World of X

Das älteste Archiv für deutsche Akte-X Fanfiction

Dream over the sky

von File DAM

1/1

You....

You are the key of my heart,

You are the core.. of my mind,

You are the joke in my jokes,

You are the wave on my beach.



(ice.storm& CW, Nov. 2000)



When you will never understand it,

That will be my death.

When you will never see it,

That will be my pain.

But when you will feel it,

That will be the Beginning,

Of a live, which we don’t think of.



Das steht auf dem Zettel.

Ich hätte nie gedacht, dass man seine Gefühle auf Papier bannen kann. Aber anscheinend muss es doch einen Weg geben. Denn zugegebenermaßen, bin ich erstaunt, was ich so alles hinbekomme. Lächelnd falte ich den Brief einmal in der Mitte und fahre mit dem Fingernagel, die Falze entlang. Tja, endlich habe ich doch noch einen Weg gefunden, ihr zu sagen, was ich denke, keine Ahnung, ob es was bringen wird. Ich werde sie fragen, was sie von einem Mann hält, der solche Gedanken in eine Person steckt. Ich weiß nicht, was sie antworten wird. Aber sie wird fragen, wer dieser Mann ist, der auf erstaunliche Art und Weise seine Gefühle zu Papier gebracht hat. Ich, werde ich antworten. Der stets zurückhaltende Mister Mulder, von dem es hieß, er würde sich nur für graue Männchen interessieren. Aber nicht für irgendwelche hübschen Personen des anderen Geschlechts. Oder doch, aber nur in seinen wöchentlichen Pornoheften.

Der Mister Mulder, der immer nur seine eigenen Wege gegangen ist, die seines Gehirns. Aber nie die seines Herzens einschlug. Der immer nur stur geradeaus ging, ohne auf Personen zu achten, die ihn aufhalten wollten. In zweierlei Hinsicht. Es interessierte mich nicht, ob sich Frauen in mich verliebten. KaltherzigJ Nein. Das war ich nicht. Ich wollte nur nicht, dass sie in Gefahr gerieten. So wie Scully. Es interessierte mich auch nicht, ob ich Menschen verletzte, auf meinem Weg. Nur einigen Leuten offenbarte ich das Geheimnis meiner Zurückgezogenheit.

Angst. Angst vor mir selber, Angst vor Frauen, Angst vor Aliens... was auch immer. Und zugegebenermaßen, hat der große Mister Mulder jetzt auch Angst. Scheißangst sogar. Was ist, wenn ich durch diesen Zettel alles zerstöre? Was ist, wenn ich die Beziehung, die über Jahre hinweg stets gewachsen ist, nur durch diese eine Sache gänzlich kaputt mache? Einen winzigen Bruchteil einer Sekunde, schweift mein Blick zum Mülleimer. Nein, Mulder. Diesmal ziehst du es durch. Nicht noch mal ein Rückzieher. Mensch, wie oft war ich schon an dieser Stelle? 10mal, 100mal...1000mal?



Immer wieder gab ich auf.

Nein. Diesmal nicht.

Das ist anders.



Seufzend stehe ich auf. Noch eine halbe Stunde. Dann kommt sie vorbei. Eigentlich weiß ich selbst nicht, wo wir hingehen. Auf irgendeine Veranstaltung, sagte sie. Hoffentlich nicht wieder eine dieser unzähligen Champagner Partys! Die langweilen mich mittlerweile zu Tode.

Ich stecke den Zettel gedankenverloren in meine Hosentasche. Halt. Ich mach das lieber anders. Sonst vergesse ich ihn noch!

Ich ziehe mich erst mal um.

Blaues Seidenhemd. Schwarze Hose. Scully meinte, dass das gut aussehe. Kritisch musterte ich mich im Spiegel. Na ja. Wenn sie meint. Ich zucke die Schultern. Es sieht unbeholfen aus. Ängstlich.

