World of X

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We belong together

von XFilerN

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Die beiden Agenten hatten nach dem Baseballspiel noch lange keine Lust nach Hause zu gehen, nur um am nächsten Tag wieder wie gewöhnlich Partner zu sein. An diesem Abend hatten sie beide einen neuen, sehr interessanten Aspekt, bezüglich ihrer Freundschaft, entdeckt. Und das wollten sie beide nicht einfach so ignorieren...



Sie saßen in einem kleinen Lokal, in Georgetown, nunmehr schon über eine Stunde und unterhielten sich angeregt, bei einem lieblichen Rotwein, über Gott und die Welt. Sie beide kramten in ihrem Gedächtnis nach Momenten wie diesem, doch ihnen fiel kein einziger ein. Dann plötzlich kam Scully doch einer in den Sinn. Allerdings war es nicht *Mulder* gewesen, mit dem sie eine ähnliche Situation schon einmal erlebt hatte. Nicht wirklich, wie sie zu ihrem bedauern zugeben musste. Sie hatte es sich damals gewünscht, dass er es wirklich war, aber dann kam Mulder in ihr Apartment gestürmt und ließ all ihre Träume platzen, wie eine Seifenblase...



Sie lachten entspannt, als sie sich an dieses Ereignis zurück erinnerten und an das peinliche Gespräch danach.



„Mulder...“ sie rang nach Atem und hielt sich vor lachen den Bauch, „Wieso zeigen Sie mir... erst jetzt diese Seite an sich?“ Sie schluckte kurz, als sie feststellte, dass sie eben beinahe dieselbe Wortwahl wie bei Eddie gebraucht hatte.



Doch Mulder bemerkte es nicht und nippte stattdessen an seinem Glas, „Keine Ahnung... – Dieselbe Frage könnte ich Ihnen stellen. Aber ich denke, dass wir wegen unserer Arbeit einfach nie dazu kommen, uns privat zu unterhalten. Nicht richtig jedenfalls... Was ich eigentlich sehr schade finde, muss ich zu geben.“



Scully lächelte ihn blinzelnd an, „Ich finde es auch sehr schade, Mulder,“ und griff ebenfalls nach ihrem Wein. Er musterte sie eingehend, als sie das Glas an ihre Lippen ansetzte und daran nippte. >Wie gerne wäre ich jetzt dieses Glas. Ob ich ihr wohl je so nah sein werde?<



Ein ihnen bekanntes Lied wurde plötzlich von der Jukebox gespielt und sie sahen sich einen Augenblick an, bevor Mulder aufstand und ihr seine Hand reichte, „Darf ich um diesen Tanz bitten?“



„Der alten Zeiten willen, ja...“ antwortete sie zwinkernd und ließ sich von ihrem Partner auf die kleine Tanzfläche, in mitten des Lokals, führen...



Zaghaft legte er seine Hand auf ihre Taille und begann sie im Rhythmus zu ‚Walking in Memphis’ zu führen. Sie passte sich seinen Schritten an und versank gemeinsam mit Mulder in Erinnerungen an diesen damaligen Abend. Jedoch war es hier und heute anders als damals. Vielleicht lag es an dem Wein oder der ausgelassenen Stimmung, aber sie fühlten sich einander näher als jemals zuvor. Sie lächelten sich an, wie zwei frisch verliebte und schüchterne Teenager, die sich noch nicht ganz im Klaren darüber waren, was der Abend noch so alles in sich bergen könnte. Aber sie fühlten sich gut und sie waren glücklich. Den ganzen Abend kamen sie sich immer näher und näher, aber das erhoffte blieb aus...





Später vor Scullys Apartment



„Danke das Sie mich noch bis zu meiner Wohnung begleitet haben, Mulder“ säuselte Scully grinsend. Der ungewohnte Einfluss des Alkohols verfehlte seine Wirkung nicht. Und auch Mulder hatte Schwierigkeiten dabei aufrecht stehen zu bleiben, während sie nach dem Hausschlüssel kramte.



„Ich bin nun mal ein Gentleman, Scully, und das ist meine Pflicht. Sozusagen...“ er hatte vergessen was er noch sagen wollte.



Endlich hatte Scully das Schlüsselloch gefunden und ließ die Tür aufschwingen, „Wollen Sie noch kurz mit rein kommen...?“



„Ich halte das nicht für klug,“ gab Mulder offen zu, da er wusste wie sehr er sie wollte. Er hatte Angst davor, dass er sich nicht beherrschen und über sie herfallen könnte.



„Aber Sie sollten sich ein Taxi rufen. Oder wollen Sie etwa von hier aus zu Fuß nach Hause gehen?“ Mulder zog einen Moment lang die Brauen zusammen und folgte seiner Partnerin schließlich doch in ihr Apartment.



„Das ist ein Argument, Scully.“



Mulder folgte Scully bis zur Couch, neben der das Telefon stand und merkte dabei nicht das er an etwas hängen blieb. Ein Kabel, das von der Couch in eine Buchse auf die andere Seite des Zimmers führte...



