World of X

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Telefonat mit Folgen

von XFilerN

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Das Telefon klingelte wie immer im falschen Moment. Rrriiinnnggg... Sie kam aus dem Badezimmer ihres Motels und ging zu ihrem Koffer, in dem das Nokia verstaut war und holte es zähneknirschend heraus.



„Scully...?“



„Hey, ich bin’s“, erklang eine ihr wohlvertraute Stimme, in der Leitung. „Störe ich Sie bei der Arbeit?“



„Nein, Mulder“, antwortete sie knapp, doch ihr Ton klang genervt. Sie wollte sich gerade ein Bad einlassen, um in ihr normales Outfit schlüpfen zu können.



„Wie läuft es mit Ihrem Fall? Sie haben mir immer noch nicht verraten um was für eine Ermittlung es sich handelt.“



Das hatte sie mit Absicht nicht getan. Sie fürchtete, dass ihr Partner sie auslachen und sich über sie lustig machen würde, wenn er wüsste, was ihre spezielle Aufgabe war.



„Wir kommen voran. Langsam aber stetig... Und wie geht in DC?“, fragte sie gespielt interessiert. Sie wollte einfach nur noch baden, ihr Styling loswerden und schlafen. So sehr sie ihren Partner auch mochte, in diesem Moment hatte sie keine Lust mit ihm zu reden.



„Was ist es für ein Fall, Scully?“, hakte er nach. Er musste seine Neugierde befriedigen. Er konnte es nicht ertragen, dass sie möglicher Weise an einer X-Akte arbeitete und er nicht.



„Hören Sie Mulder, ich darf nicht darüber reden“, log sie kurzer Hand. „Es ist nichts Besonderes. Und um ehrlich zu sein; ich wollte gerade in die Badewanne, um mich zu entspannen...“



„Also störe ich Sie doch...“



„Ja, indirekt schon, nur eben nicht bei der Arbeit“, erwiderte sie wahrheitsgemäß. Sie wollte ihn nicht verletzen oder ihm das Gefühl vermitteln lästig zu sein. Also versuchte sie ihre Stimme so freundlich wie möglich klingen zu lassen. „Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb Sie mich noch um halb zehn anrufen?“



„Nein... – Ich wollte nur... nur Ihre Stimme hören, das ist alles“, antwortete Mulder kleinlaut. Trotz ihrer freundlichen Stimme fühlte er, dass er einen schlechten Zeitpunkt gewählt hatte, sich nach ihrem Befinden zu erkundigen. Er wollte sie nicht belästigen. Er hatte es nur gut gemeint. Außerdem fehlte sie ihm. Seit drei Tagen war sie nun schon in New York.



„Mulder, ich wollte nicht unfreundlich sein. Es ist nur, dass ich durch die Arbeit hier etwas genervt bin. Ich bin froh wenn ich aus meinen Klamotten raus und in die Wanne komme...“



„Tun Sie sich keinen Zwang an. Sie können Ihr Handy doch ins Bad mitnehmen.“



„Nein, Mulder. Ich... ich halte es für unpassend baden zu gehen, wenn Sie mit mir telefonieren.“ Der Gedanke, dass Mulder sie sich womöglich nackt in der Wanne vorstellen könnte, behagte ihr ganz und gar nicht.



„Aber Sie sind nicht so teuer, wie die Frauen mit denen ich sonst telefoniere“, sagte er grinsend. Er war froh, dass sie ihn in diesem Moment nicht sehen konnte.



„Wie soll ich denn das verstehen, hm?“, fragte sie merklich fassungslos. Wollte er etwa Telefonsex mit ihr machen, oder was zum Teufel ging in seinem Hirn vor sich?



„Haben Sie so was schon mal gemacht?“, erkundigte er sich bei ihr, so als ob er ihre Empörung nicht gehört hätte.



„Nein, wofür halten Sie mich denn?“ Sie sah an sich herunter und stellte fest, dass sie Dank ihres Falls sogar das passende Outfit an hatte. Aber nein, das ist schäbig, dachte sie sich.



„Was haben Sie gerade an?“



„Mulder, was soll das? Ich lasse mich nicht auf Ihr dämliches Spiel ein, verstanden?“, zischte sie, nun entgültig entrüstet.



