – Körper bewundere, wie er sich athletisch dem Baseball entgegen windet?

Obwohl.



Der Platz: trocken. Sandig. Leer. Dann dieser Zaun: Kalt, unnahbar

Sollte mir das etwas sagen?



Ich dachte an die Sahnetorte.



Plötzlich stand er da. Mir zugewandt

Seinen Blick werde ich nie vergessen

Ich kann mich nicht erinnern, wie ich von dem Zaun in seine Arme gelangt war. Ich habe keine Ahnung.



Kein ein so kurzer, nur Sekunden andauernder Blick so intensiv, so betäubend sein?



- Sieh mich noch mal so an Mulder, dann müssen wir den Jungen vom Platz schicken, fürchte ich –



Vielleicht würde der Abend doch besser werden, als ich dachte.



CUT



Für eine Frage fand ich lange Zeit keine Antwort: Wie hatte es Mulder geschafft, dass ich letztlich wieder einmal in SEINEM Apartment landete? Er wollte mir einen Tee kochen, weil mir so kalt war, ja. Ach wenn es Sommer war – die Nächte in Washington sind immer kalt. Und ich friere ja eh so schnell

*Schicksal der Rotschöpfe*



Dabei hatte Mulder gar keinen Tee.



Ha ha, darauf hätte ich auch von selbst kommen können.



Aber nein, das war nicht der ausschlaggebende Punkt. Also ehrlich – wie oft habe ich bei Mulder schon Kaffee, Tee oder sonst was getrunken? Immer wenn wir irgendeinen Fall besprachen, Meinungsverschiedenheiten diskutierten, oder einfach weil ich jemanden zum reden brauchte. Und dazu ist Mulder wirklich hervorragend geeignet, das muss ich schon sagen.



Aber das war einfach nicht der Grund

Das hier war anders.



Ja, ich begann das Spiel zu genießen. Lag es an seiner, nun ja... speziellen Weise, wie er mir das Spiel beibrachte?



- Du überrascht mich immer wieder, Mulder –



Warum lässt du dich nicht fallen Dana. Es ist nur Mulder

Der Mulder

Dein Mulder.



Warum auch nicht? Warum nicht einfach mal genießen, sich fallen lassen? Nun – im Grunde genommen ließ mir Mulder gar keine andere Wahl, so wie er mich festhielt..

*Papa bear's protecting you*

Und so ließ ich mich fallen in seinen Armen. Ich spürte seinen weichen, angenehmen Körper. Seine Arme, die mich behutsam umfassten.



Es fühlte sich gut an. Es fühlte sich so verdammt gut an.



*Danger – Mulder beginnt dich zu verzaubern*

Und das ohne Puppydog – Blick.



Ich denke, an diesem Abend kam einfach alles zusammen. Ja War Mulder jemals so ... charmant?

Gewiss, er würde sich wohl stets als solches bezeichnen, selbst wenn er mir zum hundertsten Male sagte, dass meine Beine zu kurz seien und wohl niemals das Gaspedal erreichen würden.



Nein, an diesem Abend war einfach alles anders.

Die Art, wie er mir über die Hände strich, sein "unschlagbarer, unvergleichlicher" (O-Ton Mulder) Humor- ja, er brachte mich zum Lachen! – und letztlich seine Art, mir ins Ohr zu flüstern und dabei – nicht nur einmal – mein Ohrläppchen mit seinen weichen Lippen zu berühren.

*Ich kenne dich, Fox Mulder.*



Ja, ich gebe es zu. Ich bin schwach geworden.



"G-Man versteht es, Frauen willenlos zu machen", sagte ich, als wir irgendwann den Platz verließen (ich nur widerwillig, aber Mulder’s Apartment war ja auch nicht zu verachten. Was wohl aus dem Jungen wurde?)



Habe ich Mulder jemals so lachen sehen? Es musste lange her sein.



"Nun, Scully, du hast es mir auch nicht sonderlich schwer gemacht."



Bevor ich rot wurde, gab ich Mulder einen warnenden Blick, unterstrichen durch meine rechte, hochgezogene Augenbraue.

*ScullysGeheimwaffemitMulderdieSpuckewegbleibEffekt*



- War ich tatsächlich so leicht durchschaubar? -

Und wenn schon. An diesem Abend war es mir völlig egal.



Wir sprachen nicht viel, als wir zu Mulders Apartment fuhren. Ich glaube, wir brauchen keine Worte. Wir verstehen uns auch so. Spätestens nach diesem eigentümlichen Seminar ist uns das bewusst geworden. Ich brauche Mulder nur in die Augen zu sehen – er weiß sofort, was ich denke oder empfinde: Wut, Eifersucht, Enttäuschung, Unsicherheit...Liebe.



- Gefühle sind es, die uns leiten. Das, was das Herz will -



4. Stockwerk. Nr. 42.



Waren wir tatsächlich schon da?



- Erneut eintretende Gedächtnislücke -



Mulder schloss auf und seine Hand auf meinem Rücken führte mich in sein Apartment. So wie immer.



- Hat Mulder jemals sein Apartment aufgeräumt? -



Ich setzte mich auf seine Couch und begann zu gähnen.



- Dana, diesen Platz wirst du wohl heute nicht mehr verlassen -



Ich blickte um mich und stellte fest, dass ich Mulder's Apartment in mein Herz geschlossen hatte. Die Dunkelheit hatte etwas gemütliches, das Aquarium etwas beruhigendes, und als ich die Tüte Sonnenblumenkerne auf seinem Couchtisch liegen sah, musste ich unweigerlich lachen.



Dann kam Mulder. In der Hand Cracker (Sahen gesund aus. Wie süß) und etwas Bierähnliches (Nun, man kann nicht alles haben).



*Mulder spielt Gentleman*



In diesem Moment kam es über mich. Dieses fürsorgliche, etwas unbeholfene Erscheinen Mulder's, diese – mich oftmals so nervenden – Eigenschaften, fügten sich plötzlich zu Jemandem zusammen, den ich nur noch lieben wollte.



Ich stand auf und trat vor Mulder. Neben mir erblickte ich einen Stapel Zeitschriften, Playboy. (oh Mulder). Ich legte sie auf den Boden und stellte mich auf sie. Nun sah ich Mulder direkt in seine tiefdunkelbraunen Augen, die mich mit einer (positiven) Überraschung erblickten.

*Du bist erstaunt*



War Mulder je so schön?



"Scully..."



Ich zögerte nicht länger. Mit meinen Händen fasste ich sein Gesicht, sah es kurz an, und speicherte es innerlich. Für später Und dann küsste ich ihn. Zart, aber entschlossen.



*Der Zauber hat gewirkt. 1:0 für dich, Mulder*



All die jahrelange Sehnsucht, Hoffnung, Liebe sammelten sich in der Umarmung, die Mulder und mich zu Boden stürzen ließen Einen kurzen Moment erschrak ich, Mulder schrie so laut auf. Dabei hatten wir ja glücklicherweise nicht den Couchtisch getroffen. Na ja, aus den Crackern wurde zwar nun nichts, aber... Ich glaube, Mulder fiel nur etwas ungünstig. Denn als ich ihn fragte, ob alles in Ordnung sei, lachte er nur und begann mich zu küssen.



"Ich liebe dich, G-Woman."

"Und ich dich erst, G-Man. Und morgen, da gratulierst du mir noch mal zum

Geburtstag, ja?"
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