Die Agentin nahm den Hörer ab und wählte die Nummer des Taxirufs, doch es tat sich nichts.



„Die Leitung ist tot Mulder...“



„Was? So ein Mist... Was mach ich jetzt? Um diese Zeit bekommt man doch hier kein Taxi mehr...“ stellte er nachdenklich fest.



Scully musterte ihren Partner eingehend und versuchte sich dabei auf sein Gesicht zu konzentrieren, damit es sich nicht mehr spiralförmig drehte, wie bisher. Nach einem kurzen Moment hatte sie Mulder so intensiv fixiert, dass sie ihn endlich wieder richtig klar sehen konnte.



„Mulder, was halten Sie davon wenn Sie heute bei mir übernachten? Ich nehme die Couch, da ich kleiner als Sie bin...“



Mulder warf seiner Partnerin einige fragwürdige Blicke zu und willigte schließlich ein. Dann legte er den Kopf schräg, wie ein Hund der sein Herrchen anschaut, und zuckte mit den Augenbrauen, „Wie wäre es wenn wir uns das Bett teilen? Ich denke doch, dass wir reife und erwachsene Menschen sind, die nicht gleich übereinander herfallen...“



„Ihrem Blick nach zu urteilen führen Sie aber nichts Gutes im Schilde, Mulder. Ich nehme die Couch und Ende der Debatte...“



Mulder hob die Schulter an, „Sie sind hier der Boss. Aber wenn es Ihnen doch noch zu eng wird und Sie es sich anders überlegen...“



„Das werde ich nicht. Machen Sie sich da mal keine falschen Hoffnungen,“ unterbrach Scully ihn schnell.



Dann ging sie langsam, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, ins Schlafzimmer und bezog das Bett frisch. Mulder folgte ihr und beobachtete sie dabei. Ein schelmisches Grinsen huschte über sein Gesicht als Scully sich bückte und seine Augen an ihrem Hintern haften blieben.

>Was für ein Anblick< dachte er bei sich. Doch er verwarf seinen nächsten Gedanken gleich wieder bevor er Form annehmen konnte. Nur allzu gern hätte er ihren Po einmal berührt. Er sah so schön klein und knackig aus, dass Mulder Mühe hatte sich zusammen zu reißen.



Selbst jetzt, da Scully und er betrunken waren, verloren sie nicht die Kontrolle über sich. Obwohl Mulder seinem Gefühl sehr gerne folgen wollte. Er wollte sie berühren, streicheln und lieben. Aber das würde Scully nie zulassen, dessen war er sich sicher.

Sie konnte seine Blicke spüren und ließ sich mit Absicht etwas mehr Zeit beim beziehen der Bettdecke, damit sie beide es genießen konnten. Sie fragte sich insgeheim warum sie seinem Vorschlag nicht nachgegeben hatte. Sie wollte es schon so lange. Sie wollte einmal neben ihm erwachen und am besten nach einer heißen Liebesnacht. Aber sie wollte keinesfalls ihre Freundschaft und auch nicht die Partnerschaft zu Mulder verlieren. Sie bemühte sich nicht weiter darüber nachzudenken und konzentrierte sich wieder auf das Beziehen.

Nach einer Weile...



„So... fertig.“ Scully strich die Decke glatt und schüttelte die Kissen nochmals auf.



„Vielen Dank...“

„Nichts zu danken, Mulder. Schlafen Sie gut...“



Noch während Scully sich eine Decke und ein Kissen nahm, begann Mulder bereits sich auszuziehen. Sie bemerkte es zuerst gar nicht. Doch dann, als sie sich mit den Sachen im Arm umdrehte und ihr Blick auf ihren halbnackten Partner fiel, starrte sie ihn blinzelnd an.



„Ich...geh...dann...mal“ stammelte sie.



„Okay, Scully. Träumen Sie was Schönes...“



Das würde sie nach diesem Anblick bestimmt. Sie hatte nicht oft Gelegenheit gehabt ihn bis auf die Shorts nackt zu sehen. Und wenn dann musste sie ihn untersuchen und kam nicht dazu den Anblick seines trainierten Körpers in sich aufzunehmen.



Während Mulder unter die Decke kroch und es sich bequem machte, wand Scully sich im Türrahmen nochmals nach ihm um, „Gute Nacht...“



„Nacht, Scully.“ Sie schaltete das Licht aus und ging zurück ins Wohnzimmer.



Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen als sie kurz darauf zusammengerollt auf der Couch einschlief...

Auch wenn sie sich in jener Nacht nicht gestanden hatten was sie füreinander empfanden, so waren sie sich doch wieder einen Schritt näher gekommen. Sie hatten sich von ihrer meist rein partnerschaftlichen Beziehung entfernt und waren sich als Freunde näher gekommen. Und wer weiß..., vielleicht würden sie sich beim nächsten Mal nicht mehr so beherrschen können...

Ende
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