„Sie haben eine sehr erotische Stimme, Scully. Hat Ihnen das schon mal jemand gesagt?“, fuhr er unbeirrt fort.



„Mulder, haben Sie Dreck in den Ohren? Ich sagte, ich mache da nicht mit...“, keifte sie weiter.



„Was tragen Sie im Moment, Scully?“, bohrte er grinsend weiter. Er liebte es seine Partnerin zur Weisglut zu treiben. Aus diesem Grund hatte er ihr auch schon mal einen telefonischen Heiratsantrag gemacht, den sie schlicht ignoriert hatte.



„Nichts, wenn Sie es unbedingt wissen wollen. Ich habe mich entschieden nun doch zu baden.“



... Für einige Augenblicke kehrte Stille ein ...



„Mulder? Sind Sie noch dran...“



„Beschreiben Sie mir Ihren Körper?“, fragte er unvermittelt, nachdem er seinen Kopf schüttelte, um seine schmutzige Fantasie zu vertreiben.



„Mulder, ich lege jetzt auf.“ >Klick< Sie drückte das rote Knöpfchen, legte das Handy beiseite und ließ sich in das angenehm warme Wasser gleiten. Gerade als sie ihre Augen schloss, um sich vollends zu entspannen klingelte das Nokia wieder. Rrriiinnnggg.



Sie versuchte es zu ignorieren, doch es klappte nicht. Sie nahm es in die trockene rechte Hand, sah auf das Display und erkannte Mulders Nummer. Nicht schon wieder, dachte sie. Doch dann nahm sie das Gespräch an.



„Ach Scully, ich wollte Sie doch nur ärgern. Sind Sie jetzt sauer deswegen?“



„Was geht es Sie an, was ich an habe oder nicht an habe und wie mein Körper aussieht?“, fragte sie hörbar verschreckt. Sie konnte es einfach nicht fassen, was ihr Partner da eben mit ihr abzuziehen versucht hatte.



„Sie sind also sauer“, stellte er nüchtern fest. „Ich wollte Sie nicht erschrecken...“



Erneut herrschte Stille in der Leitung.



„Was haben Sie denn an?“, fragte Scully schließlich, mit erotisch klingender Stimme. Sie hatte sich entschlossen den Spieß umzudrehen und nun Mulder mit solchen Anzüglichkeiten zu nerven.



Abermals kein einziger Laut.



Mulder dachte einen Augenblick nach. Was war denn jetzt geschehen? Das klang ganz und gar nicht nach Scully. Doch der Gedanke gefiel im zunehmend mehr...



„Mulder, sind Sie noch da?“



„Ja, ähm. Was ich an habe? Na ja, nur meine schwarzen, seidenen Boxershorts“, gab er schüchtern klingend zu.



„Ich will, dass Sie sich ganz ausziehen und sich irgendwo gemütlich hinlegen...“, erklang wieder ihre verführerische, aber fordernde Stimme. Sie dachte sich nichts weiter dabei. Sie wollte ihn nur genauso veralbern, wie er es mit ihr getan hatte.



Wiederholte Stille.



„Okay, Scully... ich liege jetzt vollkommen nackt in meinem Wasserbett.“



Neuerlich diese seltsame Totenstille in der Leitung.



„Scully? Scully sind Sie noch dran?“



„Häh, ähm... ja. Ich... ich... Mulder, das sollte nur ein Scherz sein“, erklärte sie stotternd. Sie hatte nicht erwartet, dass er es ernst meinte und ihrem Wunsch nachkommen würde.



„Scully... ich wäre jetzt nur allzu gern bei Ihnen in der Badewanne. Ich bin mir sicher, dass Sie umwerfend schön sind...“ Auch wenn sie gewollte hätte, sie konnte nicht auflegen. Sie konnte es nicht fassen, was er ihr da erzählte. Und er redete einfach weiter: „Ich wäre so gerne das Wasser, das Ihren Körper berührt. Dann könnte ich jeden Zentimeter Ihrer Haut spüren. Sie umspielen und streicheln. Jede intime Stelle von Ihnen in mir aufnehmen...“



Sie schluckte hart, am anderen Ende der Leitung. Sie fühlte das wohlige Kribbeln, das in ihr aufstieg. Die Feuchtigkeit, die sich in ihr sammelte, um sie vorzubereiten, auf die Empfängnis eines Mannes. Sie konnte nicht glauben, dass es sie dermaßen stark erregte. Herr Gott noch mal, Mulder war ihr Partner! Das durfte nicht wahr sein, was sie da mit ihm tat.