Ich stecke den Zettel in mein Portmonee. Ganz hinten rein. Zu den Fotos. Grinsend mustere ich meine Schwester, die mit dem Kopf in einer Cremetorte steckt. Ein Bild von Scully habe ich auch. Wie ich zugeben muss: Total süß. Sie dürfte ungefähr 14 auf dem Bild sein. Die eine Seite des Bildes ist zerrissen. Ich hab den Typ weggeschnitten, mit dem sie zusammen auf dem Bild war. Irgendein merkwürdiger Franzose, mit einem noch merkwürdigerem Namen. Ich kann mich nicht mehr an den Namen erinnern. Was soll´s.

Es klingelt an der Tür. Ob sie es schon ist?

Ich ziehe den Anorak über. Sieht aus wie schwarzes Leder, ist aber nur eine Billigimitation.

„Hy Scully!“

„Hy Mulder!“



Wow!

Also, so ein Kleid hab ich noch nie gesehen.

Es ist lang und weit, fast wie ein Ballkleid. Dunkelgrün und schlichtweg umwerfend.

„Ähm..“

Mir bleibt die Sprache weg.

„ Du.. gut aussiehst.“

Scully grinst.

„Macho.“

„Hä?“

„Nimm deine Augen aus meinem Ausschnitt.“

Ich werde rot. Es war nur eine klitzekleine Sekunde, wo mein Blick ihren Ausschnitt gestreift hatte. Trotzdem hatte sie es bemerkt.

„Gehen wir?“

„Wohin eigentlich?“

„Eine meiner Bekannten heiratet. Es wird ne Pärchenparty. Ohne dich dürfte ich da gar nicht hin.“

„Oh!“

Ich werde schon wieder rot.

„Wer heiratet denn?“, will ich ablenken.

„Eine alte Schulkameradin von mir. Maria Gillong.“

Die kannte ich noch von alten Fotos. Ein hübsches Mädel. Groß und schlank. Wollte eigentlich auch zum FBI. Ich weiß gar nicht mehr so genau, warum dass nicht geklappt hat. Plötzlich weiß ich gar nichts mehr. Seit Scully da ist, ist mein Gedächtnis wie weggeblasen. Ich sehe nur noch sie. Ihre rötlichen Haare, ihr schönes Kleid und....

„Mulder... du schaust schon wieder in meinen Ausschnitt.“

„Huch.“

Ja. Das ist meine Scully. So wie ich sie lieben gelernt habe.

Ich seufze. Kaum hörbar für sie.

Ich möchte jeden Morgen ihr Gesicht sehen. Und nicht nur im Büro. Sondern, wie wir zusammen frühstücken, zusammen leben.

„Wen heiratet sie denn?“

„Irgend so einen Typen. Ich weiß selbst nicht so genau, wie der heißt. Ich glaube Eric oder so ähnlich!“

Der Name sagt mir nichts. Na ja, wie sollte er auch, wenn selbst Scully ihn nicht kennt.

„Sonst noch irgendwelche besonderen Gäste?“

Sie zuckt leicht mit den Schultern, wiegt den Kopf ein wenig hin und her und antwortet schließlich:

„Nur Nail Krusen, ich weiß nicht, ob du ihn noch kennst. Ebenfalls ein alter Freund von mir!“

Ach du lieber Himmel! Es scheint, als wäre plötzlich etwas in mir drin gefroren. Tief in meinem Inneren. Erstarrt! Der Franzose! Ja so hieß der! Aber... hoffentlich hat er nicht vor, sich an Scully ranzuschmeißen....

„Ich freue mich ihn einmal wieder zu sehen!“

Ach du lieber Himmel!





„Dana! Wie schön dich zu sehen!“

Maria Gillong öffnet die Tür. Ich frage mich, ob sie sich irgendwelches Putzmittel in die Haare gerieben hatte. Auf jeden Fall sehen sie aus, als hätte sie sie mit Meister Proper mal ordentlich geschrubbt.

