World of X

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William

von Sarah Boehmer

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William! Er ist ein Wunder! Nach all den Jahren voller Schmerz, Trauer und Verlust, eine wunderbare Entschädigung. Ich bin zum ersten Mal seit langem wieder glücklich, wer hätte da nicht Angst nach dem „Wie“ oder dem „Warum“ zu fragen? Ich fürchte mich vor der Antwort, weil sie meine Gedanken, Hoffnungen und Wünsche, kurz meine ganze Theorie als falsch entlarven könnte! Für mich ist Mulder Williams Vater und er wird es immer bleiben. Dieses Kind ist der unendlichen, tiefen, bedingungslosen Liebe, die uns verbindet, entsprungen! Entstanden in einer Nacht, in der all die aufgestauten Gefühle der letzten Jahre mit einem einzigen Knall explodiert sind, um uns in einen berauschenden Strudel voller Lust und Leidenschaft zu reißen. Dies ist meine Wahrheit, die ich nicht zu hinterfragen wage! Aber dennoch brennt in mir der Wunsch zu wissen, ob ich Recht habe! Es ist verrückt: Einerseits möchte ich in meiner Traumwelt leben, in der eine unfruchtbare Frau, auf Grund eines Aktes wahrer Liebe, ein Kind empfangen kann, doch andererseits möchte die Rationalistin in mir die Wahrheit wissen! Aber vielleicht will sie auch nur die Theorie der Träumerin bestätigt haben? Ich weiß es nicht und verstehe mich nicht! Was will ich wirklich? Kann ich mit einer Lüge leben? Oder ist es keine Lüge, sondern nur eine unbestätigte Wahrheit? Woher kommt mein Sohn, wie kam er zu Stande? Fragen, mit denen sich keine normale Mutter auseinandersetzen muss, aber was ist in meinem Leben schon je normal gewesen? William hat ein Recht, die Wahrheit über seine Herkunft zu erfahren! Irgendwann wird er Fragen stellen, auf die ich selbst keine Antwort weiß! Kann ich das als Mutter verantworten? Wenn ich eine Möglichkeit finden könnte, ihm die Antworten zu geben, darf ich sie aus Egoismus ignorieren? Aber wenn ich die Wahrheit finde, werde ich sie auch verkraften? Diese Fragen quälen mich, bereiten mir schlaflose Nächte und stören mich in meinem Glück! Ich will das alles hier nicht aufgeben, William ist das erste Normale, was ich in meinem Leben habe, ich will mir diesen Gedanken nicht nehmen lassen. Aber ich habe nicht nur gegenüber William eine Verantwortung, sondern auch gegenüber Mulder. Er weiß, dass die Möglichkeit groß ist, dass er nicht der Vater ist. Auch wenn er nichts sagt, wenn er es vielleicht selbst nicht wahr haben will, so muss er die Wahrheit doch eines Tages erfahren! Ich kann nicht zulassen, dass Mulder irgendwann alt und grau im Sterben liegt und nicht weiß, ob der Mensch, der für ihn ein Sohn war, vielleicht nicht einmal menschlich ist. Gott, ich kann diesen Gedanken nicht ertragen! William nicht menschlich, das kann nicht wahr sein. Sein unschuldiges Gesicht, seine wunderbaren blauen Augen, wie kann dieses Baby, dass ich über alles liebe, nicht menschlich sein? Ich fühle, dass er mein Sohn ist, ich spüre, dass er ein Mensch ist, also wieso fürchte ich die Wahrheit? Sie kann meiner Liebe zu William nichts anhaben!

Ich glaube, mir ist etwas klar geworden: Die Wahrheit zu kennen wird nichts ändern, also kann ich sie auch suchen!



Ende
Ok, das war meine zweite FanFic! Eigentlich hab ich nur die Fragen, die mich nach dem Finale der 8. Staffel selbst irgendwie beschäftigt haben, niedergeschrieben! Ich hoffe, die Story hat euch gefallen! Für Feedback bin ich immer offen.
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