Er sprach unbehelligt weiter: „Ich würde von Ihren Füßen, über Ihre Waden zu Ihren Oberschenkeln gleiten. Sie sanft streicheln und liebkosen... Ich würde zwischen Ihre Beine gleiten und weiter nach oben bis zu Ihrem Nabel... ihn umspielen... Dann würde ich noch weiter nach oben, bis zu Ihren Brüsten wandern und zärtlich noch weiter hoch bis zu Ihrem Hals gleiten. Sanft und ganz behutsam...“



Nichts als das monotone Surren der Leitung und schweres Atmen von der einen Seite.



Sie bemerkte es erst als Mulder plötzlich verstummte, dass sie mit ihrer linken Hand zwischen ihre Beine fasste und sich in kreisenden Bewegungen massierte. Sie atmete tief ein und aus...



„Mulder...“, keuchte sie atemlos.



„Hmm, was ist? Gefällt es Ihnen?“, fragte er hoffnungsvoll, als er ihr seichtes Stöhnen vernahm.



„Wieso tun Sie das?“ Sie rang noch immer nach Atem. „Hören Sie jetzt bitte nicht auf...“, flehte sie ihn an, als sie den aufkommenden Höhepunkt spürte. Sie fühlte sich schäbig so etwas zu tun, und doch fand sie gefallen daran. Dieses Verbot stand in keiner FBI-Regel.



„Ich will dich wirklich spüren ... dich streicheln und dich berühren“, erklang seine Stimme nach einer Weile.



„Was?!“



„Ich nehme den nächsten Charterflug und komme zu dir...“



„Was?!“



„Bis dann...“ >Klick< und dann war die Leitung tot.



Mit einem Satz sprang Scully aus der Wanne und trocknete sich ab. Das meinte er hoffentlich nicht ernst. Sie könnten schließlich riesigen Ärger bekommen, wenn nicht gar suspendiert oder gekündigt werden. Beziehungen innerhalb des Bureaus waren strickt untersagt. Und wieso zum Teufel konnte er sie einfach so in der Luft hängen lassen, kurz bevor sie soweit war?



Sie hatte es sich nie vorstellen können, etwas derartiges zu tun. Sie musste jedoch feststellen, dass es eine gewisse Spannung beim Telefonsex gab. Etwas war anders dabei, als wirklich mit jemandem zu schlafen. Es war prickelnd, erotisch und schlicht etwas anderes. Aber Mulder, ihr Partner, ihr Freund war nun auf dem Weg zu ihr, um... Aber das durften sie nicht tun...



Sie zog sich einen Bademantel über und setzte sich auf das Bett, im Nebenzimmer. Sie versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, doch sie konnte es nicht. Sie bekam Mulder nicht mehr aus ihrem Kopf und zitterte vor Nervosität am ganzen Leib.





Einige Zeit später starrte sie auf den Fernseher, in dem eine Seifenoper lief, und erschrak als es plötzlich an der Tür klopfte. Nein... Nein... Nein ermahnte sie sich selbst, als sie aufstand und zur Tür ging. Sie trug noch immer nur ihren Bademantel, während sie tief einatmete und die Tür einen spaltbreit öffnete.



„Darf ich rein?“, fragte Mulder zaghaft.



„Ja, klar...“ Sie trat beiseite und ließ in ein, den Bademantel fest um sich schnürend. Sie wollte ihm nicht auch noch einen Anlass geben...



Sie schloss die Tür zu und drehte sich zu ihrem Partner um, als er die Initiative ergriff, sie unsanft am Genick packte, an sich zog und sie leidenschaftlich küsste.



Und ehe sie es sich versah, warf sie alle ihre moralischen Prinzipien über Bord. Sie erwiderte seine Küsse und gewährte seiner Zunge Einlass in ihren Mund. Er hob sie ein Stück weit hoch, trug sie bis vors Bett und öffnete, ohne den Kuss zu unterbrechen, ihren Bademantel. Dann schob er sie ein Stückchen von sich und betrachte seine nackt vor ihm stehende Partnerin eingehend.