„Wartet einen Augenblick. Wir können gleich los.“

Fragend sehe ich Scully an, als Maria wieder in der Tür verschwindet und nichts von ihr übrig bleibt, als der penetrante Duft nach Parfüm.

„Mulder.... wir fahren in die Kirche! Schließlich müssen sie doch erst mal heiraten. Später gehen wir wieder hierher, zum feiern“, flüstert Scully, als hätte ich das wissen sollen.

„So... ich bin fertig“, ruft Maria mit piepsiger Stimme und stürmt aus der Tür. „Oh Gott!“, entfährt es mir. Ihr Brautkleid ist richtig rosa... knall rosa „Genau, ist es nicht fabelhaft?!“ Geblendet von dieser „Schönheit“ kneife ich die Augen zusammen und tue so, als hätte ich ihre Frage oder vielmehr Feststellung nicht gehört. „Also das ist der berühmte Mulder!“ Ich hebe den Blick. Was heißt hier berühmt! Ich bin nicht berühmt. Ich hab nur eine Scheißangst. Unbewusst wandert mein Blick zu der Hosentasche, wo mein Portmonee steckt. Meine Gedanken hängen an diesem Brief, dieser wertvollen Sache, die dort hinten, zwischen all den Fotos steckt. Schmerzhaft werde ich wieder an den Franzosen erinnert. Wie als hätte Maria meine Gedanken gelesen, trällert sie los. „Oh Dana, es wird vielleicht eine Überraschung für Nail, wenn er dich sieht!“ „Er weiß es noch nicht?“ „Nein! Was denkt du denn!“

Oh Gott. Na klasse, das wird ja immer besser. Langsam bekomme ich es wirklich mit der Angst zu tun. So wie sie von ihm redet, ist er der Supertyp. Mit dem ich nicht mithalten kann... oh je. Scully scheint zu merken, dass mir irgendetwas im Kopf rumgeht. Aber anstatt mir einen mitleidigen Blick zu schenken, fragt sie laut „Mulder, was ist denn?“ Ich werde rot, all mein Blut scheint sich im Kopf zu sammeln. „Tomate“, denkt Scully. Ich kann es ihr regelgerecht ansehen. „Ich bin nur immer noch hin und weg von dem wunderbaren Kleid!“, grummele ich. Scully grinst. Eigentlich war das noch nicht mal gelogen. Aber ich meine nicht Marias Kleid sondern Scullys. Sie, meine Dana. „Dann weiß ich ja, was ich dir zum Geburtstag schenke“ Scully hebt die Augenbrauen und grinst. Mein Gott, ich hätte nie gedacht, dass sie so unfair sein kann.

Sie lächelt von einem Ohr zum anderen und dabei klopft sie sich mit der Hand auf den Oberschenkel. „Oder Mulder?“

„Ja... mh... ne... also... doch....“, stammele ich. Oh Mann, wie peinlich. Maria scheint es nichts auszumachen. Sie setzt sich ins Auto und winkt uns zu. „Dana, komm schon! Ich will doch nicht zu spät zu meiner eigene Hochzeit kommen“, Scully seufzt und drückt mich auf die Rückbank. „Hey Dana, der ist wirklich süß!“

Meint sie mich oder den kleinen Blumenstrauß, den Scully ihr mitgebracht hat? Ich weiß es nicht. Habe ich wirklich soviel Ähnlichkeit mit einer Blume? Anscheinend geht das auch Scully durch den Kopf, den plötzlich fängt sie noch mehr an zu grinsen. Na warte.



Als wir an der Kirche an kommen, fällt mein Blick als erstes auf den hübschen jungen Mann, im schwarzen Anzug, der schüchtern vor dem barocken Gebäude steht und Maria vorsichtig anlächelt. Sie läuft sofort auf ihn zu und fällt ihm um den Hals. Wenn ich meinen Gefühlen trauen kann, dürfte das wohl dieser Eric sein.

Im Gegensatz zu Marias Kleid scheint sie diesmal ein wenig mehr Geschmack bewiesen zu haben. Eric passt zu ihr.

Mein Blick schweift über die übrigen Gäste hinweg. Jede menge Frauen und Männer tummeln sich auf dem großen Hof. Da sehe ich ihn.



Ich werde wohl nie den Blick von Mister-Nail-Dem-Coolen vergessen, als er Dana sieht. Wie auf dem Foto stützt er lässig seine Fäuste in die Hüfte und kaut einen Kaugummi. Ich finde, er sieht damit aus wie eine Kuh. Seine Kiefer mahlen heftig aufeinander. Wiederkäuer! Na ja. Seine Augen schienen Feuer zu fangen. Zugegeben, vom Aussehen kann er locker mit mir mithalten, braune Haare, ein wenig dunkler als normal, also südländisch, grüne Augen. Er ist außerdem bestimmt 1.90.

„Dana?“, fragt er ungläubig. Er kommt auf sie zu und schließt sie in die Arme. Ich versuche nicht hinzuschauen und starre metergroße Löcher in die Luft. Ich höre das Geräusch eines Begrüßungskusses. Dann hält Nail inne und scheint mich zu bemerken.

„ Wer ist das denn?“ Ich brauche eine Weile, bis ich verstehe, dass er mich meint. „Mein Arbeitskollege.“ „Oh Dana, ich dachte schon, du wärst mir untreu gewesen!“

Ich sehe weiter hinten eine Frau. Sie steht steif da, wie gefroren und beobachtet Nail und Scully. Sie ist groß und hat dunkle Haare. Nails Freundin vielleicht? Oder was?

Wenn das so wäre, dass er vor seiner Freundin mit meiner Scully herum macht, fällt mir nur eine Sache dazu ein:

Arschloch, denke ich. Was bildet der sich eigentlich ein. „Ach du!“ „Da bin ich ja beruhigt“ Ich würde alles dafür geben, wenn Krusen die Treppenstufen der Kirche hinunterfallen würde. Ich höre schon das Geräusch als er unten angelangt ist.... Die Frau von weiter hinten kommt näher an uns heran. „Hallo!“, begrüßt sie uns und misst Scully mit abschätzenden Blicken. „Ich bin Mr. Krusens Freundin Barbara Simpson. Und wer sind Sie?“ Scully lässt einen winzigen Augenblick von Nail ab und stellt sich und mich vor. Als das geschehen ist, nickt Nails Freundin nur leicht und fasst nach seiner Hand. „Ich gehe schon mal rein Schatz! Komm bald nach!“ Nail nickt und wendet sich wieder Scully zu. „Mulder?!“ Maria kommt von der anderen Seite auf mich zu. Sie packt meine Arm und zieht mich weg. „Lassen wir die beiden allein! Ich denke, sie haben sich viel zu erzählen!“ Mir liegt eine Frage auf der Zunge, soll ich sie stellen? „Wissen Sie.. mh, wäre es denn Ihnen Recht, wenn Ihr Freund mit einer alten Schulkameradin herum knutschen würde?“ Maria scheint einen Augenblick zu überlegen. „Wissen Sie“, fährt sie schließlich fort, „Nail ist so ein Typ. Und deswegen denke ich, liebt Barbara ihn auch so sehr. Sie weiß, dass er gerne flirtet, aber sie weiß auch, dass er nie fremdgehen würde.“ Ich lächele, ob sie sich da so sicher sein kann? Scully und Nail kommen von hinten. „Maria? Die Kirche fängt gleich an“, sagt Nail. „Mulder?! Gehen wir schon mal hinein“, schlägt Scully vor. Ich nicke und laufe neben ihr her zum Eingang. Wir setzen und ganz hinten in die Reihe. Mit einem guten Blick auf den Bräutigam und die Braut. Ich stelle fest, sie sind das perfekte Pärchen. Wie sie sich ansehen. Ach ja. Ich gerate schon wieder ins träumen. Ich meine, Scully sitzt nur einige Zentimeter von mir entfernt. Wenn ich wollte, könnte ich einfach die Hand ausstrecken.„Mulder? Warum hören Sie mir denn nicht zu?“ Es klingt wie von ganz weit entfernt. Die Musik setzt ein. Das Pärchen läuft zum Altar. Ich bekomme die Messe nicht mit, wie in Trance sitze ich auf der Holzbank. Scully lächelt. Ob sie auch schon mal heiraten wollte? Ob sie schon mal so verliebt war, dass sie jeden Abend nicht schlafen konnte?