Ihre muskulösen, aber dennoch schlanken Beine. Ihre runde, schöne Hüfte. Ihre wohlgeformten kleinen Brüste...



„Oh Gott, du bist noch schöner als ich es mir vorgestellt hatte“, hauchte er, bevor er sie erneut küsste - hemmungslos und innig.



Scully riss sein Hemd auf, so dass sich sämtliche Knöpfe im Zimmer verteilten und begann seine leicht behaarte Brust zu streicheln und zu küssen. Sie glitt mit ihrer Zunge bis zu seinem Hosenbund hinab und öffnete das lästige Kleidungsstück geschickt und schnell mit ihren Händen. Sie zog ihm die Hose und auch seine Shorts runter und nahm sein steifes Glied in die rechte Hand. Er beobachtete sie dabei, wie sie es massierte und schließlich behutsam in ihrem Mund aufnahm. Dann schloss er seine Augen und genoss ihre rhythmische Massage...



„Ohh, Dana...“, stöhnte er, nach Sauerstoff ringend.



Etwas später arbeitete sich Scully wieder langsam nach oben und fühlte seine Hände, die streichelnd über ihren Rücken hinab zu ihrem Po glitten. Sie küssten sich wieder und ließen sich schließlich auf die federnde Matratze sinken.



Scully rutschte soweit nach oben, bis ihr Kopf auf die Kissen gebettet war und spreizte ihre Beine ein wenig, als sie Mulders Kopf dazwischen spürte.



Sie versank völlig in dem Gefühl, das in ihr aufstieg als er sie an ihrer intimsten Stelle mit seiner Zunge liebkoste.



Es vergingen einige Minuten.



„Mmuulllddeerr...“, hauchte sie wimmernd, als sie ihren Höhepunkt bereits kommen fühlte. Sie konnte es nicht fassen... So schnell hatte sie bislang noch kein Mann dazu bekommen. Schon gar nicht in der ersten Nacht...





Behutsam und zärtlich drang er letztlich in sie ein, verharrte einen Moment, um sicher zu gehen, dass sie keine Schmerzen hatte, und begann dann sich in ihr zu bewegen. Zuerst langsam und kontrolliert und dann immer schneller und heftiger. Ihre schweißnassen Körper klatschten unaufhörlich gegeneinander, als er sich vollkommen in dem Gefühl verlor, das sich in ihm aufstaute.



Sie keuchten...



Sie bewegten sich im selben Rhythmus weiter, bis auch Mulder schließlich seinen Höhepunkt erreichte...



Später lagen sie erschöpft, aber glücklich nebeneinander. Scullys Kopf ruhte auf Mulders Brust, als er ihren Rücken streichelte und sie kleine Kreise, mit ihren Fingern auf seinem Bauch zog.



„Dana...?“



„Ja, Fox?“



„Ich liebe dich...“



„Ich liebe dich auch...“



Sie stütze sich auf ihrem linken Ellbogen ab und beugte sich vor. Ihre Lippen trafen sich wieder. Dann legte Scully sich wieder auf Mulders Brust und schloss die Augen...



Sie konnten es beide nicht fassen, dass sie nach so vielen Jahren endlich richtig zusammen gefunden hatten. Aus einem harmlosen Telefonat war eine Liebesnacht entstanden, ohne dass es geplant war.



Wenig später schliefen sie tief und fest, Arm in Arm. Endlich nach all den Jahren waren sie zusammen. Und sie beide wussten, dass es richtig so war. Es war gut, dass es geschehen war... Niemand konnte sie jemals wieder voneinander trennen. Sie waren in dieser Nacht eins geworden - zusammen geschweißt, für immer und in alle Ewigkeit...





ENDE
Ja, ja schon gut... Ich weiß, dass es vielleicht ein bisschen heftig war, aber ich konnte nicht anders. Ich hoffe, dass diese Short Story trotzdem dem Einen oder Anderen gefallen hat, auch wenn sie nicht so sehr romantisch war. Aber ihr wisst doch wie das ist... Man fängt irgendwie an und plötzlich entwickelt die Geschichte ein Eigenleben.



FEEDBACK? Aber immer doch!
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