„Und Sie, Eric, wollen Sie Maria zu ihrer angetrauten Ehefrau nehmen, bis das der Tod euch scheidet?“, ich lausche der Stimme des Pfarrers. Sie klingt sanft und weich.

„Ja, ich will.“

„Und Maria, wollen Sie Eric....“

Die übliche Prozedur setzt ein. Wie oft habe ich schon Hochzeiten verfolgt und mir gewünscht, es könnte meine eigene sein!

„Sie dürfen die Braut jetzt küssen!“

Jetzt oder nie. Ich sehe seitlich auf Scully.

„Ähm, Scully?“

„Nicht jetzt, Mulder.“

„Aber ich muss ihnen etwas geben.“

„Heben Sie sich das für später auf und seien Sie endlich leise!“



Warum ist sie so abweisend? Habe ich etwas falsch gemacht!? Das Schlusslied ertönt. Scully steht auf und stürmt auf das Brautpaar zu. Überschwänglich gratuliert sie erst Maria dann Eric. Nail kommt auf das Paar zu und gratuliert ebenfalls. Ich möchte nicht hinsehen. Stumm schließe ich die Augen. Ich höre Scully sagen, tief in mir drin „Mulder?! Sie sind ja eifersüchtig!“ Ja, Dana das bin ich. Ich war es noch nie so stark wie in diesem Augenblick. Ein Feuer in mir flammt auf. Ich weiß jetzt, Scully, dass ich dich nie so küssen werde, wie Nail. Und gerade das tust du in diesem Augenblick. Wie gesagt, ich will nicht hinschauen. Muss es aber. Du küsst ihn. Wie auch ich, steht seine Freundin stumm daneben. Wie du ihn ansiehst. Wie er deine Lippen berührt. Auch wenn es nur ein einfacher Kuss ist. Vielleicht auch auf den ersten Blick nur ein Freundschaftlicher: Es steckt so viel Sehnsucht darin. Von deiner und seiner Seite.

Ich laufe aus der Kirche. Die Leute um mich herum, sie singen fröhlich, tanzen... lachen. Ich komme mir vor, wie in einer falschen Welt. Nichts ist wie es zu sein scheint. Alles ist verdreht. Vorne ist hinten. Liebe ist Hass. In diesem Augenblick hasse ich Scully, dafür, dass sie Nail noch immer liebt. Scully trennt sich von ihm und sie machen sich auch auf den Weg hinaus. Schließlich verabschieden sie sich mit einer leichten Umarmung. Maria kommt von hinten. Wir steigen in das Auto. Maria fährt, Eric sitzt auf dem Beifahrersitz. Scully und ich hinten. Sie meidet meine Blicke. Es ist gespenstisch still im Auto. Man hört nur das Summen des Motors. Ich sehe mich selbst, vor mir ein Feuer. Es züngelt um die Decke. Ich greife in meine Tasche und hole etwas weißes heraus. Der Zettel. Mit einer Handbewegung schmeiße ich ihn in die Flammen. Es ist nicht mehr als eine kleine Bewegung, der Rest meines Körpers bleibt still. Stumm, erfroren. Mein Herz scheint nicht mehr da zu sein. Ich starre in die Flammen, das einzige, was ich sehe, sind Scullys Augen.

„Mulder? Wollen Sie nicht aussteigen?“

Maria lächelt. Aber in ihren Augen sehe ich nun doch Verständnis, genau dass, was ich brauche. Sie kennt mich, obwohl wir uns erst seit 2 Stunden kennen. Sie kann auf den Grund meiner Seele sehen. Tief hinein, bis auf den Grund.

Ich stehe auf und gehen aus dem Auto direkt in das Haus. Es ist schön, aufgeräumt, sauber. Ein großer Partyraum erstreckt sich zum Garten hinaus,

ein kaltes Büffet steht an der Wand. Discostrahler hängen von der Decke. Um die 30 Leute tanzen zu einer Musik, die ich nicht kenne. Plötzlich wechselt das Lied. Ich setzte mich auf das Sofa und starre auf den Boden.



Near a tree by a river

There is a hole in the ground,

Where an old man of Aran goes around and around.

And his mind is a beacon in the veil of the night,

For a strange kind of fashion,

There is a wrong and a right.

But he will never, never, fight over you…

(Gigi d´Agostino, The riddle)



Mittlerweile war es mir wirklich schon ein Rätsel, warum ich Scully jemals geliebt hatte, warum hatte ich ihr mein Herz geschenkt? Konnte ich wirklich so dumm sein? Plötzlich setzt sich jemand neben mich. Am Anfang erkenne ich nur einen Schatten. Silouette, nichts weiter. Ich wende den Kopf. Es ist Barbara. Das Lied ist zu Ende. Und auch Scullys und Nails wilder Tanz. „Mulder? Kommen Sie mal mit nach draußen?“

Ich nicke und folge ihr in den Garten hinaus. Mittlerweile ist es Nacht geworden und tausende von Sternen leuchten am Himmel. Die Nacht ist klar, nur eine kleine Wolke hat sich vor den Mond geschoben. Dieser wirft trotzdem seine Schatten auf die Baumwipfel. Der Garten ist schön. Groß und voller Blumen. Eine Buche steht mitten darin, sie ist nicht groß, noch nicht alt.

Barbara holt zwei Stühle. Sie scheint sich hier auszukennen. Wir setzen uns. „Diesen Baum haben Eric und Maria gepflanzt, als sie sich kennen gelernt haben.“ Barbara lächelt. Es ist Sommer, aber kalt. Der Wind pfeift durch die Äste und hinterlässt seine Spuren im Sand. „Mulder, ich kann Sie verstehen. Es tut mir auch weh, wenn jemand mit Nail flirtet. Aber es ist so. Dana gehört nicht Ihnen, sie hat ihr eigenes Leben. Sie ist erwachsen. Sie können sie nicht bei sich festhalten. Und ich kann Nail auch nicht seine Freiheit nehmen. Wenn sie wollen, dann kommen sie wieder, wenn nicht, ist es unser Schicksal enttäuscht zu werden. Nur sind Nail und ich richtige Freunde, fast schon verlobt. Haben uns unsere Gefühle gestanden. Und Sie und Dana sind nur lockere Freunde, wenn überhaupt. Partner, nichts weiter. Sie müssen es verstehen, wenn sie sich nicht von Ihnen einengen lassen will“ Ich nicke. Trotzdem habe ich einen Klos im Hals.

Drinnen läuft It’s my live von Bon Jovi.

Ja. Das ist mein Leben.

Ich stehe auf und gehe wieder hinein. Barbara sieht mir traurig nach. Ich versuche nicht auf die Tanzfläche zu gucken. Nail tanzt immer noch mit Scully, meiner Dana. Es treibt mir fast die Tränen in die Augen. Scully sieht zu mir rüber. Ich senke den Blick. Nichts brauche ich weniger, gerade jetzt, als einen dummen Spruch von ihr. Nail nimmt ihr Gesicht in seine Hände und dreht es zu sich. Das tut weh. Richtig. Nicht nur ein bisschen. Ich scheine innerlich zu explodieren. Warum?

Scully und er sehen sich in die Augen. Nur noch ein Stück. Scully löst sich von ihm und kommt auf mich zu. „Mulder? Warum tanzen Sie nicht?“, brüllt sie über die Musik hinweg. Ich hebe doch den Blick. Und das fragt sie mich. Mich, denjenigen, den sie 6 Jahre lang als Partner akzeptiert hatte. „Los“, sagt sie und versucht mich hochzuziehen. Etwas sträubt sich in mir dagegen. Ich weiß nicht genau, ob es mein Verstand oder mein Herz ist. Schließlich gewinnt ihre Stärke. Ich habe noch nie mit ihr getanzt. Sie lächelt. „Nicht so steif“, murmelt sie. Sie legen ein langsames Lied auf. Ich sehe, wie Nail seine Freundin auffordert. Vielleicht ist er ja wirklich so und spielt nur mit Dana. Vielleicht. Plötzlich weiß ich, was ich tun muss. Der Zettel. Dana legt ihre Hände um meine Schultern und zieht mich zu sich, um zu tanzen.



Sometimes when she looks up, it seems as if she is by her self.

Devil whispers in my ear,

I tried in vain to reach her world

There are many silent words, raising heads while the tide still sounds

And there are many weeping eyes hand in hand while the wind still pounds



Aber ich sträube mich dagegen. Erstaunt sieht sie mich an. Ich halte ihrem Blick stand und ziehe mein Portmonee aus der Tasche


But the cycle never ends, the curtain falls burying my tears

Thought the carpet of gold seemed to be quite near



Sie sieht mich an, auf diese Art und Weise….

Ich weiß nicht, was ich tun soll. Langsam ziehe ich den Zettel aus den Fotos...


Wish you could hear the sound of my trembling faithless thoughts

Wish I could stop the fading of my dreams with honest words,

And the youth of your voice feels like the touch of fallin´ snow

Sittin´ in the dark,

Hoping that future will grow



Vorsichtig falte ich ihn auseinander. Jetzt habe ich nichts mehr zu verlieren. „Lies das“, sage ich. Scully nimmt den Zettel. Langsam überfliegt sie die Zeilen. In ihren Augen verändert sich etwas. „Was hältst du von einem Mann, der so etwas schreibt?“ „Wer ist dieser Mann?“ Jetzt kommt es. „Ich“, antworte ich. Scully lächelt. „Und für wen sind diese Worte?“

Jetzt oder nie....


She’s got that light around her eyes,
A gleaming star surround her mind

She´s got that smile imbued with soul,

I need her hand, cause you’re my home



“Für dich, Dana.”

Sie zieht mich noch näher an sich. Ich lasse den Zettel fallen. Alles scheint unwichtig in diesem Augenblick. Wir tanzen, ganz eng beieinander. Ich kann ihren Atem spüren.

„Fox?“

Ich lächele und nicke fragend.

„Fox, das mit Nail tut mir leid“

Woher weiß sie das? Sie hat gemerkt, dass ich eifersüchtig war.

„Kann ich es wieder gut machen?“

Wie meint sie das?

Langsam zieht sich mich näher und küsst mich auf den Mund. Erst schüchtern, dann wilder.

„Fox?“

„Ja?“



“You....

You are the key of my heart,

You are the core.. of my mind,

You are the joke in my jokes,

You are the wave on my beach.”(ice.storm&CW)





I will understand it,

I will be your love.

I will ever see it,

I will be your live.

Cause I feel it,

That will be the Beginning,

Of a live, which we don’t think of.”



Ich küsse sie zärtlich auf den Mund.



„Fox?!“

„Ja?“

„Ich liebe dich.“

„Ich dich auch.“

„Trotzdem gefällt mir eins nicht...“

„Was?“

„Du guckst schon wieder in meinen Ausschnitt!“

„Oh!“
She’s got that light around her eyes,
A gleaming star surround her mind

She’s got that smile imbued with soul,
I need her hand, cause you’re my home
I know for sure- I will listen to your song

I wouldn’t leave you in times of glacial storm

Tell me…. where are you coming from

Your my own true love in a foreign home?

(Orange Blue, She’s got that light)
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